Steuerbare Verbrauchseinrichtungen

Energieversorgung als Sandkastenspiel. „lieber Robert, baue bitte keine Stromtrassen nach Bayern, weil der Kalo immer so gemein zu mir ist.“
:roll_eyes::roll_eyes:

Ja, weil das Netz auf den maximalen Bedarf ausgelegt werden muss.
Wenn der geringer ist (Lastspitzen reduziert) kann man sich einiges sparen.
Deshalb ja auch das Gesetz mit der Drosselung.

Der Stromfluss wird immer, auch in Zukunft, durch die Nachfrage gesteuert.
Es geht darum die Nachfrage zu steuern.

Stromspeicher, so wir die denn irgendwann in ferner Zukunft mal nennenswert haben werden, sind dann Teil der Nachfrage

Du vermischst da zwei Dinge.
Der generell notwendige Ausbau und der zusätzliche Ausbau der für die Lastspitzen notwendig ist.

Kannst du doch nicht ernst meinen.

Die Drosselungen sollen selektiv auf der Verteilebene stattfinden (Ortsnetz) um die von dir besagten Probleme zu reduzieren.
Die dynamischen Stromtarife greifen allgemein.
Wenn plötzlich alle ihren Strom zu billigen Zeiten verbrauche würden, würden diese Zeiten teurer. Das regelt sich also ein.
Zumal der Stromverbrauch viel stärker durch Lebensgewohnheiten als durch Stromkosten bestimmt wird. D wird sich also immer nur in Teil verlagern.

Nochmal, das wird sich in Zukunft ändern. Das Netz muss auf die maximale Erzeugung ausgelegt werden, um Strom speichern zu können. Man kann das reduzieren, indem man Stromspeicher und Elektrolyseure soweit wie sinnvoll direkt neben die Erzeuger plaziert.

Nein, weil Nachfrage und Erzeugung zeitlich unterschiedlich sind.

Sie werden als Teil der Infrastruktur gesehen. Sie sind keine Nachfrage, weil sie nur gefüllt werden, wenn überschüssiger (also nicht nachgefragter) Strom da ist. Deswegen muss man da steuerungsmäßig unterscheiden.

Unabhängig von diesen Begriffsdiskussionen bleibt die Tatsache, dass wir möglichst alle erzeugte EE verwenden müssen und das Netz darauf auslegen müssen.

§1 Wir müssen gar nichts

Kann man dort bestimmt auch durch energieintensive Industrie und hohen Privatverbrauch im Norden ausgleichen, z. B. durch besonders günstige Strompreise.

Jetzt komm mir bloss nicht mit „Solidarität“. Baut eure eigenen Windräder!

Sag das nicht mir, sag das Söder. Aber ihr habt nun mal mehr Wind. Egal wie viele Räder wir bauen.

Jetzt lassen wir mal das „ihr“ und „wir“. Wir brauchen überall Strom, nicht nur in der BRD, in ganz Europe, wir haben einen gemeinsamen (mehr oder weniger) Strommarkt.

Ja, das würde sicher Sinn machen, energieintensive Industrie dort anzusiedeln, wo der Strom nah ist. So lief es auch bei Stahl und Kohle. Allerdings ist Strom viel leichter zu tranportieren als Kohle, und damit ist die Geographie nicht mehr so ausschlaggebend wie damals bei Kohle. Aber dafür der Strompreis.

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ok , dann baut eure eigenen chemieparks und autofabriken!

armes deutschland, wenn das das niveau der diskussion ist.

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Ja, hatte ich doch geschrieben:

Muss ja nicht alles im Süden sein.

Das ist falsch.
Der Verbraucher bestimmt den Stromfluss und damit die Notwendige Netzkapazität. I=U/R U bleibt gleich. also wird der Strom alleine durch den Widerstand (Verbraucher) bestimmt. Da kannst du so viel Strom zu Verfügung stellen wie du willst, solange du bei gegebener Spannung den Verbraucher nicht veränderst bleibt der Strom gleich.
Speicher sind aus Sicht der Stromerzeugung (PV, Wind, oder was auch immer) erst mal Verbraucher. Wenn die dann entladen werden, fungieren die zwar als Stromquelle, das ändert aber nichts an der Grundlegenden Regel I=U/R.

Das ist nicht richtig. Damit hast du, was den Netzausbau betrifft, erst mal nichts gewonnen. weil siehe oben.
Die Speicher in die Nähe der Verbraucher bringen bringt was, wenn man die ladung entsprechend steuert.

Ändert nichts an I=U/R

Da kommt von mir kein Widerspruch. Dennoch muss die Netzinfrastruktur auf den max. Stromverbrauch ausgelegt werden. I=U/R

Okay, dann baut ihr im Norden erst mal so viel PV, Wasserkraft, Bioenergie wie die im Süden.
Weil wenn der Wind nicht weht fließt der Strom auch von den vielen Solaranlagen, Wasser- und Biomasse-Kraftwerken im Süden nach Norden.
Also bitte das Gesamtbild sehen.

