Nach dem Ende von fünfeinhalb Jahren extremer Dürre in Deutschland mahnen Forschende zur besseren Vorbereitung auf künftige Perioden der Trockenheit. „Ich sehe die Gefahr, dass der Eindruck entsteht, die Dürre ist erst einmal vorbei und wir können uns anderen Problemfeldern zuwenden“, warnt Klimawissenschaftler Andreas Marx vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ in Leipzig. „Wir müssen aber damit rechnen, dass ein ähnliches Dürreereignis zukünftig wiederauftaucht. Und dann sollten wir besser vorbereitet sein, als wir es 2018 waren“, fordert er.
In vielen Gemeinden basiert die Wasserversorgung auf der Entnahme von lokalem Grundwasser. Die Haushalte nutzen dieses Wasser für Toiletten, zum Trinken zum Waschen und zum Garten wässern. Dann gelangt es in eine Kläranlage und wird dort gereinigt. Was unten aus der Kläranlage raus fließt hat zwar keine Trinkwasserqualität, ist aber mit Nase und Augen nicht von normalem Bachwasser zu unterscheiden.
Bei Dürren wird versucht den Wasserverbrauch einzuschränken aber am Grundprinzip: Grundwasser fördern und dann wegfließen lassen ändert sich nichts.
Ich habe jetzt schon seit 20 Jahren eine Zisterne, die an die Toiletten angeschlossen ist und für die Bewässerung des Gartens dient. In meiner Gemeinde Oberursel sind Zisternen bei Neubauten längst Pflicht. Das hilft aber nix, wenn es nicht regnet. Im Sommer ist die Zisterne regelmäßig leer.
Folgende Idee: Warum verkauft man das Wasser, welches aus der Kläranlage rauskommt nicht an Hausbesitzer mit Zysterne? Solange das Wasser weniger kostet als Trinkwasser, wäre ich sofort dabei. Für Toiletten und Gartenbewässerung ist es irrelevant ob dieses Wasser Trinkwasserqualität hat.
Damit würde aus einen System, daß im Sommer Grundwasser in die Flüsse pumpt ein Kreislaufsystem!
Für Klospülung ok, meinetwegen kann man machen… aber als gartenwasser wollte ich solches Kläranlagen wasser nicht haben… zu viele restliche Schadstoffe… wer stellt sicher dass dadruch keine Antibiotika und andere Mediakamente oder Schwermetalle in meinen Garten gelangen…
nee, in meinen garten kommt solches Wasser nicht… Da ist Regenwasser sauberer…
eine finanzielle Alternative wäre das leider nicht. Denn alles benötigt die Genehmigung durch den DVGW. Arbeiten an diesen Systemen (Beispiel Zisternenbau) müssen Fachleute mit DVGW Zulassung verbauen. Dann kommt noch die regelmäßige Prüfung dieser Systeme.
Wie kommt das Wasser in die Zisterne? Vermutlich per LKW. Also schlechter Carbon Footprint plus Kosten ( Sprit, Wartung, Maut, Personal ).
Dann sollte das Wasser auch noch regelmäßig geprüft werden, damit nicht aus Versehen, Sondermüll, Gift oder Medikamentencocktail geliefert wird.
Zumindest wären die Würmer im Garten dann ausreichend geschützt vor der nächsten Erkältung…
Leider sind die Entnahmestellen für Frischwasser und die Kläranlagen kilometerweit von einander entfernt. Wie also kommt das entnommene Wasser in die Trinkwassergebiete zurück? Gar nicht, weil sie nicht wie früher verrieselt werden sondern über die Flüsse abtransportiert werden. Solch ein Problem war Gegenstand einer Studie in der Lausitz.
Naja, die Flüsse haben im Sommer auch Stress durch Wassermangel. Die sind dann auch auf jeden Tropfen angewiesen.
Über die Wassergewinnung durch Uferfiltrat kommt dieses Wasser ja auch teilweise in das Trinkwassernetz.
Und die Bauern brauchen auch immer mehr Flusswasser zur Bewässerung
Der Aufwand das geklärte Wasser zurück zum Verbraucher zu bringen wäre ohnehin zu groß.
Grau-/Regen-Wassernutzung für die Toilette dagegen ist eine sinnvolle Möglichkeit die dezentral machbar ist.
Unsere Kläranlage liegt ein Kilometer von unserem Haus. Der Transport in die Stadtteile wäre wirklich kein Problem. Klar der Laster fährt aktuell noch mit Explosionsheizungsmotor. Im Vergleich dazu daß der Grundwasserspiegel soweit sinkt das die Bäume in der Stadt absterben - wie bei mir im Garten schon zweimal passiert - finde ich das aber nicht relevant.
Bzgl. Medikamente im Wasser:
Angesicht der Probleme die auf uns zukommen, empfinde ich das nicht wirklich als ein Hindernis.
