Ist Heizen mit Holz gut oder schlecht?

Darum geht es doch gerade beim Zertifikatehandel. Man erhöht die Wirtschaftlichkeit CO2-sparender Verwertung.

Du machst das verbrennen vielleicht teurer aber das Holz für die andern nicht unbedingt billiger.
Zumal auch nicht alles Holz für die stoffliche Verwertung taugt.
Das Brennholz ist schon teuer genug, und trotzdem geht es nicht in stoffliche Verwertung.

Ich verstehe nicht mehr, was du sagen willst.

Natürlich kann ich die stoffliche Verwertung des Holz fördern, wenn dafür CO2-Zertifikate vergeben werden. Und es werden Verfahren entwickelt, um jedes Holz stofflich zu verwerten. Und dann wird es sich eben bald nicht mehr rentieren, Holz zu verbrennen.

Was soll so eine Aussage? Teuer genug? Genug für was?

Was soll den das nun?
Zertifikate für die Holznutzung?
Die dann wieder weiterverkauft werden um Kohle zu verfeuern?
Wir brauchen weniger, nicht mehr CO2-Zertifikate.

Verstand dich so, dass du Holzverbrennung durch notwendige Zertifikate teurer machen willst, damit die stoffliche Verwertung interessanter wir. Aber du haste s ja anders gemeint. (siehe oben). Oder wie hast du es gemeint?

Dann stellt sich ja auch noch die Frage, ob es für das viele Holz, und vor allem die Holzqualitäten, überhaupt einen Markt gibt.

Ich kaufe regelmäßig Holzhackschnitzel ab Werk, die eigentlich zum Verheizen produziert werden.
Die verwende ich in meinem Garten, ca. pro Jahr 1m³. Daraus wird dann Humus, der den Lehmboden extrem aufwertet. Bis dahin decken sie das Unkraut ab und speichern das Regenwasser, was zu einer sehr guten Ernte führt, ganz ohne Gießen.
Kann ich sehr empfehlen, und kostet sehr wenig, im Vergleich zu denen aus dem Gartencenter.

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Holz zu verbrenne ist nicht umweltfreundlich weil oft mehr Holz verbrannt wird als nachwächst. Und die Abase sind genauso giftig wie Autoabgase. IHab darüber kürzlich ne sendug gesehen. da sagte ein Obenbauspezialist dass ei nkaminofen nur dann Umweltfreundlich ist wenn dieser nur mit der Nachwachsenden Menge holz beschickt wird und ein AGR System ähnlich wie bei den Autos hat. also kein Adblue aber eine Abgasrückstandsverbrennung UND einen KAT wie beim Auto. Sonst werden erscheckend viele Krebserregenden Gase und giftiger Ruß freigesetzt.

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Ich habe kürzlich Aiwanger live erleben müssen - der ist schon richtig im Wahlkampfus und hetzt bei den Waldbauern, dass sie künftig ihren Wald nicht mehr verheizen bzw. verkaufen könnten, die Bewirtschaftung gehe vor die Hunde… und auf den Feldern werde Canabis angebaut.

Ist natürlich Unsinn, aber nur damit wir uns innerlich auf den Shitstrom der da gerade aufgebaut wird wappnen.

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Der entscheidende Unterschied ist die rezente oder eben fossile Herkunft des C.

Der springende Punkt ist, dass Holz was im Wald verbleibt und dort verrottet (verstoffwechselt) sein CO2 fast vollständig wieder freisetzt. Du als Biologin wirst das bestätigen
Wenn man das Holz aber thermisch verwertet, (dass meiste ist ohnehin Rest- und Abfallholz aus der stofflichen Verwertung) gibt es zwar sein ganzes CO2 frei, aber es ersetzt i. d. R. fossile Brennstoffe und deren CO2 zusätzlichen Eintrag in die Atmosphäre.

Und weil es an anderer Stelle geschrieben wurde das Holz wird dann zu Kohle wenn es im Wald bleibt:
Das Holz, dass im Wald bleibt, wird nicht zu Kohle, weil da ganz andere Bedingungen notwendig sind.

