In diesem sehr interessanten Video Maximilian Fichtner: Energiespeicher der Zukunft erzählt Maximilian Fichter (bei Min 1:34:30) davon, daß es aktuell sehr viele Anträge für Groß-Batterien gibt, die bei der Bundesnetzagentur hängen. Denn die Bundesnetzagentur hat nur einen Sachbearbeiter für Batterieanträge.
Nun kann ich nicht überprüfen, ob das wirklich so ist, bei der Bundesnetzagentur. Was ich aber im Marktstammdatenregister prüfen kann, ist wie viele offene Anträge für Groß-Batteriespeicher (größer 100KW Leistung) es gibt:
Aber die 5,5 GWh sind nur das was aktuell schon beantragt ist. Die Tatsache das so viele Speicher beantragt sind, lässt darauf schließen, daß man damit viel Geld verdienen kann. Ist auch logisch: Mittags billig kaufen und abends mit Aufschlag verkaufen.
Wie gesagt, ob die wirklich nur einen Sachbearbeiter dafür in der Bundesnetzagentur haben, weiß ich nicht. Aber hier die Übersicht, von wann die Anträge sind:
was meinst Du mit „genehmigt“?
was bedeutet „die Anträge hängen bei der BNetzA“?
Eine Genehmigung erteilt die BNetzA m.W. nicht.
Die Anmeldung im Marktstammdatenregister erfolgt durch den Betreiber.
Wo genau besteht der Engpass?
Was liefert die BNetzA nicht?
Ich habs im Video nicht gefunden.
Die Anlage steht im Markstammdatenregister. Dort habe ich mit diesem Filter nach Anlagen im Status In Planung gesucht. Nach dem Klick auf den Filterlink muss man auf der Seite noch „Liste laden“ drücken.
bei 1h 34m 30s
Kann natürlich sein, daß die Aussage im Video falsch ist. Das ändert aber nix daran, das sehr viele Großbatterien in Planung sind.
Das sind Kurzzeitspeicher für Netzstabilität im Minuten bestenfalls Stundenbereich wo dieser Service gut bezahlt wird…
Erkennt man an der Ratio Leistung-Kapazität.
Wenn das mal abgegrast ist, werden wir sehen was passiert.
Die 5,5 GWh reichen für etwa 5 Min. deutscher Stromverbrauch.
Ich bezweifle, dass das beim Strompreis groß Wirkung erzeugt.
Erstens machen das ja auch nicht umsonst sondern nehmen was geht und zweitens ist die Kapazität zu gering.
OK, das könnte auch bedeuten, dass der Speicher auf die Baugenehmigung oder den BPlan wartet. Das liegt dann nicht an der BNetzA.
Die im Vortrag angesprochene Genehmigung des Netzanschlusses ist derzeit ein häufiges Problem, weil es zu wenig Anschlüsse gibt.
Hierfür ist der Netzbetreiber zuständig.
Und dann gibt es einen Streit um sog. Baukostenzuschüsse für Speicher, das macht aber auch der jeweilige Netzbetreiber.
Das hat er dann vielleicht durcheinander gebracht.
Die Zahl der Sachbearbeiter (wofür auch immer) bei der BNetzA dürfte nicht das Problem sein.
Die Überlastung der Netze und der Netzbetreiber schon eher.
ich würde den Effekt auch eher bei der Netzstabilität und der besseren Ausnutzung der Netzkapazität sehen.
Wenn mehr Strom aus Speichern zu den bislang unterversorgten Zeiten (Dunkelflaute usw) eingespeist wird, wird dieser Strom beim Einspeisen im Zweifel teuerer bezahlt (weil knapp), so dass sich der Preis beim Verbraucher sogar erhöhen könnte. Aber das ist nur eine Vermutung, das System ist kompliziert.
Die 5,5 GWh bzw. 5 Min. sind bei Dunkelflaute völlig irrelevant weil bei Dunkelflaute innerhalb kürzester Zeit (5 Min.) leer oder meist schon leer wenn die Dunkelflaute einsetzt. Eine wirkliche Dunkelflute setzt ja nicht von einer Stunde auf die andere ein, sondern hat davor und danach schon Zeiten mit Unterdeckung die ggf. die Speicher schon leer saugen. Inwieweit die Betreiber da spekulieren wird man sehen. Vor allem wenn bei Dunkelflauten (die sich ja anbahnen) andere günstigere Anbieter (Kohle- und Gaskraftwerke, etc.) mitmischen. Dieses Spekulieren wird den Strompreis aber eher nicht drücken.
Selbstverständlich geht es hier nicht um eine Lösung für die sog. Dunkelflauten, sondern darum, daß bei Strom-Überschuss Anlagen nicht mehr abgeregelt werden müssen. Den Strom von sonnigen Sommertagen in der Nacht zu verkaufen ist schon mal ein deutlicher Fortschritt fürs gesammte System. Zumal es ja wohl Entschädigungen für solche Abregelungen gibt, die dann entfallen.
D.h. die 5,5 GWh die aktuell schon in Planung sind sollte man mit dem Überschuß vergleichen, der an windigen oder sonnigen Tagen entsteht und nicht mit dem gesammten Stromverbrauch.
Das sieht du absolut richtig.
Ich bin Mitglied einer Bürgerenergiegenossenschaft in einer kleinen Gemeinde.
Wir treffen uns morgen mit unserem Netzbetreiber, da wir einen Speicher für den Ort errichten wollen.
Dabei geht es nicht um Minuten sondern um zwei ganze Tage, die wir damit brücken können.
Zusätzlich wird das Überleitungsnetz deutlich entlastet, da ein beachtlicher Teil der Energiemengen gar nicht mehr weggeleitet und dann wieder zurückgeholt werden muss. CATL bietet uns auf Akku-Ebene einen Speicherpreis von 100 €/kWh bei 6.000 Zyklen.
Unseren Mitgliedern mit älteren PV-Anlagen, die demnächst aus der EEG Vergütung herausfallen, können wir, neben der Teilnahme an der Strombörse, die vollständige lokale Übername der überschüssigen Energie, zu festen Preisen über Jahre, garantieren.
Wird spannend.
Noch was: Falls du am Thema dran bleiben möchtest.
Die Bürgerwerke eG, eine bundesweite Vereinigung von Bürgerenergiegenossenschaften, hat erst jüngst eine Arbeitsgruppe/Netzwerk Speicher gebildet, um die Aktivitäten bundesweit zu vernetzen.
(hab leider grad keinen link dafür)
Speicher in Bürgerhand