Bundes-Klimaanpassungsgesetz

Das grün geführte Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz hat erkannt, dass der Klimawandel stattfindet und wird nun diesbezüglich aktiv.

Der Entwurf eines Bundes-Klimaanpassungsgesetzes kann nun hier in diesem Forum von euch diskutiert werden.

Er ist allerdings noch nicht mit der Regierung abgestimmt und deshalb noch nicht für die Öffentlichkeit bestimmt.

Ich persönlich finde ihn relativ schlapp (ein bisschen Risikoanalyse, ein bisschen Beratung für die Länder, die dann regelmäßig Berichte an den Bund schreiben sollen); der Bund selbst muss nicht aktiv werden, und die Wirtschaft und die Bürger*innen auch nicht.

Habt ihr Verbesserungsvorschläge?

Referentenentwurf Klimaanpassungsgesetz.pdf (399,4 KB)

Leider gibt es mehr als genug Augenwischerei- Politik. :frowning_face:

Solche Gesetze die nur eine Fassade sind, faktisch aber keinen wirklichen Nutzen haben weil diese nur dazu dienen ein sowieso schon bekanntes Problem nur zu erfassen aber nicht zu ändern oder zu kaschieren, damit es ein Weiter so geben kann gibt es genug…

Die Chance, konkrete Verbesserungsvorschläge zu dem vorliegenden Entwurf zu machen, kannst du aber trotzdem nutzen, oder wozu sollen die ganzen Diskussionen hier sonst nützen?

das Gesetz soll einen Rahmen für den Umgang mit Klimaschutzmaßnahmen geben, keine inhaltlichen vorgaben.
vgl Bmwk seite :
„Der Referentenentwurf soll daher einen verbindlichen Rahmen für eine vorsorgende Klimaanpassungsstrategie des Bundes und die Zusammenarbeit von Bund, Ländern und anderen Verwaltungsträgern in allen erforderlichen Handlungsfeldern schaffen. Dieser Rahmen soll es ermöglichen, dass Einzelmaßnahmen innerhalb der verschiedenen Handlungsfelder koordinierter vorangetrieben werden.“

das Fehlen konkreter pläne usw ist also kein sinnvoller kritikpunkt, sondern liegt im wesen des gesetzes. es ist mehr ein verfahrensgesetz

wegen inhaltlicher fragen müsst ihr ins bundesklimaschutzgesetz gucken, insbesondere in dessen anlagen und paragraf 13.

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Ein Beitrag wurde in ein existierendes Thema verschoben: Brauchen wir noch die Sektorenziele im Klimaschutzgesetz oder können die weg?

BMUV, oder welchen Referentenentwurf meinst du?

Was für ein furchtbares Verwaltungsmonster wollen die da bauen?

Da werden hunderte von Klimanapassunsstrategien erstellt und fortgeschrieben werden, in denen immer und immer wieder die gleichen Risiken analysiert und bewertet werden. Und natürlich auch die gleichen möglichen Gegenmaßnahmen aufgeschrieben werden. Und das wir dann vermutlich auch alles wieder überwacht und geprüft.

Das ganze ist total kompliziert formuliert und es fördert allein durch den Titel den Eindruck Anpassung an den Klimawandel könnte man qua Gesetz in den Griff bekommen.

Statt dessen sollte ein vollkommen anderer Ansatz verfolgt werden:

Es bringt überhaupt nichts wenn jede Gliederung die immer und immer wieder gleichen Risikoanalyse macht. Das ist ein sinnloses teures bürokratisches Monster. Denn die Risiken sind überall mehr oder weniger die gleichen.

Es muss darum gehen einen Gesamtüberblick über die Schäden und die Gegenmaßnahmen mit ihren Kosten und Auswirkungen möglichst vielen Menschen zugänglich zu machen, damit diese daraus lernen können.

Einleitung: Auswirkungen

Der Klimawandel hat für Deutschland folgende mögliche Auswirkungen: + Link auf Plattform auf der neuste Daten einzusehen sind.

Reporting der Schäden

Jeder hat Klimaschäden an die Plattform zu berichten (Schäden durch Trockenheit, Hitze, Starkregen)
Jeder hat Anpassungsmaßnahmen und ihre Auswirkungen zu berichten.
Link auf Plattform auf der alle Daten für alle Bürger einzusehen sind.

Ein spezieller Punkt: Da die Niederschlagsverteilung viel unregelmäßiger wird, brauchen wir dringend mehr automatisierte Messstationen für Niederschlag

Reporting der Maßnahmen

Auch lokal ergriffene Maßnahme um die Klimawandelfolgen zu dämpfen, ihre Kosten und ihr Erfolg ist zu berichten

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Die Idee mit der Plattform finde ich gut.

