Und dann müssten alle Autos ausreichend geladen sein und in der Garage am Netz bleiben. Es müsste also praktisch für die Netzstabilität ein Fahrverbot erlassen werden.
Man kann das sicher im Rahmen eine Gesamtkonzepts mit einbeziehen, aber als tragende Säule der Stromerzeugung ein einer Dunkelflaute taugen die fahrbaren Stromspeicher eher nicht.
Genau so ist es.
Und wenn 20 Mio. E-Autos fahren (mal von den ganzen WP abgesehen) brauchen wir auch mehr als 1,5 TWh.
Und selbst 2 oder 3 Tage wären nicht genug.
Im Nov./Dez. 2022 hatten wir fast 4 Wochen Dunkelflaute.
Und was passiert, wenn die Dunkelflaute auf leere, oder fast leere, Batterien trifft weil die Tage vorher auch schon Defizit herrschte?
Hier eine gute Nachricht aus dem gestrigen Tesla Q4 Earnigs Call:
Tesla Energy hat in 2022 Speicher mit insgesamt 6,5 GWh ausgeliefert. Eine Steigerung übers Jahr von 64%.
Die 100 MW/129 MWh Hornsdale Power Reserve hat Tesla bereits in 2017 installiert. Das war damals schon Serienfertigung.
Was die WEMAG da in Schwerin macht, scheint mir ein Prototyp oder bestenfalls Vorserie zu sein. Das sind halt die üblichen 5-7 Jahre, die der Rest hinter Tesla herhinkt.
Jo. Das ist 200x die Jahresproduktion von Tesla Energy. Ein weiter Weg noch …
Was sagte die Studie? 18 Tagesverbräuche werden notwendig um ein einigermaßen stabiles Stromnetz mit Batterien und EE zu haben.
Das wären heute fast 30 TWh (ohne Zuwachs durch E-Autos und WP)
Also 4600 Jahresproduktionen. (30 TWh / 6,5 GWh).
Und das nur für Deutschland.
Bei den Autos hat Tesla langfristig eine Wachstumsrate von > 50%/a. Wenn sie das durchalten (was ich ihnen durchaus zutraue), können sie 2035 rechnerisch den gesamten Ersatzbedarf der derzeitigen weltweiten Autoflotte (2 Mrd) abdecken, also 100 Mio Autos. 20 Mio bis 2030 sind erklärtes Ziel.
Beim Batteriespeicher müssen sie gleich drei Dinge schaffen:
Bei einem Wachstum von 100%/a wären sie in 20 Jahren auf Faktor 4096. Auch das traue ich ihnen zu.
Sie müssen die Kosten soweit drücken, dass das jemand bezahlen kann. (80% weniger in 10 Jahren sind von ReThinkX prognostiziert). Ob das reicht?
Die supply chain muss entsprechend mitwachsen. Für Lithium haben sie was in der pipeline, aber Nickelminen brauchen ewig lange für die Erschließung. Andererseits kann sich bis dahin die Batteriechemie noch 5 mal ändern …
Ich weiß jetzt nicht, aus welcher Studie die 18 Tage stammen, aber das bezieht sich wohl auf Deutschland. Wenn wir das europäische Netz betrachten, relativiert sich das etwas. Zur Not haben wir ja auch noch die AKWs in Frankreich. Falls die gerade laufen.
Wir werden auf absehbare Zeit noch Gas als Notreserve brauchen, das wir dann sukzessive durch grünes H2 (z.B. auch aus Afrika) ersetzen.
Der Weg ist nicht leicht, aber zumindest gut erkennbar.
Die Erzeugung erfolgt vollständig klimaneutral. Dafür
steigt die installierte Leistung von Onshore-Windenergie
auf 130 GW, die von Offshore-Windenergie
auf 70 GW und die Photovoltaikleistung auf 355 GW.
Das Stromsystem im Jahr 2050 basiert zu 100 Prozent
auf Erneuerbaren Energien. Inklusive Wasserkraft
und Biomasse decken Erneuerbare Energien im
Jahr 2050 88 Prozent des Stromverbrauchs direkt ab,
7 Prozent entfallen auf Gaskraftwerke, die aus
Erneuerbaren Energien erzeugten Wasserstoff als
Brennstoff nutzen. Die restlichen 5 Prozent werden
durch zwischengespeicherten oder importierten
Strom gedeckt.
Alles aus der Studie von Agora.
