Tja das ist halt Bahn. Teurer Mist eben… Hätte man besser machen können… Die Bahn ist massiv fehlentwickelt… kein anständiges Konzept. Keine Kundenorientierung. Vom Eigentümer Staat ruiniert…
Von blöden Bahnmanangern vermurkst… ( überbezahlter Mehdorn usw…)
Sofort mit dem Einsetzen des Wirtschaftswunders wurde begonnen Nebenstrecken zu schließen und das Ganze durch exszessiven Autobahnbau weiter zu forcieren. Durch umlenken des Verkehrs auf die Straße wurde die Bahn auf Nebenstrecken unrentabel gemacht.
Späterhin wurden Verkehrsminister durch die monströs übermächtige Autolobby zu Autobahnministern. Die Vorstände der Bahn hatten sehr oft Verbindungen zur Autolobby
Ich hab mal nach einer aussagefähigen Statistik gesucht und bin beim Verkehrsministerium fündig geworden:
Auf Seite 7 gibt es eine Statistik über die Verkehrsentwicklung 1950 bis 1990.
Durch einen Erbfall ist mir die alte Straßenkarte Süddeutschlands meines Schwiegervaters in die Hände gefallen, von etwa 1960. Dort sind - selbstverständlich - auch alle seinerzeit aktiven Eisenbahnlinien verzeichnet. Natürlich wusste ich, dass viele Strecken stillgelegt worden sind, aber Zahlen sprechen eine andere Sprache als das auf der Landkarte zu sehen: was es da noch für Verbindungen gab, da kommen einen die Tränen! Immerhin wurden und werden in BaWü einige dieser Strecken wieder reaktiviert, aber es sind Einzelvorhaben, von denen jedes einzelne oft Jahrzehnte in Anspruch nimmt.
Ja, und nicht nur die. Im wikipedia-Artikel zur Hohenstaufenbahn (Göppingen - Schwäbisch Gmünd, Regelbetrieb eingestellt 1984) finde ich folgenden Abschnitt:
### Reaktivierung
Bei einer vom Land Baden-Württemberg 2020 beauftragten Studie zur Ermittlung des Fahrgastpotenzials auf 42 stillgelegten Bahnstrecken im Land wurde eine Reaktivierung der Hohenstaufenbahn als möglich eingestuft. Die Studie ermittelt bei einem 60-Minuten-Grundtakt und 30-Minuten-Takt zur Hauptverkehrszeit ein Potenzial von durchschnittlich 2320 und maximal 3490 Personen pro Streckenabschnitt und Tag. Auch die von Göppingen 1997 stillgelegte Voralbbahn wurde entsprechend für eine Reaktivierung vorgeschlagen. Letztere sollte dann bis Kirchheim unter Teck verlängert werden. Somit wäre eine durchgehende Verbindung von Schwäbisch Gmünd, Göppingen, Bad Boll nach Kirchheim unter Teck möglich. Aufgrund diverser Förderprogramme von Bund und Land Baden-Württemberg würden bis zu 96 % der Planungs- und Investitionskosten übernommen. Auch eine Finanzierung der Betriebskosten wäre teilweise darüber abgedeckt.[7][8] Eine vorgelagerte Machbarkeitsstudie wird zur Zeit durchgeführt.[9].
Ich bin kein „Urschwabe“ sondern erst 2001 hierhergezogen und kannte die historischen Verbindungen kaum. Man erkennt nicht immer, ob es noch eine Trasse gibt. Aber manchmal schaue ich auf die Karte und komme ins Grübeln… „Hm, hier und da müsste sich doch eine Bahnstrecke lohnen…“ Wenn ich dann recherchiere ist das Ergebnis häufig, dass es diese Verbindungen mal gab.
In 2001 war die Reaktivierung der Ermstalbahn (Bad Urach-Metzingen) gerade ein paar Jahre her, dieses Jahr wurde die Strecke Elektrifiziert und ab Sommer 2023 fährt dort im Halbstundentakt (heute: 60 min) die Regionalstadtbahn nach Reutlingen/Tübingen und später noch weiter mit neuen Halten. Aber der Einsatz dafür ist etwa 30 Jahre alt (Bürgerinitiative).
Esslingen und Reutlingen (beides knapp unter bzw. etwas mehr als 100.000 Ew.) hatten früher Straßenbahnen. Wenn man auf den Fildern ist fragt man sich, wieso es keine Bahn „runter“ ins Neckartal nach Esslingen gibt. Siehe da… es gab bereits mal eine Straßenbahnlinie von Esslingen den Zollberg hoch nach Nellingen und Denkendorf, eingestellt 1978.
Ich wette, jede von uns hier kennst Bsp. dieser Art aus ihrer Gegend. Ich bin zu einer Zeit aufgewachsen, in der die meisten Stilllegungen schon abgeschlossen waren und ich oft gar nicht daran denke, dass es mal anders aussah.
Bad Oldesloe liegt an der dicht befahrenen Strecke von Hamburg nach Lübeck.
Eine Nebenbahn beginnt hier noch nach Bad Segeberg - Neumünster.
Stillgelegt war schonmal der Streckenabschnitt von Segeberg nach Neumünster. Der konnte gerettet werden durch Volksabstimmung.
Früher gab es in den 70ern stillgelegte Nebenbahnen von Bad Oldesloe nach Ratzeburg ( Anbindung zur Strecke Lübeck - Büchen - Lüneburg ), nach Schwarzenbek ( Anbindung zur Strecke von Hamburg nach Berlin ) und nach Elmshorn ( zur Marschbahn ( nach Husum und weiter nach Westerland )
Da Hamburg immer weiter wächst wird es schwerer Bahnlinien um Hamburg herum zu planen und zu bauen. Die Notwendigkeit dafür ist inzwischen spürbar.