Ob Straßenbahnen eine Zukunft haben werden?

Welche Erfahrungen habt ihr in eurer Stadt mit Straßenbahnen gemacht?

Sind sie barrierefrei?
Fahren sie oft genug und dort hin, wo ihr hin wollt?
Sind die Mitfahrenden eine angenehme Gesellschaft?

Sind sie ihren Preis wert?

Was wird zusätzlich benötigt, um alle Mobilitätsbedürfnisse in der Stadt abzudecken?

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Hallo Duke,
ist schon in paar Tage her, aber Dein Beitrag fällt mir erst jetzt auf.

Ich bin aus Hannover. Soweit ich es in Erinnerung habe, bist Du ja auch von „hier“ (zumindest aus Niedersachsen). Wo, bitte schön, haben wir in Hannover eine „ideologiegetriebene Autohasserpolitik“?
Das klingt ja schon voll nach Originalton örtliche CDU und/oder FDP („freie Fahrt für freie Bürger“).

Gut, das ist noch kein Argument für die sachliche Unrichtigkeit Deines Vorwurfs. Könnte ja sein, dass Union und Liberale ungeachtet ihrer bekannten Nähe zur Automobilindustrie ausnahmsweise mal in der Sache recht haben.
Daher mal ein Gegenargument (es gäbe noch einige weitere).

Vor ca. 2 bis 2 ½ Jahren haben die hannoverschen Grünen ein Konzept für die zukünftige Nutzung der am Rande der Altstadt gelegenen zahlreichen Parkhäuser vorgestellt. Ich hab’s leider nicht digital abgespeichert und bin im „Verlinken“ ohnehin nicht so gut.

Diese Parkhäuser sollen auch bei Umsetzung des von Belit Onay (für Nicht-Hannoveraner: Unser grüner OB) propagierten Konzepts der „autofreien“ Innenstadt (ich persönlich würde ehrlicherweise eher von „autoarmer“ Innenstadt sprechen, da es immer zulässige Sonderverkehre geben wird und muss) als Parkhäuser erhalten und anfahrbar bleiben. Nicht abgerissen und nicht umgebaut/umgenutzt werden. Was zunächst auch zur Debatte stand.

Das heißt, man wird auch zukünftig mit dem Auto an den Rand der Innen-/Altstadt fahren und dort parken können. Selbst dann, wenn es den „ideologiegetrieben grünen Autohassern“ zukünftig gegen den massiven Widerstand der völlig ideologiefreien Autofahrerlobby gelingen sollte, die Zahl der „freien“ Parkplätze an den Straßenrändern deutlich zu reduzieren.

Der „grüne“ Clou bei diesem Konzept: Man soll diese Parkhäuser zukünftig nur über bestimmte Zufahrtsstraßen erreichen und auch nur über den selben Weg wieder nach auswärts verlassen können. So dass eine Durchquerung der Innenstadt von Ost nach West oder Nord nach Süd zukünftig ausgeschlossen ist. Trotz des Angebots an Parkhäusern am Rande der Altstadt.
Ich halte dieses Konzept für ausgesprochen intelligent und sachgerecht, zumal die Alternativen (Umbau/Abriss der Parkhäuser) sehr kostenintensiv und unwirtschaftlich wären.
Man kann dieses Konzept vielleicht aus „dunkelgrüner“ Sicht als immer noch zu individualverkehrslastig / -freundlich kritisieren. Aber als Ausweis für die von Dir beklagte „ideologiegetriebene Autohasserpolitik“ taugt es sicherlich nicht.

Zu meiner persönlichen Einordnung: Ich bin kein „ideologiegetriebener grüner Kampfradler“, sondern sogar auf Grund einer Gehbehinderung (schwere Sprunggelenksarthrose) für kürzere Strecken, die ich nicht zu Fuß bewältigen kann oder will, auf das Auto angewiesen. Ansonsten nutze ich konsequent den in Hannover ja ziemlich gut ausgebauten ÖPNV (Stadtbahn). Für die Selbstverständlichkeit, mit der noch immer viele gerade der älteren Jahrgänge meinen, Anspruch auf innerstädtische Parkplätze möglichst genau vor dem Geschäft zu haben, in dem sie einkaufen wollen, habe ich jedoch wenig Verständnis.

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Meinst du das hier ?

Richtig. Hemmingen, 50m von der Stadtgrenze Hannovers. MOIA fände ich geil (das ist die Zukunft), aber die machen seit Jahren keinerlei Anstalten, mehr als das Stadtgebiet zu bedienen. Offenbar ein Alibi-Projekt.

