na, ein erster schritt wäre es, von anderen nichts zu verlangen was sie selbst nicht leisten.
wer nach bali in urlaub fliegt sollte dem berufspendler keine vorwürfe machen.
es geht nicht um flugreisen sondern um selbsterkenntnis. die meisten fehler sind folge mangelnder selbstreflektion.
aber wichtiger wäre, dass die LG als organisation sich von den leuten distanziert, sonst verliert sie jede glaubwürdigkeit. und die ist das einzige was sie hat(te)
@lawandorder
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Die „Letzte Generation“ erklärte die besonders klimaschädliche Fernreise der beiden Aktivisten mit deren Privatleben. Ein Sprecher sagte demnach der „Bild“-Zeitung, die beiden hätten „den Flug als Privatleute gebucht, nicht als Klimaschützer. Das muss man auseinanderhalten.“
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Gehen wir mal davon aus, dass die Info korrekt ist (bei ntv kommen mir da manchmal Zweifel), dann ist diese Aussage schwierig (ist mir vor kurzem auch aufgefallen bei einer Talkshow, in der die Pressesprecherin der Klimakleber die Ausweitung der Aktionen ankündigte - auch sie sprach allerdings bei der Frage, was sie denn konkret ändern würde auch von „ihrer Rolle als Aktivistin“, deren Aufgabe nicht primär die Problemlösung sei…
Ich finde diese Spaltung durchaus problematisch, denn so sehr wir Aufgaben in unseren Funktionen zu erledigen/vertreten haben - idealerweise nimmt man eine Rolle (und damit eine Aufgabe) doch aus einer tief sitzenden Überzeugung an - da sollte durchaus ein gerüttet Maß an Konsistenz zu anderen eigenen Verhaltensmustern bestehen…
Natürlich stößt diese Konsistenz an Grenzen - der Mensch ist eben nun mal kein Logikapparat, der rein funktional durchstrukturiert ist - solche Reisen sind also - wie bei allen Menschen - Ausdruck der menschlichen Inkonsistenz und nicht der Trennung zwischen Beruf(ung) und Privat…
Einerseits sind wir also gut beraten, von unseren vielen Funktionsträgern nicht allzu überhöhte Forderungen an die Konsistenz zu erheben - anderseits leidet natürlich die Glaubwürdigkeit - und damit auch das Vertrauen - in das Gegenüber etwas, wenn die Konsistenz zu wenig vorhanden ist…
Die Auseinandersetzung sollte also eher auf dieser Ebene geführt werden - wie viel Konsistenz im Handeln können wir von unseren Mitmenschen wie auch von unseren Funktionsträgern zu Recht erwarten…
Ist so ein Beispiel (bei dem wir uns als Grüne durchaus an die eigene Nase fassen müssen!!)
Als Mitglied einer Partei, die das kerosingestütze Fliegen negiert (und damit die Forderung, nicht zu fliegen erhebt) müsste eine Urlaubsflugreise sofort zum Parteiausschluß führen - hier verlangen wir auch von der Gesellschaft mehr, als viele einzelne von uns zu leisten bereit sind…
Das Beispiel zeigt also, dass dieser Grundsatz im täglichen Doing schnell zur Makulatur wird…
Also wenn ich jetzt privat von München nach New York fliege ist es auch okay, oder?
Die LG ist also nur gegen Geschäftsreisen. Hatte ich bisher so gar nicht verstanden.
Könnte man im worst case so interpretieren - genauso wie bei uns Grünen…
Interessant - sowohl bei uns Grünen also auch bei Last Generation - ist auch die Frage, wie das z.B. mit Bananen aus Brasilien ist…
Sie sind erlaubt - Wir brauchen die Bananen aber nicht als Grundnahrungsmittel - der Transport ist ziemlich klimaschädigend (egal, ob per Schiff oder per Flug) - wir kaufen und essen sie trotzdem - wenn man das den Klimaaktivisten von LG oder FfF vorwirft - muss der Vorwurf logischerweise auch an die Grünen gehen (schließlich sind wir doch hoffentlich nicht deswegen bei den Grünen, weil wir nur die Grenzen des aktuell machbaren gesellschaftspolitisch ausloten wollen, sondern weil wir der Überzeugung sind, dass sich in der Ballance zwischen Ökologie und Ökonomie dringend etwas ändern muss - sonst könnten wir uns das mit dem Ausloten auch gleich lassen, wenn nicht das Ideal der Klimaneutralität im Raum stünde)…
Oder wir akzeptieren diese Art der geistigen Inkontinenz (/Inkonsequenz
Das wollte sie verrmutlich mit der etwas unglücklichen Formulierung, dass die Leute „privat“ in Urlaub geflogen sind auch tun. („privat“ im Sinne von „damit haben wir nichts zu tun“).