Wenn die Netze entsprechend ausgebaut sind.

Nein, das ist nicht falsch. Rein physikalisch hast du zwar Recht, aber rein technisch sind Speicher natürlich auch Verbraucher.

Ich reden hier aber nicht auf der physikalischen Ebene, sondern auf der Steuerunsgebene. Und da macht es Sinn, keine von Wind und Sonne erzeugbare Energie abzuregeln, sondern in Speicher zu leiten, um sie in Dunkelflauten zu nutzen. Da könntest Du mir doch vielleicht zustimmen? Auch wenn es etwas Überwindung kostet :wink:

Es ist ökonomisch sinnvoller, die Netze für den Stromtransport auszubauen und zu nutzen, als die Energie in anderen Formen (z.B. Wasserstoff) durch Rohre oder auf der Straße zu transportieren. Das schließt auch den Ausbau mit ein.

Sorry, aber der Netzausbau ist erst mal physikalisch bedingt.
Wenn es die physikalischen Einschränkungen nicht gäbe, wer ja alles kein Problem.
Das man da an der Steuerung auf der Verbrauchsseite natürlich was machen kann ist unbestritten. Aber das ändert dann den Verbrauch und damit einen Parameter der Gleichung, aber nicht die Gleichung selbst.

Jetzt lenkst du ab.
Das habe ich nie bestritten.
Dem Kabel zum Verbraucher ist es auch egal ob der Strom aus einer WKA oder Batterie kommt.

Ich lenke keineswegs ab. Aber vielleicht wird jetzt der Dissenz klarer. Du redest nur vom

Für mich gehören zu den Netzen auch die Kabel zu den Speichern. Und die sollten ausreichend sein, um keine klimaneutralen Erzeuger abregeln zu müssen. Einverstanden?

Es geht hier wirklich nicht um Dein ohmsches Gesetz. Das gilt natürlich. Das habe ich nicht bestritten und werde es nicht bestreiten.

Hier noch eine Zitat (Hervorhebung von mir)

Prof. Dr.-Ing. Christian Rehtanz

Portrait von Prof. Dr. Christian Rehtanz, TU Dortmund© TU Dortmund

Leiter des Instituts für Energiesysteme, Energieeffizienz und Energiewirtschaft an der TU Dortmund:

"Das Stromnetz ist der Marktplatz der Elektrizitätsversorgung: Hier müssen alle Teilnehmer möglichst frei handeln können. Der Netzbetreiber kann nur in außergewöhnlichen und unvorhergesehenen Situationen in den Markt eingreifen. Speicher sind genauso wie Stromerzeuger ein Teilnehmer auf diesem Markt. Wie sie sich verhalten, also wann sie Leistung abgeben oder aufnehmen, ist für den Netzbetreiber kaum vorhersehbar. Ob Speicher netzfreundlich oder netzschädlich sind, das heißt zu mehr oder weniger Netzausbau führen, hängt aber von diesem Verhalten und damit von den zu erwartenden Marktsituationen ab. In jedem Fall und auf jeder Netzebene gilt, dass das Netz zwei Extremsituationen sicher beherrschen muss: die maximal erwartete Lastsituation sowie die maximal erwartete Rückspeisesituation.

Warum das so ist, zeigt sich, wenn man beispielhaft auf unterster Netzebene das Verhalten der Speicher betrachtet, die in Zusammenhang mit Photovoltaikanlagen zur Eigenbedarfsdeckung eingesetzt werden. Wenn ein derartiger Speicher in den Morgenstunden vollständig aufgeladen wird, kann zur Mittagszeit die maximale Photovoltaikleistung ins Netz abgegeben werden. Dafür muss das Netz ausgelegt sein. Genauso kann es im Winter und bei fehlendem Sonnenschein passieren, dass Speicher durch die Photovoltaik nicht geladen werden, sie aber Überkapazitäten aus Windenergie aufnehmen, da diese am Markt sehr günstig zu beziehen ist. Zur „normalen“ Netzlast würde also noch die Lastleistung der aufladenden Speicher kommen. Das Netz müsste gegenüber dem Normalfall gegebenenfalls sogar verstärkt werden. Diese Betrachtung gilt letztendlich analog auf allen Netzebenen.

Auch wenn diese Situationen nur selten auftreten, so müssten sie als Extremsituationen bei der Netzauslegung berücksichtigt werden. Das gilt zumindest solange, wie Netzbetreiber keine Eingriffsmöglichkeiten haben, den Speicherbetrieb netzfreundlich zu beeinflussen. Zudem muss gesagt werden, dass in den allermeisten Fällen ein Netzausbau bei weitem wirtschaftlicher ist als die spezielle Errichtung von Speichern. Zusammengefasst kann somit festgehalten werden, dass Speicher, cum grano salis, den Netzausbau nicht reduzieren."

