„Rationierung“ ist eine weitere Möglichkeit, die aber in einem Land wie D, in dem alles jederzeit und in beliebiger Menge zur Verfügung stehen soll, kulturell schwer zu vermitteln ist. Dafür braucht man nur „intelligente“ Stromtarife und Zähler. Dann bekommt man ein Kw/h-Kontingent für Dunkelflauten-Zeiten und jede Kw/h darüber wird exponentiell teurer (aber so richtig!). Was glaubt ihr, wie schnell da auf einmal die E-Autos stehengelassen werden?
Ich vermisse bei allen politischen Botschaften das Wort „sparen“, und zwar nicht nur als freiwillige Option sondern als mit Preisdruck durchgesetztes Ziel. Auf Grund der gerade ganz aktuellen Situation (Russlands Angriff auf die Ukraine) hat das mal halbwegs funktioniert. Wieso gehen 19° in öffentlichen Gebäuden nicht dauerhaft?
Das Problem sind die fehlenden Nord-Süd-Trassen. Das haben wir auch zu einem nicht geringen Anteil den Nimbys zu verdanken. Den Rest hat die Beamtokratur und auch die Politik zu verantworten. Ansonsten gab es Dunkelflauten. Es gab Tage, da waren die EE nicht mal bei 20%. Und das in Folge. Leider gibt es nur Monatsstatistiken, die das Problem verschleiern.
Es ist die charakteristische Eigenschaft jeder Statistik, dass sie aggregiert und damit bestimmte Details „verschleiert“. Auf welcher Ebene (Jahr, Monat, Tag,) man aggregiert entscheidet der Zweck.
Blauäugige Klimaschützer, die die Probleme nicht sehen wollen?
Engagierte Klimaschützer, denen die Herausforderungen nicht in die Argumentation passen?
Berufliche Klimaschützer, die den Gegnern keine Argumente frei Haus liefern wollen?
Danke für den Link, den merke ich mir.
Was bedeutet es wenn die durchgezogene rote Linie (Realisierter Stromverbrauch) über der summierten Erzeugung liegt? Import aus Nachbarländern?
Da wäre ich mir nicht so sicher:
Simone Peter als Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen 2017: Außerdem wollen wir zügig in die Verbindung der Sektoren Strom, Wärme und Mobilität einsteigen und alle Möglichkeiten der Elektrifizierung nutzen.
Hat sich m. W. nicht geändert. Hört und ließt man oft so oder so ähnlich.
Das ist nicht die Antwort auf wer. sondern die Technische Basis für die Übertragung.
Wer ist : Welche Firma, welcher Investor, welche Person, etc. etc. wird dafür Geld hergeben?
Wie soll sich das refinanzieren?
Ach ja?
Musst nur die richtige Auflösung nehmen: https://www.agora-energiewende.de/service/agorameter/chart/power_generation/18.11.2022/18.12.2022/today/
und jetzt auch wieder.
Das sind die Tage für die es eine Lösung braucht.
In der vorher geposteten Studie wird auch sehr gut erklärt, dass das Problem auch außerhalb richtiger Dunkelflauten auftritt, bzw. die verschlimmert, wenn es über längeren Zeitraum ein Defizit in der Stromerzeugung gibt. Auch wenn es nur ein rel. kleines Defizit ist. Dann leeren sich die Speicher über Tage hinweg und irgendwann sind sie leer. Der folgende Tag ist dann dunkel. Deshalb braucht man lt. Studie 18Tage kompl. Stromverbrauch als Speicher.
Ja, kannst du im Agorameter (siehe oben) auf in den anderen Darstellungen genau sehen.
Grundsätzlich finde ich den Kurs von B90/Grüne in der Energiepolitik ja gut, er beginnt mich dann zu nerven, wenn es Richtung Ideologie geht. Wie z.B. bei den paar Monaten zusätzlicher Laufzeit für 2 AKWs. Genauso sehe ich es, wenn es um einige sehr wenige Kraftwerke geht, die uns bei anhaltender Dunkelflaute vor dem Blackout schützen. Wie viel Prozent in Jahresverbrauch sind dass, wenn wir z.B. 20 Tage pro Jahr einige wenige, hocheffiziente Gaskraftwerke laufen lassen? Wir reden hier von einer zeitlich befristeten Überbrückung. Wie radikal will man die Klimaneutralität betreiben? Dann können ja alle Krankenhäuser ihre Notstromgeneratoren abschaffen: sind nicht klimaneutral! Wieso können wir die Gaskraftwerke nicht als „Notstromgeneratoren“ des großen Krankenhauses namens Deutschland interpretieren, nur dass hier statt PatientInnen Wirtschaft und Haushalte vor Produktionsstopps und Stromabschaltungen bewahrt werden? Und die Seenotrettung und der Rettungshaubschrauber dürfen auch nicht mehr raus, wenn beides mit Diesel bzw. Kerosin betrieben wird.