Die flächendeckende Nutzung von Brauchwasser in allen Bereichen, die nicht den täglichen Trinkwasser von 3 l/pro Person deckt, ist längst überfällig! - egal, ob es nun zum Duschen oder Garten gießen gebraucht wird.
Allein, wir sind natürlich nicht nur Münchner, Köllner oder ein Bewohner eines anderen deutschen Dorfes - sondern Europäer - zur analogen Versorgung Deines Südspaniers müssen die Wassertanklastzüge schon etwas weiter fahren - und wenn erst die letzen Alpengletscher geschmolzen und die Niederschlagsmenge auch bei uns auf südspanische Verhältnisse zurück gehen, wird das alleine nicht mehr reichen - so gesehen ist der Golfstromabriss mit seinen Eis-/Schneedeckenerweiterungen bis nach Norddeutschland zu bevorzugen - trotz der Kälte…
Es wird auf jeden Fall dramatisch ungemütlicher, weil sich allein die Wasserversorgung zu einer echten Bedrohung auswachsen kann, die nicht mal nur so eben durch ein etwas angepasstes Wasser-Management beheben ließe.
Das Ernährungsproblem durch Missernten hat @HeberDie ebenfalls schon hingewiesen (ebenfalls s. Südspanien)
Das verstehe ich nicht. Wozu braucht man für diese Idee Handwerker. Die Zisternen sind ja schon vorhanden (Pflicht für Neubauten bei uns).
Ja, Zisternen haben ja einen doppelten Zweck: Wasser aufbewahren um Trinkwasser zu sparen und Wasser zu speichern bei Starkregen.
Das solche lokalen Initiativen nicht überall anwendbar sind ist ja klar. Aber alles was auf Gemeinde-Ebene getan werden kann, sollten wir dort auch tun.
In Brandenburg und MV wurde vielen Gemeinden Wachstum prognostiziert. Dies hatte zur Folge, dass die Kosten für die Abwasserentsorgung exorbitant wurden, weil viel zu große Anlagen gebaut wurden.
Viele Kommunen setzten auf Zwang. Private Entsorgungsgruben wurden ebenso untersagt, wie Wasserzisternen, denn das teure Wasser musste ja verkauft werden.
Wer hier noch eine private Abwassergrube hat, wird dauernd überprüft, ob auch ja keine Fäkalien in die Umgebung gelangen. Gleiches gilt für Grauwasser und Regenzisternen. Selbst private Brunnen fürs Gartenwasser werden immer wieder untersagt oder stillgelegt wegen irgendwelcher DVGW Vorschriften.
Betrachte ich mir die ländlichen Strukturen in unserem Landkreis, so findest du vielleicht 0,4 Neubauten in einem Dorf, wo also die Zisternenpflicht greifen könnte.
Alle anderen müssten nachgerüstet werden, würde man eine generelle Pflicht einführen.
Installiert man nun ein Hauswasserwerk, das die Toillettenspülung mit Grau- oder Regenwasser befüllt, wird in die Trinkwasserleitung eingegriffen. Hier muss DVGW zertifiziertes Fachpersonal ran. Ohne diese Zertifizierung darf kein anderer Handwerker diese Arbeit ausführen.
In anderen Ländern mag dies eine tolle Idee sein und durchaus ausführbar und bezahlbar sein. Aber in unseren überregulierten Bauvorschriften funktioniert das nicht.
Hier wäre dringend mal ein Umdenken und Ausmisten nötig. Am Ende hätte dann auch die Umwelt etwas davon
Einspruch… In der Regel wird die Toillettenspülung mit Trinkwasser ausgeführt. Unterbricht man diese Leitung (Totlegen reicht schon) ist das ein Eingriff in das Trinkwassernetz
Im eigenen Heim ist das kein Problem.
Hahn zu drehen, oder an der richtigen Stelle Stöpsel drauf, und schon ist es erledigt.
Sollte halt wegen Legionellen keine lange Tot Leitung übrig bleiben.
Dazu brauchst du niemanden. Musst halt wissen was du tust (z. B. Dichtigkeit)
Sonst könnten die ganzen Baumärkte die betreffenden Abteilungen ja auch schließen.
Das separate Leitungsnetz darf halt keine Verbindung zum Trinkwassernetz haben.
Aber das ist ja wohl klar.
Stimmt…
sorry, ich hatte §53 TVO im Hinterkopf… bei Verbrauchsstellen bei mehr als 1000m³…
Ich war gedanklich in der Legionellenprophylaxe.
Es gibt mehrere Bauvorschriften, die diesen Verbrauch als Bezug nehmen.
In heißen Sommern ist die natürlich nach ein paar Wochen leer. Und sicher auch bei allen Nachbarn.
Es ist keine „generelle Vorgehensweise“ sondern eine mögliche Maßnahme für Gemeinden mit eigener Kläranlage. Zur Erinnerung: der Einbau von Zisternen ist bei Neubauten in Oberursel Pflicht. Es handelt sich hier in der Tat um eine lokalen Lösung, die nicht überall funktioniert. Aber sichern noch in vielen anderen Orten.