Trotzdem interessiert mich die Frage, welche Erkenntnis ihr euch von den beiden Klimaaktivisten wünscht.
Was wäre dann der zweite Schritt?
Könnte es auch umgekehrt funktionieren, wenn sie versprechen, in Zukunft darauf zu verzichten, wenn das alle anderen auch tun?
Im Ernst, die Bananen kommen i. d. R, per Schiff. Da ist dann der CO2-Rucksack für Transport pro Banane vernachlässigbar.
Was sollen die Leute die vom Bananenexport leben machen wenn wir den Import einstellen?
Solche Themen sind eben sehr vielschichtig.
Genauso könnten die KlimaaktivistInnen argumentieren, das der Urlaub wichtig sei, da die Leute im Urlaubsort sonst ohne Touristen keine Jobs mehr hätten - das Thema ist vielschichtig…
Das ist durchaus zwar richtig - aber was bedeutet das in Bezug auf Glaubwürdigkeit…
Begründungen (Ausreden?!) für eigenes Handeln gibt es wie Sand am Meer…
Das „Verstecken“ hinter der Komplexität führt nur dazu, dass nicht das notwendige, sondern nur das den eigenen Status Quo nicht gefährdende getan wird - mit der Folge, dass - wo man hinschaut - viel zu wenig getan wird - zulasten kommender Generationen, aussterbender Arten, Vernichtung von Lebensraum für Mensch, Tier und Pflanzen… da wir das alle sowieso tun - was können wir den in Urlaub fliegenden KlimaaktivistInnen denn überhaupt vorwerfen? (wieder mal so ein Beispiel für Messen mit 2erlei Maß)
Es ist nur so, das diejenigen die mit spektakulären Aktionen (u. a. durch das Blockieren anderer) Klimaschutz so massiv einfordern, sich andere Maßstäbe gefallen lassen müssen als andere.
Macht zwar in der Sache am Ende keinen Unterschied, aber so ist es eben.
Ich würde sogar noch weiter gehen - das Messen mit 2erlei Maß müssen wir uns alle gefallen lassen - einfach, weil es sehr tief in uns biologisch verankert ist (das sieht man ganz hervorragend beim Thema Waffen - die Waffe in meiner/unserer Hand - so weit glauben wir uns zu kennen - dient natürlich ausschließlich der Verteidigung - die Waffe in der an der/des anderen stellt hingegen eine potentielle Gefahr dar)…
Wenn uns das aber bewusst ist - können wir zumindest den Versuch machen, dem inneren Impuls entgegenzuwirken oder - was ich persönlich für viel wahrscheinlicher halte - zu akzeptieren, dass wir alle eben in unserer Fähigkeit und vor allem Taten nicht so sehr frei sind, wie wir es immer landläufig annehmen - der Satz „so ist es eben“ hat als Schlussfolgerung, dass - da wir schon seit längerem nicht mehr an die Natur angepasst sind - sondern die Natur immer nur an uns anpassen - das gilt für die Umwelt wie auch für unsere innere Welt) werden wir früher oder später an dieser mangelnden Anpassung zugrunde gehen…
Wir sind ebenso wenig angepasst an 3Grad plus wie an enge Wohnsilos oder an zur Neige gehende Ressourcen, die wir mit Menschen auf anderen Kontinenten unempathisch teilen müssen…
Umso erstaunlicher finde ich nach wie vor den - zumindest noch in unserer Generation verbreiteten Optimismus…
Wenn ich mich mit FfF oder auch mit LG unterhalte, so meine ich (nicht repräsentativ!) zu erkennen, dass das in dieser Generation schon deutlich weniger optimistisch gesehen wird - das erlebe ich allerdings - sofern es weiterhin gewaltfrei bleibt - durchaus als heilsam (und zwar ganz unabhängig von den hier diskutierten Inkonsistenzen!)…
Auch wenn - nicht zuletzt der Jugend geschuldet - immer noch sehr viel Motivation da ist, zumindest substanziell etwas zu verändern…
nein. Dein Wunsch, den Fehler kleinzureden übermannt gerade Deine Fähigkeit zu logischer Argumenation
Natürlich ist das „menschliche Inkonsistenz“ wie Du das nennst, und die ist völlig normal.
