Strom und Netz und die Bundesnetzagentur

Und um den Preis für die Energie gehts hier gerade nicht.

Habt ihr?

Drum habe ich ja auch geschrieben, dass man dann die Netzentgelte auch, zumindest teilweise, an die Energiekosten koppeln kann.
Oder besser noch, die Netzkosten nach Netzauslastung verrechnen. Das geht genauso wie die Energiekosten in zeitlich korrekt zu verrechnen. Die Daten liegen ziemlich gut vor.

Wir brauchen eine Lösung für die gesamte Schieflage und nicht wieder nur für einen Teilaspekt.

Das ist genau der Punkt. Jede mögliche Lösung muss ganzheitlich gedacht werden und Raum für individuelle Entscheidungen lassen (marktwirtschaftlich, aber mit staatlicher Regulierung und definierten Rahmenbedingungen).

zu Durchleitungsgebühr.
Die Stromleitungen die gut ausgelastet sind, refinanzieren sich über die Durchleitungsgebühr von selbst. Wenn also der Bedarf an neuen Stromleitungen so groß ist, wie behauptet, muß der Steuerzahler gar nichts zahlen.

Nur wenn du überdimensionierte Netze baust, die kein Mensch braucht, dann funktioniert diesen Modell nicht. Deshalb: Das BMWI entscheidet was gebaut wird und bei Fehlinvestition müssen diese dafür auch gerade stehen.

Heute ist es vollkommen egal, wieviel gebaut wird, weil der Kunde immer bezahlt. Deshalb genehmigt die BNetzA ja fast alles egal ob es sinn macht oder nicht.

Der Vorteil ist: wenn München in der Nordsee Windenergiestrom einkauft, dann müssen diese eine Durchleitungsgebühr bezahlen. Wenn sie ein Windrat nebenan in Niederbayern aufbauen, dann kostet die KWh vielleicht ein cent mehr aber sie sparen 2 cent Durchleitungsgebühr.

Es kommt deshalb zu einer verursachergerechte Verrechnung der Kosten und München kann sich dann überlegen ob sie nicht besser in Windräter / PV vor Ort oder in Biogas oder in Speicher investieren. Damit kann man optimieren ob es für das Gesamtsystem billiger ist ob man zusätzliche Stromleitungen oder Speicher baut.

Ein weiterer Vorteil: Die großen Erzeuger wie Atom, Kohle etc. müssen dann ebenfalls Geld für den Transport bezahlen. Heute kann Temelin (fast) kostenlos seinen Strom nach Spanien liefern. Mit einer Durchleitungsgebühr müßte sich Temelin an der Finanzierung der Stromnetze beteiligen. Heute würden wir zusätzliche Stromleitungen dafür bauen, das die Atomkraftwerke ihren Strom billig verkaufen können.

zum zweiten Punkt lokale Entscheidungen
Die Überlegung ist ganz einfach. Verbraucher und Erzeuger setzen sich an einen Tisch definieren ihre Anforderungen und Wünche und entscheiden, was in Abstimmung mit den Netzbetreibern, Speicheranbietern etc. vor Ort konkret umgesetzt wird.

Vorteil: schnelle Entscheidungsprozesse
Vorteil2: du kannst als EE-Projektierer sagen wo du was brauchst und es wird dann abgestimmt bis wann dies dann realisiert wird (z.b. welche Netze wo gebaut werden). Aber du mußt dann auch dafür bezahlen (am besten über eine Lokale Umlage)

Man kann sich hier Lösungen vorstellen. z.b. Wenn alle in einer Straße eine Schnellladesläule haben wollen, dann genehmigen wir das zwar aber die Zusatzkosten z.b. die Batterie um entsprechende Leistung bereitzustellen auch von denen die das haben wollen bezahlen.

Oder denk mal an Quartiersspeicher oder Einbindung von Unternehmen die Wasserstoff verwenden und die dann Geld sparen wenn sie das Wärmenetz mitversorgen.

Wenn sich die Leute zusammentun und gemeinsam Anlagen betreiben, dann ist das meisten viel billiger. Denn Anlagen die du besser ausnutzt, weil die Absprachen stimmen sind nur mal kosteneffizient.

