Ich out mich mal und gebe zu, daß ich regelmäßig bei ZEIT-Oline lese. Seit Corona statistisch gesehen rum ist haben die ihre Statistik-Guys (und Girls) auf Energie angesetzt. Und diese Grafik hat es mir besonders angetan:
Ich weis nicht, wie es bei euch aussieht aber hier im RheinMain-Gebiet war der April und Mai bisher eher verregnet. Trotzdem liegt der 30 Tage-Durchschnitt bei über 60% und 15% höher als letztes Jahr. Wir haben 2023 - bei 15% Wachstum sähen die Spitzenwerte in den nächsten Jahren dann so aus:
2023 60,00%
2024 69,00%
2025 79,35%
2026 91,25%
2027 104,94%
2028 120,68%
2029 138,78%
2030 159,60%
Und der Zubau soll ja noch steigen. Am tiefsten Punkt letztes Jahr war noch 30% des Strom aus erneuerbaren Quellen. also 30% weniger. Wenn ich also diesen Punkt annehme: 159% - 30% wären wir immer noch bei 130% erneuerbarer Energie im Jahr 2030. Wohl gemerkt: Bei linearem Wachstum!
Aber der Zubau soll nicht linear verlaufen:
Danke für die Grafiken, vielleicht sollte ich auch Zeit Online abonnieren.
Nur ein kleiner Wermutstropfen: Selbst wenn es bei uns klappt und vielleicht sogar in der EU und USA, Kanada usw, bleibt immer noch ein großer Rest, bei dem es keine Anzeichen gibt, dass es rechtzeitig klappt.
Trotzdem, Kopf hoch (das Wasser steht uns schon uns nämlich bis zum Hals).
Wenn wir denen eine Fabrik für PV-panels samt ‚Zubehör‘ aka Glas-, Kupfer- und Alufabrik stiften, dann produziert die halt Panels und ein paar hundert Jobs.
Die panels müssen aufgestellt werden (= ein neuer Handwerkszweig). Und verkabelt. Das können sie vermutlich schon (= ein boost für die Kabelverleger). Durch die Verfügbarkeit von Strom macht vielleicht ein Schlosser ein Unternehmen auf, dem der Betrieb einer Drehbank mit einem Dieselgenerator bislang zu teuer war usw. usf.
Unsere Investition kann ganz leicht einen Multiplikatoreffekt von 10, 20 oder auch 50x haben, wenn wir es klug genug anstellen. Schecks für Diktatoren hingegen haben keinen Multiplikatoreffekt.
Vorsicht, Denkfehler! Wenn ich die Grafik richtig verstanden habe, ist die Kurve ein gleitender 30-Tage-Durchschnitt. Der bügelt alle großen und kleinen Dunkelflauten weg.
Wenn wir uns 100 % EE nähern, brauchen wir entweder Batterien für IIRC 18 Tage oder gem ReThinkX mindestens 4fache Überkapazitäten plus Batterien für 7 Tage.
Das mag für Softwareprogramme gelten, aber Was soll bitte die letzten 5% Wind- und Solaranlagen so teuer machen? Das Gegenteil ist doch der Fall: Der Kram ist immer billiger geworden!
Bitte zeig mit irgendwelche Studien oder Zeitungsartikel die deine Aussage belegen könnten!
Man braucht nicht immer Studien. Ich habe mich auf die Speicher bezogen. Wenn man vorläufig 5 % Prozent des Jahresvebrauchs mit Erdgas abdeckt, kann man bei den teuren Akkusspeichern sicher einiges sparen. Dabei geht es mir nicht um exakte Zahlen (dafür wären Analysen nötig) sondern um die Erweiterung des Lösungsraumes.
Das ist sicherlich richtig, wenn wir die existierenden GuD-Kraftwerke insbesondere gegen Dunkelflaute noch etwas weiternutzen. Andererseits ist mein Kenntnisstand, dass Batterien heute bereits günstiger sind als der Weiterbetrieb abgeschriebener(!) GuDs als peaker plants aka Spitzenlastkraftwerke.
Außerdem müssen wir erstmal genug WEAs und PV aufstellen, um auch nur annähernd Richtung 100% EE zu kommen. Dabei gilt es zunächst, die sonstigen bottlenecks aufzubrechen wie z.B. fehlende Überlandleitungen. Die Menge des heute schon abgeregelten Stroms spricht da Bände!
Ein mittleres Atomkraftwerk besitzt eine Leistung von etwa 1.000 Megawatt bis 1.450 Megawatt
Natürlich liefern Solarzellen nicht konstant die selbe Leistung wie ein Atomkraftwerk. Aber 4 GW Photovoltaik entsprechen (im Sommer) trotzdem ca. 2 Atomkraftwerken.
Atomkraftwerke brauchen 10 Jahre Bauzeit? Oder 20? Das waren jetzt 5 Monate!
Und ein Bruchteil des Preises.
Irgendwie bekommt man das Gefühl in zwei Jahren sind wir zumindest im Sommer praktisch CO2-neutral mit unserer Stromerzeugung.
Also ich habe im Marktstammdatenregister mal nachgesehen wie viele Solaranlagen dieses Jahr in Betrieb gegangen sind und kann das Ergebnis nicht glauben:
Das scheint wirklich zu stimmen. Ich habe versucht nur den Januar zu exportieren und bekommen immer noch 64.999 Datensätze zum Download gemeldet (was nicht geht da 25.000 das Limit ist).
Das sind ca. 2100 Anlagen pro Tag!
Laut dieser Tabelle ist der geplante Zuwachs an Photovoltaikanlagen dieses Jahr 13% auf 75,07 GW.
13% ist auch der Zuwachs der erzeugten Energie gegenüber dem Vorjahr. Ich glaube das wird alles sehr viel schneller ablaufen, als wir uns das vorstellen.
Wenn ich die im Marktstammdatenregister aufgeführten Windenergieanlagen, die ab Januar in Betrieb gegangen sind aufsummiere komme ich auf 1.356.460 KWp also ca. 1,35 GW.
Ah, es stimmt doch ungefähr überein. Bei Dir fehlte Mai und im Mai sind 270 MW dazugekommen. D.h. 0,9 GW aus deiner Grafik stimmt doch ungefähr.
Nur wo kommen die ganzen Batteriespeicher her? Ich dachte da gäbe es ein großes Defizit?
Das täuscht in der Grafik, weil die senkrechte Achse zwei verschieden physik. Größen zusammenfasst, Leistung und Energie.
Die Batteriespeicher entsprechen laut Grafik für ziemlich genau einer Stunde Vollbetrieb der installierten Leistung. Das kann man als Defizit bezeichnen.