Klimaneutrale Heizung für alle Wohngebäude in Deutschland bis 2035 geht nur mit Öko-Gas

Hier stehen mehrere Biogasanlagen, die Strom erzeugen und ganzjährig riesige Lüfter laufen lassen, um den Motor zu kühlen. Die Abwärme bleibt völlig ungenutzt. Ich habe schon öfter nachgefragt, ob nicht wenigstens Teile des Dorfes mit der Wärme versorgt werden könnten, aber es wurde immer abgewunken. Entweder fehlt ein Investor, der die notwendigen Leitungen verlegt oder es finden sich nicht genug Dorfbewohner, die mitmachen würden. Es gibt schlicht von keiner Seite ein wirkliches Interesse.

Frag nochmal. Möglicherweise ist das Interesse angesichts der heutigen Gaspreise etwas größer geworden :wink:

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Das ist mal wieder ein typischer Politikfehler: Schon vor 20 Jahren hätte man wissen können, das auch in Zukunft Gas als Speichertechnologie für lange Zeiträume gebraucht werden wird. Also hätte man das GAS aus Biogas-Anlagen genauso subventionieren müssen wie Wind- und Solar-Energie. Dann würden die vorhandenen Bio-Gas Anlagen heute alle keinen Strom selbst erzeugen sondern nur Gas einspeisen.

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Das ist richtig, hilft uns aber heute auch nicht weiter.

Ich fand die obige Rechnung „Anzahl Häuser geteilt durch Handwerker“ gut. Aber trifft uns das nicht gleichermaßen bei der Erstellung von Anlagen zur Erzeugung von Öko-Gas?

Niemand behauptet, dass Solarthermie für vollständige Abdeckung des heizbedarfs reicht.
Sie kann aber einen erheblichen Beitrag leisten. den Verbrauch anderer Energien zu reduzieren.

Das ist eine große Aufgabe, die aber trotzdem angegangen werden muss. Das dauert auch einige Jahre. Das Gasnetz kommt auch fast überall hin.

ALLE wird, wenn überhaupt möglich, dauern.

Den Ansatz:

teile ich. Hab ich auch schon öfter ins Gespräch gebracht.
Parallel dazu Fernwärme und Solarthermie ausbauen, damit der Bedarf an diesen Gasen sinkt.

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Fernwärme muss auch den ganzjährigen Warmwasserbedarf abdecken.
Fernwärmenetze werden so konzipiert, dass sie bei Volllast (nur wenige Tage im Winter) ihre Reservekessel (ÖL, Gas, etc.) anwerfen müssen. Also mehr Anschlussleistung bedienen, als sie eigentlich normalerweise bringen können. Damit bekommen sie eine höhere Auslastung über das Jahr hin.

Einfach mal eine Zeit lang Fremdarbeiter ins Land lassen, bis der Berg abgearbeitet ist.
So machen die es auch in Katar, Emiraten, etc. etc. und bauen so die komplexesten Hochhäuser.
Natürlich hier zu akzeptablen Bedingungen und Konditionen für die Leute. Dann hätten viel von ihnen eine Alternative zu der Ausbeutung am Golf. Wenn sie von März bis Oktober hier arbeiten können und im Winter mit dem verdienten Geld bei ihren Familien sein können, wäre das eine gute Lösung für alle.

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Im Moment ist die politische Vorgabe, das in en paar Jahren gar keine neue Gasheizungen mehr eingebaut werden dürfen. Das bedeutet dann aber das wir das gesamte Gasnetz bis 2050 praktisch stillegen.

Gegen diese Vorgabe richtet sich meine Argumentation. Große PowerToGas-Anlagen zu bauen ist viel einfacher und benötigt viel weniger Arbeiter als Millionen von Gasheizungen auszubauen und die Häuser entsprechend für Wärmetauscher zu sanieren.

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https://www.prebeg.info/das-projekt/klima-energie/niederlande-beenden-gasförderung/

Nur Zur Info was woanders passiert.

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Wir haben im AK mal etwas in diesen Vorschlag hineingeschaut. (65%).
Irgendwie habe ich das Gefühl, dass „unsere“ Leute etwas weltfremd sind.
Was am Ende herauskommt werden wir sehen.
bestimmt mit so vielen Ausnahmeregelungen, dass es am Ende nur noch eine schöne Absicht ist.
Oder es wird mangels Umsetzbarkeit wieder zurückgerudert.
Ich nehme an, dass es so kommt wie auch du es vorschlägst.
Wobei Fernwärme natürlich da wo es sie gibt, das Gas verdrängen soll.
Genauso sollen WP, Pellets, etc. Öl-Heizungen ersetzen wo es keinen Gasanschluss oder Fernwärmeanschluss gibt.

Da war doch so ein Test, wo getestet wurde wieviel H2 das Gasnetz verträgt.