Ok, Du hast es so gewollt :wink:

Großartig. Wenn ich jetzt in die Kreuzklappe (unser Lieblingstürke) bzw. das Parkhaus Schmiedestr. will, muss ich ca. 1,5 km Umweg fahren. Klimaschutz geht anders! (Letztes Jahr bin ich noch Verbrenner gefahren).

In Hemmingen wir ja bekanntlich seit 4 Jahren die Verlängerung der Strapazenbahn nach Westerfeld gebaut. Wir haben wirklich sehr unter der Baustelle gelitten. Aber Baustellen müssen nun mal sein. Das ertrage ich durchaus.

Am meisten regt mich (und meinen Bekanntenkreis) aber dieses idiotische Layout der umgebauten Straßen auf. Bsp. Göttinger Chaussee: Früher sehr breit und zweispurig, Parkplätze auf beiden Seiten.
Jetzt hat der Hartz4-Express natürlich seine eigene Trasse und wird sie nächstes Jahr sogar alle 12 Minuten benutzen. Was für eine Platzverschwendung!

Abgegrenzt durch einen Bordstein kommt dann eine Autospur. Die Hälfte der Parkplätze ist weg. Der Parkstreifen wurde ‚aufgelockert‘ durch ein paar Bäume (ok), Rasenflächen (??) und jede Menge ungenutzte Fahrradständer :face_vomiting:.

Dann kommt der ca. 2m breite, vom Gehweg nur optisch abgegrenzte Radweg. Der Gehweg ist 3-4m breit. Da läuft allerdings kaum jemand lang.

Wenn man in eine der ziemlich seltsam dimensionierten Parkbuchten einparkt, hält man automatisch den gesamten nachfolgenden Verkehr auf. Wie wird das mit Taxis? Rettungsfahrzeugen? Handwerkern? Umzügen?? Auf meine gleichlautende Anfrage bei der INFRA (der städtische Bauträger) haben die Vollidioten allen Ernstes geantwortet „dann muss der Umzugs-Lkw halt ein paar hundert Meter weiter parken“.

Und lass mich bitte gar nicht erst von dieser bescheuerten ‚Velo-Route‘ nach Laatzen anfangen!

Hätte man ein Ingenieurbüro (oder jeden anderen Menschen bei Verstand) beauftragt, ein Straßenlayout anhand des tatsächlichen Verkehrsbedarfs zu entwickeln, sähe das deutlich anders aus. Da hat dann aber ganz offensichtlich der ideologisch erwünschte Bedarf die Oberhand gewonnen :frowning:

An alle Nicht-Hannoveraner: sorry für soviel Lokalkolorit. Wenn ich dran denke (und dort einen Parkplatz finde), kann ich ja mal ein Foto posten. Dann wisst Ihr, wo genau die Grünen Stimmen verlieren. Meine jedenfalls. Wäre ich in Hannover wahlberechtigt, würde ich Belit Onay garantiert nicht wieder wählen.

Danke Lothar, genau das meinte ich. Habe mich allerdings zeitlich vertan, ist offensichtlich schon 3 Jahre alt. Tja, wie die Zeit vergeht. Nochmals danke, werde ich mir jetzt abspeichern.

Niemand zwingt Dich, mit dem Auto rein zu fahren, wenn Dir der „Umweg“ zu lästig ist. Nimm die Stadtbahn.
Ach so, das ist ja die

(wieso eigentlich? Im Auto im Stau zu stecken - von dem Du dann ein Teil bist, und nicht nur „drin“ steckst - ist nach meiner Erfahrung deutlich strapaziöser)

aber das ist ja für Dich wohl auch der

Seltsame Einstellung. Muss schlimm sein, statt in der eigenen, ich nehme an, einigermassen komfortablen, abgeschlossenen motorisierten Privatkabine mit der „misera plebs“ (für Nicht-Lateiner: dem gemeinen Pöbel) zusammen in ein- und demselben „Transportgefäß“ eingezwängt zu sein. Wenn’s wenigstens noch Erste, Zweite und Dritte („Holz-“) Klasse gäbe, wie zu Kaisers seligen Zeiten. Damit man das ganze Elend und „Gesocks“ nicht dauernd sehen muss.

Sorry, aber das musste jetzt mal raus. Mag sein, dass ich da als ehemaliger Sozialdemokrat besonders empfindlich reagiere (irgendwas bleibt ja immer hängen), aber ich vermute (hoffe) mal , dass so eine „elitäre“ Einstellung auch unter „bürgerlichen“ Grünen eine ganz seltene Ausnahme ist.

