Bin mir nicht sicher, ob ich es hier im Forum schon mal schrob.
Ich habe 2018/19 aus einer Hobbylaune heraus die Ausbildung zum Lokführer, richtig heisst es Triebfahrzeugführer, gemacht. Letztes Jahr dann verkaufte ich meine Firma und nutze nun die volle Zeit, mit reichlich Spass in den Backen, um Züge durchs Land zu fahren.
Ist nicht mehr so lange bis zum offiziellen Rentenalter bei mir und solange ich Freude habe und die Bahnärztin mich lässt, nutze ich die verbleibenden paar Jahre dazu.
Seit Januar fahre ich überwiegend Kohlezüge von der niederländischen Grenze nach Süddeutschland. Es werden die Kraftwerke von EnBW in Plochingen, Karlsruhe und Heilbronn bedient. Neben den Zügen wird auch Kohle verschifft um Redundanz zu erhalten.
I.dR. fahren täglich ein Zug mit 3.000 t und einer mit 1.500 t Kohle da runter und am Folgetag leer zurück.
Der Kleine:
Der Grosse:
Der Rohstoff kommt, wie Quaschning sagt, aus Kolumbien. Es gab aber auch schon Fuhren aus Südafrika und Australien.
Die Kohle wird also abgebaut, was in besagten Ländern auch nicht unter den „guten“ Umwelt- und Arbeitsbedingungen geschieht, wie hier - aber anderes Thema. Dann wird sie hunderte bis tausende Kilometer zum Hafen transportiert. Dort geht es per Schiff über den Ozean nach Amsterdam oder Rotterdam weiter. Erneut umgeladen auf meinen Zug, fährt dieser nach Baden-Württemberg. Zig Wochen unterwegs und 1x um den halben Globus.
Ich führe mal nur an, was der Transport ca. kostet, den ich und meine Kolleg:innen durchführen für diese zwei Züge - pro Fuhre, also 1x hin und zurück:
- Gehalt, inkl. Lohnnebenkosten, Verwaltung, Planung, Logistik und Gewinn = ca. 1.600,- €
- Hotel + Spesen = 300,- €
- Trassenpreis (Schienenmaut) und Energiekosten hin+rück = 14.500,- €
- Lok- + Wagenparkmiete: 4.900,- €
Macht zusammen über 21.000,- € für 4.500 t Kohle. Wohlgemerkt sind das nur die Kosten meines Unternehmens ohne die Niederländer, ohne Verschiffung, ohne Transport im Herkunftsland, ohne Ausbuddeln.
In Heilbronn gehen stündlich 220 t durch den Ofen um Strom und Wärme zu erzeugen. Dies bedeutet, unsere beiden Züge reichen nicht mal für einen ganzen Tag.
Aktuell baut EnBW einige Kraftwerke auf Gas um. Dann werde ich evtl. demnächst Flüssiggas fahren - auch nicht besser. 
Der ganze Wumms wäre ohne Subventionen und 1A-Lobbyarbeit niemandem zu vermitteln.
Solar und Wind kosten nur ein Bruchteil dessen, Transport- und Personalressourcen würden frei, aber man muss es schon wollen.