Wen meinst du mit „jeder“?
Jede Kommune, jede Privatperson, jedes Wirtschaftsunternehmen (Landwirt o.ä.?)

Was passiert mit ihnen, wenn sie es nicht machen? (oder soll es freiwillig sein?)

Soll überprüft werden, ob es tatsächlich Klimaschäden sind?

Ist das so absehbar? Woraus schließt du das?

Ich hatte es so verstanden, dass der Bund jemanden für die Risikobewertung und Modellierung beauftragt und alle Länder das dann zur Kenntnis kriegen.

glaube auch nicht, dass das funktioniert.
Wer kann beurteilen, was ein „Klimaschaden“ ist?
Wenn es 3 Tage am Stück regnet? wenn es 3 Wochen nicht regnet? wenn die Weizenernte 2 Wochen früher ist als letztes Jahr? wenn es mehr/weniger/gar nicht schneit?
Die AfD wird nie was melden, die Grünen alles.
Die Daten wären m.E. weitgehend wertlos.

Jede Verwatlungsebene der staatlichen Verwaltung.

Nichts. Das ist weit aus besser, als wenn jeder für eine „RISIKOANALYSE“ Geld zum Fenster raus wirft.

Ne, wie denn? Es geht um so Sachen wie Starkregen, Hitze, Dürre und damit verbundene Schäden. Oder vielleicht auch neue Krankheiten aus Afrika, Neue Tierarten, was weis ich.
Warum sollte sich jemand in diesem System lächerlich machen in dem er Blödsinn berichtet?

§ 10 sieht vor, dass die Länder jeweils eine Klimarisikoanalyse durchführen und eine
Klimaanpassungsstrategie erstellen und umsetzen. Hier ist zu berücksichtigen, dass die
Länder schon viel an Erkenntnissen und strategischen Überlegungen haben, worauf sie
aufbauen können. Die Vorschrift besteht zu einem großen Teil darin, eine Struktur in
bereits vorhandene Aktivitäten zu bringen. In Abhängigkeit zum Umfang der vorhandenen
Aktivitäten und strategischen Grundlagen kann der Erfüllungsaufwand zwischen den
Ländern variieren.

§ 12 (Klimaanpassungskonzepte)
Nach Rückmeldung aus der Praxis können die Kosten für ein Klimaanpassungskonzept
für das Gebiet einer mittelgroßen Kommune durchschnittlich auf einmalig 100 000 Euro
bis 200 000 Euro geschätzt werden. Es gibt in Deutschland derzeit 400 Kreise und 10 786
> Gemeinden. Nach Schätzungen der Praxis haben bereits 15-20 % der Kommunen
Klimaanpassungskonzepte. Die Datenlage ist hier insgesamt schlecht (was mit den
Berichten nach § 11 Absatz 1 dieses Gesetzesentwurfs geändert werden soll). Wenn der
Betrag von 100 000 Euro für alle Klimaanpassungskonzepte für die Gebiete von Kreisen
und Gemeinden angesetzt und pessimistisch davon ausgegangen wird, dass für die
Gebiete aller Kreise und 85 % der Gemeinden neue Klimaanpassungskonzepte
aufgestellt werden müssen, ergibt dies einen Aufwand von (einmalig) 956 810 000 Euro.

Das ist fast eine Milliarde Euro nur für Konzepte!

Die eingehenden Daten müssen natürlich strukturiere und geordnet werden. Ein Ereignis welches ein Ort einmal berichtet ignoriert man einfach.

Ach ja und wenn jede Gemeinde gezwungen wird eine Klimafolgenanalyse zu beauftragen ist das irgendwie besser? Wenn die Verwaltung und die Menschen vor Ort keine Problem mit dem Klimawandel haben, gibt es auch nix zu berichten. Wenn ich aber in Ort X lebe und aus den Orten A, B, C um meine Gemeinde herum von verheerenden Missernten, Überschwemmungen durch Starkregen oder Rationierung von Trinkwasser im Sommer berichtet wird, nur in meiner Gemeinde nicht? Dann kann ich weiter AFD wählen, weil die ja die Probleme aus meinem Ort fernhalten.
Wenn du den AFD-Bürgermeister verfplichtest eine Klimarisikoanalyse vorzulegen wird nix besser.

Ja, das ist wirklich heftig.

Wir hatten mal auf kommunaler Ebene einen Fall, da hat jemand für 10.000€ im Auftrag der Stadt ein Kozept erstellt, wie man den Müll aus einem Soll (ein kleines Wasserloch) heraus holt, und es war aber leider Geld mehr da, um ihn auch tatsächlich heraus zu holen. Erst 10 Jahre später konnte das dann gemacht werden.

