Die Weltwirtschaft wird durch die Spielregeln des kapitalistischen Marktes bestimmt. Einerseits führte das Sytem zu einem enormen Innoavationsschub gerade in den letzten Jahrzehnten, andererseits sind auch die negativen
Probleme wie Ausbeutung , Umweltverschmutzung , Resourcenverschwendung nicht zu leugnen. Auch die Klimakrise ist natürlich auf die kapitalistische Produktionsweise zurück zu führen. Die Frage, die sich stellt ist, ob innerhalb des kapitalistischen Systems Reformen zu Bewältigung der Krise möglich und ausreichend sind oder ob, wie in einigen aktuellen Publikationen zu lesen, die Klimakrise zu lösen in einem kapitalistischen System überhaupt nicht möglich ist. Wenn eine Reform möglich ist, welche?
Als einer der Denkansätze will ich die Idee des Aktiensozialismus einbeziehen.
Ich dachte, die Klimakrise sei auf die Klimagase zurückzuführen. So kann man sich irren.
Die Probleme haben nichts, aber auch überhaupt nichts mit der kapitalistischen Marktwirtschaft zu tun. Du stellst hier Behauptungen ohne die geringsten Belege auf.
Die Probleme, die du aufführst, haben aber viel damit zu tun, dass die Menschen überall auf der Welt Wohlstand wollen, Autofahren wollen, ihre Häuser heizen wollen, wenn es kalt ist, in den Urlaub fliegen wollen, usw. Industrialisierung, Marktwirtschaft und Kapitalismus haben all das möglich gemacht. Hätte irgendeine anderer Wirtschaftsform das auch erreicht, hätte sie zu den gleichen oder noch größeren Probleme geführt.
Mir gings wie Kalo.
Die Aussage ist falsch (das merkt man schon an dem Wort „natürlich“, das kaschiert, dass es eine unbewiesene Behauptung ist).
Die Klimakrise ist zT auf die industrielle Produktion von Waren zurückzuführen. Ob der Hochofen oder das Zementwerk von einem Kapitalisten oder Kommunisten bedient wird, spielt dabei keine Rolle.
Die historische Erfahrung lehrt aber, dass das kapitalistische Zementwerk in Europa bessere Abgasfilter hat als der kommunistische. Siehe die vielen Altlasten in der DDR.
Wenn die Diskussion mit solchen falschen Prämissen beginnt, sind die Chancen gering, das was dabei rauskommt.
Kannst Du den Text neu formulieren?
Im Aktienmarktsozialismus, wie Corneo sich ihn vorstellt, ist der Staat Haupteigentümer jedes börsennotierten Unternehmens mit mindestens 51 Prozent der Anteile. Der Rest kann von Unternehmen, Banken, Stiftungen und Pensionsfonds frei gehandelt werden.
Frage:
wie wird der Staat Eigentümer von 51% aller börsennotierten Unternehmen?
Kauft der mir dann meine Aktien ab, über die Börse?
Die Marktkapitalisierung alleine der DAX-Unternehmen betrug 2022
ca. 2.987,72 Milliarden Euro (Stand: Juni 2022).
Details hier
D.h. der Staat müsste ca. 1.490 Mrd. ausgeben, um die 51% zu kaufen.
Das sind 1,49 Billionen, wenn ich richtig rechne, nur für die Dax-Unternehmen. Das ist Stand 2022, heute dürfte es mehr sein.
Hinzu kommen die MDAX und TechDax Firmen usw.
Lass es insg. 2 Billionen sein.
Wie wird das finanziert?
Da die Klimakrise als Ergebnis der kapitalistischen Produktionsweise in Frage gestellt wird nehme ich gerne das " natürlich" zurück. In der Kernaussage bleibt es aber bei meiner Feststellung. Natürlich ist es egal ob ein Zementwerk im einer Planwirtschaft oder im Kapitalismus CO2 ausstösst. Fakt ist aber, dass es inzwischen ein globales kapitalistisches Wirtschaftssystem gibt und die Planwirtschaft bis auf wenige Ausnahmen keine Rolle mehr spielt. Der Unterschied zur Planwirtschaft ist , dass der Kapitalismus Wachstum voraussetzt
( eine der 4 Säulen im ursprünglichen volkswirtschaftlichen Viereck) und somit natürlich ein Prozess dauernd steigender Emmissionen entstanden ist.
Wenn ich es richtig verstanden habe will er einen Stufenplan der langsam einen Erwerb solcher Anteile als langfristige Politik sieht. Der Staat wird gewissermassen zu einem Großanleger. Das Geld ist ja nicht verloren, sondern wird angelegt. Keine Ahnung wie lang das gelten soll, der Charme der Idee ist aber man bleibt beim kapitalisitschen System mit Wettbewerb und Innovation, verschafft aber der Gesellschaft den Anteil am System.
Grundsätzlich stimme ich den anderen Beiträgen zu: Ob einer andere Gesellschaftsform als die kapitalistische früher auf die Klimakatastrophe reagiert hätte, ist Spekulation.
Ich kann mir durchaus vorstellen, daß wir mal eine Gesellschaftsform finden, die nicht mehr Kapitalismus heißt.
Doch der entscheidende Punkt ist: Wir haben gar nicht mehr die Zeit unsere Wirtschaftsordnung zu ändern, um die Klimakatastrophe (nicht Krise !) zu lösen. Entweder wir schaffen das jetzt sofort unter den bestehenden Rahmenbedingungen oder halt nicht. Mit allen was „oder halt nicht“ dann für uns bedeutet.