Das Problem mit den Glauben an Börsenpreise ist, das man glaubt irgendjemand wird schon irgenwie in Kapazitäten investieren. Nur ohne Planungssicherheit investiert kaum jemand. Und Planungsicherheit und Preisschwankungen widersprechen sich. Im Energiebereich hast (fast) immer langfristige Investitionen.

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Wo konkret siehst du diese Gefahr?

Klar, die Kapazitätsplanung sollte realistisch sein. Eine exakte Vorhersage des Bedarfs ist aber kaum möglich, wie alle Prognosen, die die Zukunft betreffen.

Also der Steuerzahler.

Ist es nicht so, dass die Netzentgelte sogar entfernungsunabhängig sind (einheitliche Strompreiszone)? Das verschärft das von dir beschrieben Problem noch. Oder gibt es neben den Netzentgelten noch eine gesonderte, entfernungsabhängige Durchleitungsgebühr?

Es geht nicht um Glauben.

Dem würde ich nicht widersprechen.

Dem würde ich schon eher widersprechen. Preisschwankungen gibt es auf so gut wie jedem Markt, die lassen sich aber meistens statistisch gut kalkulieren, solange sich die Rahmenbedingungen nicht unvorhergesehen ändern.

Bei Strom sind das vor allem die Schwankungen im Tages- bzw Jahresverlauf. Da sehe ich kein Problem, im Gegenteil, sie dienen (inn Zukunft) der Verbrauchsanpassung an die Kapazitäten und sind elementar in einem modernen, nachhaltigen Stromnetz.

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Netzplanung:

Im Dokument „Strommarktdesign der Zukunft“ steht das 70 % der Netzkapazität für den Stromhandel reserviert ist. d.h.Es werden mehr Netze gebaut als notwendig, damit insb. Großeinkäufer überall in Europa einkaufen kann.

Wenn ein Speicher ans Netz angeschlossen wird dann ist er netztechnisch ein „Einspeiser“ d.h. wenn du 1 MW Freiflächen PV hast und 1 MWh (Annahme: Leistung 1 MW) dann ist das für die Netzausbauplanung 2 MW. Das ist auch Börsentechnisch logisch weil du ja die Möglichkeit hast zu kaufen / verkaufen wenn es an der Börse billig / teuer ist.

Wärmespeicher sind nicht in die Netzplanung berücksichtigt.

Bis heute weigert sich die BNetzA die geplanten Lastverläufe offenzulegen. Was da also mit welchen Annahmen berechnet wird ist völlig intransparent.

Wenn du dir mal langfristszenarien.de anschaust dann wird dort ausgesagt, das wir keine Batterien brauchen weil wir mit Solartürmen (Was ist ein Solar Tower und wie funktioniert er?) in Spanien unsere energieversorgung in der Nacht sicherstellen.Wenn man sich dann die Planung der ENTS’O anschaut dann findet man teilweise 20 GW Leitungskapazität.

Es gibt noch weitere Dinge die ich aufzählen könnte. Was mich aber am meisten mißtrauisch macht ist das die BNetzA 2018? der FAU in Erlangen Netzdaten verweigert hat um die Frequenzhaltung in ÜNBs zu untersuchen. Also genau die Probleme die den Ausfall in Spanien verursacht haben.

Die Verweigerung von genaueren Daten (z.b. geplante Lastverläufe in den neuen HGÜs) zeigt mir da wird manipuliert.


ja der Steuerzahler zahlt bei Fehlentscheidungen beim Netzausbau. Mir wäre es auch lieber die Netzbetreiber würden das auf eigenes Risiko machen. Aber: zumindest müssen dann diejenigen die überdimensioniert ausbauen auch schauen, wie sie das in ihren Budget unterbringen. Immer noch besser als die Verbraucher die gar keinen Einfluß haben.

Man kann ja auch die Durchleitungsgebühren erhöhen, dann wäre der Verlust kleiner. Immerhin wird jetzt verursachergerecht verrechnet und die VNB bzw. ihre Kunden können sich überlegen, was für sie billiger ist, vor Ort mehr Bauen (Erzeugung, Speicher, Netze etc.)


Ich habe die Lösung deshalb vorgeschlagen, weil man beim Umspannwerken die Menge gut messen läßt. Die Hälfte der Gebühr zahlt der Einspeiser und die andere Hälfte der Ausspeiser. Ist einfach und ohne großen Aufwand umzusetzen. Bei HGÜ kannst du die Entfernung für die Berechnung mit berücksichtigen, aber ich würde erst mal den ersten Schritt gehen.