Siehe meinen ersten Satz im Eröffnungsbeitrag: zu hohe Anforderungen führen zur Heuchelei.
Mein Problem ist nicht das die beiden fliegen (auch wenn ich das selber nicht mehr tun würde), sondern dass sie in Urlaub fliegen und anderen das Autofahren zur Arbeit unmöglich machen wollen.
Wenn jemand an seinen eigenen hochfliegenden Zielen scheitert - sein Problem, ist mir egal.
Aber wenn derjenige dann andere zwingen will, nach dem Maßstab zu leben, den er selber nicht erfüllt, dann hört der Spaß auf. Das ist pharisäerhaft, verlogen, heuchlerich.
Ich erwarte keine Konsistenz von irgendjemandem, es sei denn, er nutzt das Vorspiegeln von Konsistenz, um von mir etwas zu erhalten oder zu fordern: zB meine Stimme (als Wähler), den Verzicht aufs Autofahren (um im Beispiel zu bleiben). Ansonsten kann von mir aus jeder so durcheinander leben wie er will.
Dein Bananenbeispiel zieht auch nicht. Ich esse Bananen und das sollen gerne alle Grünen dieser Welt auch tun. Aber es soll kein Bananenesser versuchen, mir das Bananenessen wg Klima zu verbieten! Diese Art von Inkonsistenz akzeptiere ich Nullkommanull.
Nein, was ist denn das für ein Unfug?
Wieso soll irgendjemand den beiden was zugestehen, nur weil die sich an eine Regel halten, die ihren eigenen Forderungen entspricht (ich denke, nicht fliegen gehört zum „Programm“ der LG) ?!? Was ist das für eine verquere Logik?
Ich schlage mein Kind nicht mehr, wenn Du versprichst, dass Du Deins auch nicht mehr schlägst??
Nochmal: es geht nicht ums Fliegen, es geht um Selbsterkenntnis und darum, dass sie aufhören zu heucheln.
Ob die fliegen, müssen sie selber wissen, aber wenn sie fliegen, sollen sie nicht versuchen, anderen das Autofahren (oder Fliegen) zu verbieten. Ist das so schwer zu verstehen?
Der zweite Schritt wäre, sich eine Protest- oder Aktionsform zu suchen, bei der sie glaubwürdig bleiben können - oder den Protest einzustellen, wenn sie merken, dass sie nicht glaubwürdig bleiben können.
Ohne diese Selbsterkenntnis, ohne seine eigenen Grenzen und Fehler zu erkennen oder wenigstens zu erahnen, ist alles auf Sand gebaut, das kann nur schiefgehen.
Das kann durch noch so viel gut gemeinte Ideologie nicht ersetzt werden
Nein. Du vereinfachst das so weit, dass es nicht mehr richtig ist.
Wir können ihnen vorwerfen, dass sie von anderen verlangen, was sie selber nicht leisten.
Der Vorwurf ist nicht, dass sie fliegen (sollen sie …), sondern dass sie fliegen und trotzdem anderen etwas weniger schädliches (Autofahren) verbieten wollen.
Siehe oben.
Ich meinte das Argument:
„Ich verzichte aufs Fliegen, wenn andere dafür auch keine fossilen Brennstoffe mehr verbrauchen“
Das wäre doch ein echter deal.
Letztendlich interessiert es aber fast niemanden,ob ich fliege. Ich hatte dazu sogar im anderen Forum mal was gepostet, um zu sehen, wie viele likes ich dafür wohl bekommen würde. Mal sehen, ob ich es finde, dann verlinke ich es hier.
Ach ja, da haben wir es ja. Alles archiviert. 4 likes, und keiner hat mehr was dazu geschrieben, seit 3 Jahren nicht (na gut, das letzte halbe Jahr nehmen wir mal aus).
und das ist gar kein Argument, sondern ein falsch verwendeter Totschlagbegriff, mit dem eine inhaltliche Antwort vermieden wird.
