Sabotage bei der Bahn - Wie könen wir unsere System dagegen schützen?

…ja, gute Frage, wer war’s?
Natürlich dürften 90% aller Deutschen gleich Putin bzw. Russland im Verdacht haben. Wenn er’s wirklich war, dürfte er professionell genug gearbeitet haben, um keine Spuren zu hinterlassen und sich vehement gegen alle Unterstellungen wehren…

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Oder eine Gruppe, die es einfach konnte und es daher auch tat. Mich wundert es nur, dass sich noch keine „Bekenner“ gefunden haben.

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Da an 2 Orten mit über 400 km Entfernung zum gleichen Zeitpunkt Kabel durchtrennt wurden, handelt es sich um mehr als eine Person. Beide müssen sehr detaillierte Informationen besitzen, um die entscheidenden Leitungen zu zerstören. Beide brauchen unabhängig voneinander Expertise zu Durchführung dieser Sabotage. Zugriff auf umfassendes Insiderwissen gehört auch dazu.

Ich verstehe nicht, was ihr zu diesem Thema diskutieren wollt. Ohne weiter Fakten ist das ganze doch komplett Spekulation.

Übrigens: Was mich total nervt sind die üblichen Reaktionen der Politiker:

  • Grünenchef Omid Nouripour forderte angesichts der Tat Verbesserungen beim Schutz der kritischen Infrastruktur.
  • Parteikollegin Irene Mihalic erneuerte die Forderung der Grünen, dafür Mittel aus dem Bundeswehr-Sondervermögen zu verwenden.
  • Der SPD-Fraktionsvize und Verkehrspolitiker Detlef Müller forderte dazu von der Bahn, vom Bundesverkehrsminister und den Sicherheitsbehörden ein Konzept.
  • Der parlamentarische Geschäftsführer der Unionsbundestagsfraktion, Thorsten Frei, rief dazu auf, die Ergebnisse die Polizeiermittlungen abzuwarten. „Unabhängig von diesem Fall müssen wir über die Sicherheitsarchitektur Deutschlands und der EU neu nachdenken“

Ich weis nicht wie viel tausend Kilometer Signalnetz verlegt sind. Könnte ich aber raus finden, ich arbeite ja da. Was soll also dieses Gelaber? Ich sehe da nichts anderes als „Ich möchte auch in der Presse stehen“ Wie viele Milliarden möchte man denn ausgeben um diese ganzen Kabel zu „sichern“?
Dann stehlen die Saboteure halt beim nächsten Mal vorher einen Bagger!

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Sichern muss nicht physisch sein, es kann auch heißen, Systeme redundant auszulegen.
Hier waren wohl ein Hauptkabel und das dazugehörende Ersatzkabel betroffen, was natürlich fies ist. Aber dann muss man eben mehr Möglichkeiten haben, auf Ersatz umzuschalten. Sowas ist doch bestimmt auch eine IT-Aufgabe: Systeme so konfigurieren, dass der Ausfall einer Komponente nicht gleich alles stilllegt, sondern direkt von anderen Komponenten kompensiert wird.

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Oder man kann operativ Rückfallebeben vorsehen. Es gab mal eine Zeit, da fuhren Züge auch ohne Funkverbindung. Vielleicht könnte man ja ein Konzept erarbeiten, wie man im Falle des Falles auch ohne digitale Kommunikation zumindest mit reduzierter Kapazität weiter fahren könnte.

Leute es gibt immer noch mechanische Stellwerke im Bahnnetz. Ihr könnt euch also vorstellen mit welcher „Geschwindigkeit“ bisher Erneuerung betrieben wurde. Und ihr redet davon den modernen Teil der Infrastruktur redundant auszulegen?

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Ich hätte eher daran gedacht, bei Einführung von moderner Technik dafür zu sorgen, dass das alte System (oder etwas vergleichbar einfaches) noch als Rückfallebene erhalten bleibt um einen Mindestbetrieb auch ohne die moderne Technik durchführen zu können.

Tatsache ist: Die Bahn-Infrastruktur ist meiner Ansicht nach nicht mit vertretbarem Kaptialeinsatz gegen Anschläge zu sichern. Und wenn doch kann ein staatlicher Akteur auch einfach ein Passagierflugzeug beim Start abschießen. Die notwendige Rakete dafür kannste in einer großen Sporttasche transportieren. Hier ein Beispiel

ES GIBT KEINEN SCHUTZ GEGEN SO WAS. Und wenn Politiker was anderes behaupten lügen Sie.

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Alle Infrastruktur (nicht nur die Bahn) muss für Resilienz ausgerüstet sein (nicht für Redundanz). Was das angeht gibt es in allen Bereichen Rückstände von Jahrzehnten (danke Schäuble) die jetzt aufgearbeitet werden müssen.

Resilienz bedeutet dass ein System umgehen kann mit unbekannten Ausfallarten ohne dass es für Katastrophen sorgt. Es ist absurd dass mit der Sabotage von zwei Leitungen der Zugverkehr für halb Deutschland lahmgelegt wurde.