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Heute vielleicht noch, aber wir wir wollen doch komplett CO2 frei werden. Oder? Dahin führt nur der Weg über WP und EE.

Die Speicherung von CO2 durch nachwachsendes Holz kann dann die anderen CO2-Quellen in der Land- und Viehwirtschaft kompensieren.

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Zur Klarstellung:

Zertifikate für Holzanbau der CO2 speichert und nicht verheizt wird.

Ich habe nicht gesagt, wir sollen die Gesamtmenge ausweiten. Bleibe bitte sachlich.

Ja. Du hast es erfasst.

CO2-Zertifikate sind noch zu billig, um die Alternativen zur CO2-Vermeidung auch ökonomisch sinnvoll zu machen.

Wie gesagt, eine Frage der marktwirtschaftlichen Steuerung durch Steuern resp. Zertifikate.

die Frage des threads interessiert mich.
Aber nach dem Durchlesen der Beiträge hier bin ich so schlau wie zuvor.
Es scheint schwierig zu sein.

A. Ich kann nur sagen, dass ich Atembeschwerden bekomme, wenn meine Nachbarn ihre Holzheizung /ihren Kamin anschmeißen.
Das LRA sagt, die Emissionswerte sind in Ordnung.
Unabhängig von dem CO2-Thema finde ich es eine furchtbare Vorstellung, wenn morgen die ganze Straße mit Holz heizen würde.

B. Bei dem Argument „es wächst ja genug nach“ habe ich Bedenken, dass das niemand kontrollieren kann, jedenfalls nicht auf weltweiter Ebene. Dann verbrennen alle fröhlich und hoffen, dass schon irgendwer für neue Bäume sorgt. Das alte St. Florians-Prinzip.

C. Was ich bisher nicht bedacht habe ist, dass das Holz auch dann CO2 abgibt, wenn es im Wald verrottet.
Ist das unzweifelhaft?
und ist unzweifelhaft, dass es da keinen Unterschied zur CO2-Freisetzung durch Verbrennung gibt?
Der Boden- und Humusaufbau ist für mich ein Unterschied, und die Funktion toter Bäume für die Artenvielfalt halt ich für wichtig.

D. Wäre nicht die beste Variante

  1. Heizen nicht mit Holz, sondern mit (sonstigen) EE (Wind, PV, Geothermie)
  2. Holz als Bau- und Dämmstoff etc. verwenden und die CO2-Freisetzung reduzieren/verzögern
  3. Mehr Totholz aus ökologischen Gründen im Wald belassen.

Wenn bzw. solange alternativ nur mit Kohle geheizt werden kann, entfällt Punkt 1 wohl.
Aber perspektivisch scheint mir Nr. 1 sinnvoll zu sein.

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Wir werden komplett CO2 frei, wenn wir Holz verwenden, weil das Holz aus rezentem C besteht.

Bei Verbrennung entsteht CO2, bei Verrottung in aller Regel ein neues Biomolekül.

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Es ist unzweifelhaft, dass Holz bei der Verrottung teiweise zu CO2 wird. Ein anderer Teil wird zu Humus und verbessert den Boden. Dann kann dort wieder neues Holz und Unterholz wachsen. Dadurch wird die Erosion des Bodens vermieden und und Wasser gespeichert.

Wenn das Holz verbrannt wird, wird es fast komplett zu CO2. Man kann das trotzdem maßvoll tun, aber nicht gezielt fördern, sonst wird es zu viel.

Yes!

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was bedeutet rezent in dem Fall und warum ist das wichtig?

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Es gibt einen Kreislauf des C. Es war im Kreislauf und rezent.

Vor langer Zeit (Perm? Müsste ich schauen) ist Biomasse nicht mehr verwest und verrottet, sondern unter Abwesenheit von Sauerstoff im Boden abgelegt worden und zu Kohle geworden. Da lag es dann und hat im Kreislauf nicht mehr mitgemacht.

Es wurde fossil.

Die Atmosphäre und das Leben hat sich mit etwas weniger C im Kreislauf gut arrangiert.

Das ist unser Status Quo.

Wenn jetzt das fossile C wieder hervor geholt wird und mitspielen darf, kommt es zu Änderungen im gesamten System.

