Das kann ich nicht bestätigen. Die aktuell gebauten Anlagen sicher, aber da hast Du ja immer ein paar Jahre Vorlaufzeit. Robert hat ein paar Dinge auf den Weg gebracht, die die Genehmigung von EE Anlagen wieder deutlich vereinfach wird, alleine schon deswegen weil diese nun in der Abwägung als Interesse der öffentlichen Sicherheit berücksichtigt werden müssen. Das wirkt sich auf alle anderen Fachbereiche aus.
Die aktuellen Bereiche, vor denen die EE Branche steht sind die hohen Zinsen und die Lieferprobleme - dafür können wir aber wirklich nichts. Nach dem was ich weiß zahlt das Wirtschaftsministerium Anlagenherstellern von Windrädern sogar Geld, damit sie Ihre Produktion schon ankurbeln damit die Anlagen da sind wenn die Genehmigung vorliegen.
Das einzige womit ich nicht einverstanden bin, ist die Deckelung der Erträge - das Geld wird für den Ausbau benötigt, wegen der steigenden Zinsen und der steigenden Materialkosten.
Ich hoffe auf alle Fällle, dass Du bleibst - unabhäng davon Dir aber auch ein gutes und friedliches 2023!
Schaue auf die aktuell beendete Ausschreibung für WKA.
Für mich hat die Energiewende einen entscheidenden Fehler: wir überlassen den Großteil der Erträge wenigen Konzernen und begeben uns in neue alte Abhängigkeiten. Meine Forderung: öffentlicher Superwumms-Investitionsfonds plus lokale Bürgerenergie. Mit den Erträgen aus dem Energiesektor können wir weitere öffentliche Leistungen auf eine stabile Säule stellen.
Genau das gilt es zu vermeiden, den Energieausbau unnötig zu verteilen. Der Staat als Investor verfügt über wesentliche Finanzierungsvorteile und Durchsetzungsmöglichkeiten, auch was das Verfügbarmachen von Lieferkomponenten betrifft.
Da habe ich einen deutlich anderen Gegenentwurf, s.o. Energie muss weiterhin preiswert bleiben, ist das Blut in unseren Adern.
Ich schreibe immer noch, weil mir das Gelingen - zunächst der Energiewende - am Herzen liegt. Ich komme aus der Bankenbranche, habe mit ihr vor zehn Jahren gebrochen, und versuche nun seit drei Jahren den Grünen wesentlich höhere öffentliche Investitionen in die sozial-ökologische Transformation schmackhaft zu machen. Diese funktioniert nicht - oder nur sehr teuer - mit Konzernen als privatwirtschaftliches Standbein. Habeck ist bei der Beschaffung von Gas bereits deren lange Nase gezeigt worden, #CL0 (Lindner) beim Spritsteuernfiasko. Börsen werden von Denen bestimmt, die über finanzielle Power verfügen. Neoliberale versuchen mit allerlei Mythen, Staaten von Rohstoff-Börsen fernzuhalten. Die Privatwirtschaft bestimmt, wohin die großen Geldströme fließen, Privatbanken finanzieren das bei entsprechenden Renditeversprechen nur zu gerne. Es wird fälschlich gern über die EZB als Versagerin bei der Inflationsbekämpfung hergezogen, im wesentlichen ist es aber privatwirtschaftlich verantwortete Angebotspolitik mit historisch hohen Konzerngewinnen. Das ist selbst dem ifo-Institut schon aufgefallen.
Ich stimme Dir zu. Um das zu erreichen müssen diese Ausschreibungen wieder abgeschafft werden. Nur so bekommt man Planungssicherheit für Investitionen. Ich kann schließlich nicht Millionen Euro von Kleinanlegern einsammeln und dann heißt es Ätsch, wir bekommen doch keine Förderung.
Ich befürworte zwei Standbeine: Staat als Primär-Eigentümer von Erzeugung und Netzen, ergänzt um lokale Bürgerenergieparks. Auktionen in Form von Vergütung pro KWh fallen weg, werden klassisch ersetzt durch Verauktionierung der Baukosten, so dass die Herstellungskosten nicht aus dem Ruder laufen. Bürgerenergieparks regeln Herstellung wie auch Vertrieb in Eigenregie.
