Unser Blick auf die Folgen des Klimawandel ist sehr Europa zentriert!

Die aktuelle Situation zeigt mal sehr deutlich und klar was ich meine, denn die Ereignisse finden parallel statt:

Alle Artikel zum Thema in der TAZ: Hochwasser - taz.de

Oder in der FAZ: Hochwasser-Lage im Liveticker: Brandenburg rechnet mit starkem Wasseranstieg | FAZ

Und in der Süddeutschen: https://www.sueddeutsche.de/thema/Hochwasser

Wenn man diese Katastrophe aber am Bruttosozialprodukt der EU misst - wie bei so vielen anderen Themen wie Schulden oder Aufrüstung auch. Dann relativiert sich die Katastrophe natürlich etwas. Ein Teil der intensiven Berichterstattung in allen Medien, geht vermutlich auch darauf zurück, daß Journalisten den Menschen die drohende Gefahr durch den Klimawandel vermitteln wollen.

Aber jetzt im Vergleich die anderen aktuellen Katastrophen, cie bei uns aktuell eher nicht so viel Presse bekommen.

oder

The New York Times schrieb: ‘Water Is Coming.’ Floods Devastate West and Central Africa

Flooding caused by heavy rains has left more than 1,000 people dead and hundreds of thousands of homes destroyed.
(Quelle hinter Paywall)

oder

1,000 dead, million homeless as floods devastate west and central Africa


Myanmar und Afrika: Beides sind aktuelle Meldungen. Der Unterschied ist:

  1. Das ist nicht in Europa.
  2. Es sterben auch keine Europäer.

Ihr könnt euch ja selber mal den Spaß machen nach deutschen Artikeln zu diesem Themen vom Rest der Welt zu suchen. Für jeden den ihr findet verlinke ich 10 über unser Hochwasser. :frowning:

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ja, natürlich ist das so.
Was willst Du damit sagen? Worauf willst Du raus?
Unser Blick auf die ganze Welt ist europazentriert, weil wir in Europa wohnen.

Im Rest der Welt spielen sich tagtäglich alle möglichen Dramen ab, die wir nicht mitbekommen und die uns egal sind.
Kein Mensch kann sich ernsthaft um alle Missstände und Unglücke der Welt kümmern, nicht mal theoretisch/ gedanklich.

Wieviele Massenunfälle, Flugzeugabstürze, Schiffsunglücke, medizinische Notstände, wirtschaftliche Zusammenbrüche, Kriege, Entführungen, Morde, Vergewaltigungen, Überfälle, Folterungen, Brände, Überschwemmungen, Vulkanausbrüche usw usw usw mag es täglich auf der Welt geben?
Ich weiß es nicht, und ich will es auch nicht wissen, weil ich ohnehin nichts daran ändern kann, so dass mich die Beschäftigung damit nur krank macht.

Das wären dann 100 Artikel, die Du jetzt verlinken musst. Sorry, aber den Spaß musste ich mir machen.

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Wie viele Jahrhunderthochwasser muss es in nächster Zeit eigentlich noch geben, bis die Menschen es endlich kapieren?

Aber Klimawandel und Klimaschutz ist ja nur eine Idiologie! :sleepy:

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Also ich habe zumindest die Katastrophen in Vietnam und Thailand schon mitgekriegt ( Myanmar tatsächlich weniger), aber klar die europäischen Nachbarländer sind in unserem Medien präsenter. Das ist aber schon lange so. Ein Busunglück in Brasilen kommt bei uns nicht in der Tageszeitung, eines in D oder Nachbarländer natürlich schon. Nur das Busunglück in Brasilen hat auch keine Auswirkung in der EU , Ereignisse, die auf den Klimawandel hinweisen sind natürlich schon von Bedeutung.

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Mir ist nicht so klar, über was wir hier eigentlich diskutieren. Dass die individuelle Relevanz von Ereignissen auch von der Entfernung abhängt, ist doch selbstverständlich. Wenn in einem Ort eine Haus abbrennt, berichtet die lokale Presse natürlich darüber, aber sie wird nicht über alle abgebrannten Häuser auf der Erde berichten können.