Hast du dir mal meine Präsentation angeschaut die zeigt das für Privathaushalte Börsenpreise nicht funktionieren. Wenn ja sag doch mal konkret wo deiner Meinung nach meine Kalkulation falsch ist.

Wenn du recht hast, warum betonst du bei Netze den Steuerzahler. Man kann doch Netze genauso betreiben und die Kapazität an der Börse handeln, machen wir bei den Grenzkuppelstellen doch auch.

Wenn du von Börse so überzeugt bist, dann zeig doch mal auf, wie in Zukunft EE Erzeugung refinanziert werden soll, weil wenn du billig einkaufen willst muß eine EE Anlage z.b. für 2 c/KWh verkaufen und weist ja wenn viele KWh von der PV Anlage kommen, ist der Strompreis niedrig und umgekehrt. Wie willst du da noch ein Bank finden die finanziert.

Warum bekommen wir jetzt eine Umlage für die Waserstoffkraftwerke. Kann man auch über Börsenpreise machen, schließlich kaufen wir uns ja auch Versicherungen .

Mach doch mal konkrete Vorschläge, wie aus deiner Sicht eine über Börsen refinanziert Lösung aussieht.


Am Automarkt gibt es keine Börsenpreise. Da konkurieren BMW, Mercedes etc darum das man ihre Produkte kauft und der Käufer schaut dann das er das Fahrzeug möglichst gut nutzt. Es gibt also auch Märkte (mit den Vorteilen von Markt und Wettbewerb) die keine Börsenpreise haben.

Der Erfolg des EE Ausbaus war eben eine garantierte Abnahme und garantierte Preis. Preisschwankungen kann man statistisch kalkulieren, aber je größer die Schwankungen und unsicherheiten in der Entwicklung der Märkte (je mehr EE umso höher das Risiko) umso mehr mußt du für Zinsen bezahlen. Wer also günstigen EE haben will muß sich darüber nachdenken ob man das EEG System nicht weiterführt.

Ich würde auch als Verbraucher einen Vertrag haben, der die Preise für die nächsten 20 Jahre festlegt. Das ist auch für mich besser planbar.Für Überschüsse und defizite kann ich mich dann halt an Batterien etc beteiligen. Und das größere einheiten billiger sind als kleine ist ja klar (Quartierspeicher ist billiger als die gleiche Menge Hausspeicher). Deshalb bin ich ein Fan von Quartierslösungen, wo sich viele zusammenschlißen um billiger einkaufen zu können. (Genossenschaftsgedanke geht auch bei Energie).

Das funktioniert aber nur wenn ich nicht zwangsweise mit Kosten für SmartMeterGateway und Übertragungsnetze belastet werde. Wenn ich zusammen mit anderen kluge Ideen habe, mit mögichst wenig Anlagekapazität auszukommen, (Anlagen die nicht gebaut werden kosten auch nichts).

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Das ist wirklich gut erklärt. Für die Einspeisung wäre ich dann auch wie du für den Kapazitätspreis, der ja laut Video in Österreich schon gelten soll.

Bei der Abstimmung und vorherigen Diskussion war ich davon ausgegangen, dass um die Netzentgelte für den Strombezug ginge, deshalb hatte ich Arbeitspreis angekreuzt.

Leider habe ich aber gerade keine Zeit, das Diskussionspapier durchzulesen.

Ich glaube es geht um das innerdeutsche Netz (Anbindung an Europa ist aus Gründen der Versorgungssicherheit aber auch notwendig, denke an Spanien vor 2 Monaten.)

Und was ist dein Problem mit Großeinkäufern? Das sind u.a. die Stadtwerke, die dir deinen Strom liefern.

Die Netzplanung berücksichtigt natürlich Speicher, ob Wärme- oder sonstige Speicher.

Du hast bisher keinen Beleg für deine Behauptung eines überdimensionierten Ausbaus gebracht.

Mache ich das? Du hattest geschrieben, dass die Ministerien zahlen sollten.

Du bringst da vieles durcheinander, natürlich wird sich PV auch weiterhin rentieren, evtl. in Kombination mit Speichern, dafür sorgt der Markt.