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Ich hab das mal kurz nachgerechnet und bin zu folgendem Ergebnis gekommen:
Die lieferbare Energie aus Windgas beträgt damit 2.2185 TWh pro Jahr
und entspricht damit 4.03 Prozent der Nordstream 1 Kapazität.

Wir müssten nach deinem Plan also die offshore-Kapazität in Nord- und Ostsee mal schnell verfünfundzanzigfachen um nur Nordstream 1 zu ersetzen. Ich glaube ich schraube mir diesen Winter einfach selbst die Heizkörperverstärker dran, dafür benötige ich nämlich gar keine Handwerker.

Rechenweg und Datenquellen hängen als pdf dran. Ich hab das mit Quarto / RStudio gemacht, geht aber auch mit vielen anderen Programmen aus der Welt der freien Software, falls Interesse am Quellcode besteht, einfach eine kurze Nachricht schreiben.

heating-de.pdf (24,3 KB)

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Cooles tool :slight_smile:
Ich wünsche mir derartige Berechnungen für alle Grünen Wunschvorstellungen :wink:

Dass der Austausch von 15 Mio Gasheizungen gegen WP noch mehr Aufwand erfordert als 25x offshore WEA, glaube ich aber sogar ohne eine solche Berechnung.

Unsere Fernwärme wird von einem Gas-Blockheizkraftwerk im benachbarten Hallenbad erzeugt.
Welche Lösung schlägst du vor?

BHKW ist doch schon mal ganz gut. Da wird bei der Stromerzeugung die Abwärme genutzt.
Ob das dann bei Gas bleiben muss ist eine andere Frage.
Ein „Heizkessel“ auszutauschen ist einfacher als viele auszutauschen.
Bei uns in der Gegend wird z. B. viel in Tiefengeothermie investiert.

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Auch hier geht natürlich Wissen wieder vor Glauben:
Potential im Handwerk, z. B. aus Kennzahlen im Handwerk: Betriebe/Beschäftigte/Umsätze | ZDH und da bei „Zeitreihen“ die Datei mit dem Begriff „Handwerkszählungen“ im Namen öffnen. Dort findest du in Zeile 99 42960 Betriebe aus dem Bereich Heizungsbau mit 340000 Beschäftigten und in Zeile 105 Elektrotechniker mit 44218 Betrieben und 468000 Beschäftigten. Dann muss also in den nächsten 10 Jahren jeder Handwerkdbetrieb im Schnitt 33 Gasheizungen pro Jahr ausbauen (Heizungsbauer) und Wärmepumpen einbauen (da können die Elektrotechniker ein wenig helfen).
In der offshore-Branche sieht das erheblich schwieriger aus: https://www.zeit.de/news/2022-05/10/offshore-wind-industrie-verdopplung-der-beschaeftigtenzahl wohlgemerkt, die Verdopplung der Beschäftigtenzahl ist schon für das Osterpaket notwendig. Inzwischen wurde beschlossen die installierte Leistung zu versiebenfachen, da fehlt aber noch ne ganze Menge zum verfünfundzwanzigfachen … abgesehen davon ist es ökologischer und ökonomischer Unsinn.

Um mal die Größenordung von offshore Wind bildlich darzustellen empfehle ich diesen Artikel: A power woman for a Herculean Task

Der gelbe Kasten im Hintergrund ist die seeseitige „Steckdose“ für 900 MW Leistung. Um die Energiemenge von Nordstream 1 mit PtG zu kompensieren bräuchten wir davon 216 Stück in Nord und Ostsee. Und dann natürlich nochmal das gleiche an Land …

Ok, 33 Heizungen pro Jahr klingt für mich ehrgeizig, aber nicht abwegig (die Leute haben ja auch noch ein paar andere Aufgaben wie Neubau, Wartung, Reparatur). Kann man sich also mal genauer anschauen.

Kennst Du zufällig auch die Fertigungskapazitäten für Wärmepumpen? Ich habe vor drei Monaten mal gefragt und ‚unser‘ Gerät ist b.a.W. nicht lieferbar.

Das scheint das einfachste Problem in dieser Prozesskette zu sein, die Japaner machen’s zusammen mit Polen gerade vor wie’s geht: Daikin Europe investiert 300 Millionen Euro in neues Werk für Wärmepumpen in Polen | Daikin Bräuchte man halt in Deutschland ein paar mutige Unternehmer die nicht darauf warten, dass das Ministerium für Sprunginnovationen wieder alles vorfinanziert …

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Der war gut ! :rofl:

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Seit Grünheide haben (ausländische) Investoren wohl wenig Lust, in D noch große Fabriken zu bauen … das geht halt woanders besser.

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deswegen müssten ja mal die inländischen ran und Bundesgesetze müssten die deutsche Kleinstaaterei auf das förderliche Maß reduzieren.

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