Das hier
ist ebenfalls kein Argument, und ich habe darauf schon geantwortet:
Die sollen fliegen, wenn sie wollen. Und ich fliege, wenn ich will (oder eben nicht).
Warum soll ich meine Entscheidung davon abhängig machen, ob irgendwer anders fliegt oder nicht fliegt? Das ist doch ein völlig sachfremder Grund für meine Entscheidung.
Im Gegenteil könnte ich sagen, wenn die schon fliegen muss ich es mir umso mehr verkneifen.
Und was wäre nach Deiner Vorstellung die Folge, wenn ich mitmache, aber ich dann doch Auto fahre? dann dürfen die wieder fliegen??
ich finde diese Verknüpfungen alle völlig unlogisch.
Ich habe mit ‚LG‘ sowieso ein Grundsatzproblem: der Evolutions-gestählte Homo sapiens wird noch viele Generationen hervorbringen… sicher nicht unter den Lebensbedingungen wie sie die industrialisierten Gesellschaften der letzten Jahrzehnte hatten… insofern ist das ‚L‘ reiner Blödsinn.
Ich finde, deren fast schon apokalyptische Rhetorik (mit eschatologischen Neigungen) und ‚jesuitischer‘ Strenge erschwert eher die rationale Auseinandersetzung darüber, wie sich komplexe, hochindustrialisierte Gesellschaften - unter Wahrung demokratischer Prinzipien - so fundamental ändern können wie nötig.
Deren Moral-Überschuss lässt mich immer eher an Savonarola und seine ‚fanciulli‘ denken … wenn quasi-Religionen grassieren und wirkmächtig werden ist für mich Alarmstufe ‚ROT‘ - ein Blick in die Geschichte reicht da zur Warnung.
Mein Vertrauen in die Rationalität und Aufgeklärtheit unserer Spezies ist trotz (oder wegen) des großen Gehirns zunehmend am schrumpfen.
ist dagegen allerdings ein (kleiner?! Widerspruch
Aber ich höre da raus, dass Dein Vertrauen noch nicht so weit geschrumpft ist, dass Du den Fortbestand der menschlichen Existenz infrage stellst (meine Lieblingsfrage ist denn auch wieder mal: woher der „Rest“-Optimismus?
Ein ganz banal einfaches Szenario ist der Ukrainekrieg - dieser kann jederzeit eskalieren (allein, weil das russische Verständnis das hergibt) - es kommt zum nuklearen schlagabtausch zwischen Europa und Russland - das weitet sich dann aus, indem USA und China da mit reingezogen werden - und schon bist Du bei einem Szenario, das im worst case den Planeten erst einmal in einen zwischen 90 Tagen und einem Jahr den Planeten mit nur extrem wenig Sonnenlicht durchlassenden „Rauchschwaden“ einhüllt - die Kälte in Verbindung mit Radioaktivität und den 100te von Millionen von Schwer- und Schwerstverletzten in Kombination mit den sich einstellenden Hungersnöten wird zu einem mehr als dramatischen Schwund der Gattung Sapiens führen - es gibt dazu seit etwa 40 Jahren diverse Versuche, daraus die Frage zu beantworten, ob das zum zwingenden Aussterben führt - was ich darüber gelesen habe, läuft eher darauf hinaus, dass das zwar nicht zwingend der Fall sein muss - es aber doch möglich ist…
Da Du nun - wie ich finde zu Recht - an der Rationalität der Entscheidungen zunehmend zweifelst, wäre das schon mal das erste Szenario, dass zumindest gut vorstellbar sein sollte…
Das 2te Szenario ist das der zunehmenden Verteilungsprobleme, die entweder wiederum zu einer erhöhten Kriegswahrscheinlichkeit führen - oder einfach damit zu Ende geht, das wir eben aus dem Kühlschrank, den uns die Natur bislang immer wieder auffüllt, weiterhin so konsequent mehr entnehmen (hier sei auf das Artensterben, die stetig fallenden Grundwasserpegel, die konsequente Vernichtung des Regenwaldes (demnächst auch noch, um an das Lithium für unsere E-Mobilität zu kommen und vieles mehr verwiesen), dass die Veränderungen der Lebensbedingungen - in Kombination mit Temperatur- und Meeresspiegelanstieg unsere (technischen!!!) Fähigkeiten zur Anpassung (an) solche(r) Verhältnisse uns irgendwann überfordert, da diese Dinge i.d.R. nicht linear verlaufen, sondern exponentiell - ein Verhalten, das sich konsequent den „gesunden Menschenverstand“ in Planung und Durchführung überfordert…