Ich teile eigentlich diese Auffassung. Dennoch muß man natürlich die Problematik unseres globales Wirtschaftssystems erfassen. Der Kapitalismus zwingt ja die Unternehmen in einen globalen Wettkampf, in dem es in erster Linie um die Erzielung eines möglichst hohen Ertrags geht, bei dem Resourcen oder Umweltfragen nur eine Rolle spielen, soweit sie sich im Preis auf das Produkt auswirken. Außerdem ist das System auf Wachstum ausgerichtet, was ja die bekannten Probleme mit sich bringt. Wenn wir keine Zeit mehr haben, dann werden wir zumindest das bestehende System so regulieren müssen, dasss eine Chance besteht die Klimakatastrophe einzudämmen. Wobei wir wieder bei der Politik wären.
Tut er nicht. Die Menschen, die noch in Armut leben, wollen Wachstum. Und nicht jedes Wachstum ist klimaschädlich. Auch die Installation von PV und Windrädern trägt zum Wachstum bei.
So ähnlich gibt es das jetzt schon seit langem. Große Teile der US-Unternehmen sind in der Hand von Pensionsfonds, in Schweden sogar staatlich kontrolliert. Die Koalition hat auf Drängen der FDP ( ) einen zaghaften Einstieg in ein solches Modell gemacht.
Woher hast Du diese Meinung, dass der Kapitalismus auf Wachstum verzichten kann? Die gängige Meinung der Wirtschaftswissenschaftler sieht das anders.
Die Frage ist, wie das Wachstum und welches Wachstum erreicht werden kann?
nur als Beispiel:
Natürlich trägt auch die Installation einer PV und Windrädern zum Wachstum bei- das bestreitet ja niemand. Das bietet sicher auch Chancen . Dann stellt sich aber die Frage, wie das System beibehalten werden kann, aber der Kapitalismus so reguliert wird, dass eine nachhaltige und klimaverträgliche Wirtschaft entsteht.
Es ging um die Frage der Vermögensverteilung, nicht um die Lösung der Klimakrise.
Aber zu Deinem Einwand: Die EVUs decken die immer noch vorhandene Nachfrage nach fossilen Energieträgern. Das ist notwendig, sonst würde bei uns sofort alles zusammenbrechen. Ich finde es höchst unfair, ihnen das vorzuwerfen. Unabhängig davon, sind auch die EVUs Teil des Transformtionsprozesses, d.h. sie investieren auch in Windkraft und PV. Es wäre schön, wenn Du Dir vor einer solchen reflexhaften Antwort mal ein paar Gedanken über die Komplexität des Themas machen würdest.
Und Rüstung ist wirklich eine ganz andere Frage, das ist hier komplett OT.
Es geht hier weder um die Aktienrente noch um eine Vermögensverteilung, sondern mit welchen wirtschaftlichen System wir heute bestehen wollen.
Den Aktiensozialismus hatte ich nur als Anregung vorgestellt, weil er eine Idee ist ,um das bestehende System zu sozialisieren, ohne es abzuschaffen.
Wichtiger wäre der obige Ansatz der Bertelsmannstiftung. Auch hier bleibt es im Grunde bei der sozialen Marktwirtschaft, zeigt aber zukünftige Erforderlichkeiten und definiert ein neues volkswirtschaftliches Vieleck.
„natürlich“ …
Viele Emissionen wurden auch wieder eingestellt oder reduziert (FCKW zB).
Der Himmel über der Ruhr ist heute wieder blau und der Rhein keine Kloake mehr. Erst der Kapitalismus hat den Dreck in der Ex-DDR beseitigt, wenigstens teilweise.
„Natürlich“ ist immer verräterisch, ich sag´s Dir
weißt Du, wer die US-Pensionsfonds führt?
Dem deutschen Staat als Investor würde ich nicht trauen.
Die Vorstellung, dass irgendwelche Apparatschiks der SPD oder der Grünen über die Anlage meines Geldes entscheiden, finde ich gruselig. Dafür habe ich bessere Leute
ich würde auch in Rheinmetall investieren. Die tragen zu unserer Sicherheit bei.
Interessanter Beitrag!
Zitat daraus:
„In seiner heutigen Ausprägung steht Wirtschaftswachstum nicht in Einklang mit den planetaren Belastungsgrenzen, sondern trägt vielmehr zur
Zerstörung der natürlichen Lebensgrundlagen bei. Ob jedoch auch zukünftig ein Zielkonflikt mit der ökologischen Nachhaltigkeit bestehen muss, ist wissenschaftlich umstritten. Weder gibt es ge-
sicherte Erkenntnisse, dass die Einhaltung der
planetaren Grenzen mit weiterem Wirtschafts-
wachstum vereinbar ist, noch ist bewiesen, dass
mehr Wachstum unweigerlich zu größeren Um-
weltschäden führen muss. Auch hinsichtlich der
Bedeutung von weiterem Wirtschaftswachstum
für die Lebensqualität in wohlhabenden Gesell-
schaften besteht im wissenschaftlichen Diskurs
kein Konsens (Petschow et al. 2020)“
Schön, dass du den Beitrag gelesen hast und ich finde ihn auch interessant.
Wie man sieht , ist auch in der Volkswirtschaft einiges umstritten und nicht nur bei uns Juristen. Dennoch zeigt die Autorin deutlich die bestehenden Zielkonflikte auf, (was nicht verwundert wenn aus dem volkswirtschaftlichen Viereck ein Sechseck wird). Etwas wage bleibt die Autorin wie diese Widersprüche politisch gelöst werden sollen.