Ich habe nicht den Eindruck, dass mit dir eine zielführende Diskussion möglich ist, deswegen beende ich das hier.

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In Österreich besteht das Netzentgelt auch wie bei uns aus einem Arbeitspreis für entnommene Energie (€/kWh) und einer Grundgebühr. Der Unterschied liegt zunächst mal in der Gewichtung der Preise. Wo bei uns maßgeblich der verbrauchsabhängige Arbeitspreis das Netzentgelt bestimmt und die Grundgebühr verhältnismäßig niedrig ist, ist es in Österreich andersrum. Dort macht für die allermeisten Haushalte die Grundgebühr den Löwenanteil des Netzentgeltes aus. Dass dann auch für Eingespeiste Kilowattstunden der Arbeitspreis fällig wird, fällt auf der Rechnung kaum auf (zumal die garantierte Einspeisevergütung auch etwas höher liegt in Ö).

Und dann bemisst sich die Grundgebühr auch nicht pauschal (€/a), sondern an der „Vertragsleistung“ in €/kW/a. Vom Netzbetreiber abschaltbare Leistung bleibt dabei unberücksichtigt / kostenlos - was in etwa das Pendent zu unserem §14a EnWG ist (nur weniger kompliziert).

Letztendlich ist der Unterschied zu unserer Netzentgeldsystematik gar nicht so groß, es ist lediglich eine deutlich andere Gewichtung - mehr Grundgebühr, weniger Arbeitspreis. Und bei der Grundgebühr die Differenzierung, dass eine Zweizimmerwohnung ohne Durchlauferhitzer wohl etwas weniger Netzbelastung verursacht als die Villa mit Pool und Wärmepumpe und …

Dann den Pool und die Villa doch lieber weiter mit Öl und Gas beheizen?

Oder doch besser die Netze ausbauen?

Das sehen dann wohl die einen so und die anderen so.

Eine dritte Alternative wären auch Inselanlagen.

Die Experten der Energiewende sehen das eher so und weniger so.

Wenn der Villenbewohner darauf achtet die Poolheizung kurz auszuschalten, während die Sauna aufheizt, könnte der Netzanschluss vielleicht etwas kleiner ausfallen und der Ortstrafo vielleicht auch (oder jemand anderen in der Straße könnte dafür noch eine Wallbox genehmigt werden).

Den Pool mit Gas zu heizen wäre hinsichtlich Netzentgelte ja keine Alternative, denn die werden für das Gasnetz ebenso fällig (und fürs Flüssiggas eine Liefergebühr und die Wartung des Tanks) - egal welche Infrastruktur man nutzt, sie kostet.

Super Idee!
Dann wollen wir mal hoffen, dass sich das finanziell für ihn lohnt, so dass er das auch tut.

Ganz entspannt,

Ich habe gar nichts gegen Großeinkäufer, solange wir die (Netz)kosten verursachergerecht verrechnen. Wer etwas nutzt, sollte auch dafür bezahlen. Ein Europaweites Netz macht sinn, die Frage ist welche Kapazitäten, denn jede zusätzliche Leitung kostet Geld und muß deshalb bezahlt werden. Die Netze ist der größte Kostenblock bei Strompreisen und deshalb hat es auch das größte einsparpotential.

Spanien hatte Probleme mit der Frequenzhaltung:

  • Stromerzeugung im April 2025 (Bruno Burger): Youtube
  • Blackout in Spanien und Portugal (Leonhard Probst): Youtube | Folien
  • Grid Codes und netzbildende Wechselrichter (Sönke Rogalla): Youtube | Folien

Zusätzliche Leitungen hätten nur bedingt geholfen.

Der nichtdienliche Einsatz von Speichern hat mir die Stellvertretene Chefin Kornelia Haller ausdrücklich bestätigt, nachdem mir die ÜNB und VNB mir das vorher schon erzählt hatten. Einfach mal im Szenariorahmen nachlesen. Steht alles da drin. Und auch die anderen angeführten Argumente kannst du ja nachprüfen, aber wer die schwächeren Argumente hat beschuldigt halt die anderen, ist auch einfacher.