Das hat nichts damit zu tun, dass die globalen Folgen des Klimawandels sehr wohl im Blick sind, aber eben nicht jedes Einzelereignis mit Bezug zum Klimawandel.

Nach etwas Überlegung finde ich diesen thread immer merkwürdiger.
Du stellst „uns“ (?) / die deutschen Medien (?) / wen auch immer in ein schlechtes Licht, weil „wir“ das Klimaproblem durch unsere europäische Brille sehen und mehr über Hochwasser in Sachsen als in Myanmar reden und lesen.

Wie sich irgendjemand um alle Katastrophen der Welt gleichzeitig kümmern soll, sagst Du aber nicht.
Du sagst auch nicht, was wir denn genau gegen Hochwasser in Myanmar tun könnten (außer allg. Maßnahmen, CO2 vermeiden usw.).

Was soll ich jetzt tun?
Mehr Berichte über Hochwasser in Asien lesen? wem hilft das?
Mich schlecht fühlen, weil mich Hochwasser in Sachsen mehr interessiert als in Asien? wem hilft das?
weniger CO2 verursachen? dafür reicht mir Sachsen, Asien brauche ich dazu nicht.

Aus meiner Sicht grenzt das an so eine schräge Form von Linkspopulismus:
sich selber moralisch erheben („ich überblicke das global, Ihr nur national“),
die anderen damit herabsetzen,
aber keine praktische Folgerung oder Problemlösung anbieten.

Ich verstehe Deinen Gedanken, und ich schätze auch Deinen Ansatz, solche Fragen grundsätzlich und sozusagen „radikal“ zu durchdenken und ein Thema gegen den Strich zu bürsten.
Aber manchmal finde ich es auch kontraproduktiv und wenig hilfreich.
Es hat sowas Flagellantenhaftes. Wir werfen uns gegenseitig unsere angeblichen moralischen Defizite vor („denk doch mal an die armen Menschen in Myanmar“), es folgt aber nix daraus außer schlechter Laune und Ratlosigkeit.

Das kann man mit vielen Themen machen, die unlösbar sind, und es wird auch gemacht: Sexismus, Rassismus, Diskriminierung, Krieg/Frieden, Gewalt, etc. etc.
Überall kann man sich mit moralischer one-upman-ship besser fühlen als die anderen. Aber was bringt es?

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Grundsätzlich ist es logisch, das Ereignisse in anderen Ländern bei uns weniger Aufmerksamkeit bekommen. Keine Frage.

Genau das ist der Punkt. Ich sehe eine gewissen Verantwortung der Presse bei diesem Thema, welche die gesamte Menschheit betrifft. Große Katastrophen in Folge des Klimawandels sollten gleichwertig in unserer Presse auftauchen. Zumal dann wenn bei uns sagen wir 5 Menschen sterben und in Afrika 500. (fiktive Zahlen)

Die Frage ist nur, was gleichwertig bedeutet. Haben die 10 Links nicht gereicht?

Wenn eine Überschwemmung in meiner Nachbarschaft ist, möchte ich schon detaillierter darüber informiert werden als über eine Überschwemmung in Myanmar.

Es ist alles eine Frage der Proportionen. Die sind nicht immer gewahrt. Siehe hier:

Verheerende Überschwemmungen in einem halben Dutzend Länder, eine Millionenstadt zur Hälfte unter Wasser, bis zu eine Million Menschen obdachlos, vermutlich über tausend Tote – über dieses Desaster wird dieser Tage kaum berichtet, denn es geschieht zur falschen Zeit am falschen Ort.

Die betroffenen Länder, darunter Mali, Niger und Tschad, liegen in Westafrika, die überflutete Millionenstadt heißt Maiduguri und liegt im Nordosten Nigerias. Wir wissen nicht viel über die Tragödien, die sich dort gerade abspielen, während wir über die Folgen der Flutkatastrophe in Mitteleuropa rund um die Uhr informiert werden.