Verkehrsminister von Bund und Ländern schlagen 49-Euro-Ticket vor

Ich meine mich zu erinnern, dass man anfangs gefragt hat, weshalb man das Ticket kauft und welches Verkehrsmittel man sonst benutzt hätte, oder ob es eine zusätzliche Fahrt ist.
Die Daten des Stat. Bundesamtes stammen von Mobilfunkdaten: 9-Euro-Ticket: Mobilität steigt deutlich auf kurzen Distanzen im Schienenverkehr - Statistisches Bundesamt
Ich kann mich an die Berichterstattung erinnern, die erst sagte, dass hauptsächlich zusätzliche Reisen wie Wochenendausflüge gemacht würden, und dann später, dass vermehrt auch normale Autofahrten ersetzt würden. Auch abhängig von der Ferienzeit.
Weiter unten im Artikel steht auch was, dass der Straßenverkehr etwas abgenommen hat. Der Ausschlag bei der Bahn ist wegen der zusätzlichen Fahrten prozentual größer, aber auch weil der Straßenverkehr absolut so viel mehr bei allen Bewegungen ausmacht.
Also für die Verkehrswende macht das Ticket wirklich nicht viel aus. Eher ein teures Schnupperangebot.

Das dieses Ticket genutzt wurde verwundert mich nicht. Da werden viele zusätzliche Reisen stattgefunden haben oder @anonymeNutzer? :slight_smile:

Aus dieser Grafik (Vergleich mit 2019) kann ich aber nicht ersehen, dass sich irgendwas im Straßenverkehr geändert hat. Die blau Linie ist der Straßenverkehr.


(Quelle)

Im dazugehörigen Artikel, wird noch die These vertreten, dass man ja nicht unterscheiden kann, ob die Leute Bus gefahren sind oder PKW. Das könnte man allerdings überprüfen, in dem man den Treibstoffverbrauch in diesen Monaten erfasst. Den darum geht es ja eigentlich.

Fazit: Es gab einfach mehr Bahnreisen. Und weil die Bahn ja noch nicht mit 100% Ökostrom fährt wurde dadurch der CO2-Austoss Deutschland erhöht! (natürlich nicht viel, denn die Züge wäre ohnehin gefahren und das zusätzliche Gewicht spielt bei Zügen kaum eine Rolle),

Im Text werden auch andere Indices genannt, die auf eine Substitution hinweisen, etwa weniger Stau. Die Unterscheidung Straße/Schiene war auf Langstrecken offenbar eher möglich. Aber das Ganze zeigt, dass es wirklich nicht einfach ist, geeignete Datensätze zu finden, die die Fragen beantworten. Auch beim Spritverbrauch gibt es massenhaft konfundierende Faktoren, und wenn die prozentuale Verringerung gering ist, spielen die auch hier eine zu große Rolle.
Was man wohl sicher sagen kann, ist, dass der Effekt des Tickets auf den Schienenverkehr deutlich war, auf den Straßenverkehr aber im Bereich des Rauschens, und deshalb methodisch schwer zu erfassen.

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Das ist aber Hinweis, dass hier die gewünschte Wirkung nicht erzielt wurde.

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Die gewünschte Wirkung scheint es nicht gewesen zu sein, eine substantielle Verringerung des Straßenverkehrs zu erreichen, denn das wäre unmöglich gewesen. Sie scheint in der psychologischen Funktion eines Schnupperangebots gelegen zu haben, Leute zu bewegen, etwas Neues auszuprobieren und vielleicht zu mögen. Das scheint bei vielen erreicht worden zu sein.
Ob das sinnvoll eingesetztes Geld ist, kann man diskutieren. Die Bahn hatte zwar immer wieder Sonderangebote, aber dieses war umfangreicher und hat massive Unterstützung erhalten, finanziell und medial, unter dem Klima-framing.
Ich persönlich würde eher zu einer kontinuierlichen beharrlichen Politik ohne Strohfeuer tendieren.

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Womit wir wieder beim OP wären. Wir müssen über die Ziele mutmaßen, weil man sie uns nicht verraten hat, um sich später daran nicht messen lassen zu müssen. Das hat durchaus Methode.

Nö. Die wahre Zielgröße ist doch CO2(-Äquivalent). Das kann man dann aufdröseln nach den diversen THGs, beim CO2 nach den diversen fossilen, nach deren Verwendungsart usw. Gibt es aber schn beim UBA.
Wenn Du die Auto-km nimmst, erfasst Du z.B. keine Verschiebungen in der Fahrzeuggröße oder vermehrte Fahrgemeinschaften.

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Mach dir keine Sorgen, ich hatte dich nie so verstanden. Ich habe leider auch keine Lösung dafür, wie man passgenau „Bedürftige“ fördern kann, ohne dass eine nennenswerte Zahl „Unbedürftige“ gleichfalls profitieren, zumal dann, wenn wenn man das Geld in eine bestimmte Richtung lenken will. Beim Kauf des 49,- EUR-Tickets einen Online-Check zur Steuererklärung durchführen, also eine Art Bedürftigkeitsprüfung?
Wenn es nur nach echter Bedürftigkeit ginge hätte man meine Frau und mich auch ausklammern können, wir stehen stellvertretend für eine Schicht, die nicht auf Sozialtransfers angewiesen ist, für die solche Beträge aber spürbar sind. Wir freuen uns natürlich über die Ersparnisse, aber ohne Förderung würden wir wie Millionen andere auch nicht am Hungertuch nagen. Ich bezweifle jedoch, dass viele von diesen Millionen einen Lebensstil wie wir haben, der sehr genügsam ist und mit solchen Einschnitten i.d.R. gut zurecht kommt, denen möchte ich nicht entgegenschreien, dass sie sich doch nur mal etwas am Riemen reißen und sparsamer leben müssten - auch wenn es vielen gut tun würde…

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