Es wirkt auf mich hier im Fall des Kliamanpassungsgesetzes auch so als ob das Handeln hier als nicht so wichtig betrachtet wird.

Die Frage ist, ob das als Kritikpunkt ernst genommen wird, wenn es tatsächlich nur ein Verfahrensgesetz ist?

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Ja das sind wirkliche unnötige Verwaltugnsmonster. So hat man ja auch angefangen Harz 4 und später das Bürgergeld aufzusetzen. Typisch Deutsch. Alle Bekannten Probleme müssen tausendmal amtlich erfasst geprüft und gemeldet werden. Pfft… Das brauchen wir nicht. Und ja das kostet viel rausgeschmissenes Geld. Das ist nur eine ABM- Maßnahme für überzählige Beamte oder Sachangestellte die in anderen Bereichen ggf fehlen. Dafür fehlt halt im Sozial und Jugenförderbereich Personal. Oder Personalmangel bei der Polizei. Dazu hätte ich ne schräge Geschichte zu erzählen. aber das ist ein anderes Thema…

Genau so macht man möglichst viel blödsinnige Bürokratie die mich und viele andere Bürger total nervt…

Daher meine Frage: Wie kann man unabhängig vom Fachbereich verhindern dass es ständig zu solchen absurden und teuren Auswüchsen kommt? das Problem gibt es in allen Lebensbereichen. Von Sozialen Bereichen bis hin zum Bauwesen und der Energiewende. Einfach überall. Da ist eine andere Verwaltugnskultur und anders Sytem nötig.

Bei der Umsetzung der Klimaanpassungsmaßnahmen wird es wohl erst recht fehlen.

Von daher gibt es keinen Grund, es in andere Ressorts umzuleiten.

Mag sein , aber möchtest du jetzt nur um die Klimaschutzmaßnahmen schneller zu bewältigen auf fehlende Polizisten verzichten? Davon kann ich nur abraten. Ich will keinen Polizeisstaat aber sonst bricht das Chaos aus.

Waru msonst gibt es so viele Einbrüche und Diebstähle oder Geldautomatensprengungen? Weil es interessant für Ganoven ist, denn die werden zur Zeit, selbst wenn die gesehen werden nicht gefasst weil es zu wenig Polizei gibt und die Polizisten mehr mit Bürokratie als ihrer eigentlichen Aufgabe beschäftigt sind. Die können dahr seelenruig alles Plündern und die Anwohner können nur zugucken… Die Polizisten müssen erst mal die älteren Spengungen sehr mühsam und Zeitfressend doppelt und dreifach Dokumentieren bevor sie die nächsten Täter überhaupt suchen können… so klappt das nicht…

Nur ein Beispiel.

Es gibt nur eini einzige Lösung, den Verwaltugnswahn gemäß dem eben besprochenem Beispiel abschaffen. Sonst gibt es weder Polizei noch Klimaschutz oder Soziale Unterstützung.

Was ist denn das für eine bescheuerte Logik?

Entscheide dich jetzt: Entweder Vertical Farming oder Polizisten (Beides geht auf keinen Fall!)

No doch nicht so…

Wir müsen das Verwaltungsmonster verkleinern damit es Vertical Farms UND genug Polizisten gibt. Das Verwaltugnsmonster verhindert beides, das ist das eigentliche Problem ,wenn auch nicht das einzige…

Wie würde man ein Gesetz mit konkreten Plänen nennen?

Meine Idee und Vorschlag wäre: Ein Gesetzesgesetz ?
Irgendwie seltsam , wenn das Wort einer näheren Bestimmung bedarf.

Die Stellungnahme ist jetzt raus.
Vielen Dank für euren Input.

Stellungnahme zum Referentenentwurf eines Bundes-Klimaanpassungsgesetzes.

Wir bedanken uns für die Möglichkeit, zu diesem Gesetzesvorhaben Stellung zu nehmen.

Grundsätzlich begrüßen wir ein Klimanpassungsgesetz und stimmen mit Ihnen dahin gehend überein, dass die Klimakrise eine Bedrohung für die gegenwärtigen und zukünftigen Generationen darstellt.

Als Lösung halten auch wir es für sinnvoll, die Klimaanpassung auf eine verbindliche Grundlage zu stellen.

Auch Ihre Idee, dass sich die Bundesregierung das Ziel setzt, mit klimaangepassten Bundesliegenschaften eine Vorbildfunktion einzunehmen und die Versiegelung von Böden auf ein Minimum zu begrenzen, ist in unserem Sinne.

