Welche Priorität hat der Klimaschutz für uns?

Für Einige bedeutet er Alles, für Andere ist er eine Herausforderung unter Vielen.

das ist der Punkt.
Es reicht nicht, Recht zu haben und besser zu wissen, wenn es keine Mehrheit in der Bevölkerung gibt, die mitzieht. Man siehts ja gerade bei den Heizungen. Kaum wird klar, dass es Geld kostet, fallen die Leute vom Glauben ab.
Was dann?
Meine These ist, dass die Menschheit lieber den Klimatod stirbt, als auf all die Annehmlichkeiten zu verzichten (Heizung, Kühlung, Autofahren, große Wohnung, Strom immer und überall usw).

Wie schätzt du die Fragen ein

  • ob die Mehrheit der Menschen lieber andere Menschen töten würden als auf ihre Annehmlichkeiten zu verzichten ?
  • ob die Mehrheit der Menschen auch in persona für ihre Annehmlichkeiten in den Krieg ziehen würden (wo es dann nicht mehr angenehm ist), um Annehmlichkeiten zu erobern bzw. vor anderen Menschen zu verteidigen, die sie für sich haben wollen?

Ich gehe davon aus, dass vor dem „Klimatod“ noch die gewalttätigen Auseinandersetzen kommen werden, falls die Mehrheit nicht bereit ist, auch nur die geringsten Einschränkungen hin zu nehmen und Teilen ein absolutes No-Go ist.

Dann steht Dein Begriff „die Menschheit“ aber nur für die Mehrheit der Menschen in Europa, Nordamerika, Australien, Japan und inzwischen wohl auch China. Die Mehrheit „der Menschheit“ in weiten Teilen Afrikas, des sog. „Nahen Ostens“, Südostasiens, Mittel- und Südamerikas hat diese Wahl gar nicht, oder nur sehr eingeschränkt. Von vielen der von Dir genannten Annehmlichkeiten kann sie nach wie vor nur träumen - der „Klimatod“ (etwas weniger dramatisch: Massive Beeinträchtigungen / Gefährdungen durch die Klimakatastrophe) droht ihnen trotzdem, vermutlich noch vor den Europäern etc.

Aber auch bei uns bzw. in den anderen o.g., wirtschaftlich privilegierten Weltgegenden werden die bedrohlichen Folgen der Klimakatastrophe von Jahr zu Jahr und mit tendenziell wachsender Intensität spürbarer werden. Jedenfalls dann, wenn die überwältigende Mehrheit der einschlägigen Fachwissenschaftler/innen sich nicht total irrt. Ich kann denen ja nur glauben. Und meine persönlichen Erfahrungen aus den letzten Jahren in die Bewertung mit einbeziehen, die genau diese Prognosen bestätigen.
Und dann hilft es der heutigen Mehrheit bei uns auch nicht mehr „vom Glauben abzufallen“, nur weil man der Tatsache nicht mehr ausweichen kann,

Von daher mache ich mir eigentlich keine „Sorgen“, dass unsere (grünen) Warnungen und Forderungen nicht auch längerfristig „Konjunktur“ haben werden. Auch wenn’s zynisch klingt. Die Mehrheit, die’s jetzt immer noch nicht glauben will, oder wieder „vom Glauben abgefallen“ ist, wird’s dann eben „auf die harte Tour“ lernen müssen.

Das ist allerdings eine Befürchtung, die ich auch teile.Die Klimakatastrophe als solche könnte „die Menschheit“ vermutlich noch überleben, wenn auch zahlenmäßig deutlich reduziert - statt 8 - 10 Mrd. Menschen vielleicht nur noch 1 - 2 Mrd. Aber das unbedingte Bestreben, zu den „happy few“ zu gehören, wird voraussichtlich zu höchst gewalttätigen Auseinandersetzungen (Klimakriegen) um die verbliebenen Ressourcen und Überlebenschancen führen. Weil wir das als Spezies seit der Steinzeit schon immer so gemacht haben. Nur heute eben nicht mehr nur mit Keulen, Äxten, Speeren …

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Mich würde dabei interessieren , was dann als Ressource höher gewichtet würde.