Zu den konkreten Straßenumbaumaßnahmen in Hemmingen (bin aus Bothfeld - für Nicht-Hannoveraner: genau entgegengesetzte nordöstliche Ecke, Hemmingen liegt im Südwesten) will ich mich mangels Detailkenntnis nicht differenziert äußern.
Nur ein Tipp noch: Wenn Du einen Umzug rechtzeitig anmeldest, kannst Du zeitlich begrenzte Sonderparkrechte beantragen. Die INFRA-Auskunft war insoweit zumindest nicht vollständig. Dafür ist sie aber auch nicht zuständig.

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Du hast es erfasst. Wann immer ich in der Vergangenheit notgedrungen mal Strapazenbahn gefahren bin, waren dort einige Menschen, mit denen ich normalerweise nicht in einem Raum sein möchte, wenn ich die Wahl habe. Das hat allerdings in keinster Weise mit deren sozialem Status zu tun. Ich mag halt keine mutmaßlichen Arschlöcher. Ich meide deren Nähe. Das hat sich bewährt.

Dann setz Dich einfach in Deine geliebte Straßenbahn (Linie 7) und fahr durch bis zur Wallensteinstraße. Da kannst Du Dir den Mist mit eigenen Augen anschauen.

Ja. Und Du kannst Dir dann auch in Langenhagen (oder war es Vahrenwald?) die zugehörigen Halteverbotsschilder samt Betonsockel abholen und mit der Straßenbahn zur Wohnung schaffen :stuck_out_tongue:

Mag sein, dass Du sie als seltsam empfindest. Aber in meinem grünlichen* Bekanntenkreis ist sie vorherrschend. Und wir reden hier ja über Wählerstimmen bzw. Verluste derselben.

* mit ‚grünlich‘ meine ich gebildete Leute, denen die Mechanismen des Klimawandels sehr wohl bewusst sind und die sich sehnlichst wirkungsvolle Maßnahmen zu dessen Bekämpfung wünschen. Und der ÖPNV gehört nun mal nicht dazu. Das ist eine der großen Lebenslügen der Grünen.

Zur Bürgermeisterwahl in Hemmingen habe ich mal ein Quiz gemacht. Und es wurde bereits von unserem ‚Schienen-freak‘ Erich geprüft, aber er musste klein bei geben. Die Zahlen stimmen. Mit der Stadtbahnerweiterung erweisen wir dem Klima vermutlich einen Bärendienst. Vielleicht ändert das Deine Sicht auf die Dinge.
http://quizbahn.aduke.de/

nennst du so die Stadtbahn?

und wie kommst Du dann in die autofreie Innenstadt?
mit dem Taxi? oder darf das auch nicht rein?

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Die Strecke kenne ich. Bisher ist mir da noch kein offensichtliches Arschloch aufgefallen.
Bin ich zu naiv?

Nein. Das ist deren Spitzname in Bremen.

z.B. wenn sich zwei davon unterhalten und dabei AfD-Parolen schwingen.

Vermutlich. Vielleicht bist Du auch nur weniger wählerisch als ich bei der Auswahl der Menschen, die Du näher als 3m an Dich heranlässt.

Das kann natürlich sein.

Allerdings musste ich feststellen, dass es hier im Forum weit weniger gemütlich ist als in der Linie 7.
Dafür ist hier die räumliche Distanz größer.

Das habe ich in der Linie 7 bisher noch nicht erlebt. Die meisten Leute dort unterhalten sich, wenn überhaupt, in Sprachen, die ich nicht verstehe.

Na, ganz einfach. Mit dem Auto die rd. 3,5 km zum nächstgelegenen P+R-Parkplatz, von dort mit der Stadtbahn. Und in der Stadt sind die Wege meist kurz, wenn nicht, steigt man in die nächste Linie der Stadtbahn und lässt sich zur gewünschten „Destination“ bringen. Oder zumindest in deren Nähe.
Im Übrigen: Taxis gehören nach dem grünen Verkehrskonzept zu den berechtigten Sonderverkehren, die natürlich - wenn auch nicht mehr auf allen Strassen - noch in die Innenstadt dürfen. Deswegen spreche ich ja auch lieber (und ehrlicherweise) von der „autoarmen“ Innenstadt als von der „autofreien“.

Für mich absolut nicht bzw. kommt auf die Definition an. Aber auf meine persönlichen Befindlichkeiten kommt es nicht an. Ebenso auf die Wunschvorstellungen der Grünen. Die Zukunft wird von der harten wirtschaftlichen Realität gestaltet.