Erst Steuerzahler jetzt Ministerien, Wenn du dich mit meinen Vorschlag auseinander setzen willst gerne. Vermutlich sind dir hier die Argumente ausgegangen.

die Erfahrung mache ich regelmäßig mit Börsenfans. Wenn die Argumentation zusammenbricht, dann erklärt man die Diskussion für nicht zielführend und alle anderen bringen da etwas durcheinander.

Meine Fragen wie du EE in Zukunft refinanzieren willst, hast du auch nicht beantwortet, weil das Problem ist eben, wenn du zuviel Strom erzeugst (z.b. 12 Uhr Mittagsspitze) dann will diesen Strom keiner haben und du mußt in billig verkaufen oder wegwerfen. Schau dir mal Verlaufskurven von Wind an, dann stellst du fest das im Sommer oft Wind und PV gleichzeitig liefern und das öfter über 2 - 4 Tage. Da nutzt dir keine Batterie, weil deren Kapazität zu klein ist. Über welche Dimensionen wir da reden kannst du dir ja in meiner kleinen Hochrechnung anschauen (Quellen sind mit dabei)
Hochrechnung_20250309.pdf (1,9 MB)

Am Ende bleiben noch 10 - 20 % des Strompreises die überhaupt variable Preise haben werden (der Rest sind Umlagen für Netze, Versorgungssicherheit, sowie steuern und abgaben). Du sagst ja selbst das bis zu 90 % der Kosten (Netze, strategische Reserve) über Umlagen finanziert werden muß.

Für den Stromkunden sind die Schwankungsbreiten viel zu klein um es wirtschaftlich zu betreiben, oder du mußt sehr große Umsätze machen.

Deshalb hast du meine Präsentation ja auch ignoriert, die zeigt, das für Privathaushalte Börsenpreise wirtschaftlich nicht nutzbar sind, wenn man 150 € p.a. zusätzliche Fixkosten (Smartmeter + Marktplatz wie Tinder) dafür hat um überhaupt daran teilzunehmen.

Wir können gerne gerne noch weiter ins Detail gehen, aber du kannst natürlich auch in deiner Blase bleiben.

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„Finanziell lohnen“ ist bei Luxusanwendungen vielleicht nicht das überzeugendste Argument. Diejenigen für die Strom eine wirtschaftliche Ressource ist, werden da vielleicht eher auf den Preis schauen. Aus Gründen der Kostenfairness fände ich es aber richtig, wenn derjenige der sich den Luxus leistet auch selbst dafür zahlt - selbst wenn die großen Verbraucher die meiste Zeit des Jahres von der eigenen PV versorgt werden, muss die Leistung bei jeder Wolke vom Netz aufgefangen werden. Und für die Netzbelastung / den Netzausbau ist es auch egal ob nur einmal im Monat oder täglich sauniert wird.

Darüber wurde sich hier schonmal „ausgetauscht“: Netzausbau überdimensioniert? - Energie - Forum für Grüne Politik

Entscheidend ist vermutlich dabei, ob der Netzbetreiber die Sauna abregeln darf wie eine Wärmepumpe. Das wird ja bei der Wärmepumpe zurzeit über unterschiedliche Arbeitspreis-Tarife geregelt.
Bei uns in der Stadt gab es darüber tatsächlich schon Diskussionen. Es gab eine Bürgerinitiative zur Rettung der öffentlichen Sauna, die geschlossen werden sollte (Betreiber ist die Stadt mit ihrem Hallenbad). Bei einer öffentlichen Sauna wäre es natürlich schwieriger, wenn man da keine geregelten Öffnungszeiten mehr hätte. Der Villenbesitzer mit seiner Privatsauna ist da vermutlich flexibler, insbesondere wenn er den ganzen Tag Zeit hat.

Ja, genau, das kann man sich ja auch alles noch mal durchlesen. Dies war übrigens der letzte Beitrag zu dem Thema.

Na toll, dann nehme ich mir sicherheitshalber eine Daunenjacke mit in die Sauna, falls der Netzbetreiber den Strom plötzlich abschaltet.

Es gibt sicher viele gute Beispiele für die Nachfragesteuerung durch die Versorger, aber es beschleicht mich das Gefühl, manchen verschafft es ein innere Befriedigung, „Villen“-Besitzer damit zu gängeln.

Dann blende das Gefühl mal bitte aus. Bisher war dieser thread ja noch sehr faktenbasiert, und das soll auch so bleiben.