Strommasten oder Erdkabel

Gute Frage, könnte man bei vielen Beiträgen stellen.

Ich halte die Absolutheit, mit der von einigen Diskutierenden die Schutzaspekte einzelner Arten in den Vordergund gestellt werden, für falsch. Also: Wenn Windräder das Mittel der Wahl zur Verhinderung der Erderwärmung und damit zum Schutz vieler Arten sind, dann wäre ich bereit, das Überleben der Spezies „Rotmilan“ zur Disposition zu stellen.

Ich wollte anregen, über die komplexen Zusammenhänge nachzudenken, also um mehrere Ecken zu denken. Aber ich will damit natürlich nicht den Vogelschutz generell in Frage stellen.

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Wenn du es doch ernst meinst, dann möchte ich dich bitten, diese Passage zu löschen.

Dann kann ich auch ernsthaft darauf antworten.

Ansonsten würde ich @Moderatoren bitten, es in die Kategorie „Schenkelklopfer“ zu verschieben und dann gibt es dort eine passende polemische Antwort.

Du kannst immer ernsthaft oder meinetwegen auch polemisch darauf antworten. Aber ich werde mich in diesem Fall nicht selber nachträglich zensieren, das müssten ggf. schon andere machen.

Eigentlich wollte ich gerade darauf achten, nicht Off-Topic zu antworten, aber dann lässt es sich wohl nicht vermeiden.
Falls die „nette Unterhaltung“ dann in einen anderen thread verschoben wird, bitte dann ab Post 18.

Also zunächst einmal hierzu:

Insekten und Vögel haben in Ökosystemen völlig unterschiedliche unterschiedliche Funktionen. Greifvögel auch wieder völlig andere als Singvögel.
Es ist als nicht nur ein Ziel, möglichst viele Arten zu haben, sondern gut funktionierende Ökosysteme.

Wenn das so wäre, hätte ich dafür sogar Verständnis.
Es ist aber einfach nur ein ziemlich blödes Narrativ.

Ich habe es mir nicht zu eigen gemacht. Mein Punkt war ein anderer. Rotmilan war nur eine geläufige Metapher für die, wohl eher als gering einzuschätzende Gefährdung der Vögel durch Strominfrastruktur. Womit wir wieder beim Thema wären.

Die Diskussion, was genau darunter zu verstehen ist, wäre sicher einen eigenen Strang wert, falls es den nicht schon gibt.

"In Deutschland sterben trotz im Bundesnaturschutzgesetz geregelter Entschärfungspflicht gefährlicher Masten am häufigsten Weißstörche und Mäusebussarde durch Stromschläge. Das zeigen die beim NABU gemeldeten Vogelfunde unter Stromleitungen. Osteuropäische Kaiseradler und Sakerfalken sind durch ungesicherte Strommasten sogar in ihren Beständen gefährdet. Leitungskollisionen, ein noch weniger beachtetes Problem, fordern unter Schwänen, anderen Wasser- und Großvögeln die meisten Opfer. Allein im deutschen Höchst- und Hochspannungsnetz ging der NABU bisher von mindestens 1,5 Millionen Anflugopfern pro Jahr aus, deutlich mehr als an Windenergieanlagen.

Verunglückte Vögel können auch selbst eine Gefahr sein, wenn sie Stromausfälle verursachen oder bei großer Trockenheit Brände auslösen. Dies könnte in der Zukunft häufiger zum Problem werden, da Trockenperioden zunehmen oder das Schienennetz in Europa weiter elektrifiziert wird. Quelle:"NABU-Studie: Millionen Vögel verenden an Stromleitungen in der EU

Dann habe ich wohl die falsche Metapher gewählt.

Ich weiß nicht, warum du unbedingt eine bestimmte Tierart zum „Opferlamm“ machen willst, um damit „Die Welt zu retten“. So einfach geht das leider nicht.

Stromschlag kann ich ja verstehen, aber Kollisionen? Ist auch bekannt, wie die passieren? Vögel sind ja nicht blind und die meisten fliegen doch nicht bei Dunkelheit, oder?

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Die Reduktion auf eine Tierart war eine rhetorische Zuspitzung, um meinen Punkt deutlich zu machen. Das hat offensichtlich nicht funktioniert.

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Offensichtlich haben sie aber wohl doch Schwierigkeiten, die Leitungen zu sehen.
Hier ein Absatz über Vogelschutzmarker:

„Vogelschutzmarker müssen die Sichtbarkeit der Freileitung für Vögel gewährleisten und
daneben technische und mechanische Anforderungen erfüllen. Da Vogelschutzmarker für
sämtliche in einem Gebiet relevanten Vogelarten mit unterschiedlichem Wahrnehmungs-
und Flugverhalten wirksam sein sollen (z. B. Martin & Shaw 2010), bedarf es möglichst
universell wirksamer Markertypen. Markerspezifische Parameter, wie die Form der Marker,
die Farbgebung und die Beweglichkeit sollen die Wahrnehmbarkeit bei verschiedenen
Sichtbedingungen sowie bei unterschiedlichen Windbedingungen und -geschwindigkeiten
sicherstellen. Die heutzutage verwendeten Vogelschutzmarker können in zwei Kategorien
eingeteilt werden, in passive und aktive Marker. Passive Marker besitzen keine bewegli-
chen Teile. Aktive Marker werden z. B. mittels einer Klemme am Erdseil befestigt und ver-
fügen dann über ein beweglich angebrachtes Teil, welches sich drehen oder schwingen
kann“
Quelle: https://www.bfn.de/sites/default/files/BfN/service/Dokumente/skripten/skript537.pdf

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Offenbar sehen sie Leitungen unter einer bestimmten Größe nicht, so auch in Straßburg, wo Schwäne in das Tragseil der Strassenbahnfahrleitung auf Brücken geflogen sind. Es wurden bfd installiert.

