Kohleausstieg bis 2030 - eine Niederlage im Kampf gegen den Klimawandel

Auf der BDK '22 wurde der vorgezogenen Kohleausstieg ja von der Parteispitze als großer politischer Erfolg gefeiert.

Wenn ich allerdings die Rede von Luisa Neubauer auf der BDK richtig verstanden habe, ist das nur eine gigantische Luftnummer, weil die CO2-Kontingente, die bis 2038 vorgesehen waren, jetzt gedrängt bis 2030 ausgestoßen werden dürfen. Das ist dem Weltklima weitestgehend gleichgültig.

Es ist aber noch viel schlimmer. Wenn nämlich dann 2030 die KKWs abgeschaltet werden sollen, werden wir sehr wahrscheinlich feststellen, dass wir die für einen 100% EE-Betrieb erforderlichen Batteriespeicher immer noch nicht in ausreichender Menge aufgestellt haben. Wir werden also notgedrungen einen Teil der KKW weiterbetreiben und so insgesamt mehr CO2 ausstoßen.

Ich würde mich sehr freuen, wenn mich da jemand widerlegen könnte.

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Leider nicht möglich.

Es ist sogar noch schlimmer, wenn die Treibhausgase früher statt später ausgestoßen werden, weil dann möglicherweise die Kipppunkte noch früher erreicht werden.

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Manchmal habe ich das Gefühl, der Zug ist insgesamt bereits eh schon abgefahren und die Menschheit sollte retten, was noch zu retten ist.

Mich würde interessieren, wer und was am Ende übrig bleibt, doch dies werden wir nicht mehr erleben.

Ich denke da an unsere Kinder und Kindeskinder.

Wenn ich sehe, wie blind und egoistisch sich manche Menschen noch verhalten, wird mir schlecht.

FFF wird teilweise ausgelacht, sie sollen lieber in die Schule gehen und sie sollen lieber ihren hinterlassenen Müll entsorgen.

Lindner unterstützt sogar die Förderung des Frackings und favorisiert den Weiterbetrieb der AKWs bis Ende 2024. Dabei müssen neue Brennstäbe besorgt werden. Das Geld kann man besser in erneuerbaren Energien stecken.

Lützerath ist gefallen, dafür Kohleausstieg bereits 2030.

Toll, meiner Meinung eh zu spät.

Kohleausstieg sofort!

Tempolimit 130 oder sogar 100, in Ortschaften und Städten 30!

Und, und, und…

Aber, wer hört schon auf mich, anderen und FFF und die Letzte Generation?

Diese werden eher beschimpft, mit hohen Strafen bedroht und aufgrund des von mir und vielen anderen abgelehnten Polizeigesetzes bis zu 30 Tage in Haft genommen.

Vielleicht denke ich auch zu negativ? Meine Tochter sagt immer: „Du musst positiver denken.“

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Wir könnten darauf eine Wette abschließen, aber das Ergebnis können nur die beurteilen, die dann übrig geblieben sind.

Die aktuell stattfindende Spaltung der Gesellschaft definiert Gruppen, von denen jeweils eine gern auf eine bestimmte andere Gruppe verzichten würde. Wenn wir es irgendwie schaffen, einen Bürgerkrieg zu vermeiden, sind wir schon richtig gut.

Was mir richtig Angst macht, ist, wenn die Mehrheit der Menschen, inklusive Entscheidungsträger*innen (z.B. BDK-Delegierte) solche Zusammenhänge nicht verstehen:

Was kann man da eigentlich noch machen?

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Ich hatte gemeint, wie man das durchsetzen kann, wenn selbst die Entscheidungsträger*innen es nicht raffen oder vielleicht sogar absichtlich so tun als müsste man den Kohleausstieg bis 2030 unter diesen Umständen feiern.

Ja, das freut mich natürlich auch. Wenn man es nicht vermischt mit dem anderen Schwachsinn (früherer Kohleausstieg).

Das ist für mich die Frage. Hat der Kompromiss Auswirkungen auf die CO2 Kontingente? Wenn wirklich mehr Kohle in der Erde bleibt, werden dann die Emissionen woanders rausgehauen?

Das ist mir bisher auch nicht klar.

@Biologin

Da die Entscheidungsträger von uns erst zu diesen gemacht wurden, können wir sie auch rel. schnellmwieder aus ihrer nicht in unserem Sinne wahrgennommenen Verantwortung wieder entlassen… (ist also „ganz einfach“ - vorausgesetzt, eine Mehrheit von uns will das so)
Ausserdem können wir einfach trotzdem Dinge tun bzw. lassen, selbst wenn die Entscheidungsträger in ihren gesetzgestützten Lenkung andere Gleise für uns vorgesehen haben… (vorausgesetzt, man ist bereit, für die eigene Überzeugung eigene Nachteile in Kauf zu nehmen)

@Pensionärin
Ich bin schon lange Deiner Meinung (genau genommen seit Mitte der 80er Jahre bin ich Deiner Meinung, solltest Du damals schon diese Meinung gehabt haben :wink:
Aber slbst wenn schon allse zu spät sein sollte - und vieles spricht dafür, dass es längst nicht mehr 5 vor 12 sondern schon 10 nach 2 ist - so können wir dennoch unglaublich viel tun, um mit diesem bevorstehenden Ende anders umzugehen als mit kopfloser Hektik oder frustrierter Agonie - sondern mit der Zuversicht, dass nicht alles sinnlos war, es dennoch - wenn auch verschwindend, es eine Perspektive geben könnte, wenn wir uns endlich nicht mehr dem Materialismus verschreiben, und wir auch - wenn wir es richtig gestallt2 (für den Fall, das es zu Ende geht), nicht allein dabei bleiben, sonderrn uns gerade deswegen gegenseitig stützen…

Ich wäre bereit, für den Erhalt des menschenfreundlichen Klimas Nachteile in Kauf zu nehmen, aber nicht für die eigene Überzeugung.

Da kommen wir der Sache schon näher, aber…

…will sie offensichtlich nicht.

Womit wir wieder dabei sind, das wir, da wir das mehrheitlich nicht wollen, den Laden weiterhin mehr oder weniger ungebremst gegen die Wand fahren werden…
Bleibt also nur, entweder die Demokratie abzuschaffen, oder sich auf den demokratisch beschlossenen Untergang vorzubereiten - und natürlich, noch mehr dafür zu unternehmen, dass aus der Minderheit vielleicht doch noch in alller-allerletzter Millisekunde eine Mehrheit zu machen…
Wohl wissend, dass das eher unwahrscheinlich ist, und wir uns zumindest auch mit der Option Untergang beschäftigen sollten…