Die Gas-Pipelines von Nord Stream wurden gesprengt - aber nicht komplett. US-Investoren bemühen sich offensichtlich nun um eine Inbetriebnahme des intakten Strangs.
Der ehemalige Stasi-Mitarbeiter, DDR-Spion und langjährige Putin-Freund Matthias Warnig soll dafür Kontakt zu US-Investoren gesucht haben, um über sie an die Trump-Administration herantreten zu können.
Mögliches Kalkül: Bei Friedensgesprächen mit der Ukraine könnte die Pipeline zur Verhandlungsmasse werden - und doch noch ein Milliardengeschäft winken.
Interessant ist der aktuelle Zeitpunkt für mögliche Investoren, weil die „Nord Stream 2 AG“, die Gazprom gehört und im schweizerischen Zug sitzt, die Insolvenz droht. Ein Kantonsgericht hatte vor wenigen Tagen eine Aufschiebung des Konkurses beschlossen. Bis Anfang Mai bleibt nun Zeit, um über die Zukunft der Betreibergesellschaft zu entscheiden.
Es gibt Netzwerke in der Union und in der SPD, die sich günstiges Erdgas über Nord Stream wünschen. Wenn das größte fossile Infrastrukturprojekt Deutschlands wieder anläuft, können wir unsere Klimaziele vergessen.
Unterstützer von Trump wohl an Erwerb von Nord Stream 2 interessiert
Ohne die Bundesregierung geht nichts
Es ist ein deutlicher Hinweis darauf, dass ohne Zustimmung und Mitwirkung der Bundesregierung in Sachen Nord Stream gar nichts geht. Und die ist derzeit ausgesprochen unwahrscheinlich. Nach dem russischen Angriffskrieg habe Deutschland enorme Anstrengungen unternommen, um seine Gasinfrastruktur resilienter aufzustellen und zu diversifizieren, heißt es aus dem Wirtschaftsministerium. „Die Unabhängigkeit von russischem Gas ist für die Bundesregierung sicherheitspolitisch von strategischer Bedeutung, und sie hält daran fest.“
Die Nord Stream 2 AG mit Sitz im schweizerischen Zug befindet sich seit der russischen Vollinvasion in die Ukraine in finanzieller Schieflage. Im Januar hatte ihr ein Kantonsgericht einen letzten Aufschub gewährt, um eine Einigung mit den Gläubigern zu erzielen. Sollte das nicht gelingen, könnte im Mai ein Konkursverfahren eröffnet werden, in dessen Verlauf die Röhren am Ostseegrund meistbietend verkauft würden. Laut amerikanischen Medienberichten hat für diesen Fall der US-Unternehmer Stephen Lynch Interesse angemeldet.
Drohender Energie-Deal zwischen USA und Russland
Im Vordergrund stehen Verhandlungen zu einem Waffenstillstand. Im Hintergrund werden Deals vorbereitet: Putins Russland und Trumps USA sollen seit einigen Monaten über einen Kauf der Nord Stream-Infrastruktur verhandeln. Von Interesse für US-Konzerne könnte auch weitere Energieinfrastruktur sein, die russischen Konzernen gehört. Deutschland schaut nur zu.
Wie wird dies mit der neuen Bundesregierung aussehen und wer wird der zukünftige neue Wirtschaftsminister?
Als „Teil eines Trump-Deals mit Russland“ könnte die Gaspipeline Nord Stream 2 in Betrieb gehen. Das zumindest schlägt CDU-Politiker Thomas Bareiß vor – und erntet dafür scharfe Kritik.
Der CDU-Bundestagsabgeordnete Thomas Bareiß hat die Reparatur und Inbetriebnahme der Gaspipeline Nord Stream 2 angeregt.
"Natürlich kann dann auch wieder Gas fließen, vielleicht diesmal dann in einer Pipeline unter US-amerikanischer Kontrolle", schrieb Bareiß.
Besteht die Möglichkeit, dass die neue Bundesregierung unter der Einflussnahme der Union einen Teil des Investitionspakets in die Aktivierung von Nordstream 2 investiert und die Gefahr besteht, dass wieder russisches Gas nach Deutschland fließt?