Mein Argument gegen speziell Straßenbahnen ist, dass sie keine wirtschaftliche Zukunft haben. Führende Analysten wie Peter Diamandis und Tony Seba sagen übereinstimmend voraus, dass uns Robotaxis für etwa ein Zehntel der Kosten eines Privatautos befördern werden (wann auch immer die mal in D zugelassen werden).

Das deutsche Durchschnittsauto kostet derzeit ca. 50 cent/km, das Robotaxi also 5 cent (MOIA hat in der Pilotphase 6 cent/km genommen. Aus gutem Grund). Für die 7 km von meiner Wohnung bis in die Stadt also 35 cent. Der Einzelfahrschein für die gleiche Strecke kostet aber etwa 3 €. Wer bitte wird dann noch Straßenbahn fahren wollen??

Wir werden also die ganzen Schienen lange vor Ablauf ihrer Lebensdauer wieder rausreißen. Oder ungenutzt verrotten lassen. Einzig die U-Bahnen könnten bleiben, weil die eine weitere Verkehrsebene hinzufügen.

@wolffgil : Deine ‚Schlussfolgerungen‘ aka Unterstellungen sind ebenso voreilig wie falsch. Deshalb lasse ich die mal unkommentiert.

Dass der Quiz nicht mehr funktioniert, ist mir auch aufgefallen. Sorry for that. Offenbar verträgt die engine die neueste php-Version nicht. Ich arbeite dran.

Da war letztes oder vorletztes Jahr ein Artikel in der HAZ. Über eine alleinstehende Frau ohne Auto, die halt umziehen wollte/musste. Ich glaube, in der Rubrik ‚Unfreundlicher Alltag‘.

so richtig verstehe ich das noch nicht, ob Du nun gehen kannst oder nicht.
und es interessiert mich, weil ich auch aufgrund einer Krankheit zunehmend Probleme mit dem Gehen bekomme. Ich war letzte Woche in der Münchner Innenstadt beim Arzt. An einer Stelle, an der ich bisher häufig geparkt habe, hat die Stadt jetzt die Hälfte der Parkplätze „vernichtet“, indem sie große Blumenkästen und mit Ketten zusammengebundene Metallstühle hingestellt hat, direkt auf der Straße. Ich wette, da sitzt nie jemand. Ich empfinde das geradezu als persönliche Bosheit (auch wenn das natürlich nicht zutrifft). Für diese Blumenkästen muss ich dann 300 oder 500m weiter laufen, was mir an manchen Tagen nicht so leicht fällt. Ist das gute Verkehrspolitik?
Die Zahl der Menschen, die nicht gut zu Fuß sind, dürfte zunehmen wegen der Alterung der Gesellschaft. Was sollen die machen in der autofreien Stadt? Nicht jeder kann sich ein Taxi leisten (das würde von meinem Wohnort aus ca. EUR 50 kosten in die Innenstadt, einfache Strecke). Diese Nummer mit den Parkplätzen ist für mich ideologischer Scheiss.
Ich fahre mit einem Elektro-Smart, wenn der Strom irgendwann mal grün ist, finde ich das eine akzeptable, platz- und energiesparende Lösung für meine Bedürfnisse. Der ÖPNV hilft mir nicht, weil man in München lange Strecken durch die S- und U-Bahn latschen muss, wenn man von außerhalb kommt. Notfalls leiste ich mir halt das Taxi, aber das ist ökologisch auch kein Fortschritt, im Gegenteil. Dukes Robotaxis klingen für mich jedenfalls nicht schlecht.

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Na o.k., dann ganz konkret. Meine Arthrose, die auch die Knie betrifft, habe ich mir weitgehend selber zugezogen. Viel zu lange Fußball gespielt (bis in min 64. Lebensjahr). Da ich aber immer auch sonst viel Sport (auch Kraftsport) gemacht habe und noch mache, kann ich - gestützt auf zwei Krücken („Gehhilfen“), mit denen ich ca. die Hälfte meines Körpergewichts auf die Arme verlagere (bin sozusagen „Vierüßler“) - durchaus einige Kilometer zu Fuß bewältigen. Auch wenn es etwas anstrengend ist. Noch, was zukünftig mal sein wird …??? Man wird ja nicht jünger.
Also insofern vielleicht etwas untypisch.