Ich behaupte nicht, dass das der Weisheit letzter Schluss ist, aber es weist den Weg.
Ja, aber 5 % von knapp 1.000 TWh sind halt 50 TWh. Dieter hat oben bloß 30 TWh angenommen.
Wenigstens liegen wir in der gleichen Zehnerpotenz. Das ist ja in der Politik schon was Besonderes
Na ob die Annahmen so kommen?
Sieht im Moment nicht so aus.
Und wenn wir mal wieder eine Dunkelflaute über Wochen haben ist das mit den 7 % Gas und 5% Gespeicherten bzw. Importierten Strom auch wackelig.
Zumal das Speicherproblem hier einfach so als gelöst angenommen wird.
Agora als Verfechter des „alles wird elektrisch“ klammert auch mal ganz gerne aus, was es an Herausforderungen gibt.
Je größer die Fläche desto kleiner die Wahrscheinlichkeit und Dauer einer Dunktelflaute, oder?
Insgesamt finde ich es schade, das wir auch hier wieder in die Diskussion geraten: „Das klappt nicht, das dauert zu lange, usw.“ - Was ist denn unsere Alternative?
Von ablehnen war ja auch nicht die Rede.
Verfechter von etwas sein, heißt ja nicht alles andere abzulehnen.
Das ist theoretisch richtig.
Aber die Fläche muss dann auch entsprechend genutzt werden.
Heißt, es müssten wo anders erhebliche Überkapazitäten geschaffen werden, damit sie uns und anderen bei Bedarf mitversorgen. Ob das so funktioniert? Oder verlässt sich dann jeder auf den anderen?
Und mit der Fläche wächst ja auch der Stromverbrauch.
Andere Energiequellen stärker nutzen.
Tiefengeothermie, Solarthermie, Biomasse, Abwärme, und vor allem Energieverbrauch senken.
Da Wind und Sonne nicht gleichmäßig verfügbar sind, werden wir nach Nennleistung gerechnet Überkapazitäten in Kauf nehmen müssen, damit wir auch in schlechten Zeiten genügend Leistung haben. Da die Schwankungen groß sind, müssten wir enorme Überkapazitäten aufbauen. Praktisch so direkt nicht machbar.
Deswegen gibt es zwei Strategien:
Wir speichern in guten Zeiten Strom, so gut es geht. Dann kommen wir mit der geringen Leistung in schlechten Zeiten aus.
Wir vergrößern das Gebiet, in dem Erzeugung und Verbrauch ausgeglichen werden. Das verringert die Wahrscheinlichkeit von Dunkelflauten, vereinfacht gesprochen. Da ist viel Statistik involviert.
Da wo es sinn macht, ja.
Aber nicht auf Teufel komm raus alles elektrifizieren wollen, auch wenn es bessere Alternativen gibt, ist eine andere Sache.
Eine nur PV und Windkraft ist zu eng gedacht.
Na, da sind wil meilenweit davon entfernt.
Da bin ich ja mal gespannt, wie die Kohle- und Atombefürworter in unserer Nachbarschaft da mitziehen. Oder sollen die für uns Kohle- und Atomkraftwerke für schlechte Zeiten mit vorhalten?
Irgendwie auch nicht so toll.
Das dies technisch funktioniert bezweifle ich ja auch nicht, aber ich zweifle, dass die Investoren da mitmachen. Und selbst wenn, zu welchem Preis?
ich lese immer „wir“:
Wer ist denn „wir“.?
Das „wir“ scheitert ja bei uns heute schon auf lokaler Ebene.
Vom Zeitraum, in dem das passieren soll mal ganz zu schweigen.
Dunkelflauten sind teilweise recht großräumig.
Wo und durch wen sollen den die EE-Kapazitäten aufgebaut werden wenn Deutschland, BENELUX, teile Frankreichs und ggf. noch andere Länder im Winter Flaute haben?
Wohl gemerkt, dass wäre dann zusätzlich zum Eigenbedarf.
Eine andere Sache ist natürlich, wenn wir mit Afrika zusammen was machen würden.
Da ist Sonne und teilw. auch Wind im Winter verlässlicher.
Noch mal, ich bin nicht gegen Sonne und Wind. Überhaupt nicht.
Aber das alleine wird auf absehbare Zeit nichts.
Es sollten, wo möglich, mehr andere EE-Quellen erschlossen und genutzt werden.