Ich habe mal die Liste der Beiträge zum Thema Mobilität durchgesehen.
Es wird viel über Bahn und E-Autos geredet, weil Mobilität schließlich umweltfreundlich sein soll.
Ich lebe ja nun jwd, also janz weit draußen, wo am Tag zweimal ein Bus kommt. Die Fahrt in die Kreisstadt ist eine halbe Tagesreise.
Wenn ich nun ab und an nach Hamburg oder Berlin fahren muss, um meiner Dozententätigkeit nachzugehen, oder um in die Uckermark zu meiner hauptberuflichen Tätigkeit, dann braucht man einen robusten und zuverlässigen fahrbaren Untersatz. Lastenrad oder E-Bike sind da keine Option.
Mein 24 Jahre alter Skoda Fabia will sich im Juni vorm TÜV von mir scheiden lassen, möge er dann in Frieden ruhen.
Einerseits lese ich in den Medien von Absatzschwierigkeiten der deutschen Autoindustrie, sehe ich mir den Gebrauchtwagenmarkt an, so flattern mir die Ohren. Ein Auto mit mehr als 150 TKM und 20 Jahre und mehr auf dem Buckel sollen mit TÜV um die 5.000 € kosten.
Ein neues Auto käme für mich als Kleinverdiener nicht in Frage, weil bei meinem Verdienst und den privaten Umständen die Bonität nicht die Beste ist.
Vermutlich wird es vielen Geringverdienern so gehen wie mir. Um auf die Arbeit zu kommen, muss man alte Karren kaufen, die bezüglich des Umweltschutzes eher eine schlechte Bilanz aufweist.
In der Vergangenheit gab es die Abwrackprämie, die teilweise zu absurden Konstrukten führte. So wurden völlig intakte Autos verschrottet und nicht wenige wurden zu Neuwagenkrediten verführt, die sie noch Jahre beeinträchtigte.
Nun wäre meine Idee, dass man anstatt einer Abwrackprämie eine Mobilitätsprämie für Kleinverdiener im ländlichen Raum einführen könnte. Das hätte zwei Effekte: Fachkräfte könnten durch Pendeln in Ballungsräumen arbeiten, ohne den Wohnungsmarkt noch weiter belasten.
Ich stelle mir vor, dass es hier eine Art Darlehen vom Staat ausgegeben wird, die mit der Kilometerpauschale gegenfinanziert werden könnte.
Denn der Ausbau des ÖPNV im ländlichen Raum wird noch Jahrzehnte dauern.
Wäre so etwas sinnvoll oder überhaupt finanzierbar? Da müsste vermutlich auch die deutsche Autoindustrie sich tief bücken. Ist halt die Frage, ob Überkapazitäten damit abgebaut werden können oder eher billige chinesische Autos noch schneller den deutschen Markt erobern würden.
Wie seht ihr das?
Ja, die Öffis können beschwerlich sein, wenn man immer auf sie angewiesen ist. Hier ist die Dichte zwar ganz ok, aber manchmal sehne ich mich nach der Leichtigkeit, einfach aus dem Haus gehen zu können, einsteigen und irgendwohin fahren, und nix mit schleppen. Mein soziales Netz ist dadurch ordentlich geschrumpft.
Jetzt macht meine Betreuerin manchmal einen kleinen Ausflug mit mir, für die Seele, oder zum Arzt. Mobilität ist heute Voraussetzung für das Erfüllen von Grundbedürfnissen.
Die Umweltbilanz mit Auto war relativ gut, immer Kleinwagen mit geringem Verbrauch und schon früh zusätzlich Kat einbauen lassen. Ich habe es damals für die Arbeit und Kindererziehung ua. gebraucht.
Die haben damals so 2000 gekostet. Ich denke, der Markt für gebrauchte Kleinwagen ist kaputt, weil der Trend bei Neuwagen seit Jahrzehnten zu den Riesenkutschen ging. Davon berichten auch Pflegedienste oder Kleinstunternehmer.
Da du eines brauchst, ist das wirklich blöd. - Ausland vielleicht?
ich hatte mal ein Auto angesehen… ein Volvo, technisch ok, in gutem Zustand zu einem fairen Preis… er wurde durch einen Hinterhofhändler mit unaussprechlichem Namen in Berlin angeboten. Ich fuhr mit dem Auto zum TÜV, weil ich einen Haken vermutete…
Der Tüver meinte, könnte man kaufen, aber… er kam aus der Schweiz und war nicht versteuert… wäre richtig teuer geworden.
