Einige Ärzte diagnostizierten ihn als labil und nicht flugtauglich oder stellten Angststörungen fest. Weitergegeben wurden entsprechende Informationen aufgrund der ärztlichen Schweigepflicht nicht.[23]
Es ist unverständlich, warum eine solche Prognose bei einem Piloten von Passagiermaschinen keine Konsequenzen hat.
Ansonsten ist mir nicht klar, was du mit diesem Fall belegen willst. Dass die psychiatrischen Theraphieangebote ausreichend seien? Auch bei Asylbewerbern? Dass es Fälle gibt, die auch trotz Theraphieangebot tragisch enden?
Dass psychiatrische Erkrankungen (auch Depression) ein ernsthaftes gesellschaftliches Problem sind und dass allein ein noch so umfangreiches Therapieangebot dieses Problem nicht vollumfänglich lösen kann. Da muss man leider auch auf
Das sind in erster Linie medizinische Probleme, die in manchen Fällen auch tragische Konsequenzen für die Gesellschaft haben. Da können Sozialpädagogen nichts ausrichten, weder bei echten Depressionen noch bei anderen Psychosen, wie z.B. Schizophrenie.
Existenzangst gilt im Fall Lubitz übrigens als der Auslöser seines „erweiterten Suizids“. Um soetwas entgegen zu wirken bedarf es sozialpolitischer Maßnahmen und nicht Therapeuten, Polizisten oder Betonklötze.
Interessant an der Diskussion ist doch auch hier, dass es bei inländischen Attentätern darum geht, wie man ihnen durch bessere Sozialangebote, durch ein besseres soziales Netz etwas aufbauen kann/soll/muss, um die Wahrscheinlichkeit solcher Attentate geringer zu halten.
Warum gilt das nicht auch in der gleichen Form für Asylbewerber - wen man sich deren Unterbringungen und deren soziale Betreuung ansieht, so werden deutliche Unterschiede gemacht - ist das wirklich Konsens?
wenn dieser Unterschied wirklich so ist, wie Du ihn beschreibst, ist die Erklärung doch einfach:
wenn ich nur 1 freien Therapieplatz habe, gebe ich den einem Inländer/deutschen Staatsbürger und nicht einem abgelehnten Asylbewerber, der ausreisepflichtig ist (oder einem anerkannten Bewerber, der vielleicht in 1 Jahr wieder heimfährt, weil sich das System dort geändert hat, zB Syrien).
Das ist m.E. eine rationale Differenzierung, dafür muss man kein Rassist oder Ausländerfeind sein.
Ach hätten die Experten der BEA doch einfach mal Wikipedia gelesen, oder dich gefragt … die Welt könnte so einfach sein.
Wer so eine Amoktat begeht, egal ob mit Messer, Auto oder Flugzeug, und somit sein eigenes Leben wegzuwerfen bereit ist, sieht sich in einer Sackgasse, aus der es keinen lebenswerten Ausweg zu geben scheint. Wir können (und sollten) versuchen mit Therapieangeboten Leute aus solchen Sackgassen herauszuholen versuchen. Wir sollten aber sicher auch daran arbeiten, dass weniger Leute in solche Sackgassen geraten.
Wenn sich immer wieder Menschen Beine brechen, weil sie auf ungleichmäßigen Treppen stolpern, kann man natürlich ganz viele Unfallchirugen ausbilden um Beine zu flicken - denn das Problem sind ja kaputte Beine. Man kann aber auch dafür sorgen, dass Treppen gleichmäßig gebaut werden (eine entsprechende Norm erlassen) und so das Stolperrisiko vermeiden, sodass sich weniger Menschen Beine brechen. Je früher man in der Ursachenkette ansetzt, desto günstiger ist in der Regel das Kosten-Nutzen-Verhältnis.
Du unterliegst zwei völlig falschen, naiven Illusionen, dass es a) keine psychischen Erkrankungen gäbe, wenn die Politik nur ihre Aufgabe machen würde und b) Depressionen keine endogenen Ursachen hätten.
Ich teile Deine differenzierte Betrachtung im Grunde - sie wird aber so differenziert in den Medien und auch von der Politik nicht kommuniziert - es wird kaum zwischen abgelehnten Asylbewerbern, geduldeten oder Menschen mit Aufenthaltsrecht unterschieden.
Überdies gilt es, die Unterbringungsbedingungen und die daraus resultierenden Lebensumstände zu überprüfen - wenn die Unterbringung bereits so strukturiert ist, dass soziale Spannungen größeren Ausmaßes bereits implizit existieren, so kann man drauf warten, bis etwas passiert - das ist so wie mit Sprengstoff, der schnell explodiert - hier mag zwar allen prinzipiell klar sein, welches Risiko damit verbunden ist - trotzdem gibt man Geld aus für Maßnahmen, dass die Auswirkungen eines Fehlers im Umgang mit Sprengstoff eher ebenfalls ausgeschlossen ist-zum Schutz des Mitarbeiters - aber auch aller Arbeitskollegen oder gar der umliegenden Zivilbevölkerung.
Wenn wir also einen hohen sozialen Sprengstoff in beispielsweise Asylbewerberunterkünften haben - warum nicht die „technische“ Absicherung über soziale Unterstützung bereitstellen -das passiert im Grunde auch nach einem Kenntnisstand - vielleicht noch in zu geringem Maße.
Es geht also nicht so sehr bzw. nicht nur um eine Hilfestellung, die dem Individuum weiterhilft - es geht um eine Absicherung für die Gesellschaft, weil der Preis für mehr Polizei, mehr psychische Betreuung von Anschlagsopfern etc. vielleicht noch deutlich teurer ist als die vorbeugende Betreuung von gefährdeten Menschen.
Es ist somit also nicht nur eine Frage des „Humanismus“ - sondern auch eine monetäre - aber ich habe keine Zahlen, die das bestätigen. Es erweitert aber zumindest die von Dir in den Raum gestellte Annahme.