Warum gibt es in Deutschland nicht noch mehr Batteriespeicher?

Hier ein kurzer Beitrag aus einer heutigen DLF-Sendung:
Zukunftspreis Team 2: Elektroautos auch an schwachen Stromnetzen schnell LadenHe (deutschlandfunk.de)

… eine offenbar funktionierende technische Lösung, die mir bisher nicht bekannt war.

Akkus aus Akkus laden (die vielleicht aus anderen Akkus geladen werden oder aus P2G2P oder aus Pumpspeicherkraftwerken)?
Wieviel Kettenschaltungen von Wirkungsgraden wollt ihr noch machen?

Mir geht das gehörig auf den Keks, wenn da mit Energie geast wird.

Ich sehe Akkus nicht als Lösung für Dunkelflauten, sondern nur zu Stabilisierung des Stomnetzes um z.B. auch die Abschaltung von Windräder zu verhindern und Nachts auch genug Strom zu haben. Diese Akkus müssten sich auch heute schon rechnen. Man sieht ja auch in den Marktstammdaten, dass sich schon etwas tut.

Verteilte Akkus (für jedes Stadtwerk einer) sind auch gut geeignet die notwendigen Leitungskapazitäten zu verringern. Den Spitzen und Täler in der Produktion werden gedämpft.

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Wenn ein Ladepark ein PV-Feld hat, welches in einen Akku speist, aus dem dann schnell die Autos geladen werden, ist das doch aber ok, oder?

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Das Laufen der Windräder ist kein Selbstzweck. Aber natürlich wäre es schön, wenn wir die Energie speichern könnten, wenn wir insgesamt Mangel haben.

Die Windräder sind ja keine

Also selbstverständlich nie Selbstzweck, sondern dienen der Energieerzeugung. Teurer gebaute Windräder bei Wind abschalten ist ungefähr genauso sinnvoll, wie Erdgas abfackeln.

grafik

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Aus zwei Gründen nein. Erdgas abfackeln verbraucht Erdgas und erzeugt Schadstoffe.

Ein nicht laufendes Windrad ist sicher nicht der Idealzustand, aber wengistens erzeugt es keine Schadstoffe und „verbraucht“ keinen Wind.

P.S. für die Versorgungssicherheit bei EE brauchen wir prinzipiell Überkapazitäten, die natürlich idealerweise gespeichert werden, aber auch ohne Speicher, sind sie nicht sinnlos.

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Wenn es aus rechlichen Gründen abgeschaltet wird, weil andere Kraftwerksbetreiber gerade die Netze für Kohle- und Atomstrom benötigen, produziert zwar nicht das Windrad die Schadstoffe, aber die, wegen denen es abgeschaltet ist.

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Welche rechtlichen Gründe wären das bei Kohlestrom? Solange genügend Strom aus EE vorhanden ist, sollten, zumindest in der Theorie, keine Kohle oder Gaskraftwerke laufen.

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Es gibt den Einspeisevorrang für EE. Es gibt aber afaik 1-2 Gründe, aus denen manchmal EE trotzdem abgeschaltet werden:

  • wenn die Netzkapazität (z.B. Nord->Süd) nicht ausreicht, werden WEA im Norden abgeschaltet und KKW im Süden laufen
  • KKW können nicht weiter als auf 48 % runtergeregelt werden (neueste schaffen 45 %), sonst abschalten und später Neustart (viel nutzloses CO2). Da bin ich mir allerdings nicht sicher. Würde aber Sinn machen.
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Birgitta, Du erträgst es nicht, dass Lothar Recht hat.

Das stimmt natürlich.

Leute !
Wir haben etwa doppelt so viel Kraftwerksleistung installiert, wie wir durchschnittlich brauchen. Und das ist gut so.

Das heißt, dass - durchschnittlich - jedes zweite Kraftwerk gerade nicht läuft.

Nur.
Bei einer WEA sieht man das.
Bei Wasser-KW und Dampf-KW sieht man es vielleicht.
Bei PV und AKW nicht.

Natürlich ist möglichst viel Speicher - wie auch immer - gut.
Gleichwohl werden wir - hoffentlich ! - immer Überkapazitäten haben.

Und - wenn die Welt so ist, wie sie sein sollte -
werde ich lieber eine WEA abschalten und die PV weiter produzieren lassen.
Die Erste hat nämlich Verschleiß und braucht Wartung. Die Zweite (fast) nicht.