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Ich bin der Meinung das Erdkabel besser kontrollierbar sind ( Unfall, Tiersterben, Sabotage )
Außerdem ist es weniger aufwändig im Falle einer Störung den Betrieb wieder herzustellen.
Laufende Kosten, Folgekosten, Langfristiger Wert der Infrastruktur sprechen auch für das Erdkabel.

Alle Strukturen die für das Funktionieren unseres Gemeinwesens elementar sind gehören in öffentliche Hand. Wer an unserem Gemeinwesen von unserren Grundbedarfen Gewinn und Wachstum abhaben möchte, schädigt das Gemeinwesen um diesen Gewinn. Bahn und Telefonnetz gehören in öffntliche Hand.Nicht in Schwarzschillings ( Bundespostminister bei Kohl ) korruptes - erst Kupferkabel - später Glasfaserimperium…
Der Herr Schwarzschilling gehört zu den Urhebern unseres gruselig schlechten und antiquierten ( bis vor kurzem noch ISDN, dann DSL - What ? ) Internets…

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Wenn man mal auf den Wald von Strommosten, der eine so umgibt und das Gewirr von Leitungen, die über einem hängen, frag man sich doch schon , ob das eigentlich alles nötig ist und warum nicht wenigstens Leitungsstränge zusammengefasst werden. Das Wirrwarr der Leinungen und Mansten ist absolut unerträglich und eine Verschandelung der Landschaft zudem.

Aber vielleicht ist der der gleiche Wahnsinn am Werk, den ich jetzt bei mir im Ort bei der Verlegung den Glasfaserkabeln bemerke. Da gibt es inzwischen sage und schreibe drei Anbieter, die parallel zueinander ihre staatlich subventionierten Glasfaserkabel unter die Bürgersteige/Straßen verlegenen. Keiner will das Kabel des anderen Anbieters nutzen, sondern es im allenfalls vermieten. Ich vermute, dass es sich bei dieser Geldverschwendung um keinen Einzelfall handelt.

Meinst Du in der Nähe von Umspannwerken? Da gibt es verschiedene Spannungsebenen die in verschiedene Richtungen laufen.

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Kann ich bestätigen. Es gab da neulich einen Beitrag in extra3:
Telekom wollte nicht - ein anderer verlegt - dann will plötzlich auch die Telekom - und verlegt zusätzlich ihr eigenes Kabel.

Anscheinend sind die Regelungen (der Netzagentur?) für die Mitbenutzung nicht wettbewerbsgerecht.

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Im Rheintal ist es z.T. ganz schlimm.

Da gibt es natürlich Kraftwerke, ggf Umspannwerke und grosse Industriebetriebe.
Auch kann es sein, dass die Eintönigkeit der flachen Agrarsteppe den Eindruck noch verstärkt.

Hey - lasst uns mal ein paar Bilder von den hässlichsten Strommastentrassen sammeln :slight_smile:
Ich geh nachher raus und mache ein Bild.

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Ja dann ist ja alles gut.
Dann brauchst du ja keinen Strom mehr aus dem Netz.
Hast du schon die Hauptsicherung raus?

Diese Durchschnittsbetrachtungen sind so daneben.
Du musst den Strom erzeugen wenn er gebraucht wird und nicht irgendwann.
Der Strom den du im Sommer erzeugst, nutzt dir im Winter nichts.
Bei den Stromnetzen das Gleiche. Durchschnitt ist nicht der Maßstab für den Bedarf.
Die Netze müssen auf den maximalen Bedarf ausgelegt werden.

Alle Kabel verbuddeln wollen, aber gleichzeitig über die hohen Netzentgelte lamentieren.

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Also ich habe nicht behauptet ich sei autark. Natürlich brauche ich das Netz. Aber der Strom den ich selber erzeuge und verbrauche muss nicht mehr durch das Netz transportiert werden.

83% des erzeugten Stroms ist, dank Batterie im Keller und E-Auto, von uns selbst verbraucht worden und ca. 57% weniger Netznutzung als vorher. Je mehr sich die Stromerzeugung dezentral verteilt, desto weniger muss das Netz ausgebaut werden.

Ich wäre gern bereit auch mehr Netzentgelt zu zahlen, wenn die Masten weg kämen. Besser natürlich, wenn das Netz, so wie das Bahnnetz dem Staat gehören würde. Denn ich bin mir ziemlich sicher das die Konzerne, denen das Stromnetz jetzt gehört, sich am Netzentgeld dumm und dämlich verdienen.

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