Ich bin zwar bei Dir, das „Last Generation“ rhetorisch in ihrer scheinbaren Zwangsläufigkeit eine Überhöhung darstellt…
Aber gerade, wenn Dein Vertrauen in Rationalität und Aufgeklärtheit schwindet, ist das Aussterben auch des Menschen - je größer Dein Schwund ist - zumindest ein immer wahrscheinlicher werdendes Szenario…
Dein verbleibender Optimismus/„dein Grundproblem“ wäre demnach eher der Tatsache geschuldet, dass Dein Vertrauen noch nicht weit genug geschrumpft ist - und nicht etwa durch Fakten belegbar…
Zitat:
„Es muss aber auch Aufgabe der Politik sein, für das Klimaschlechte Entscheidungen, wie die unsere, zu verhindern und in gute zu lenken.“
D.h. die beiden Bali-Flieger verlangen jetzt, dass der Staat dafür sorgt, dass sie nicht nach Bali fliegen müssen(?), sondern … mit der Bahn dahin fahren können? Oder doch mit dem Rad? Oder ihnen ein attraktives Alternativurlaubsangebot macht in Europa? Unklar.
Ich finde das völlig verstrahlt. Schuld sind immer die anderen (der Staat, die Gesellschaft, die Politik, die Konzerne, die Amerikaner usw).
Immerhin haben sie zugestanden, dass ihre Entscheidung falsch war.
Aber nur in Nuancen: sie hätten bis Türkei oder Iran mit dem Zug fahren sollen, erst dann fliegen.
Der Verzicht auf Bali als Reiseziel ist offenbar außerhalb ihrer Vorstellung.
Ich habe ja auch Sympathie für die LG und ihr Anliegen ist wichtig.
Aber solche Aktionen brechen ihr in der öffentlichen Meinung endgültig das Genick.
… während für die meisten Mitbürger eine viermonatige Südostasienreise völlig außerhalb ihrer realistischen Vorstellung liegt. Es bleibt der Eindruck von abgehobenen Wohlstandsschnöseln, die nicht wirklich verstanden haben wie sich die Welt dreht und es trotzdem allen anderen erklären wollen.
Das ist das eigentliche Problem - die authentische Glaubwürdigkeit steht hier auf dem Spiel - genauso wie bei jedem Grünenmitglied, das - obwohl gesetzlich erlaubt - ebenfalls immer noch in den Flieger steigt, seine/ihre Wohnung auf über 17 Grad heizt und in Großstädten sich immer noch ein Auto leistet (um nur einige wenige Beispiele aufzulisten)…
Ich habe immer noch nicht ganz verstanden, wo für Dich der Unterschied zwischen einem Parteimitglied der Grünen und einer KlimaktivistIn ist…
Ein Grüner, der in einer Großstadt mit gutem ÖPNV lebt, und trotzdem einen Verbrenner in der Garage hat (wo wir den doch schon bald verbeiten lassen wollen) - schadet den Grünen…
Vielleicht ist der Unterschied, dass man - seit sich die Grünen von einer Bewegung zu einer Partei zusammengerauft und von sog. „Realos“ dominiert werden - sich bei der Grünen an diesen Widerspruch gewöhnt hat (was es zwar in der Außenwirkung leichter aber konzeptionell nicht besser macht!)
Auch hier höre ich oft das Argument: „Ich kaufe mir erst ein teures E-Auto, wenn es gesetzlich Pflicht ist - vorher ist das meine Privatentscheidung“…
Statt also auf die „armen“ - und zudem jung und unerfahrenen - KlimaaktivistInnen einzuprügeln, bitte doch erst einmal vor der eigenen Haustür kehren…
Die Verteidigung als Rechtfertigungsstrategie ist ein leider (ebenfalls nicht nur unter AktivistInnen) weit verbreiteter Reflex - statt des offenen Eingeständnisses einer uneingeschränkten (moralischen) Fehlentscheidung…
Aber auch das folgt in unserer Gesellschaft wunderbar(??) einem Mainstream, den ich persönlich zwar bedauere; aber - zumindest auf dieser Ebene - nicht kritisiere…