Genau das was ich schreibe.
Die Speicher sind beim laden aus Netzsicht Verbraucher.

Du schreibst

Und das ist schlichtweg falsch.

Die Leitungen zu den Steckdosen oder Lichtschaltern bei dir zuhause sind ja auch nicht nach der stärke deines Hausanschlusses, sondern nach dem zu erwartenden Last dimensioniert.
Die Schutzschalter/Sicherungen werden nach der Leitung dimensioniert und nicht umgekehrt. Nur falls du auch die Idee kommst.

Ja, sie sind technisch Verbraucher, aber anders als andere Verbraucher dienen sie dazu, überschüssige Energie aufzunehmen und Abschaltungen zu verhindern. Die „Last“ durch Speicher soll gerade nicht nivelliert werden.

Das ist schlichtweg richtig. Was schlägst Du denn vor, sollen wir mit der überschüssigen Energie in Starkwindzeiten oder sonnenreichen Zeiten machen?

Das ist doch eine ganz andere Frage.
Auch ein noch so dickes Netz hilft dir beim Abtransport nichts, solange nicht entsprechende Abnehmer vorhanden sind. Ob die Abnehmer nun Verbraucher oder ladende Speicher oder sonst was sind, ist völlig egal.
Der Herr Rehtanz wusste schon warum er ladende Speicher geschrieben hat.
Die sind nämlich keine Stromerzeuger. Die werden erst Strom"erzeuger" wenn sie entladen. Aber die entladen auch nur soviel wie (durch Verbraucher) abgerufen wird.

Willst Du mich nicht verstehen? Das ist doch das, worüber ich die ganze Zeit schreibe. Das Netz muss den gerade nicht von Endkunden nachgefragten Strom, zu den Speichern bringen.

Das ist heute noch kein großes Thema, wird es aber in Zukunft. Ohne Speicherung der EE wird das nämlich nichts.

Es geht um die Zukunft, nicht den Stand heute.

Das ist richtig und das habe ich auch nie bezweifelt. Mir ging es immer um das Befüllen der Speicher, das ist vom (überschüssigen) Angebot an Strom abhängig und natürlich auch von der Verfügbarkeit der Speicher. Aber wir müssen doch dafür sorgen, dass soviel Speicher vorhanden sind, dass wir die Dunkelflauten überstehen. Dass wir noch nicht so weit sind, brauchst Du nicht zu schreiben, das ist bekannt.

Aber liest du wirklich was ich schreibe und versuchst du, es zu verstehen? Ich habe nicht den Eindruck.

Geht mir mit dir genauso.

Vielleicht zusätzlich ein anderes Argument.
Das Netz wird soweit ausgebaut wie es nötig und unvermeidbar ist weil ja teuer.
Der max. Verbrauch ist unvermeidbar. Darauf muss ich auslegen da sonst das Netz instabil wird oder kollabiert. (Wenn du jetzt damit kommst das man ja Verbraucher abstellen kann, ist dann das eben der max. Verbrauch).
Die max. Erzeugung (wenn über dem Verbrauch) kann man abregeln. Wird ja heute auch so gemacht. Ist zwar ärgerlich weil das auch Geld kostet, aber macht das Netz nicht instabil.

Allein schon die Diskussion hier an anderer Stelle die die x-fache EE-Erzeugungskapazität zur Reduzierung von Dunkelflauten fordert, würde zu Auslegung des Netzes nach Erzeugungskapazität ins absurde führen.

Belassen wir es jetzt dabei, dass wir uns nicht einigen können.

Das ist hier überhaupt nicht das Thema.

Solange man noch wenig Speicher bzw Elektrolyseure hat und wenig Übertragungskapazitäten bleibt einem nichts anderes übrig. Aber langfristig ist das natürlich nicht sinnvoll. Wir müssen die Energie dahin leiten, wo sie gebraucht wird und wenn sie gerade nirgendwo in der BRD oder EU gebraucht wird, wird man sie in Zukunft speichern, um sie in Dunkelflauten einsetzen zu können.

Damit ergibt sich als Lösung für die zukünftige Klimaneutralität:
Auslegung der Erzeuger so, dass in der Jahressumme ausreichend viel Energie erzeugt wird (sehr realistisch, keine Überkapazität notwendig) und ausreichend Puffer um die Endkunden-Nachfrage zu jeder Zeit decken zu können (auch schwierig bei den derzeitigen Kosten für Puffer, aber langfristig (2050) die einzige klimaneutrale Lösung. Evtl. mit zusätzlichem Wasserstoffimport aus Staaten mit sehr viel Sonne und Wind.

Können wir uns darauf einigen?