Gletscherabbruch in der Schweiz

Blatten ist begraben und geflutet

Am 28. Mai 2025 wurden weite Teile des Dorfes Blatten im Lötschental im Kanton Wallis in der Schweiz durch einen Berg- und Gletschersturz verschüttet. Das Dorf wurde bereits seit dem 19. Mai evakuiert.

Das Dorf wurde großteils verschüttet und bei dem Gletschersturz lösten sich Millionen Tonnen Eis, Stein und Geröll.

Jetzt droht dem Tal eine Überflutung.

Hinter dem Schuttkegel des Gletscherabbruchs im Lötschental ist der gestaute Fluss Lonza so bedrohlich angeschwollen, dass die Behörden weitere Gemeinden auf eine Räumung vorbereiten. „Wir fordern die Bewohner auf, persönliche Vorbereitungen zu treffen, um in möglichst kurzer Zeit die Wohnungen verlassen zu können“, teilen die Gemeinden Steg-Hohtenn und Gampel-Bratsch auf ihrer Webseite mit.

Betroffen sind die Gemeinden Gampel und Steg rund 20 Kilometer unterhalb des verschütteten Dorfes Blatten.

Dass eine riesige Flutwelle das Tal hinunter donnert, sei nicht wahrscheinlich, aber auch nicht auszuschließen, sagte auch Staatsrat Stéphane Ganzer, Mitglied der Walliser Kantonsregierung. Der Druck durch das nachfließende Wasser der Lonza sei da, insofern könnten sich die Wassermassen auch plötzlich einen Canyon durch den Schuttberg brechen. Zudem werde oben im Tal mit 20 Grad Temperatur gerechnet. Dann schmelze der Schnee, was die Wassermengen noch erhöhe.

Auch die Lage am Berg ist nach wie vor gefährlich. Zum einen drohen vom Kleinen Nesthorn weitere Hunderttausende Kubikmeter Fels abzustürzen.

Die starken Veränderungen, die wir heute im Hochgebirge erleben, sind zum großen Teil die Folge des Klimawandels der vergangenen Jahrzehnte", sagte er laut Mitteilung der Universität Innsbruck. "Zu einem gewissen Teil ist die Reise für die nächsten Jahre gebucht - eingeheizt ist schon, und das Tauen und Schmelzen wird unweigerlich weitergehen.“

Bereits im Jahre 2022 gab es In den Dolomiten am Marmolata-Gipfel einen großen Gletscherabbruch mit einigen Toten.

Klimaexperten sehen steigende Temperaturen als Hauptgrund

Nach Einschätzung von Klimaexperten und Gletscherforschern ist das Unglück auch auf die steigenden Temperaturen zurückzuführen. Diese lassen die Gletscher immer weiter schmelzen und bröckeln.

Studie: Gletscher schmelzen immer rasanter

Die Gletscher der Erde verlieren jedes Jahr so viel Eis, wie die Weltbevölkerung Wasser verbraucht - in 30 Jahren. Laut einer Studie schreitet die Schmelze dabei rasanter voran.

Die Gletscher der Erde haben einer aktuellen Studie zufolge seit dem Jahr 2000 fünf Prozent ihres Gesamtvolumens verloren. Zudem beschleunigt sich die Schmelze der Süßwasserspeicher rasant: So waren die Eisverluste zwischen den Jahren 2012 und 2023 um mehr als ein Drittel (36 Prozent) höher als in der Zeitspanne von 2000 bis 2011.

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Dieser Fall scheint mit dem Klimawandel ausnahmsweise mal nichts zu tun haben.

Dann erkläre mir mal, warum und wodurch die ganzen Gletscher schmelzen und tauen, so dass sie am Ende sogar abbrechen.

Zumindest hat der Klimawandel dabei auch eine Rolle gespielt.

«Man kann aber davon ausgehen, dass der Klimawandel eine Rolle spielt, vor allem bei den Auslösern», betont er. Bedeutend seien dabei etwa die Veränderung des Schnees, «wann er fällt, wann er schmilzt». Durch Temperaturänderungen werde auch der Permafrost beeinflusst. Zudem schmelzen die Gletscher. «Sie stützen die Talwände ab und stabilisieren das Gestein. Wenn die sich zurückziehen, fällt diese Stütze weg», sagt Turowski. «Ich würde fest davon ausgehen, dass der Klimawandel bei dem Gletscherabbruch irgendeine Rolle gespielt hat, er ist aber sicher nicht der einzige Auslöser.»

Dieser Gletscher ist abgebrochen, weil ein Berg (kleines Nesthorn) drauf gefallen ist.
Warum der Berg abgebrochen ist, ist m.W. noch nicht eindeutig geklärt.
Der Klimawandel kann durchaus eine Rolle dabei gespielt haben, aber ob er ursächlich dafür ist, ist nicht klar.

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Was anderes habe ich persönlich auch gar nicht geschrieben.

Die von mir in kursiv geschriebenen Worte sind Zitate von Inhalten aus den von mir verlinkten Artikeln und diese stammen von Wissenschaftlern bzw. Fachleuten.

