Stromversorgung laut Bundesnetzagentur bis 2031 gesichert

Das wurde ja jetzt verkündet.
https://www.deutschlandfunk.de/stromversorgung-laut-bundesnetzagentur-bis-2031-gesichert-100.html

In dem Artikel steht dann noch das:
„Die Behörde hatte nach Angaben von Habecks Ministerium die Entwicklung des Strommarktes unter anderem mit dem gesetzlich geplanten Ausbau der erneuerbaren Energien und dem Netzausbau untersucht. Demnach ist das Stromsystem bei der Umsetzung der gesetzten Ziele so robust, dass die Versorgungssicherheit auch dann noch gewährleistet wäre, sollten zehn Gigawatt Strom weniger im Netz sein.“

Aha, wenn die Ziele erreicht werden.
Werden die Ziele erreicht?
Bisher sieht es nicht danach aus.

Also so eine Aussage unter diesen Prämissen rauszuhauen, ist schon sehr mutig.

Nun, man könnte jetzt natürlich böse unterstellen:
Nur bis 2031, weil ja Ende 2030 NRW aus der Braunkohleverstromung aussteigt.

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Hier die PM der BMWK
https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Pressemitteilungen/2023/02/20230201-sichere-versorgung-mit-strom-bis-ende-des-jahrzehnts-gewahrleistet.html

Bei solch Formulierungen bekomme ich die Krise:

„Die Versorgung mit Strom ist mit den aktuellen Planungen der Bundesregierung auch im Zeitraum 2025 bis 2031 auf weiterhin hohem Niveau gewährleistet.“
„Bundesnetzagentur betrachtet darin die Entwicklung des Strommarktes mit dem gesetzlich geplanten Ausbau der erneuerbaren Energien, dem Umbau des Kraftwerksparks und dem Netzausbau.“
„bis 2030 werden die Erzeugungskapazitäten von Wind an Land, Wind auf See und Photovoltaik auf 360 GW Kapazität gesteigert.“

Zur Zeit haben wir 127 GW.
Also sollen in 7 Jahren diese Energieträger fast verdreifacht werden. Also in 7 Jahren das doppelte was wir in all den Jahren bis jetzt geschafft haben. Und es kommt ja noch der Ersatzbedarf für alte Anlagen dazu.

Planen kann man viel. Aber planen ist noch lange nicht gemacht.
Gerade beim Netzausbau liegen Planungen und Realisierung weit auseinander.
nur um ein Beispiel zu nennen.

Da werden einfach Annahmen gemacht, die überhaupt nicht abgesichert sind.

Ist ja fast wie bei Pipi Langstrumpf.
Die machte die Welt auch wie sie ihr gefällt.

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Was genau sind die Ziele?

Das ist ganz gut. Etwa 4-fache Überkapazität. Könnte reichen.
Aber wie sie das bis 2030 bauen wollen, ist mir nicht klar.

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„Auf weiterhin hohem Niveau“ und „gesichert“ ist auf jeden Fall ein Unterschied.

Du musst nur dein Kreuz auf dem nächsten Wahlzettel an der richtigen Stelle machen.
Der Rest erledigt sich dann wie von selbst.

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Eben nicht.
Das musst du noch mit den Vollaststunden multiplizieren.
Dann bist du bei ca. 100GW im Schnitt.

Genau, Wunschdenken.
Auch die Gaskraftwerke sind nicht in ein zwei Jahren gebaut. Zumal Gas ja knapp und teuer bleibt.

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:rofl: :rofl: :rofl: :rofl: :rofl:

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Bist Du da ganz sicher?? Das würde imho an Etikettenschwindel grenzen.

@anonymeNutzer : Kann man für WEAs überhaupt MWpeak angeben?

Wie meinst Du das? Bei Windrädern spricht man normal von Nennleistung, z.B. 2,5 MW die ab einer bestimmten Windgeschwindigkeit - meist 12 - 13 m/s erreicht wird.

Die tatsächliche Leistung ist dann je nach aktueller Windgeschwindigkeit… Aber das weißt Du ja, von daher glaube ich habe ich die Frage nicht verstanden.

Die Nennleistung ist Peak.
Was anderes geht ja auch nicht, weil man ja nie die Umstände weiß unter denen die WKA Läuft.

„Im Jahr 2022 sind nach der IWR-Auswertung insgesamt 591 Windenergieanlagen neu in Betrieb gegangen.“
„2022 wurden laut Ministerium an Land Anlagen mit einer Kapazität von 2,3 Gigawatt (GW) installiert. Damit liege die ausgebaute Leistung knapp 24 Prozent über dem Vorjahr. Einerseits ist die durchschnittliche Nettoleistung der einzelnen neuen Windanlagen den Daten zufolge von vier auf 4,4 Megawatt gestiegen.“

Wenn man das miteinander verrechnet, kommt man darauf, dass bei den Leistungsangaben immer die Nennleistung angegeben wird.
Wenn der die Nennleistung dann mit durchschnittlich 4,4 MW angegeben wird, kann es eigentlich nur Peak sein.

