Der Fehler liegt natürlich beim Volk!

Nicht umsonst wurde die CDU auch Kanzlerwahlverein genannt.

Es ist in einer Demokratie nicht das Schlimmste, wenn eine Volkspartei versucht, von möglichst vielen Wählern gewählt zu werden. Und bei aller Kritik an der CDU, die ich auch habe, sie steht seit Gründung der BRD für einige Grundwerte, wie unser Grundgesetz, soziale Marktwirtschaft, Westbindung, Europa. Das ist nicht Nichts.

Merz hat bei der Wahl-Sendung Klartext im ZDF seine ganze Eloquenz und Rhetorik gezeigt. Er ist zwar bei der Diskussion mit einem sehr cleveren Heizungstechniker ziemlich unter die Räder gekommen (Technologie-Offenheit) und hat aber sonst gut geantwortet, bei der Frage einer Besucherin nach Taurus und ob er nicht auch Angst vor Eskalation habe, sehr souverän reagiert, empathisch und trotzdem ist er bei seiner Linie geblieben. Das war Kanzlerformat, bei allen inhaltlichen Vorbehalten gegenüber seiner Politik.

Nein, nach meiner Vorstellung sollten die gewählten Volksvertreter in der Zeitspanne für der sie Gewält wurden die anstehenden Problem nach bestem Wissen und Gewissen entscheiden. Egal ob Sie den Job dann nach vier Jahren nochmal bekommen oder nicht. Ich würde das so machen. Viele Menschen die ich kenne würden das auch so machen.

Aber keiner von diesen Menschen wird jemals irgendwo hin gewählt werden.

Nach dem Krieg hatte wir Politiker, die ihr eigenes Ding gemacht haben, sei es FJS oder Wehner oder Schmidt. Heute lässt die Parteiendemokratie nur noch den wählbaren Politiker zu und der verhält sich dann auch so, daß er wiedergewählt wird. Und wenn das jemand nicht gefällt, dann ist natürlich das Volk schuld, weil es das halt bei der Wahl so entschieden hat. Ätsch!

Übrigens: Man kann Probleme eines Systems auch analysieren ohne gleich zu sagen wie die Lösung aussehen könnte. Genau das würde ich in diesem Thema gern machen.

und warum nicht ?

der erste beitrag bestätigt das, was du im zweiten beitrag bekämpfst.

Nun diese Diskussion führen wir ja schon an anderer Stelle: Demokratie = Herrschaft des Volkes? Da gibt es wohl einen größeren Implementierungsfehler!. Vereinfacht gesagt: Um gewählt zu werden, muss man bestimmte Eigenschafte haben, sonst wählt einen keiner. Diese Eigenschaften verhindern nicht, daß man als Abgeordneter einen guten Job macht. Sie korrelieren aber negativ damit. :slight_smile:

Das verstehe ich nicht. Kannst du das bitte erläutern?

D.h. der Wähler entscheidet anhand ungeeigneter Kriterien, wer in den Bundestag kommt.
Zitat; „sonst wählt einen keiner.“

Richtig. das Wahlvolk entscheidet nach falschen Kriterien, also ist es schuld daran, wenn die falschen Leute im BT sitzen und schlechte Politik machen.
Jedes Volk hat die Politiker, die es verdient (zumindest solange, wie es halbwegs freie Wahlen gibt).
Das ist doch eine positive Erkenntnis!
Denn das heißt, dass wir es ändern könn(t)en!

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Das Rezept dazu würde mich mal interessieren.

Wie bekommst du die geeigneten Kandidierenden der jeweiligen Parteien auf die aussichtsreichen Listenplätze (als Wähler)?

Indem Du in die Partei eintrittst und bei den Listenwahlen abstimmst.

Wenn du in eine Partei eintrittst, bedeutet das nicht automatisch, dass du bei den Listenwahlen abstimmst. Du musst dazu von der Partei delegiert werden und die Anzahl der Delegiertenplätze ist sehr gering. Es können also nicht sehr viele

sich daran beteiligen.

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Du kannst dich zuerst als Delegierte wählen lassen.

Das ist das Prinzip einer repräsentativen Demokratie.

Aber auch be direkten Volksabstimmungen musst du dich damit abfinden, dass deine Stimme eine unter vielen Millionen ist. Es gibt keine Garantie, dass dir das Ergebnis gefällt. Genauso wenig, dir jetzt die Kandidaten gefallen. Anderen scheinen sie zu gefallen und die waren in der jeweiligen Mehrheit.

Ja, das kann ich natürlich. Du willst mir aber sicher nicht weismachen wollen, dass die Grüppchen, die bei der Versammlung, bei der die Delegierten gewählt werden, anwesend sind und abstimmen, „das Volk“ sind.