Resilienz braucht es nicht nur für Systeme aber kann man auch als Gesellschaft verfolgen. Wenn Leute hier besser wären in Remote arbeiten, wäre es nicht so eine Katastrophe wenn mal die Bahn ausfällt. Aber dafür gibt es auch sehr viele Hemmungen:

  • Arbeitgeber die bestehen auf Präsenz und gar nicht wissen wie sie Leute managen die nicht im Büro sitzen
  • Kein ausreichendes Breitband und seit Jahrzehnten auch keine Verbesserungen zu sehen
  • Die gut funktionierende online Tools dürfen nicht benutzt werden weil dann sofort „Datenschutz“ gebrüllt wird (in den Öffentlichen, in der Wirtschaft wird alles aus Silicon Valley benutzt)

Wenn das alles geklärt wäre, würde das auch für Resilienz in anderen Bereichen sorgen, aber wie gesagt da bewegt sich kaum etwas. Die meiste Leute finden es prima wie es jetzt geht und wir müssen warten bis diese Masse bestattet ist.

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Na ja, die Bahn Infrastruktur ist ja bekannt dafür völlig veraltet zu sein. Uuh, warum brauchen die noch altmodische Kabelgebundene Funksysteme? Ich hätte einfach eine Verschlüsselte verbindung über das Normale GSM Netz gemacht, warum brauchen wir für alles teure Extra Systeme? Wir sehen ja jetzt, dass das nicht zu mehr Sicherheit führt. Für den Notfall muss es ein Satellitentelefon an Bord geben für den Lokführer, das kann man nicht so einfach sabotieren wie ein Kabel durchschneiden. Wenn jemand versucht den Funk direkt zu stören verrät diese Person gleichzeitig Ihnren Standord und kann verhaftet werden.

Es lohnt sich diese Seite zu lesen: GSM-R – Wikipedia

Hier ein interessanter Beitrag in der TAZ zum Thema:

Die kurze Antwort: Eisenbahnnbundesgesetzt und CSU Verkerhsminister

Soweit ich mich bei der Bahn noch auskenne, verlaufen etliche Leitungen entlang der Bahnstrecken oberirdisch fast sichtbar. Ich weiß nicht, was da so schwierig sein sollte zu sabotieren. Kann jeder, der eine Zange oder einen Spaten bedienen kann.

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Also nach diesem Zeitungsartikel Notfallkonzepte haben laut Bahn „optimal gegriffen“ ging es um Kabel für das GSM-R Funktnetz und drei Stunden Ausfallzeit finde ich bei so einem Angriff eine super Leistung.

In den Kommentaren steht: Derart gezielt, das nördliche GSM-R und das dazugehörige Backup-Netz zu sabotieren ist ohne präzise technische internas zu kennen nahezu unmöglich!

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Man sollte der ‚unabhängige‘ AG KRITIS kritisch sehen. Das ist eine Gruppe Sicherheitsexperten die fordern dass mehr investiert wird in Sicherheit. :roll_eyes:

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Also wenn ich das Statement der Bahn lese, hast du vermutlich Recht. Drei Stunden Ausfallzeit war wirklich schnell.

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Bei uns hier in Baden steht noch alle 2 km ein Bahnwärterhaus. Da wohnt aber kein Bahnwärter mehr drin, das ist alles verscherbelt worden.
Der Bahnwärter hatte die Aufgabe, an der Strecke rauf und runter zu sehen, dass keiner fummelte. So war 100% Objektschutz.
In Bayern war es nicht viel anders. Und er musste die Züge beobachten, damit da alles in Ordnung war, keine heißlaufenden Lager oder Bremsen.
Vielleicht müssen wir da wieder zurück in diesen Kriegszeiten ?

Mehr Objektschutz bei der Bahn. Guter Punkt. Warum nicht? Wäre auch was für Bahnhöfe um dieses Problem mit dem Vandalismus in den Griff zu kriegen. Bei uns im Kreisverband wurde vor ein paar jahren unser Bahnhof gründlich saniert teilweise sogar neu gebaut. Jetzt fehlen schön einige Sitzbände. NAGELNEUE Scheiben wurden eingeworfen. Und zwar draußen die von diesen Gläsern vor Regen geschützten Sitzbänken bei den Bahnsteigen. Die neue Verkleidung der Unterführung ist bereits komplett durch randalierer zerstört worden.

Wohl gemerkt, das war alles nagelneu… Diese Schäden muss die allgemeinheit reparieren. das ärget mich schon, dass da keine Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Ich erwarte eigentlich dass immer ein Objektschutz Präsent ist.

Ich möchte dass der Bahnhof benutzbar bleibt! Warum macht die Politik da nix? Eigentlich erwarte ich auch dass an solchen Brennpunkten genug Polizei ist. Also wenn ich Betreiber eines Bahnhofs währe bei mir wären Randerlierer nicht erwünscht und es würde gegenmaßnahmen ergriffen werden. Meist passiert aber nix, es wirt nicht oder viel zu spät eingegrifffen…

Das gerhört auch zum Thema Kritische Infrastruktur, wenn wir vorhaben, mehr öffentlichen Verkehr zu betreiben um die Zahl der Autos zu senlen. Dann muss auch sichergestellt sein, das der bahnhof benutzbar ist und dort keine Gangster rumlaufen die Leute bedrohen oder so…

Du machst Witze oder? Dann haben wir halt beim nächsten Mal durchtrennte Kabel und ein zwei Tote Bahnwärter. Davon abgesehen, das es bei 24h Gleise überwachen ziemlich teuer wird. Ich stelle mir gerade die Stellenanzeigen vor: Toller Job, Fast nix zu tun außer aus dem Fenster zu schauen. Achtung es besteht eine sehr geringe Gefahr, das Sie jemand von hinten erschießt.

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