Genesis 3:19 bezieht sich auf Individuen, aber es geht auch um Gemeinschaft.
Donella Meadows, die verstorbene Lead-Autorin der Club of Rome-Studie hat mal in einem Interview gesagt, Sie schwanke zwischen zwei Haltungen, manchmal tageweise. Entweder sich auf ihren Bauernhof zurückziehen und bis zum Untergang ein gutes Leben zu leben oder auf die menschliche Energie und Kreativität zu vertrauen.
Wir sind auf Technologie angewiesen und dass schon seit tausenden von Jahren. Unser jetziges Technologieportfolio ist destruktiv und beachtet die planetaren Grenzen nicht. Aber einfach weniger Technologie ist genauso zerstörerisch, da es wirklich oder auch nur gefühlt die x % unten trifft (ob 20%, 30% oder 90% ist noch die Frage). Und aus dem Globalen Süden würde hier ein lautes Nein kommen: „Denen im Norden geht es gut und jetzt wollen die auch noch die Möglichkeiten wegnehmen, die uns helfen, dass es uns besser geht.“.
Technologie ist nicht neutral, sondern in die Gestalt der Technologie sind die Ziele ihrer Designer eingeprägt (der französische Philosoph Bruno Latour spricht von einem Skript, das einer technischen Lösung unterliegt). Das hat zwei Konsequenzen: Wir dürfen uns nicht nochmal wie im Falle des Internet eine Technologie pervertieren lassen und wir müssen daran arbeiten, dass es Technologien gibt, die die Menschheit als Ganze nach vorn bringt. Dabei würden wir nicht aus den Augen verlieren, dass Technologie nur dann erfolgreich ist, wenn sie Akzeptanz gewinnt und dass Veränderungen des technologischen Umfelds immer auch mit sozialen Veränderungen verknüpft sind.
Dass wir technologische Lösungen für Vieles haben oder kennen (z.B. Permakultur und ökologischen Landbau, erneuerbare Energien, …) sollte uns hoffnungsfroh stimmen. Geld ist kein Thema, wir brauchen je nach Schätzung zwischen 2% und 10% des weltweiten Einkommens, um die Transformation zu schaffen - und das sind ja nicht alles Kosten, sondern viel auch Investitionen, die später Früchte tragen.
Richtig ist, dass uns die Zeit davon läuft. Was uns blockiert, sind nicht die technologischen oder finanziellen Mittel, sondern interessengeleitetes Beharrungsvermögen und ein Mangel an Phantasie.
Zwei Zitate dazu von dem Sozialwissenschaftler und Occupy-Aktivisten David Graeber:
„The war against imagination is the only war the capitalists managed to win.“
und zum Hebel für Veränderungen
„Revolution happens when there is a transformation of common sense.“
Technologie kann dabei eine große Rolle spielen, wenn wir sie zu nutzen wissen und auch nutzen.