Ich bin da mal drüber geflogen, da dies ja ein recht heißes Thema ist. Wenn es gut und skalierbar funktioniert, dann könnte es eine ganze Menge anderer Industrien ( Architektur, Boots- und Schiffbau, Flugzeug, Autos … ) revolutionieren, die vor dem gleichen oder ähnlichen Problemen stehen.
Allein … mir fehlt noch ein wenig der Glaube und ich finde die Idee der thermischen Separierung von Faser und Matrix, die es ja bereits gibt, für die Zukunft vlt. praktikabler und einfacher als eine chem. Aufspaltung.
Den Vorteil für Bestandsbauteile sehe ich natürlich trotzdem. Nur … im Sinne von ZeroWaste sollte man die Entwicklung von Alternativen zum „normalen“ Epoxy weiter führen und nicht wegen vorhandener Lösungen einstellen.
Warten wir also mal ab auf die erste großtechnische Pilotanlage.
Na ja, die höherwertige Lösung ist sicher die, die bei geringerer Temperatur funktioniert.
Das Epoxy zu verbrennen, und dann die Abgase wieder zu behandeln ist die zweitbeste Lösung, wenn es „kalt“ auch geht.
Die meisten Epoxidharze sind nach heutigem Stand der Technik nicht recycelbar und landen deshalb am Ende ihrer Lebenszeit entweder in der Müllverbrennung oder Abfalldeponie.
Der Grund dafür ist, dass das Kunstharz bei der Härtung eine chemische Reaktion durchläuft, die sich nicht wieder umkehren lässt.
Epoxidharz ist ein Duroplast, da es durch Erwärmen nicht wieder erweicht oder verformbar wird.
Wenn sie behaupten, kreislauffähig zu sein, müssen sie das irgendwie gelöst haben. Die Beteiligten sind ja keine kleinen Dummen. Irgendwas mit Lösen, Aufspalten und hinterher wieder zusammenfügen.
Ich frage mich auch, was mit dem ganzen Balsa passiert.
Das Ganze ist eine Ankündigung und das Verfahren steckt noch im Labor/Prototypstadium. Wir werden also noch eine gewisse Zeit auf die Details warten müssen. Da dort aber auch massive wirtschaftliche Interessen involviert sind, habe ich deutlich mehr Hoffnung als bei den normalen Berichten über ‚revolutionäre‘ Laborversuche.
Solche Duroplaste, die nicht kompostierbar oder vernünftig wiederverwendet werden könnnen, sollten eigentlich gar nicht mehr verwendet werden dürfen. Und selbst wenn irgendwann doch jemand ein Verfahren zur wiederverwendung von alle nmöglichen duroplaste nerfindet, so wird es viel energie kosten. Es lohnt sich nicht. Diesen schlecht verwertbaren Müll verbrennen und solche Kunsstoffe nicht mehr zu verwenden, also durch bessere zu ersetzen ist viel sinnvoller.
Viele Epoxidharz Kunststoffe sind auch relativ giftig…
Man müsste schon eher eine Pyrolyseanlage benutzen um diese Problkematischen Kunststoffe in ihre Chemischen Ausgangsstoffe in meherern Schritten zu zerlegen. Dann aufbereiten und neu produzieren. Sehr aufwendig…
Wir sollten einfacher wiederverwertbare Kunststoffe benutzen. Und auch möglichst ungiftige…
Also ohne diesen Krebserregenen und Hormonell wirkenden weichmacher Mist… Ein Kunststoff der weich sein soll, muss von sich selbst aus weich sein. Hat auch den Vorteil, dass dieser nicht Hart und spröde wird, wenn der Weichmacher langsam verdunstet ist. Das begrenst die Lebensdauer des Kunststoffes meist auf wenige Jahre. Schon mal 10 Jahre ale Softball Spielsachen gesehen? alte to go Becher? Oder meherer Jahre alte billige Brotdosen gesehen? Was passiert? Richtig, das Zeug bricht und zerbröselt… und stinkt im Neuzustand meist pervers nach Plastik… igitt ungesund.
Zwar ist das für Rotorblätter weniger Relevant, aber nicht vergessen, der Mikoplastik Rest verteilt sich bis in die Nahrungskette. Die nachfahren werden sich freuen, wenn das Gemüse unfreillig mit Rotorblätter Kunstsoff mariniert ist. Oder Haushaltsabfall Mikroplastik…
Rotorblätter, sollten, wenn wir so viele davon verwenden wollen, aus unproblematischern material gebaut werden. Sonst ist die Windenergie genauso wenig Umweltfreundlich wie die E Autos mit den Umweltschädlichen Lithium Akkus die außerdem mit hohem Wasserverbraucht hergestellt werden und bald einige Länder total austrocknen werden.
Verwenden die wirklich Balsa und nicht irgendwelche anderen Wabenmaterialen ? Bei den Größen braucht man ja ewig viel Holz.
Und zum Thema - Arkema Elium ist ein Laminierharz, welches thermisch wieder flüssig wird und die geschredderten Teile können dann „auf ewig“ als Granulat neu verformt werden, wobei die Glas/Kohle-Fasern leider immer kürzer werden - klassisches Downcycling.
Die Alternative der totalen Trennung von Faser und Matrix ist wohl auch ein chemischer Vorgang
Ich war auch erstaunt, als ich das vor 1 Jahr gelernt habe, aber das ist offenbar eine weit verbreitete Tech. @anonymeNutzer : kannste kurz bestätigen?
Balsa wächst zwar schnell, steht aber natürlich auch nicht in beliebigen Mengen zur Verfügung. Von daher kriegen andere Wabenmaterialien wohl demnächst (oder jetzt schon) ihre Chance,
Ein Thermoplast mag für eine Badewanne oder ein Motorboot gut sein, was garantiert nicht die Beanspruchung eines Rotorflügels hat.
Und wenn das Boot nicht mehr gerade fährt, wen stört es nach 20 Jahren?
1 Mio Lastwechsel in 20 Jahren bei Temperaturen von -40°C bis 70°C , da ist die Badewanne/Segel-/Motor-boot/ schon lange kaputt.
Thermoplaste fangen unter Dauerbelastung zu kriechen an. Wer will schon verbogene Flügel? Abgesehen von der Unwucht.
Erich - die bauen damit hoch belastete Rennyachten sowie inzwischen auch Rotorflügel - siehe Link weiter oben.
Das Material ist kein normales „Thermoplast“ sondern ist ein Laminierharz. BTW - die Industrie wird es lieben, da sie ja sowieso inzwischen lieber mit PrePregs arbeiten als Gewebe für Gewebe oder gar Matte für Matte zu legen und zwischendurch zu tränken. Mit Elium können die PrePregs sogar bereits das Harz beinhalten und müssen in der Fabrik nur noch mal getempert werden um in Form gebracht zu werden.
Ich denke das ist von Hersteller von Hersteller verschieden. Ich habe aber vor einigen Jahren eine Rotorblattfabrik besucht (als das noch in D hergestellt wurde), und da war auch schichtweise Balsa eingearbeitet.
Das ist ja - geline gesagt - etwas fehlerhaft. Balsaholz dient ja nur als Core-Material in der Mitte - da würden auch Wabenstrukturen oder Schaumkerne möglich sein … Die tragenden Strukturen sind dann doch eher die äußeren Laminate,.