Die Mobilitätsprämie gibt es schon. Man muss sie im Interesse der Elektromobilität nur intelligent weiter entwickeln:
Aber Du hast es schon richtig gesagt:
Wenn man alte Überkapazitäten mit Stinkern nicht einsetzen will, dann bleibt aufgrund der Innovationsschwäche der heimischen Autoindustrie nur der Import preiswerter chinesischer Modelle.
Hier ein paar Beispiele:
Das ist aber, aus grüner Sicht, noch immer Teufelszeug…
Genau an der Stelle befindet sich die grüne Partei in einem nicht auflösbarem Dilemma und Glaubwürdigkeitsproblem.
Ich hätte da da eher sowas wie den Leapmotor T03 als Beispiel gesehen - deutlich unter 20k als Neuwagen oder 100 Euro/Monat im Privatleasing und kurzfristig in Deutschland verfügbar. Als Jahreswagen / Vorführwagen wirds den schon bald noch günstiger geben.
Das mit den Kleinwagen auf dem Markt war in den letzten Jahren ein Problem und bleibt auf dem Gebrauchtwagenmarkt noch etwas länger ein Problem. Aber bei den Neuwagen ist die Produktpalette nach unten schon wieder ordentlich gewachsen - nur eben kaum bei deutschen Herstellern, die haben auch diesen Trend mal wieder verschlafen. Wann wollte VW seinen ID2 an den Start bringen? 2026? Vielleicht? Den ID1 noch später?
Wer waren nochmal die Grünen?
Ist doch jetzt nicht mehr relevant, was die denken. (Ein Vorschlag von Michael Kellner, ehemaliger grüner Staatssekretär im Wirtschaftsministerium, war z.B. ein subventioniertes E-Auto Leasing auf dem Land nach französichem Vorbild)
https://das-gruene-forum.de/t/vollstaendiger-leistungsentzug-fuer-totalverweigerer/5355/394?u=biologin
Was denkt denn die CDU zum Thema „Teufelszeug“?
also im Gebrauchtwagensektor bliebe ja nur noch China, Rumänien und Frankreich (Dacia Spring oder Renault). Aber da sind die Reichweiten eher bescheiden und für lange Strecken nicht wirklich geeignet.
Ein anderes Problem sehe ich bei der Ladestruktur: die meisten Ladesäulen wollen eine Kreditkarte sehen. Hat aber nicht jeder,
Bleiben also nur Verbrenner. Verbräuche von 8 bis 12 Litern/100 km sind nicht mehr state of the art. 3 bis 6 Liter wären vernünftig. Auch hier sticht Dacia und Renault wieder heraus. Aber selbst als Vorführwagen nicht unter 20 k zu bekommen.
Bei deutschen Herstellern sieht man da wenig bis nichts am Horizont.
Was ist der Grund? Vermutlich falsche Entscheidungen im Management.
Dann wird wieder gejammert, auf die bösen Chinesen geschimpft und durch Lobbyisten nach Steuergeldern gebettelt, mit der Drohkeule Arbeitsplatzverlust.
Och nö
Das lässt sich vielleicht auch mit Prepaid-Karten der entsprechenden Säulenbetreiber lösen oder mit Bargeldeinwurf.
Das kann kein Grund sein, dass nichts anderes übrig bliebe als Verbrenner.
Stell dir vor, ich müsste von Vorpommern Greifswald nach Hamburg fahren mit einem E-Auto mit begrenzter Reichweite, sagen wir mal 200 km. Wie viele Prepaid Karten soll man sich da zulegen? Auch müsste ich etwa 20 km bis zur nächsten Ladesäule fahren. Also alles noch nicht wirklich praktikabel. Deshalb ist im ländlichen Raum das E-Auto immer noch nicht angenommen. Und für den Anschluss einer heimischen Wallbox muss man zusätzlich investieren, sofern man denn einen Elektriker findet, der einem das Ding zeitnah an die Wand hängt.
Da scheint die französische Lösung ein gangbarer Weg. Aber dafür wird auch in der neuen Regierung kein Geld da sein, weil wir erst Brücken bauen und sanieren müssen, die digitale Infrastruktur und das Militär aufrüsten müssten.
Fazit: man sollte sich schon einmal auf den Abgesang der deutschen Autoindustrie vorbereiten. Neben dem Fahrradmarkt ist die chinesische Übernahme des Campermarktes und des Automarktes also nur noch eine Frage von Monaten, nach meinem Dafürhalten.