Ja. Und Akkus altern. Auch eine Art Verschleiß.

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Wenn der Kohle- oder Gaskraftwerksbetreiber zum Beispiel den Vertrag über Fernwärme hat, müssen sie die auch liefern, schätze ich.

Mir geht es um die Sache.

Ja, das ist ein Problem, zu dem es aber auch Lösungsansätze gibt:

Bei hohen Anteilen von fluktuierenden erneuerbaren Energien im Stromsystem erschweren wärmegeführte KWK-Anlagen die Systemintegration von Wind- und Solarstrom, da sie zur Deckung des Wärmebedarfs auch dann elektrische Energie erzeugen, wenn bereits ein Überschuss von Wind- oder Solarenergie besteht. Derartige Anlagen bezeichnet man „Must-Run“-Kraftwerke. Im Sinne der Energiewende ist ein stromgeführter Betrieb deshalb deutlich zielführender. Um im Betrieb flexibler zu sein und die Preiselastizität zu erhöhen, können verschiedene Zusatzkomponenten wie Spitzenlastkessel, Wärmespeicher, Power-to-Heat-Anlagen, wie z. B. Elektrodenkessel oder große zentrale Wärmepumpen installiert werden. Diese können dann während Zeiten, in denen nur thermische Energie benötigt wird, aber keine elektrische, die Wärmeversorgung übernehmen, sodass die KWK-Anlage heruntergefahren werden kann. Die E-Kessel und Wärmepumpen können zudem etwaige Stromüberschüsse zur Wärmeerzeugung verwenden.[8]

Quelle

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Die gibt es aber nicht, weil die keiner finanziert.

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Das sind nicht so viele, dass die wirklich der Game Changer wären.
Zudem können viele etwas zwischen Wärme und Strom verschieben wenn sie wollen.

Leute,
wann haben wir den wirklich im gesamten Stromnetzt Überangebot?
Bisher eigentlich nie. Oder nur in Ausnahmefällen kurzzeitig.
Wenn es zu Abschaltungen kommt, dann regional wegen fehlender Netzkapazität.
Batterien können da kurzzeitig helfen. Aber wer soll es bezahlen?

Und das große Problem Dunkelflaute über Tage, oder sich aufbauendes Defizit bleibt.
Niemand finanziert freiwillig Batteriespeicherkapazität die nur recht selten benötigt wird.
Der Business Case fliegt nicht.
Das Problem wird mit zunehmenden Anteil von EE immer größer.

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Lass nur den Strom teuer genug werden. Dann rechnen sich die Keller-Akkus. Vor allem wenn über Smart Meter eine zeitabhängige Abrechnung erfolgt.

Es geht doch nicht um die „paar“ Keller-Akkus.

Wie soll das denn außerhalb der Eigenheim- und PV-Besitzer mit entsprechendem Geld gemacht werden?
Leute in Wohnungen, Industrie, Gewerbe, Dienstleistung, Verkehr, etc. etc.

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Potentiell 20 Millionen. Das sind mehr als ein „paar“.

Es ist doch der große Vorteil der Stromversorgung über PV und Akkus, dass sie sich so wunderbar dezentral organisieren lässt. Hier spielen Skaleneffekte ausnahmweise mal keine Rolle.

Es muss sich halt rentieren, über finanziellen Profit oder über das gute grüne Gewissen.

Die Stromversorgungsunternehmen könnten dort Batteriespeicher hinstellen. Die meisten Mehrfamilienhäuser haben Keller, und die Gewerbe oft Lagerräume/Hallen.

Dann lasst uns mal rechnen.
Für eine Tag absolute Dunkelflaute brauchen wir 1,3 TWh (s.o.).
Eine Tesla Powerwall hat 13,5 kWh und kostet ~10k€. Wir brauchen also 100 Mio Powerwalls, macht 5 pro Keller bzw. für 8 Tage 40 Stück zum Preis von 400.000 €.

Da gefällt mir der Ansatz besser, dass jeder für sich selbst sorgt.

  • ein EFH kommt mit 1-3 Powerwalls und etwas Sparsamkeit ganz gut durch eine Dunkelflaute
  • MFHs können sich bei remoten Dienstleistern Teile von Großakkus sichern
  • die Unternehmen können am besten selbst entscheiden, ob sie sich einen fetten Akku hinstellen oder 8 Tage Betriebsurlaub vielleicht doch günstiger kommt