Um Geld ging es nach meinem Verständnis nicht.
Durch die thermische Verwertung von (Abfall)Holz wird doch keine „lebende Struktur“ zusätzlich entzogen. Bäume sterben, ob nur aus Altersgründen oder durch Fällung oder andere Gründe.
Da es ja ein Kreislauf ist, ist der Zeitpunkt rel. unerheblich. Die spätere Verwendung des Holzes ist für die Wachstumsphase nicht relevant.
Es gibt idealere Energiequellen, klar. Die haben wir aber für die nächsten Jahre nicht ausreichend. Da müssen wir eben auch die nicht ganz idealen, die aber immer noch weit besser sind als die Fossilen, nutzen.
Also den CO2-Ausstoß von Holzverbrennung zu berechnen finde ich wirklich Kappes.
Es sind die MIlliarden an Tonnen von Kohlenstoff, die seit Millionen von Jahren im Boden konserviert worden waren, die jetzt unser Klima ändern. Nicht die Kühe die furzen, nicht die Menschen die Atmen und nicht die paar Stücken Holz die die 80 Millionen Einwohner hier in ihre Öfen stecken.
Es geht ja nicht um kurzfristige Betrachtungen: Wenn wir 1000 Jahre mit Holz heizen würden: Wie viel zusätzliches CO2 wäre dann geben über jetzt in der Atmosphäre?
Aber wenn jeder in meiner Straße oder meiner Stadt mit Holz heizen würde: Wie viel mehr Ruß und Staub und was weis ich wäre dann in der Luft?
PS: Witzig das diese Thema so abgeht
Das würde gar nicht funktionieren.
Die Idee, Torf und Kohle zu verbrennen, wurde ja erst populär als nicht mehr genügend Holz da war. Sonst hätte man sich nicht die Mühe gemacht, Torf und Kohle auszubuddeln.
Es geht selbstverständlich nicht darum das alle Menschen auf der Welt oder alle Europäer mit Holz heizen. Es können natürlich nur so viele Leute mit Holz heißen, wie Holz nachwächst. Und um deinen nächsten Einwand zuvorzukommen: Nicht jeder Baum wird gefällt und nicht wir brauchen Holz auch noch für etwas anderes.
Der springende Punkt ist, daß durch heizen mit nachwachsendem Holz der CO2-Gehalt der Atmosphäre auf lange Frist gerechnet sich nicht erhöht. Wenn man die gleiche Menge Holz einfach verrotten ließen, wäre der Effekt der gleiche.
Die großen Mengen fossiler CO2-Lagerstätten sind zu einer Zeit entstanden, zu der es noch keine Bakterien gab die Holz zersetzen konnten (habe ich auch erst vor kurzem gelernt).
Aber selbst wenn wir in den nächsten Jahrzehnten nur mit den toten Wäldern Deutschlands heizen würden, die sonst eh verrotten würden, wäre der Einfluss auf die Luftqualität das Problem.
Nicht ganz, weil aus dem verrottenden Holz auch Humus gebildet wird, aus dem sich der Boden aufbaut.
Auch Humus ist kohlenstoffhaltig.
Leider hat sich der Humus auf den Böden, auf denen in Deutschland nach der Waldrodung Ackerbau betrieben wurde und immer noch wird, schon sehr stark abgebaut und baut sich immer weiter ab.
Er müsste unbedingt auch wieder aufgebaut werden, sonst wächst irgendwann nichts mehr darauf.
Es handelt sich aber nicht um zusätzliches CO2 im Naturkreislauf. Die Menschen haben vermutlich 50.000 tausend Jahre lang Holz verbrannt ohne das das irgend einen Einfluss auf das Klima hatte. Der ganze Mittelmehrraum war bewaldet bevor die Römer ihre Flotten gebaut haben. Das ist alles Pille Palle. Dadurch ändert sich das Klima nicht.
Wenn auf unseren Böden nichts mehr wächst ist das alles andere als Pille Palle.
Die Anzahl der Menschen vor 50000 Jahren kannst du mit der Anzahl der Menschen heute nicht vergleichen.
Naja, vielleicht bald wieder.