    1. Kühleres Klima,
    1. Rohstoffe,
    1. ( Süß- ) Wasservorkommen,
    1. wenige Wetterextreme,
    1. sichere Wohnstätten
    1. einfach zu erhaltende Energiequellen
    1. langfristig gesicherte Landwirtschaft
      oder
    1. stabile politische / wirtschaftliche / soziale Verhältnisse

Die Klimakatastrophe ist ja nicht ein einmaliges Ereignis, wir z.B. ein Erdbeben, sondern eine permanente Umstellung des Klimas. Wie viele Menschen unter den veränderten Verhältnissen auf dem Planeten werden leben können, kann heute niemand seriös beantworten. Das Problem ist für mich nicht der neue Klimazustand, der sich irgendwann eingestellt haben wird, sondern die vielen kleinen und großen Tragödien, die die Umstellung begleiten werden.

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Das Ego so mancher Menschen ist da leider zu hoch.
Der Mensch ist verwöhnt und man muss gewisse Bequemlichkeiten aufgeben und leider geht es tatsächlich ans Portmonee.

Deshalb werden so manche Sachen einfach verdrängt und man will sich mit den Tatsachen nicht auseinandersetzen.

Da helfen selbst teilweise keine Pressemitteilung, wie diese:

Da kommen Reaktionen, wie:

„Wieso zu warm? Bei uns haben wir gerade 8 Grad.“

Tausende Wissenschaftler*innen werden als sogenannte Panikmacher*innen betitelt und dies wird noch angefeuert von den Klimaleugnern wie Querdenkern, AfDlern und anderen rechten Gruppierungen.

Hinzu kommen noch Versuche des Festhaltens an fossile Brennstoffen und der AKWs von anderen Parteien.
Das führt total in die Irre.

Klimaaktivisten werden als „Terroristen“ betitelt, egal was ich von den Klebeaktionen der LG halte.

Ich weiß nicht, wie man den Menschen in Deutschland weiterhin klar und deutlich erklären kann, dass es bereits 5 nach 12 ist.

Das muss endlich verstanden werden.

Wahrscheinlich werden sie erst wach, wenn sie es erst persönlich zu spüren bekommen. :sleepy:

Dann wird es vielleicht zu spät sein und wer wird dann zum Schuldigen erklärt, natürlich die Grünen, denn die waren schließlich maßgeblich in der Regierung beteiligt. :thinking:

Da kann man nur mit dem Kopf schütteln.

Das wäre ganz einfach, wenn wir endlich aufhören würden, den Menschen ständig einzureden, dass Klimaschutz teuer, unbequem und mit Verzicht verbunden sein muss, und stattdessen vorführen und erklären würden, dass durch Klimaschutz mittelfristig alles besser und billiger wird, wenn man es richtig macht.

Dann blieben als Probleme nur noch

  • die Potentaten, die sich einen Dreck um das Wohlergehen ihres Volkes scheren,
  • die (OPEC-)Staaten, deren Staatshaushalt von den Fossilen abhängt und
  • die Konzerne mit fossilen Geschäftsmodellen, deren politischen Einfluss man irgendwie beschneiden müsste.

Das hört sich so harmlos an, aber was verstehst Du unter „Bequemlichkeiten“? Unser energieintensiver Lebensstil beinhaltet mehr als Bequemlichkeiten sondern ist ein essentieller Teil der von uns empfundenen Lebensqualität.

Das ist schon mal in die Hosen gegangen:

Die Energiewende, so hatte es der damalige „grüne“ Umweltminister Jürgen Trittin im Jahr 2004 versprochen, werde den Durchschnittshaushalt umgerechnet nicht mehr als eine Kugel Eis im Monat kosten. Damals kostete ein Kugel Eis 50 Cent. Daraus wurde bekanntlich nichts. Heute ist ein Privathaushalt nur für die Ökostromförderung mit 46 Kugeln im Monat dabei.

Und beim GEG beweisen wir gerade, dass es doch ziemlich teuer wird. Lieber den Leuten reinen Wein einschenken. Und vielleicht dem Argument, dass es ohne CO2-Reduktion bald noch viel teurer würde. Das hat aber auch seine Widersprüche und Haken.

