Bundesrechnungshof: Energiewende nicht auf Kurs: Deutschland hinkt seinen ambitionierten Zielen hinterher

Unser Prüfungsergebnis ist ernüchternd: Die bisherigen Maßnahmen sind ungenügend. Die Bundesregierung ist im Verzug beim Ausbau der erneuerbaren Energien und der Stromnetze sowie beim Aufbau von Backup-Kapazitäten. Hinzu kommen Wissenslücken über die Umweltwirkungen der Transformation und kein Konzept gegen hohe Strompreise. Zugleich fehlt ihr ein integriertes Monitoring, das alle energiepolitischen Ziele in den Blick nimmt. Die Risiken für die Energiewende und damit für unseren Wohlstand sind groß. Die Bundesregierung sollte unsere Prüfungsfeststellungen nutzen, um die aufgezeigten Defizite zu beseitigen.

Das klingt nicht gut. :frowning:

Hier eine Erwiderung:

Naja, ist natürlich schlimm, dass die Ampel in 3 Jahren mit Corona und Krieg in der Ukraine nicht die Versäumnisse der letzten Merkel Jahrzehnte aufarbeiten und darüber hinaus gehende neue Akzente setzen konnte. (Sarkasmus aus).
Und das die SPD und vor allem die FDP es bei der Energiewende nicht so eilig haben, ist natürlich auch nicht hilfreich.

Dennoch sollten die Grünen sich von der einen oder anderen ideologisch eingeengten Sichtweise verabschieden und etwas pragmatischer sowie bürgernäher agieren.

Gute Erkenntnis, wer sagt das mal der Führung in Berlin?

Heißt genau was?
Bürgernah in einem immer koservativ auf Status quo Erhalt ausgerichtete Bürger bedeutet „möglichst keine Veränderung“ (werterhaltend - eben konservativ)

Pragmatisch heißt hingegen, die von der Wissenschaft immer wieder thematisierten notwendigen Veränderungen möglichst breit und zügig anzugehen

Das sind zwei sehr entgegen gesetzte Ziele …

Was du da schreibst, ist genau der abwertende Ton gegenüber vielen Bürgern der sauer aufstößt. Es sind nicht alle gleich und viele sind guten Argumenten durchaus zugänglich. Ist mühsam, aber nur so kommen wir wirklich weiter.
Pragmatisch ist die Kunst das machbare zu machen. Und nicht mit der Holzhammer Methode und verkompliziert große Ziele erreichen wollen um dann zu scheitern.

OK - rhetorisch vielleicht keine Meisterleistung :frowning:
Der Kern meiner Frage bleibt aber erhalten…
Der Bundesrechnungshof, viele Wissenschaftler, etc. vermitteln uns schon seit Jahren das gleiche - wir setzen uns (wie z.B. in Rio geschehen) und gestützt auf die Wissenschaft, Ziele, die zu erreichen kein reiner Selbstzweck der Verwirklichung ist - sondern unmittelbar mit unseren kurz- und mittelfristigen Überleben zusammen hängen …
Die Quintessenz daraus ist, dass wir deutlich mehr tun (heißt: verändern) müssen, als wir es bisher getan haben.

Es gibt nun 2 Möglichkeiten:

  1. das Eingeständnis, dass wir zwar das machbare machen - es aber offensichtlich nicht reicht
  2. das Eingeständnis, dass wir das Ziel noch erreichen können - aber dafür scheinbar das machbaren noch nicht tun, ondern deutlich weniger …

Natürlich ist die 2te Variante vorzuziehen, und es ist hoffentlich auch so - da kommt dann wieder die Frage, was wir Deiner Meinung nach ändern müssen, um die Leute davon zu überzeugen, dass sie noch nicht das mögliche getan haben, und daher mehr tun müssen…