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Wobei das schon eine gewisse Aussage hat - wir haben zwei Parks mit einmal 4x 2,35W und einmal 4 x 2,5 MW in der Betriebsführung und beide bringen im Jahr rund gute 20 Mio kWh.
Es gibt auch Ausnahmestandorte wo eine Anlage alleine schon über 8 Mio kWh bringt, aber die kompensiert dann die Anlage die nur 3 oder 4 Mio kWh bringt.

Die Nennleistung ist aber gar nicht immer so das Kriterium, wenn die Kennlinie der Anlage in mittleren Bereich recht gut ist, bringt die in Abhängigkeit vom Windprofil vielleicht sogar mehr als eine mit Monsternennleitung, die sie aber nie erreicht. Deswegen werden ja auch Schwach - und Starkwindanlagen gebaut.

Entscheidender als die Nennleistung ist eigentlich die Rotorfläche, die die Energie einfängt. Aber wenn Du z.B. sagst, Du hast schon 7 Mio qm Rotorfläche gebaut dann kann man damit auch nicht wirklich was anfangen.

Es ging darum, dass man bis 2030 auf 360 GW ausbauen will.
Wir haben dann ca. 90 GW Stromlast im Durchschnitt.
Das heißt aber nicht, dass wir das 4fache des Strombedarfs aufgebaut hätten.
Weil ja jetzt die Vollaststunden ins Spiel kommen.
Bei PV:
„Photovoltaikanlagen erreichen in Süddeutschland bis zu 1300 Volllaststunden pro Jahr, im deutschen Durchschnitt werden aber nur etwa 800 bis 900 h/a erreicht.“
Bei Wind:
Windenergieanlagen erreichen zwischen 7500 und 8000 Betriebsstunden im Jahr[11], an denen sie Strom ins Netz einspeisen. Abhängig von verschiedenen Faktoren wie z. B. Standortgüte und Anlagenauslegung erreichen Windkraftanlagen etwa zwischen 1400 und 5000 Volllaststunden.[12] Dies entspricht einem Nutzungsgrad von etwa 16 bis 57 %.
Volllaststunde – Wikipedia.

Also selbst wenn es uns Gelingen würde die 360 GW zu erreichen, reicht das gerade mal so.
Wobei wir die Speicherproblematik mal ganz ausklammern.

Wenn man es jetzt andersrum mit den Vollaststunden rechnet, kann man sehen wieviel PV und Wind wir installieren müssten um unseren gesamten Strombedarf zu decken, der ja durch Elektrifizierung noch gewaltig steigen soll.

12 m/s sind 43 km/h oder ~ Windstärke 6. Wenn wir jetzt 8 oder 10 Beaufort haben, leistet die Anlage dann mehr als 2,5 MW oder wird der pitch auf Schonung gestellt und es bleibt bei 2,5 MW?

Bei PV ist Wpeak die theoretische Maximalleistung (die in D nie erreicht wird), also bei perfekter 90°-Ausrichtung auf die Sonne bei glasklarer Luft.

Ne, es bleibt dann bei den Nennleistung.

Einfach Mal nach Leistungskennlinien von Windrädern googeln.

Die Energie des Windes steigt aber in der Dritten Potenz zur Geschwindigkeit.

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Genau.
In den Ausbauzahlen wird das m. W. aber immer angegeben.

Manfred hat ja das Wind Thema erklärt.

Also Vorsicht bei den Ausbauzahlen. Immer die Vollaststunden berücksichtigen.

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Installierte Leistung Wind 2022 waren 58,1 GW. Geliefert haben die 123 TWh.

Installierte Leistung PV 2020 waren 53,7 GW.

Macht zusammen heute nicht mal 120 GW. Also eine Verdreifachung in 7 Jahren. Das ist sportlich …

Ab 6:58 gibt extra3 eine tragikomische Beschreibung des Genehmigungsverfahrens für WEA:

Fakt ist - wir müssen ausbauen was das Zeugs hält. Ein zu viel gibt es momentan nicht. Und wenn wir wirklich über den Bedarf hinaus ausbauen: Seit wann hat die Menschheit Probleme um Verwendung für Energie zu finden?

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Das steht außer Frage.
„Unsere Grüne Führung“ verkündet ja, bis 2030 aus der Kohleverstromung aussteigen zu können.
Siehe NRW. Im Osten wollen sie das auch hinkriegen.
AKW werden ja im April abgeschaltet.
Wenn sie dann nicht wie blöd Gas verfeuern wollen oder vom Ausland abhängig (bei Frankreich wäre ich da äußert vorsichtig) abhängig sein wollen muss ein echtes Wunder geschehen.

Bis 2030 laufen ja noch die Braunkohlekraftwerke in NRW. Im Osten noch etwas länger.
Und die Steinkohle sowieso.
Also kann man ja die Aussage bis 2031 ja mal treffen. Da erinnert sich ja in 8 Jahren eh keiner mehr dran.
Notfalls wird eben die Kohleverstromung etwas verlängert.

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