Das Modell das vorher praktiziert wurde ganz einfach. Frei nach dem Motto: Der Code ist das Gesetz
Es wurde eine Gesetzesänderung gemacht und der Ausbau ist eingebrochen. Als Informatiker ist damit das Problem klar: Gesetzesänderung zurücknehmen.
Um Klimaziele zu erreichen, hält Habeck einen Zubau von zehn Gigawatt pro Jahr für notwendig. „Zehn Gigawatt Zubau pro Jahr sind natürlich eine wirklich hohe Zahl“, sagte der Minister. „Das haben wir noch nie geschafft in Deutschland, da waren wir noch nie - und das dauerhaft verstetigt.“
Was wurde denn vorher praktiziert?
Jeder bekommt einfach einen Betrag pro kWh?
Wer soll diesen Betrag und vor allem wie hoch festlegen?
Die Argumentation war ja:
Wenn die Ausschreibungen unterzeichnet sind, könnten ja andere gerne noch bieten.
Also los, nicht alles den Konzernen überlassen.
Vielleicht muss der Maximalbetrag zu dem Geboten werden kann angehoben werden.
Widerspricht aber:
Alles nicht so einfach.
Nur immer auf die bösen Konzerne schimpfen und entmachten wollen hilft auch nicht.
Und der Staat hat sich selten als die bessere Lösung gezeigt.
Ich spreche mich klar für Unternehmertum bis zu einer branchenabhängigen Größe aus. Too big to fail darf es ebenso wie oligopolistische oder gar monopolistische Strukturen nicht geben.
Nach meinen Vorstellungen soll ein Staat auch nicht sonderlich ins operative Geschäft seiner Gesellschaften eingreifen, sondern klare vertragliche Vorgaben (Service Level Agreements) an die operativen Einheiten - intern wie extern - formulieren und überwachen (lassen). Fachkräfte werden auch in diesem Setup benötigt.
Keiner redet davon, daß der Staat Windkraftanlagen bauen soll sondern die Bürger.
Ich bin selbst seit 15 Jahren Miteigentürmer eines Windparks und hatte dieses Jahr 14% Prozent Rendite (vor Einkommenssteuer). Es gibt hunderttausende von Bürgern, die gern Anteile von Windparks zeichnen würden.
Und das wäre wirklich die bessere Lösung für unsere Energieversorgung. Ich erinner nur daran, das die Energiekonzerne es geschafft haben die Folgekosten der Atommülllagerung gegen einen geringen Ablass an den Staat anzutreten. Entmachten der Konzerne hilft nicht gegen den Klimawandel, da hast du Recht. Es hilft aber der Demokratie.
Wie auch immer: Ich freue mich auch im neuen Jahr auf unsere Diskussionen und wünsch Dir und allen anderen einen Guten Rutsch und ein frohes neues Jahr!
Jörg
Ja, aber … womit beteiligen sich die, die gerade eben mit Ihrem Geld hinkommen ?
Einen Kredit bekommt man so auch nicht.
Bürger im Sinne von Klatten , Quant + co oder auch Leute ohne dickes (Einkommens-) Polster ?
Ja, aber , nur wenn alle Bürger zumindest eine kleine Sicherheit der Teilhabe hätten, wäre das wirklich demokratisch.
Ja, aber wer schafft es an den Bau von WKA und PV eine Beteiligungspflicht von Bürgern zu binden ?
Konkrete Gesetzesvorlage ?
Könnten die beschriebenen Institutionen diese Beteiligung/Teilhabe leisten ?
Ja , ich wünsche uns allen ein möglichst positives Jahr bei dem es endlich möglich wird nicht immer nur der Katastrophe hinterher zu rennen.
Und wer zb. durch die Wirtschaftskrise in Arbeitslosigkeit gerät, müsste seine PV anteile erstmal sofort verkaufen und aufbrauchen, bevor überhaupt hilfew gewährt wird, auch wenn die Investition in PV die Altersvorsorge war.
Gegenfrage - wer schafft es, jemanden zum Bau von EE Anlagen zu bewegen wenn man diese dann aus der Hand geben muss?
Wir projektieren zu über 90 Prozent mit Bürgerbeteiligung, es gibt aber schon Momente wo man das Konzept am liebsten hinwerfen würde weil es oft darauf hinausläuft, dass das Risiko an uns klebt und wenn es läuft alle die Hand aufhalten. Wenn es nicht läuft, ist es natürlich unser Problem.