Das wollen wir unbedingt vermeiden, weil wir für unsere Zivilisation exakt die aktuellen Küstenlinien wollen und Panik ausbrechen wird, wenn sich die Küsten zum Beispiel nur ein wenig verändern.

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Das wäre einfach. Es gibt z.B. Vegetationsindizes wie den NDVI.

Das kannst Du sogar schon auf Basis von alten Erdbeobachtungssystemen wie Landsat 7 berechnen. Die Daten kann man bei der NASA frei runterladen.

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Beim Verstoffwechseln (verrotten) von Biomasse entsteht CO2. Atmen wir ja z. B. auch aus.
"
Verrottet oder verbrennt die Fichte, wird das Kohlendioxid, das sie beim Wachstum aufgenommen hat, 1:1 wieder freigesetzt. In nicht bewirtschafteten (Ur-)Wäldern halten sich CO2 -Speicherung und seine Freisetzung deshalb auf Dauer die Waage.
"
ForstBW: CO2-Bilanz.
"
Was geschieht mit dem CO2, wenn das Holz energetisch genutzt wird?
Wenn Holz verbrannt wird, gelangt das gespeicherte CO2 komplett in die Atmosphäre, da gibt es nichts schön zu reden. Allerdings kommt hier der sogenannte Substitutionseffekt zum Tragen: Wenn wir Holz verbrennen, sparen wir Kohle und andere fossile Brennstoffe für die energetische Nutzung. Würden wir das Holz nicht verbrennen, sondern im Wald als Totholz zersetzen lassen, dann
würde das CO2 aus dem Holz und das CO2 aus den fossilen Brennstoffen in die Atmosphäre gelangen.
"
https://www.baysf.de/fileadmin/user_upload/07-publikationen/Flyer_und_Folder/Bayerische_Staatsforsten_Klimawald.pdf
Seite 17

Das ist Zukunftsmusik. Bis dahin brauchen wir auch eine Lösung ohne Fossile.
Die nächsten Jahre erzeugen wir noch jede Menge Strom mit Kohle und Erdgas. Und aus dem Ausland beziehen wir auch Kohle und Atomstrom.

Heute findet die Kohlebildung so gut wie nicht mehr statt, weil sich die Bedingungen geändert haben.

Das sind Kamine, die meist falsch bedient werden und/oder das falsche Brennmaterial verwenden.
Es geht aber eher um z. B. Pelletheizungen. Die haben die Probleme im Normalfall nicht. Zudem kann man da ja Rauchgasreinigung vorschreiben, wenn es heute noch nicht sein sollte.

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Bei Kohle hast Du recht. Gas zur Stromerzeugung ist in Verbindung mit einer WP aber in den meisten Fällen wesentlich CO2-effizienter als eine Pelletheizung. (Ich gehe dabei von einer komplett stofflichen Verwertung des nicht verheizten Holzes aus.)

Wer jetzt eine Pelletheizung hat, soll sie natürlich weiter benutzen, sie neu einzubauen halt ich nicht für sinnvoll.

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das ist schon mal gut!
Aber wie geht das praktisch?
Wenn irgendjemand feststellt, dass weltweit zu wenig nachwächst, und dass zB in Polen, Deutschland und Indien die Ursache liegt, was macht man dann?
Diesen Ländern das Heizen mit Holz verbieten? oder allen Ländern?
Dafür gibt es keine Rechtsgrundlage, vermute ich.
D.h. es bliebe folgenlos.

D.h. das Vertrauen auf das Nachwachsen ist ein frommer Wunsch, der in Erfüllung geht oder eben nicht. Und wer dann einmal eine Holzheizung hat, kann ja auch nicht mal schnell aug Gas oder-was-auch-immer umsteigen.
Darin scheint mir ein Risiko zu liegen.

„ohne Fossile“ => zählst Du Holz in dem Fall zu den Fossilen oder nicht?
wenn Du EE, Fossile (inkl…Holz) und Atom ausschließt (weil nicht CO2 neutral oder noch nicht ausreichend verfügbar), was bleibt dann??