Die Suggestion, wir tun schon lange genug, wir sind nur nicht effizient genug in der struktureiten Organisation, verkennt, dass das CO2-Kontingent eben leider irgend wann ausgeschöpft ist (und zwar derzeit schneller als geplant - und die Verschiebung auf die ziet, bis der innovative Technologiesprung kommt, verkennt, dass - selbst wenn es diese Technologie schon gäbe, sie offenischtlich immer noch nicht flächendeckend genug eingesetzt wird - auch hier landen wir wieder bei „wir tun eben doch nicht genug“ - das ist nicht abwertend gemeint - sondern enstpringt einfachen Rechenbeispielen …

Einfach gesprochen:
Wenn Du weist, das Du morgen nichts mehr zu essen hast, wenn Du heute nicht genügend übrig lässt - Du aber doch heute alles aufist, nur weil du darauf hoffst, das der nächste Kühlschrank, den Du morgen kaufst, mit Nahrungsmitteln geliefert wird - kannst Du Glück haben - oder eben auch nicht.

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Na ganz so schlimm ist es nun auch wieder nicht.
Weltuntergangsszenarien die dann nicht eintreten sind eher Kontraproduktiv. So viel „kurzfristig“. In Panik verfallen hat selten genutzt.

Das in der Vergangenheit nicht genug getan wurde und auch von anderen Gesellschaften nicht, und auch weiterhin nicht können wir nicht ändern.
Die Menschen haben nun mal nur eine gewisse Geschwindigkeit die sie mitgehen können/wollen. Überforderung führt zu Verweigerung.

So schwarz weiß ist die Welt aber nicht.
Es gibt Bereiche und Konstellationen da machen das Machbare. Woanders nicht.
Die Kunst ist, die zu unterscheiden.
Machbar ist auch dem politischen Umfeld geschuldet. Wenn die Koalitionspartner nicht wollen ist es eben nicht machbar.

Das sagt doch niemand.

Da stellt sich auch die Frage. Wer ist „wir“.
Selbst wenn Deutschland CO2 neutral wäre, würde es nicht reichen.
Das heißt natürlich nicht, dass wir nicht alles Machbare machen sollten.

Aber wenn ich so in die Welt schaue, komme ich leider zu der Erkenntnis das es nicht reicht.
Dennoch sollten wir Apfelbäumchen pflanzen

Ein erster und wichtiger Schritt wäre mal die aktuelle Realität anzuerkennen:
Wir befinden uns auf dem Weg in eine 3 Grad wärmere Welt und wenn ich
das richtig einschätze sind das für Europa 4 oder 5 Grad.

Daß sollten wir offen kommunizieren. Also insbesondere die Auswirkungen akzeptieren (z.B. Bremen wird im Meer versinken und Hamburg wird Küstenstadt)

Dazu gehört z.B. auch den Bauern zu erklären, was auf Sie zukommt.

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Kommt von mir kein Widerspruch - wenn die Geschwindigkeit aber nicht ausreicht (s. auch nachfolgender Kommentar von @WitzelJo ) sollte man das eben auch Kommunizieren - und die Leute nicht im falschen Glauben lassend „schonen“.

Zustimmung

Ebenfalls Zustimmung - was allerdings schon vielen nur noch sehr schwer vermittelbar scheint…

Hey, Du klaust gerade meinen Lieblingsspruch :slight_smile: da kann ich natürlich nur zustimmen - der Spruch hat allerdings m.E. 2 Komponenten - zum einen die Motivation, niemals (vorschnell) aufzugeben, nur weil es gerade düster aussieht - zum anderen aber auch, das selbst das „Scheitern“ (bis hin zum eigenen Tod) ein im Kern positives Element enthält

Vielleicht sollten wir die weiteren Vorteile mehr in den Vordergrund stelle, als immer auf der bevorstehenden Katastrophe herum zu reiten.
Also z. B.:

  • das viele Geld was der einzelne und die Gesellschaft sparen kann wenn wir weniger Milliarden für Öl, Gas, Kohle ins Ausland überweisen müssen.
  • die Luftverschmutzung und der Lärm die weniger wird
  • ???

