Maßnahme zum Wassersparen: In Oberursel ist der Bau einer Zisterne bei Neubauten mittlerweile Pflicht. Ich habe auch eine, die ich für Gartenbewässerung und Toiletten verwende.
Bei extremer Trokenheit hilft das aber nix mehr: Denn nach ein paar Wochen ist das Ding dann leer.
Jetzt gab es letztes Jahr ein Besichtigung unserer Kläranlagen, bei der die verschiedenen Klärstufen erklärt wurden usw. Am Ende läuft aus dieser Anlage klares Wasser in den Ursel-Bach und da in die Nidda, in den Main, dann den Rhein und dann ins Meer.
Warum verhindern wir das nicht? Wenn es wirklich trocken ist, wäre ich bereit für das Auffüllen meiner Zisterne mit Brauchwasser bares Geld zu bezahlen. Da kommt alle paar Wochen ein Tanklaster von der Kläranlage und füllt mir meinen Tank auf. Damit kann ich prima meinen Ziergarten wässern und meine Toiletten spülen. Für die Tomatenplantage (30 Kilo pro Jahr ) würde ich dann natürlich eher Trinkwasser nehmen.
Der Preis für das Brauchwasser sollte gerade so hoch sein, das man damit den Tanklaster und den Fahrer finanzieren kann.
Der Effekt wäre das insbesondere in trockenen Monaten weniger Grundwasser gefördert werden müsste und das entnommene Grundwasser zum großen Teil wieder versickert würde. Zusätzlicher Effekt einer solchen Kreislaufwasserwirtschaft wäre ein gesteigertes Interesse der Gemeinde an sauberem Abwasser (also an Inverstitionen in die Kläranalage).
Um dem ersten Einwand zuvorzukommen: Wir haben nur zwei Betriebe in Oberursel, die evtl. problematische Abwässer erzeugen, deren Rückstände man wohl noch nicht aus dem Abwasser filtert. Dafür braucht man ggf. eine gesonderte Lösung.
Würde ich nicht unbedingt empfehlen.
Der Tanklaster fährt vermutlich Diesel, und das Abwasser müsste vorher am Besten mit UV sterilisiert werden, wenn es Krankheitskeime enthält.
Äh das Abwasser enthält leider nicht NUR Keime. Da sind auch noch Reste von Medikamenten und manchmal auch Drogen sowie heutzutage meist auch Mirkoplastik drin. Wer will damit seinen eigenen Garten vergiften? Wer will schon fremder Leute Drogen im Boden versickern lassen? Die bleiben da jahrelang.
Ein Beispiel: Alte trizyklische Antidepressiva bauen sich kaum in der Natur ab und sind kaum zerstörbar,
Nee, das Wasser muss zuerst wirklich sauber genug sein…
Siehe in der Checkbox der chemischen Eigenschaften. Es ist ein kristalliner Feststoff, nicht soo toll löslich, Schmelzpunkt des fertigen Reinstoffpulvers wird mit rund 200 Grad angegeben.
Ein Beispiel ist der lange Zeit am Häufigsten verwendete Stoff aus dieser Stoffgruppe:
Auch möchte niemand die Schmerzmittel des Nachbarn auf dem Teller haben…
wobei heute modernere Mittel zum Einsatz (SSRI und anderes Zeugs) kommen die sind zwar weniger toxisch, aber leider als Umweltgift stärker wirksam, da diese Stoffe Potenter sind. Daneben gibt es noch viel gefährlichere Medikamentenreste im Abwasser wie Krebsmedikamente… wer möchte das im Vorgarten haben? Die Gefahr, dass es doch aufs Gemüsebeet geschwemmt wird ist zu hoch, ein Starkregen verteilt das Giftzeug dann DOCH überall hin… Manchmal sind auch illegal entsorgte Chemikalien und Altöl drin… (hochgiftig)
Ich stufe Abwasser daher Grundsätzlich als hochgiftige Brühe ein selbst wenns nicht stinkt und klar aussieht bis nachgewiesen ist, dass es aus einer Kläranlage kommt, die wirklich gut genug ist… Eben weil zwar geklärt wird (das wasser wir wieder hell, wie der Nahme schon sagt) das heißt aber nicht dass alle Chemische Gifte entfernt sind. Aus Kläranlagen müssen endlich richtiger Abwasserentgiftungsanlagen werden, dann erst benutze ich dieses Wasser wieder…
Also wirklich nur saubers Abwasser zum Blumen gießen benutzen. Oder falls vorhanden, Regenwasser
Also, wir reden glaube ich von verschiedenen Zeithorizonten und Prioritäten: Wenn es so Trocken wird, wie im Moment in Südfrankreich und das auch noch über Jahre, dann ist da bisschen Diesel eines Tanklasters nicht mehr unser Problem. Zumal man bei den Strecken natürlich auch eine E-Laster verwenden kann.