Den Mittelmeerraum kannst du nicht wieder aufforsten, wo der Boden weg erodiert ist.
Wir reden mal wieder komplett aneinander vorbei: Es geht allein darum ob es einen Einfluss auf das Klima hat, wenn ich Deutschland mehr Eigenheimbesitzer mit Holz heizen. Und das Holz wohlgemerkt aus Wirtschaftswäldern stammt oder aus dem heimischen Garten.
Wie kommst du dazu mir die Worte so im Mund zu verdrehen: Über Böden auf denen nix mehr wächst habe ich überhaupt keine Aussage getroffen. Sondern über Heizen mit Holz!
Aber ich gebe hier auf. Du hast gewonnen. Gratuliere Dir.
Naja, so ganz nicht…
Deine Aussage
ist natürlich richtig - aber genau das ist eben nicht der Fall - natürlich macht es wenig Unterschied, ob ein paar tausend Menschen mehr oder weniger mit Holz heizen, weil wir uns hier im Bereich unterhalb der Nachweisgrenze befinden (mit dem gleichen Argument könnte man argumentieren, das Fliegen mit Kerosin - auch über kurze Strecken, bei denen sich die Starts und Landungen besonders negativ in der Umweltbilanz widerspiegeln - eher gut ist - eine differenzierte Antwort hieße, dass es überhaupt kein Problem wäre, wenn 20 Menschen auf der Welt in ihrem privaten Jumbo permanent innerhalb Deutschlands herumreisen, weil wir auch hier im nicht messbaren Bereich liegen; und dass das erst dann zum Problem wird, wenn - wie aktuell - alle 2 Minuten allein in München ein Flugzeug abhebt
Bei der grundsätzlichen Frage „Ist Heizen mit Holz gut oder schlecht“ sollten wir also nicht auf den Supersonderfall abheben, dass nur einer (oder ein paar genügend wenige mehr das demnächst machen - Dreh- und Angelpunkt ist hier Dein Wörtchen
(Hervorhebung von mir)
und daher (insbesondere, wenn die Abgase noch gefiltert werden) natürlich kein Problem darstellt (oder sogar gut sein könnte, weil er das aus dem Nachbarwald organisiert und der Transportweg (anders als beim Öl) vernachlässigbar ist - bei der generellen Frage kann die Antwort nur lauten, dass das so lange unbedenklich ist, solange es genügend wenige sind (was bei einer „politischen Frage“, von der vielleicht auch abhängt, in wieweit wir z.B.: Pallet-Heizungen steuerlich fördern, „nicht zwingend“ der Fall sein wird) und der Waldbestand nicht zusätzlich (neben den bereits bestehenden Waldverkleinerungen aufgrund anderer Mechanismen) geschrumpft wird - sonst haben wir das Phänomen, dass wir das Waldsterben 2.0 evtl. noch im wahrsten Sinne des Wortes zusätzlich befeuern - es baut sich der Wald ab - und wir erzeugen zusätzliches CO2 (zugegeben unter der Voraussetzung, dass das CO2 durch Verbrennung in der Luft andere Auswirkungen hat als durch verrotten am/im Boden, und gewährleistet ist, dass für Brennholz keine (lebenden) Bäume zusätzlich gefällt werden)…
Wir dürfen das Thema Holz heizen nicht nur entlang der Schiene CO2 plus minus betrachten. Wenn die Klimakrise unser einziges Problem wäre, dann wäre das möglich.
@Biologin hat es ja schon angerissen, es gibt auch Effekte auf den Boden und das Leben darin sowie den Humusaufbau. Es ist zwar richtig, dass Bäume beim Verrotten CO2 freisetzen, Altholz ist aber auch für viele Arten ein wichtiger Lebensraum, ebenso wie alte Bäume. Und wir haben ja auch noch das Artensterben, das und mit gleicher Wucht wie der Klimawandel treffen wird… Nur ist das Artensterben deutlich disruptiver als die Klimakrise…
Wir müssen beides zusammen denken.
Man muss immer vieles zusammen denken. Das macht es ja so kompliziert.
