'mobile Fernwärme'

Es gibt etliche Systeme, bei denen speziell optimiert geformte ‚Ziegelsteine‘ auf bis zu 1300° erhitzt werden. Das kann z.B. mit überschüssigem Strom geschehen. Auch wenn man in der Industrie etwas schmieden will, fällt Abwärme von über 1000 Grad an.

Wenn man solche ‚Ziegelsteine‘ gut isoliert zusammen mit einem entsprechenden Lüftungssystem in einen 20-Fuss-Container packt, kann man damit eine Reihenhaussiedlung ein paar Tage mit 80° Wasser versorgen.

Mehrere dieser Systeme sind marktreif und in Produktion, suchen aber noch den Durchbruch im Markt. DAS ist eine Stelle, wo imho Subventionen angebracht wären.

Ein Beispiel:

Entschuldige bitte, wenn ich jetzt nur einen Satz aufgreife. Ich will keinesfalls das ganze Konzept angreifen oder diesen Thread entgleisen. Aber erst Strom in Wärme umzuwandeln um diese dann mittels schwerer Ziegelsteine irgendwohin zu transportieren, erscheint mir ineffizient.

Wäre es nicht viel einfacher, den Strom über ein Kabel ans Ziel zu bringen (ich gehe mal davon aus, dass ein Stromnetz vorhanden ist) und dort direkt in Wärme umzuwandeln? Vielleicht sogar noch mit einer Wärmepumpe zu hebeln.

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Das Prinzip ist schon länger bekannt und wird mit einigen Anlagen als Feststoffspeicher bezeichnet. Speichermaterial sind u.a. auch mineralische Speichermaterialien. In Hamburg ging im Sommer 2019 der erste funktionierende und in der Leistung skalierbare Feststoffspeicher mit Vulkansteinen
in die Pilotphase. Hierbei wird bis zu 130 MWh thermische Energie für rund eine Woche gespeichert. Quelle: Energiefachbuch: „Energetisches Gleichgewicht“

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Du vergisst den zeitlichen Versatz. Strom muss immer sofort verbraucht werden. So ein heißer ‚Ziegelstein‘ kann die Anwendung der Energie über einen (nicht allzu langen) Zeitraum verteilen. Also ein ‚Mittelfrist-Speicher‘. Genau das brauchen wir dringend.

Und wir werden in Zukunft sehr viel überschüssigen Strom haben (siehe ReThinkX).

Ja. Gamesa verwendet Kieselsteine, andere Sand. Ich hab auch schon ein Konzept gesehen, wo (in Thailand gefertigte) Spezialziegel (etwa Palettengröße!) einen Mittelfristspeicher gebildet haben.

Die Technik ist (wie so häufig) nicht das Problem, sondern die Wirtschaftlichkeit und die Durchsetzung am Markt.

danke Euch, guter Ansatz, habe ich noch nie gehört.

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Hatten sie hier in Ottobrunn mal im Hallenbad mit Wärme aus einer Biomüllvergärung
versucht. Ist aber gescheitert. Aber vielleicht haben die die Probleme ja gelöst.

weißt Du Näheres?
wann war das?
woran ist es gescheitert?
gibts dazu online was?

Die Abwärme des Gärprozesses dürfte bei 60-80" liegen. Das Kühlwasser eines nachgelagerten Gasmotors ähnlich. Die Abgase des Motors kommen auch nur auf wenige hundert Grad. Wobei ich nicht weiß, wie gut man die durch einen Wärmetauscher jagen kann, ohne die Leistung des Motors zu reduzieren.

Bei den 1300° im obigen Beispiel passt etwa die 20-fache Wärmemenge in den gleichen Container, was natürlich die Transportkosten dramatisch senkt. Und man braucht für die gleiche Heizleistung auch nur 1/20 der Container, was die Investitionssumme entsprechend senkt.

Die Wärmequelle war nur 3km weit weg, da sind die Transportkosten nicht das Problem gewesen. Noch dazu war es ja quasi kostenlose Abwärme.
Da hat nach meiner Erinnerung die Technik nicht gut funktioniert.
Ist, wie geschrieben, auch schon Jahre her.

hab nichts mehr gefunden

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danke

Na ja. Neu ist eigentlich nur das Transportieren.
Nachtspeicheröfen funktionieren seit Jahrzehnten so.
Und jeder ordentliche Hochofen hat zwei „Winderhitzer“. Der eine wird gerade von den „Gichtgasen“ aufgeheizt. Der andere wärmt den „Wind“ (Verbrennungsluft) vor.

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