Ich bin kein Experte für Kläranlagen und habe damals leider nicht mitgeschrieben. Aber prinzipiell: Ist es wirkclih besser dieses Wasser aus der Kläranalage, welches nach eurer Aussage immer noch voller gefährlicher Keime und Medikamente ist, einfach den Bach runter gehen zu lassen?
Ich hatte auch mal die verrückte Idee, daß jeder der Wasser aus einem Fluss entnimmt, das 1 km unterhalb der Stelle tun muss, an der er sein Abwasser einleitet.
Nachtrag:
Der Link beschreibt aber die Belastung von Abwasser nicht die Belastung von geklärtem Wasser nach der Kläranlage.
Ich denke dabei eigentlich zuerst an die „normalen“ Wälder und Forste
Die Landwirtschaftlichen Böden müsste man mit Pflanzen dauerhaft bedecken, damit sie nicht so viel Wasser verdunsten. Weide statt Acker wäre ein Beispiel dafür oder Permakultur mit Bäumen, die die Böden beschatten. Auf das Bewässern müssen wir möglichst verzichten, wenn das Wasser knapp
wird.
Ich komme ja eigentlich aus der anderen Richtung, d.h von den Leuten, die immer gesagt haben, dass es für Flüsse und Bäche besser sei, dort kein Abwasser einzuleiten.
Inzwischen habe ich aber auch erfahren, dass es in Berlin bereits konkrete Überlegungen gibt, geklärte Abwässer in Teichlandschaften einzuleiten, damit diese nicht austrocknen.
Aus Süd-Kalifornien kenne ich es auch, dass Parkanlagen dort mit Abwässern bewässert werden und Flüsse im Sommer komplett austrocknen.
Wenn wir schon so weit sind, dass es Streit darum gibt, wer das Abwasser haben darf, sind wir echt am A…
Kennst Du ein Konzept, wie man ganze Wälder bewässern kann? Mir fällt da spontan nur ‚Tröpfchenbewässerung‘ aka Plastikschläuche verlegen ein, wobei das für ausgewachsene Bäume schon eher ein Rinnsal sein müsste.
Wenn der Wald ein Gefälle hat, könnte man das Wasser hochpumpen und dort einleiten. Mit etwas Glück füllt es dann eine wasserführende Schicht den Hang hinunter.
Die Idee ist, die Wälder noch rechtzeitig an geeigneten Standorten wiederherzustellen, solange es dort noch regnet. Dann verdunsten sie auch wieder Wasser und halten den Wasserkreislauf in Gang.
Meine Frage ging aber in die Richtung „Wir haben eine (temporäre) Dürre, aber dank Meerwasserentsalzung genug Wasser. Wie retten wir damit unsere Wälder?“.
Ich denke, es ist eine Illusion, unsere Wälder so retten zu können. Sie werden großflächig absterben, und andere Baumarten, die mehr Trockenheit abkönnen, werden übernehmen, wenn wir den Umbau rechtzeitig zulassen, bevor der Boden weg erodiert ist.