Recycling und negative CO2-Emissionen durch Pyrolyse?

Bei Einlagern bin ich skeptisch. Wenn man alte Bergwerke mit Holzkohle befüllt, reicht ein ‚zündendes Ereignis‘ und man hat einen kaum zu löschenden unterirdischen Schwelbrand. Brennende Kohleflöze gibts an mehreren Orten auf der Welt.

Man müsste die Holzkohle also mit ausreichend nicht brennbarem Material (z.B. Sand) ‚verdünnen‘. Dann muss man aber mehr Masse bewegen und das macht es teurer und ineffizient.

In den (Acker-)Boden einarbeiten ist eine sehr gute Methode. Geht in Richtung ‚Terra Preta‘. Aber ich komme überschlägig auf 2,5 cm Pflanzenkohle auf der gesamten deutschen Scholle. Und das jedes Jahr. Hört sich für mich nach einer Überdosis an. Aber einen gediegenen Beitrag wird man damit schon leisten können. Und die Böden können es dringend gebrauchen.

Ich habe mir vor ein paar Wochen ein Fachgespräch zu Pflanzenkohle gegeben, es scheint sogar so zu sein, dass mit der Einbringung von Pflanzenkohle die Aufnahmefähigkeit der Böden für Kohlenstoff zusätzlich steigt. Aktuell beginnt dazu ein Langzeitversuche.

Na klar. Allein die Auflockerung des Bodens schafft mehr Lebensraum für die Bodenmikroben und die sind auch reichlich Biomasse.

Der Haken ist, dass man Pflanzenkohle zwar ganz leicht (aber zeitaufwändig) für den eigenen Garten oder die Kleingartenkolonie herstellen kann, für den Acker muss der Bauer sie aber in größeren Mengen kaufen und dann wird es wohl zu teuer.

Ja richtig, hier im Saarland gibt es eine Kohlehalde, die seit Jahrzehnten langsam brennt.
Es gab schon etliche vergebliche Löschversuche…

Das interessiert mich, wie kann man für den eigenen Garten Pflanzenkohle herstellen? wie geht das so ungefähr? Wie muss man sich das vorsellen? Und zwar so das man eine negative Co2 Bilanz hat? Wießt du wie das gehen würde? Einen normalen Kohlemeiler wie man früher Holzkohle gemacht hat kennt jeder zumindest in Grundzügen. Der ist aber nicht klimafreundlich… kann man sich sparen…

wie geht das denn zur schaffung einer Künstlichen CO2 Senke?

Das wird nicht gehen. Bei den mir bekannten Verfahren (Varianten vom Meiler) wird immer ein Teil des Holzes verbrannt.

ok. mit der üblichen Methode geht das nicht. Könnte man einen kleinen Pyrolyseofen bauen der elektrisch aus EE beheizt wird und in einer Vakuumkammer synthetische Kohle herzustellen? So ähnlich wird Aktivkohle hergestellt. ich stelle mir da ein altes Stahlfass vor das einem Abnehmbaren Luftdichten Deckel bekommt in dem man eine elektrische Tischgrillheizung einbaut und an einem Anschlussrohr mit einem Ventil an der Außenseite des Fasses, an dem man eine Vakuumpumpe anschließt umd die Luft abzusaugen. Nach dem Aufbau des Vakuums schaltet man die E Heizung ein und wartet bis sich alles auf 500 Grad erhitzt hat. Wenn Gase da bei eintstehen, lässt man diese aus dem Fass über ein Ventil entweichen. Jedenfalls verbrennt so gar nix weil kein Sauerstoff drankommt. Wenn der Prozess beendet ist, was wahrscheinlich dann der fall ist wenn keine Gase mehr entstehen, schaltet man die Heizung ab und lässt alles im ungeöffneten Fass abkühlen. Wenn man danach das Fass öffnet sollte synthetische Kohle drin sein.

damit keine Teerartige Masse entsteht muss der Prozess aber bei ausreichender Temperautur von mindestens 500 Grad stattfinden. Empfehlenswert wäre eine Temperatur von ungefähr 700 Grad.

Dann zersetzen sich alle langkettigen natürlichen Kohlenwasserstoffe zu Kohle. Ansonsten könntest du so auch dein eigenes Synthetisches Heizöl oder Rohdiesel herstellen. Das kocht man dan nochmal unter Luftabschluss langsam durch um es zu destilieren wie beim Schnaps brennen und filtern dann hast du Diesel aus Gartenabfall genacht. und das benutzt du dann für deinen Traktor oder Ölheizung. Der rest sollte eigentlich Kohle sein, der sich im ofen nicht zersetzt oder zu Öl wird.

Das wäre dann eine primitive Form von E- Fuel Herstellung…

Schau mal hier, da finden Fachveranstaltungen statt und evtl. kommst du auch auf Hersteller.

Wobei die meisten Anlagen eher im kleinen industriellen Maßstab sind.

https://www.carmen-ev.de/?s=pflanzenkohle

Beim selbermachen muss man schon wissen, was man reinwirft - wenn Du z.B. Lebensmittelreste mit Salz reinwirfst, kommen Dioxine raus.

Laut eines Dozenzen bei dem Fachvortrag kan man mit einem Kon Tiki schon eine recht ordentliche Qualität erreichen. Wenn man das auf Felder ausbringen will, muss man sich aber auch mit der Düngemittelverordnung auseinandersetzen.

https://www.ithaka-institut.org/de/kon-tiki

Jein - man kann auf die Art einen Teil des Holzes carbonisieren… wenn man eine Holzheizung als Klimaneutral betrachtet (was ja wirklich zu recht umstritten ist), dann wäre das im Vergleich dazu eine Senke.

Ich habe das neue Thema an dieses bestehende Thema angehängt, da es in beiden Fällen um die Verwendung von Pyrolyse-Kohle geht.

Ich habe schon mal einen Fernsehbeitrag gesehen, bei dem es um Bodenverbesserung durch Ausbringen von Kohlenstoff aus Pyrolyse auf die Felder ging.

Hier ein passender Link:

Aha. Das Verfahren ist aber so zu verbessern das künfig anlagen Gebaut werden, die be ider Pyrolyse kein Co2 wie i mKohlemeiler freisetzt, weil wir eigentlich keine Emissionen mehr machen dürfen. Nur dann würde diese Maßnahme zu negativen C02 Emissionen führen und einen Teil des Co2 aus der Luft langfristig entfernen.