Verzicht ist nicht nur materieller Verzicht.

Auch der Verzicht auf ein Landschaftsschutzgebiet, der Verzicht auf Ruhe, der Verzicht auf ein Leben im Einklang mit der Natur ist Verzicht.
Klar, wenn diese Form von Verzicht nicht ständig wie selbstverständlich für den Klimaschutz verlangt würde, würde mir die Forderung nach Industrie und Energieüberschuss wesentlich leichter fallen

Als Biologin solltest Du wissen, dass das ein leere Phrase ist.

Nein, das ist keine leere Phrase.
In einigen Gegenden der Erde geht das noch.

Zitat daraus: „bei den Unkontaktierten handelt es sich oftmals um die letzten Vertreter ihrer Kultur auf unserer Erde. Mit ihnen schwindet das Wissen um ein Leben im Einklang mit der Natur. Ihre Sprache, ihre Kultur und ihre Mythen, aber auch ihr einzigartiges Wissen um die Heilwirkung unzähliger Pflanzen gehen verloren. Ein wertvoller Erfahrungsschatz, der über Jahrhunderte angesammelt und erprobt wurde und nun für immer dem wirtschaftlichen Wachstum zum Opfer zu fallen droht.“

Zum Zweck des Lebens im Einlang mit der Natur wurden zum Beispiel in Deutschland Biosphärenreservate eingerichtet.

Wer wird den gezwungen von diesen „Schuldigen“ das Zeug zu kaufen?
Am Ende entscheidet der (mündige?) Bürger, was er konsumiert.
Aber es ist ja so bequem den anderen die Schuld zu geben.

Das Problem der Politik ist, dass immer der ganz große Wurf versucht wird.
Der dann die Leute überfordert.
Besser kleine Schritte, dafür aber einige mehr.
Und vor allem, auch umsetzen.
Hätte Robert nur dafür gesorgt, dass die bestehenden Regelungen wirklich umgesetzt werden (vielleicht etwas nachjustiert) wären schon viele ineffiziente uralt Heizkessel raus geflogen. Ein Teil währe ggf. auf durch WPs ersetzt worden.
Aber zumindest mit effizienteren Systemen.
Mit der Förderung hätte er da schön geräuschlos steuern können.
Jetzt hat er den Aufstand und muss am Ende (wenn es nicht gekippt wird) auch wieder fördern.
Und vor allem mal die Förderbedingungen vereinfachen.
Was z. B. soll das, einem einen aufwendigen und teuren hydraulischen Abgleich vorzuschreiben wenn man nur sein Wasser mit ST warm machen will.

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Nur weil auch andere diese Phrase verwenden, wird sie nicht besser. Für mich ist sie Ausdruck eines naiven Naturidealismus. Wäre interessant Kindersterblichkeit und Lebenserwartung dieser Menschen zu erfahren.

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Trotzdem verlangst du von ihnen, auf ihre Art zu leben, zu verzichten.

Und die Einwohner pro km2.

Höre ich da heraus, dass sie sich ein zu großes Stück vom Kuchen nehmen und deshalb auf Fläche verzichten sollten?

Unsinn
Im Einklang mit der Natur leben, erfordert eine geringe Bevölkerungsdichte.
Die haben wir und andere Länder aber nicht.

Dieses Phänomen („die Grünen sind schuld“) gibt es schon heute. Ist ein uralter Reflex. Der Bote einer schlechten Nachricht wird für die Nachricht selber verantwortlich gemacht. Und wurde im Altertum dann geköpft, in der irrigen (irren) Erwartung, mit dem Boten und seiner Botschaft würde auch das Ereignis, das er verkündet hat, aus der Welt verschwinden. Man nennt so was „magisches Denken“. Und davon sind offenbar eine ganze Reihe unserer Zeitgenossen noch immer nicht ganz frei. Aber diese meist intellektuell etwas weniger bedarften, unterausgestatteten Mitmenschen werden hoffentlich im Zuge der weiteren Entwicklung des Bildungs- und Wissenstandes unserer Gesellschaft immer weniger werden.