Du hast die Diskussion völlig grund- und sinnlos von der Ebene der allg. Wahl auf die Ebene der internen Kandidatenwahl der Parteien verschoben.
@kalo ist leider darauf eingestiegen.
Und jetzt beschwerst Du Dich, dass parteiintern nicht „das Volk“ wählt?!
Deine Logiksprünge verunmöglichen jede sinnvolle Diskussion.
Das macht weder Spaß noch Sinn.

Ich habe mir das gut überlegt und erkläre dir gern den Sinn:

Du hast als normaler Wähler keine wirkliche Wahl (mit Ausnahme der Kommunalwahlen).

Das wollte ich gern deutlich machen.

Du hast immer die Wahl.
Du kannst die Partei wählen die die besten Köpfe anbietet.
Wenn das Wahlvolk das so macht, ergibt sich daraus eine entsprechende Selektion der besten Köpfe, weil die Parteien mit den schlechten Köpfen dann weniger Stimmen bekommt.
Dazu gehört natürlich auch, dass die Kandidaten in den Parteien nach Kompetenz ausgewählt werden (weil die ja sonst nicht gewählt werden ergibt sich das dann von selbst) und nicht nach anderen Kriterien wie Proporz oder Geschlecht. Gerade da haben wir bei den Grünen ja ein Problem.
Also liegt der Fehler beim Volk wenn es es nicht so macht. Egal ob bei allgemeinen Wahlen oder Parteiintern.

Wer wäre das bei der letzten Wahl gewesen?

Warum ist die Auswahl nicht größer?

Das muss jeder für sich beantworten.

Warum die Auswahl nicht größer ist, kannst du aus meinem Post herauslesen. Wenn die Leute nicht so wählen, kommt es eben nicht zur entsprechenden Selektion. Dazu gehört natürlich auch, sich mit Politik über den Wahltag hinaus zu interessieren. Da haperts aber bei Vielen schon.

Eigentlich wird es gerade eher abgestraft, wenn man nur kurz vor der Wahl auftaucht und sich ansonsten nicht um die Anliegen der Leute kümmert.

Die, die sich um die Anliegen der Leute kümmern, sind dann aber meistens nicht diejenigen, die oben auf den nicht-ehrenamtlichen Listen landen. Dort landen eher die, die sich um die Privatangelegenheiten ihrer Parteifreunde kümmern, die sie dann auf die Liste wählen.

Nein, das ist das Prinzip unserer Implementierung einer Repräsentativen Demokratie. Diese neuartige Variante, die seit der Französichen Revolution im Einsatz ist. :slight_smile:

Nein, freihe Wahlen erzeugen Politiker, die bei Wahlen erfolg haben. Das sind aber keine guten Repräsentanten für ein Volk. Der Fehler liegt nicht beim Volk sondern im Prinzip von Wahlen.

Richtig: Die einzig wahre Demokratie basiert auf Auslosung der Repräsentanten des Volks.

  • Ein solches Paralment ist IMMER Repräsentativ
  • Ein solches Parlament wird niemals „wiedergewählt“ - also ist die „Öffentliche Meinung“ kein Einflussfaktor für die Arbeit.
  • Die Abgeordneten in einem solchen Parlament müssen natürlich strikt kontrolliert werden, damit sie sich nicht bereichern. Im Gegensatz zu heute, wo man ja dem Parlamentarien vertrauen soll, den die sind schließlich „gewählt“. Jede Art von Kontrolle muss heute gegen erheblichen Widerstand durchgesetzt werden.
  • Gesetze werden mehr durch Ziele, die das Paralment setzt definiert. Die Ausformulierung überlässt man Experten.
  • Gesetze bekommen immer vom Parlament Kriterien an denen man den Erfolg des Gesetzes messen kann.

All die Argumente, daß die " Die Frau von der Straße" zu doof ist und man besonders geeignete Menschen in einem Parlament braucht, stammen von diesen „besonders geeigneten Menschen“ die in unseren Parlamenten sitzen (z.B. Dobrinth oder Scheuer), nachdem sie Jahrzehnte ihres Lebens dafür geopfert haben, dahin zu gelangen. Kann man Ihnen nicht mal vorwerfen.

Das ist doch totaler Quatsch, was du hier erzählst. Natürlich gehört die Logik der Auswahl der Kandidaten zum Problem dazu. Die „Ebene der allg. Wahl“ beginnt doch damit, wer überhaupt gewählt werden kann. Die Behauptung der „Fehler liegt beim Volk“ ist doch Teil der allg. Problems von Wahlen.

Deine persönlichen Angriffe finde ich sehr unangenehm, unhöflich und unsachlich! Wenn etwas für dich keinen Sinn macht muss das nicht für alle gelten. Ich bevorzuge in solchen Fällen das Nachfragen statt des Lästerns.
:stuck_out_tongue_winking_eye:

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Was war denn davor im Einsatz? Und jetzt komm bitte nicht mit irgend einem uralten Stadtstaat mit 60.000 Einwohnern.

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