Der Kontext macht´s

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Der Rückgang der Gletscher führt außerdem dazu, dass Naturgefahren wie Überschwemmungen immer extremer werden. Sich erwärmende Gletscherseen können leicht über die Ufer treten und zu katastrophalen Sturzfluten führen. Bei einem Gletscherausbruch im Jahr 2023 im Himalaya-Staat Sikkim im Nordosten Indiens kamen 55 Menschen ums Leben und der Damm eines großen Wasserkraftwerks wurde weggespült.

Gerne. Durch den Klimawandel bricht kein Gletscher ab, es schmilzt mehr Schnee im Sommer, als im Winter draufkommt. Er wird also einfach immer kleiner.

Dieser Gletscher ist abgebrochen, weil Tonnen Gestein auf ihn gestürzt sind. Solche Felsstürze können durch den Klimawandel verursacht sein, wenn Permafrostboden auftaut. In dem Fall aber, lag die Gleitschicht in einer Tiefe, in der es keinen Permafrost gibt.

Anselmetti: Da wäre ich zu diesem Zeitpunkt vorsichtig. Unstrittig ist, dass der Permafrost auf der Höhe, wo der Bergsturz war, auftaut. Und klar ist auch, dass infolgedessen kleinere Felsen abbrechen und Steinschläge zunehmen. Aber in dieser Dimension? In diesem Fall ging die Gleitfläche Hunderte Meter in den Berg hinein. Dort unten hat man keinen Permafrost mehr. Deshalb zögere ich, hier von einer direkten Folge des Klimawandels zu sprechen.

Flavio Anselmetti ist Geologe an der Universität Bern.

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danke, das war mir nicht klar

Zumindest könnte der Klimawandel beim Auslösen eine Rolle gespielt haben.

Wenn die Gletscher schmelzen, fällt die Stütze des Gesteins weg und kann das Gestein des Berges nicht mehr stabilisieren.

Deshalb sind einige Millionen Tonnen Gestein auf den Gletscher gefallen und es kam zum Gletscherabbruch.

„Man kann aber davon ausgehen, dass der Klimawandel eine Rolle spielt, vor allem bei den Auslösern“, betont er. Bedeutend seien dabei etwa die Veränderung des Schnees, „wann er fällt, wann er schmilzt“. Durch Temperaturänderungen werde auch der Permafrost beeinflusst. Zudem schmelzen die Gletscher. „Sie stützen die Talwände ab und stabilisieren das Gestein. Wenn die sich zurückziehen, fällt diese Stütze weg“, sagt Turowski. "Ich würde fest davon ausgehen, dass der Klimawandel bei dem Gletscherabbruch irgendeine Rolle gespielt hat, er ist aber sicher nicht der einzige Auslöser."

Ganz davon abgesehen, ist das Dorf Blatten fast völlig unter meterhohem Schutt verschwunden und die meisten der wenigen Häuser, die verschont blieben, sind durch das aufgestaute Wasser der Lonza überflutet.

Die rund 300 Einwohner, die Gott sei Dank bereits vergangene Woche in Sicherheit gebracht wurden, haben ihr ganzes Hab und Gut verloren und ein Einheimischer, der sich am Mittwoch im Katastrophengebiet aufgehalten hat, wird noch vermisst.

Das war nach meinen Informationen in diesem Fall nicht die Ursache.

Die Bewertung, ob der Klimawandel dabei eine Rolle gespielt hat, ist nicht einfach zu beantworten, ich hatte einen Geologen zitiert, der es eher verneint hatte, andere sehen darin eine von mehreren Ursachen.

Vermutlich sind da vielleicht mehrere Ursachen aufeinander gestoßen.

Aber wie soll das ein Laie verstehen, wenn sich selbst die Wissenschaftler nicht einig sind und die genauen Ursachen unklar sind?

Und diese Frage werden sich vermutlich auch die betroffenen Menschen stellen.

Wieso „selbst“. Diskussion mehrerer Meinungen bei nicht eindeutiger Faktenlage ist das Kennzeichen von Wissenschaft.

Bei vielen komplexen geologischen und Wetterereignissen lassen sind keine klaren Kausalketten angeben, es gibt lediglich Einflüsse verschiedener Faktoren, Klima ist einer dieser Faktoren. Man kann die Klimaerwärmung also nicht für einen einzelnen Hurricane verantwortlich machen, aber wohl für ihre zunehmende Schwere.

Wir sollten nur vorsichtig sein, bei jeder Naturkatastrophe laut Klimawandel zu schreien, das nutzt sich ab.

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Na ja, wenn Du es so sagst, wird es wohl stimmen. :thinking:

Entweder der Klimawandel ist dafür ursächlich oder nicht (aus wissenschaftlicher Sicht).
Ob sich das „abnutzt“ oder nicht ist dafür nicht relevant.

Du gehst von einer sehr einfachen Vorstellung der Kausalität aus. Die Dinge sind aber komplexer, wie ich angedeutet habe. Google mal „Attributionsforschung“

Nein, das trift nicht zu.
Es gibt ja meistens mehrere Ursachen, die, wenn sie zusammen treffen, die Katastrophe auslösen.

Es gab Felsstürze schon lange vor dem jetzigen Klimawandel.

Da schau her, und damit ist alles gesagt? :worried:

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Jo, mehr hab ich dir nicht zu sagen.