Ich habe mir letztens im Car-Sharing ein E-Auto (Kleinwagen) geliehen und bin damit von Hannover nach Braunschweig und zurück gefahren.
Im Handschufach lag eine Tankkarte des Vermieters für verschiedene Ladesäulen, die wir benutzen konnten. Damit haben wir in Brauschweig dann auch vollgeladen.
Es muss also möglich sein, eine Karte für mehrere Anbieter zu nutzen, aber genauer kenne ich mich da nicht aus.
finde hier mal ein Carsharing… weites Land, hohe Wolken, wenig Menschen und noch weniger Car Sharing
Ich habe das nur geschrieben wegen der Tankkarte. Die gibt es vielleicht auch ohne Carsharing für mehrere Ladesäulenbetreiber gleichzeitig.
natürlich Verbrenner. Wenn das Geld knapp ist und das Ding problemfrei fahren muss, ist das das einzig vernünftige
Geht der? Steht in Warnow
Dacia Sandero 2 | 1.0 SCE | Klima | Navi | AHK.
6.500 €
Gebrauchtfahrzeug, Unfallfrei, Limousine, 80.000 km, 999 cm³, 54 kW (73 PS), Verbrennungsmotor, Benzin, 5, 4/5, Schaltgetriebe, Euro6, 4 (Grün), 09/2017, 1, 07/2025, Klimaanlage, Kamera, Blau, Stoff, Schwarz
Durch Klick auf den Link gelangst du direkt zum Inserat:
https://suchen.mobile.de/fahrzeuge/details.html?id=415044119&utm_medium=socialmedia&utm_source=email&utm_campaign=Recommend_DES
Im Übrigen siehe PN.
Ich schreibe mal PN… hier über das Forum.
Fehlt noch: „Und wenn die Regierung keine E-Autos und keine Ladeinfrastruktur mehr fördert.“
Denn offensichtlich müsste sie das ja doch noch, um auch den E-Auto-Gebrauchtwagenmarkt zu pushen.
Das ist möglich und mittlerweile sogar sehr bequem und kostengünstig. Octopus Electroverse bietet fast 1 Mio Ladesäulen in ganz Europa mit ihrer Ladekarte. Ich war über die Maifeiertage mit einem Elektrokleinwagen in die Bretagne gefahren und hab auf den über 2000km an jeder beliebig gewählten Station damit laden können.
Hmmmm… ich bin gespannt, da ich am 19.05. ein Vorstellungsgespräch habe. Wenn das klappt, muss ich eh umziehen…
Dann werden die Karten neu gemischt, weil ich dann ins Nachbarland umziehen muss. Da sind die mit Ladestationen und E-Autos nicht so weit
ich war in Österreich und im Hotel konnte ich zwei Tage laden, dann ging plötzlich nix mehr. keiner wusste was, keiner konnte mir helfen. Unbefriedigend.
Das System ist nach wie vor leider deutlich komplizierter als das bisherige Sprittanken.
dann komm erst mal nach Vorpommern…
Ich sehe auch die stete Brandgefahr kritisch von E-Autos…
Hier in der Nähe brannte eines aus. Die Feuerwehr hatte Mühe, genug Wasser heranzuschaffen, damit die angrenzenden Felder nicht Feuer fingen. Bis ein geschlossener Container von der Berufsfeuerwehr Greifswald hier ankam, dauerte es fast 2 Stunden.
Dank einer EU-Reglung tut sich da schon eniges. Bezahlen an Ladesäulen: Kartenzahlung muss möglich sein | Payment-Wissen
Die zusätzlichen Anforderungen werden vermutlich aber auch dafür sorgen, dass einzelne Ladepunkte nicht mehr so unkompliziert angeboten werden - ein Hotelier wird seine Ladestation entweder von einem professionellen Betreiber bewirtschaften lassen, oder sie gar nicht mehr anbieten. Fairerweise muss man aber sagen, dass Benzin tanken auch in den wenigsten Hotels funktioniert
Eine Gefahr die vor allem die Bildzeitung sieht …
Und dann führen viele E-Auto-Skeptiker noch die Brandgefahr ins Feld. „Aus unseren Statistiken gibt es keinerlei Hinweise, dass Elektrofahrzeuge häufiger brennen als Autos mit Verbrennungsmotor“, sagt Alexander Küsel, Leiter Schadenverhütung der Deutschen Versicherungswirtschaft. Wegen ihres brennbaren Treibstoffs besäßen Verbrenner sogar eine „höhere Brandlast“.
Vorbehalte gegen Elektroautos: Was ist dran? | tagesschau.de