Da hast Du völlig recht. Und das halte ich hier vor Ort auch den häufig noch jüngeren „Fahrrad-begeisterten“ Grünen vor Augen. Deswegen ist das Fahrrad zumindest in seiner „Zubringerfunktion“ für die sog. „letzte Meile“ vom eigenen Grundstück zur nächsten Stadtbahnhaltestelle nicht für alle das ideale Verkehrsmittel. Und an den (End-)Haltestellen der Stadtbahnlinien müssen deshalb auch ausreichend Park + Ride- Parkplätze vorgesehen werden (nicht nur Bike + Ride für die Radfahrer). Ganz abgesehen davon, dass das Fahrrad für viele, auch Jüngere, ein witterungs- und strassenverhältnis-sensibles Verkehrsmittel ist. Bei Regen oder eisglatten Strassen lässt die Fahrradbegeisterung rasch nach.

Aber nun zu Deiner speziellen Innenstadt-Problematik. Wer bedauerlicherweise so immobil ist, dass er auch die kürzeren Strecken in der Stadt kaum zu Fuß bewältigen kann, dem hilft in der Tat nur das Taxi. Und Taxen müssten schon von daher als „Sonderverkehr“ Zufahrtsrechte haben. Und das Taxi kann Dich dann ja in der Regel relativ dicht an Deiner Arztpraxis absetzen. Ohne dort stundenlang knappen Parkraum zu blockieren. Sonderrechte müssten natürlich auch Fahrzeuge für Behinderte bekommen. Ich habe mir jetzt einen sog. Schwerbeschädigten-Ausweis geholt: Anerkannte Behinderung 50 %. Reicht allerdings (noch) nicht für den Parkausweis für Behinderten-Parkplätze (dafür benötigst Du 80 % - aber was noch nicht ist, kann ja noch werden). Und selbst Dein Elektro-Smart (Anerkennung !!!), benötigt in der Stadt Parkraum, den Du nicht immer direkt vor der Tür finden wirst. Die Flächen in der Innenstadt sind nun mal nicht aus Gummi und beliebig zu dehnen.

Deswegen ist es ja für eine praktikable Verkehrswende so wichtig, dass der knappe innerstädtische Parkraum für solche unvermeidbaren Sonderbedarfe reserviert bleibt (aus heutiger Sicht: erst mal reserviert wird) und nicht von denen beansprucht wird, die - wie Duke - aus reiner Bequemlichkeit darauf bestehen, mit dem eigenen Auto in die Innenstadt fahren zu dürfen und dort möglichst überall, am besten kostenlos, Parkplätze vorzufinden.

Mag sein, dass Robotaxis irgendwann mal auch ein sinnvoller Bestandteil einer innerstädtischen Verkehrspolitik sein werden. Kann ich z.Zt. noch nicht wirklich beurteilen. Ist aber sicher „Zukunftsmusik“

Diese Rechnung würde ich gerne sehen. Da fehlt mir noch etwas der Glaube.

Dass irgendwann in Zukunft RoboTaxis vor allem in den Nachtstunden günstiger sein werden als Straßenbahnen mag sein, dass sie im Stoßverkehr in Großstädten sinnvoll sein werden, bezweifle ich. Der „one size fits all“-Ansatz taugt nichts.

Wann auch immer die mindestens so sicher sind, wie ein menschlicher Fahrer, hoffentlich nicht früher

Mache ich irgendwann mal auf, versprochen. Kommt ja doch immer wieder hoch. Gerade Du könntest aber auch selbst drauf kommen. Überleg mal was mit dem gesamten Fixkostenblock(insbes. AfA) passiert, wenn das Auto statt der bei Privatautos üblichen 1h/d dann 8, 12, oder 20 h/d unterwegs ist.

Aber um wieder mehr zum Thema zurückzukommen: Was mich bei Grüns besonders stört, ist dass wir beim Klimawandel sehr gerne über einen Zeithorizont von 2030, 2050 oder auch 2100 reden. Bei absehbaren technologischen Entwicklungen hingegen scheint der Weitblick gerade mal 1-2 Jahre in die Zukunft zu reichen.

Glücklicherweise kostet das aber kaum Wählerstimmen, weil der Wähler offenbar noch kurzsichtiger ist. Dafür reagiert er dann im Nachhinein umso heftiger, wenn mal wieder eine Entwicklung verpennt wurde.
Dann hat der Wähler ähnlich wie unser Kanzlerdarsteller schon immer gesagt …

Ja, schon, aber 6 Cent dürfte schon allein der Strompreis sein. Der Rest kommt dann noch drauf.

20 kWh/100 x 30 cent == 6 cent/km. Geteilt durch wieviele zahlende Passagiere? Bei MOIA bis zu 6.