Nicht einverstanden sind wir dagegen mit Ihrer Festschreibung, dass sich daraus weder für die Wirtschaft noch für noch für die Bundesregierung selbst ein Erfüllungsaufwand ergibt.

Knapp 1 Mrd. € (956 810 000 Euro) ist im Gesetzentwurf für Modellierung, und Planung vorgesehen, die Länder und Kommunen dann umsetzen sollen, ohne dass Finanzmittel zur Unterstützung der Umsetzung der sich daraus ergebenden Planungen eingeplant werden.

Ein reines Verfahrensgesetz löst die zu erwartenden Probleme durch den Klimawandel nicht.

Der Entwurf ist also … wie folgt zu überarbeiten:

1) Eigene geplante Aktivitäten der Bundesregierung im Bereich ihrer Zuständigkeiten und geforderte Maßnahmen der Wirtschaftsunternehmen müssen im Klimaanpassungsgesetz ergänzt und im Finanzplan aufgenommen werden.

-Dazu gehört zum Beispiel die Sicherung von zwischengelagertem Atommüll sowie endgelagertem Sondermüll bei steigenden Sturmflut-Höchstständen und Hochwasserereignissen, die das 100-jährige Hochwasser übersteigen.

- Im Fall von Dürren ist eine bundesweite Trinkwasserversorgung zu gewährleisten und zu finanzieren.

- Für den Fall von pathogenen invasiven Arten aus anderen Klimazonen der Erde muss auch die Bundesregierung einen Aktionsplan auf Grundlage der Erfahrungen anderer Länder entwickeln.

- An den Flüssen müssen, unabhängig vom Moorschutzprogramm, Retentionsflächen zum Hochwasserschutz durch der Bundesregierung geschaffen werden, weil die betroffenen Kommunen keinen Einfluss auf die Oberlieger nehmen können, diese auszuweisen.

- Ein Katastrophenmanagementplan der Bundesregierung muss auch erwähnt, personell ausgestattet und in der Finanzplan aufgenommen werden

- Für die Maßnahmen, die die Kommunen selbst, nach Beratung durch die Bundesregierung umsetzen sollen, müssen Fördermittel eingeplant werden.

2) Die geplante Beratung darf nicht als Einbahnstraße angelegt sein.

Es gibt bereits Berechnungen von Universitäten und Forschungsinstituten zu klimatischen Entwicklungen in Deutschland, sowie Best-Practice-Beispiele von Kommunen, Unternehmen und Privatpersonen, die die Bundesregierung berücksichtigen kann.

Diese in einem öffentlich zugänglichen Portal allen Bürger*innen unter Angabe von Kosten und Erfolg zugänglich zu machen wäre eine kostengünstige Ergänzung oder Alternative zur im Gesetz geplanten Modellierung und Beratung der Länder durch die Bundesregierung.

Die Daten für die Modelle müssen weiterhin kontinuierlich erhoben werden. Da die Niederschlagsverteilung zum Beispiel viel unregelmäßiger werden wird, werden mehr automatisierte Messstationen für Niederschlag benötigt.

Wir würden uns freuen, zur weiteren Ausgestaltung des Gesetzentwurfs mit Ihnen in Kontakt zu bleiben.

Mit freundlichem Gruß

Das Skript kling zwar gar nicht so schlecht. Aber ich führchte Verantwortung übernehmen will die Politik gar nicht wie hier gefordert. das ist unbequem. Das wird leider keiner machen. Poltiker, vor allem die in Berlin labern lieber. :roll_eyes:

Ich glaube kaum das was daraus wird. Wenn was geändert werden soll geht das eher über andere Politiker die wirklich eine Zukunfts- Vision in die Realitat umsetzen wollen.

In Berlin sitzen aber keine solchen Politiker. :frowning_face: In den Landtagen auch nicht unbedingt. Nur leider in einigen Kommunen. Aber das ist leider meist relativ unbedeutetnd…

Da müsst man schon einen neuen Parteivorstand wählen der wirklich was machen will und auch genug durchsetzungswillen gepaart mit Verhandlungsgeschick mit anderen Parteien hat. Allerdings muss es ausdrücklich ein pragmatischer Durchsetzungswille sein, keine Ideologiewahnpolitik wie zum Beispiel bloß keine Gentechnik oder bloß keine Autos mehr… obwohl das in bestimmten Fällen Sinn macht.

(bezw. bei den Autos keinen Sinn) Realpolitik eben. kein unrealistisches blabla…

Dann gibt es auch bessere Gesetze. Und nicht andersherum …