Außerdem könnte man den Notbetrieb von Gaskraftwerken ja an verpflichtende Kompensationen koppeln. Wenn also 1 TWh per Gas und entsprechend CO2 emittiert wurde, müssen diese Tonnen durch andere Maßnahmen kompensiert werden.
Da können wir von Glück reden, dass die Statistiken nicht von diesen Klimaschützern gemacht werden. Die suche sich einfach nur die für sie passenden Statistiken raus.
Kurzer Off-Topic Einschub: (Bitte keine Antworten )
Ich finde diese Diskussion hier super: Es läuft so wie ich mir ein ernsthaftes Diskussionsforum vorstelle: Es gibt viele Mitglieder die ihr Wissen teilen; die Beiträge sind mit Belegen verlinkt; der Ton ist sachlich.
Heißt also, die Speicherung von Strom in Pumpspeicherwerken ist im Stromverbrauch nicht als Verbrauch berücksichtigt.
Wenn also Pumpspeicherkraftwerke zu diesem Zeitpunkt „laden“ würden (was ja eigentlich Unsinn wäre) wäre der Stromverbrauch noch höher anzuzeigen.
Die Möglichkeiten viele Pumpspeicherkraftwerke zu bauen kommt noch dazu. Ob in Norwegen wie bei Lesch in einer Energiewendedoku beschrieben oder wir suchen
Kohlekraftwerksrecycling inklusive.
Wenn wir unbedingt hier Pumpspeicherwerke haben wollen würde ich mal überlegen wie man einen abgebaggerten Tagebau zu einem Pumpspeicher umgestalten bzw. ergänzen kann.
Dazu könnte man für einen künstlichen Stausee zum Beispieel Floating PV und Windkraft nutzen.
Vielleicht sogar mit Mehrfachnutzung für weitere EE Gewinnung und Umgestaltung zum Naherholungsgebiet mit Naturpark einerseits und Technikpark andererseits.
Dafür gibt es bestimmt gestaltungsfreudige Ingenieure. Oder ?
Die Alpen werden ja für Tourismus uninteressant, weil kein Schnee mehr liegen wird und aufgrund der ständigen Gefährdung durch Steinschlag auch das Wandern zu gefährlich wird, wenn es keinen Permafrost mehr im Fels gibt.
Die Bergspizten von ein paar dutzend Bergen abschneiden und so richtig schön hohe und große Pumpspeicherbecken bauen. Aus 3000 Meter Höhe hat das sicher einen richtig schönen Doppelwumps, wie unser Kanzler sagen würde.
Für die Ästetiker mit viel viel Geld, kann man natürlich die Speicherbecken auch in den Fels bohren.
Ich hab vor Jahren mal ein Konzept von zwei Ingenieuren (vom Fach) gesehen, einen IIRC 450m tiefen und mehrere km langen Tagebau mit einer entsprechenden Betonkonstruktion zu füllen, die dann als Pumpspeicher fungiert. Sehr viel Beton, Stahl etc, entsprechend teuer. Aber selbst dieses riesige Ding kam ‚nur‘ auf 0,5 TWh. Das ist ein Drittel unseres Tagesbedarfs, s.o…
Im Übrigen sind Pumpspeicher nicht sonderlich billig, heute etwa ein Drittel der Kosten für Batteriespeicher. Keine Aussicht auf Kostensenkung, im Gegenteil. Von der Standortproblematik mal ganz abgesehen.
3000m = 300 bar ==> da fliegen Dir die Turbinen um die Ohren
Aber Spaß bei Seite: Durch Verringerung des Rohrquerschnitts kann man den Druck doch wohl manipulieren. D.h. doch auch: Ich muss viel weniger Wasser da hoch pumpen um die gleiche Energie zu erhalten, oder?
Besser wäre es vermutlich, alle 2-300 Höhenmeter eine Turbinenstation zu haben. Bin da kein Fachmann, eins ist klar: Du bekommst nicht mehr Energie raus, als Du beim Pumpen reingesteckt hast. Die Verluste sind je nach Konstruktion wohl unterschiedlich.
WitzelJo
(Jörg Witzel)
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