Und von welcher Art der Beteiligung sprechen wir? Nachrangdarlehen, Kommanditbeteiligung, Genossenschaftsanteile, Geld für lau?
Bei der ‚Bürgerenergie‘ geht es doch nicht darum, dass sich jeder Einwohner beteiligt, sondern um (inter-)nationaler Energiekonzern vs. lokale/regionale Träger. Wenn sich da also die Zahnärzte, RAs und Handwerker etc. eines Städtchens zusammentun, ist das imho gut genug.
Und ja, Geringverdiener sollten sich von Investitionen fernhalten.
Gleichzeitig werdenb Investitionsgewinne gering Besteuert, aber Lohnsteuer hoch besteuert…
Es währe besser, Geringverdienende nicht durch Sanktionen zu zwingen, ihre Investitionen bei jeder Arbeitslosigkeit zu veräusern. So eine art Pfändschutz für Renteninvestitionen währen angebracht. Norwegen macht das so bereits.
Die sogenante NorwegenRente täte Deutschland gut.
So könnten zb. PV Anlagen durch NorwegenRentenmodelle Finanziert werden
Die Beobachtung ist richtig, aber Du ziehst die falschen Schlüsse daraus. Wir haben Projektlaufzeiten von mehreren Jahren - das ist noch das Resultat der alten Regierung. Wichtige Gesetzesänderungen tretzen Anfang 2023 in Kraft, wenn wir im Sommer schnelle Genehmigungen reinkriegen (was ich nicht glaube, da manche Dinge erst einmal in den Köpfen der Verwaltung ankommen müssen, vielleicht braucht es dazu auch mehrere Gerichtsprozesse), dann haben wir momentan bei manchen Komponentan Lieferfristen von gut über einem Jahr. D.h. frühestens im Sommer 2024 kann sich unsere Regierungsbeteiligung effektiv auf die Ausbauzahlen auswirken. Soweit meine Schätzung.
Schön und gut, aber was sollen wir als Enwickler machen wenn eine Windenergieanlage in den letzten Jahren im Preis um deutlich mehr als 1 Mio pro Stück kostet? Wir können die Kosten nur weitergeben. Und wenn man das irgendwie subventioniert, dann bleiben die Kosten auch bei den Bürgern hängen.
Ich kenne Kommunen, die haben sich eigenen Windenergieanlagen geleistet, Gesellschaftform gKU. Die sind der Renner - das ist in meinen Augen auch eine Form von Bürgerbeteiligung, vielleicht sogar einer des besten. Auch wenn es gefühlt keine Bürgerbeteiligung ist. Zudem haben die Kommunen mit KU (Kommunale Unternemen) den Vorteil, dass sie im Genehmigungsverfahren doch Vorteile haben und es auch bei den Banken leichter haben.
Der Rentenfond ist glaube ich eine Möglichkeit, wie man viele kleine Einkommen in einen Großinvestoren umwandeln kann.
Genossenschaften sind, wenn ich das richtig verfolgt habe ebenfalls als Modell geeignet um dann lokal viele Kleine Anleger zu poolen.
Die bezahlen mit Ihrer Stromrechnung auch mit in das Betriebsvermögen der Anlagenbetreiber ein.
Die mögliche Belastung durch die WKA haben alle gleichermaßen.
Hauptbestandteil sollte also eine Rente sein.
Wenn eine bestimmte Zahl von Einzahlungen in diese Rente erfolgt ist kann auch eine Art regelmäßige
Gewinnausschüttung aus diesen erworbenen Anteilen erfolgen.
Mir würde dabei ein minimal sehr kleiner aber sichtbarer Ertrag für Alle vorschweben.
Ein angemessener Kapitalertrag den man nicht durch Arbeitslosigkeit oder Krankheit verlieren kann würde für viele ungeliebte aber notwendige Habenichtse ein Quentchen Wertschätzung und Teilhabe bedeuten.
Damit kann man Wahlen gewinnen. Das sind 40 % der Gesamtbevölkerung.
Außerdem kann man durch diese deutsche Norwegenrente die Zeichnungsprobleme überwinden.