Hatte mal auf einem Straßenfest einen zu Besuch, der hat das ganze Thema Klimaerwärmung durch CO2 geleugnet. Als er das einfach nicht glauben wollte sagte ich ihm:
Selbst ohne die CO2-Einsparung wäre die Vermeidung des Drecks den so ein Kohlekraftwerk ausstößt schon ein riesen Gewinn.
Da wurde er nachdenklich und wollte sich die Sache noch mal überlegen.

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Ist auch schon mehrmals von kompetenter Steller widerlegt worden, u.a. Prof. Kemfert. Dazu kommt noch die parteipolitischen Verknüpfungen vom Amtsleiter und seiner Frau, die u.a. Cheflobbyistin für Nord Stream 2 war.

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Obwohl es 80.000 kWh im Jahr produziert: Ehepaar muss Windrad wieder abbauen (msn.com)
Dieser Bericht führt die Energiewende ad absurdum vor

Was ist widerlegt worden? Welcher Amtsleiter? Es wäre sehr hilfreich, wenn du zitieren würdest.

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Bericht verweist auf Badische Neueste Nachrichten…

@Dorfprojekt-Sarnow

So ganz verstehe ich das nicht…
„…
Er wollte ein Pionier sein, bei dem es nicht um das Geldverdienen ging, sondern um die Förderung einer nachhaltigeren Zukunft.
…“
Wenn es ihm nicht ums Geldverdiehnen geht, so sollte er seit 1997 die 300.000€ Investition durch den Verkauf des Stroms inzwishen längst wieder eingespeilt haben (wahrscheinlich inklusive der nun notwendigen 40.000€, die er für die Ummrüstung baucht)

bei 10ct/KWh würde er bei 80.000 KWh 8.000€/Jahr bekommen - über 25 Jahre bedeutet das, er hat (ohne Förderung) ~200.000 € Gewinn gemacht - OK, selbst wenn er dabei die Hälfte Steuren und die Reparatur gezahlt hätte (ich gebe zu, ich habe wenig Ahnung davon, was da an Kosten/Steuern anfällt), frage ich bei besagtem Überschlag, wo genau das Problem ist, die Anlage weiterzubetreiben??
Gewinnorientiert mag diese Betrachtung wahrscheinlich stimmen - passt aber nicht zum angeblichen „Pionierverständnis“ - oder ist das eher als „Pionier eines möglichen Profitabilitätsmodells“ gemeint?!?!

ich kann an dieser Stelle nur vermuten…
Die Windkraftanlagen der neueren Generation haben Abschalteinrichtungen, die eine Überspannung im Netz verhindern sollen. Obwohl sich die Netzbetreiber verpflichtet hatten, kommt die Umrüstung auf ein intelligentes Netz nicht in die Puschen. Also müssen die Windkrafträder gesteuert werden.
Ich vermute mal, dass bei diesem älteren Modell des Landwirtes hier eine solche Steuerung nicht vorgesehen ist. Die alten Windkrafträder hatten Bremsanlagen, die vier mal so groß waren wie bei einem LKW. Die neuen Anlagen verändern einfach die Flügelstellung. Somit ist der Verschleiß und der Wartungsaufwand wesentlich höher als bei den neuen Anlagen. Das dürfte die von dir erhobene Gewinnrechnung vermutlich deutlich verschlechtern.

Wir hatten hier in MV auch einige Energiewirte, die ihre Anlagen nach Ablauf des Förderzeitraumes abmontieren mussten. Neue Anlagen wurden an dem selben Standort nicht mehr genehmigt. Wenn ich Zeit habe, muss ich da mal tiefer recherchieren

Würde mich sehr interessieren!
:+1: :+1: :+1:

bauernzeitung.de/agrarpraxis/landtechnik/windenergieanlagen-kosten-rueckbau/

LANDTAG MECKLENBURG-VORPOMMERN (landtag-mv.de)

Neben den enormen Kosten schrecken wohl viele Vorschriften ab, da ein komplett neues Genehmigungsverfahren für eine neue Anlage durchlaufen werden muss, inklusive Artenschutz Belange.