Es gibt bei der Benutzung von natürlichen Ressourcen immer eine Nachhaltigkeitsgrenze, die nicht überschritten werden sollte. Das gilt natürlich auch beim Heizen mit Holz. Es geht also nicht darum, ob alle oder niemand mit Holz heizen sollten. Sondern um das richtige Maß. Und innerhalb dieses Maßes kann die Holzheizung sinnvoll sein.
Das richtige Maß - meine Rede - Das Problem bei dem Versuch der Lenkung ist, sicherzustellen, dass durch eine Förderung genau das nicht passiert - es gilt, einzuplanen, dass dadurch nicht zu viele umschwenken - wohl wissend, dass aktuell die Zahl der planetaren Bäume zur Resorption eher schrumpft als wächst, uns sich das in den nächsten 20 Jahren wohl eher nicht ändern, sondern tendenziell als Trend fortsetzen eher wird…
Mag also die aktuelle Zahl an Resorptionsmöglichkeiten noch den Umstieg von 10 Mio. Haushalte in Deutschland hergeben (nur eine fiktive Zahl als Betrachtungswert!), könnte sich die Zahl durch schrumpfende Baumbestände vielleicht in den nächsten 10 Jahren um 2 Mio. reduzieren - und dann - wieder umsteigen, nachdem man schon 10 Mio. gefördert hat?
So was muss vorher miteinkalkuliert werden - genau dafür haben wir unsere Klimamodelle…
Die Feinstaub/Ruß/Geruchs-Belästigung lässt sich mit entsprechender Technik und/oder Disziplin beim Heizen vermeiden.
Nur ein Bruchteil des CO2 bei verrottenden Holz wird in Humus gespeichert. Das wird bei weitem durch die Vermeidung fossiler Brennstoffe bei der thermischen Nutzung des Holzes überkompensiert. Die fossilen sind das eigentliche Problem.
Bei der Verfeuerung von Restholz bzw. Abfallholz ist das Holz schon aus dem Wald.
Ein Großteil der Baumasse verbleibt ohnehin im Wald weil es sich nicht rentiert es raus zu schaffen.
Es bleibt für Käfer und anderes noch genug Holz übrig. Die Gefährdung der Artenvielfallt durch die Klimaerwärmung ist viel größer als durch mangelndes Totholz.
Genau das mit dem richtigen Maß bereitet mir Kopfzerbrechen. Wenn man politisch etwas forciert, dann richtet es sich für gewöhnlich an alle. Wenn wir Pellets Heizungen auf welche Art auch immer fördern, dann fühlt sich nicht nur derjenige angesprochen, der sein Haus neben einem Sägewerk hat sondern auch der der irgendwo in einer baumlosen Ebenen lebt.
Ähnlich ist in mit anderen Techniken - in gewissen Grenzen sinnvoll, außerhalb der Grenzen schädlich.
Man müsste die Förderung eigentlich kontigentieren oder räumlich an die Gegebenheiten anpassen.
Man könnte auch einen ganz anderen Weg gehen: Das Holz, statt zu verfeuern so zu bearbeiten, dass der Kohlenstoff dauerhaft gespeichert bleibt (z.B. Holzwolle zum Dämmen, Spanplatten zum Bauen, usw). Dann könnte man anstatt mit diesem Holz mit einer adäquaten Menge Gas heizen. Der Klimaeffekt wäre der gleiche, aber weniger andere Schadstoffe.
Das der Weg. Die meisten Umweltfreunde bevorzugen diesen auch. Er ist aus meiner Sicht auch langfristig finanziell günstiger.
Das kann man nicht oft genug betonen.
Ob man sie noch finanziell fördern soll, ist halt die Frage, um die es meiner Meinung nach hier geht, und da sage ich klar „nein“.
Aber offensichtlich gibt es nicht genug Abnehmer dafür.
Sonst würde der Markt entsprechende Preise her geben und die Stoffströme umleiten.
Wenn es einen funktionierenden Zertifikatehandel gäbe, hätte der Markt eine Chance, genau das zu tun.
Hat mit Zertifikate Handel erst mal nichts zu tun.
Wenn das Holz in anderen Industrien wirtschaftlich zu verwerten wäre, würde es dort stofflich verwertet.