das halte ich für einen Irrtum.
Die Bürgergesellschaften kriegen auch garantierte Einspeisevergütung, aber eben ohne Ausschreibung.
Also meine Bergündung der Auswirkungen des Gesetzes ist nur eine Theorie von mir.
Ich bin da kein Experte. Aber das die Gesetzesänderung die Ursache des
Zusammenbruchs des Windkraftausbaus war, darauf wette ich bares Geld!
Gab es i.V.m. der Ausschreibungspflicht nicht auch noch eine mengenmäßige Deckelung (die heute nicht mal ausgeschöpft wird)?
Gab es eigentlich eine Begründung für dieses Gesetzespaket???
Falls die gelautet haben sollte „Wir haben jetzt schon mehr EE, als wir verbrauchen können (Stichwort: Nord-Süd-Trasse oder auch fehlender Speicher) und die Abregelungsvergütung frisst uns auf!“, hätte ich das sogar unterschrieben. Es macht halt nur bedingt Sinn, massenhaft EE zu bauen, die dann meistens abgeregelt ist.
Wir sollten mal viel genauer auf die Gründe für die Abregelung schauen …
Also nach meiner Erinnerung war der Anlass (die Ausrede) damals die Pleite von Prokon.
Ich erinnere mich noch das in jeder S-Bahn Plakate für die Genussrechte von Prokon hingen.
Damit begann bei der Politik die Idee: Kleinanleger verlieren Geld => Da müssen wir was tun!
Und auf diesen Zug sind dann halt die Lobbyisten draufgesprungen und haben die ganze Windenergieförderung so umgekrempelt, das der ganze Wirtschaftssektor eine Vollbremsung gemacht hat.
Das mag ich nicht glauben. Die Reduzierung der Gesamtmenge wäre die denkbar ungenaueste Maßnahme zum Schutz der Kleinanleger.
Andererseits … bei der GroKo macht gerade das die Maßnahme wieder plausibel
klar, gibt es immer
https://dip.bundestag.de/vorgang/.../75054
Aber mühsam, viel Text, und wer weiß, ob die offiziellen Gründe der CDU die wahren Gründe waren.
Es scheint mir eher so pseudo-liberales Geschwätz von Markt und Wettbewerb zu sein, kein harter Grund.
hier noch was
„Spätestens 2017 sollen Ausschreibungen die Höhe der
finanziellen Förderung für Strom aus erneuerbaren
Energien ermitteln. Damit setzt die Bundesregierung die
Entwicklung des EEG konsequent fort: Nach der Abschaf-
fung der physischen Wälzung durch die Ausgleichsme-
chanismusverordnung 2009/10, nach der Einführung der
optionalen Marktprämie durch das EEG 2012 und der
verpflichtenden Direktvermarktung durch das EEG 2014,
ist die Umstellung der Förderung auf Ausschreibungen der
nächste und konsequente Schritt für mehr Marktnähe und
Wettbewerb im EEG“
Nu ja …
Du versteht den Ablauf falsch: Es gab einen Anlass am Gesetz zu schrauben. Oder besser zwei:
- Die Umlage wurde immer teurer. wg. Erfolg und wg. der vielen Ausnahmen.
- Viele Kleinanleger hatten bei Prokon die Genussscheine gekauft. D.h. im Prinzip der Firma einfach Geld geliehen - ohne Stimmrecht.
- Also => Auftritt Politiker als Retter des kleinen Mannes!
- Oh, es wird an dem Erneuerbare Energiengesetzt geschraubt!
- Da kommen die Kakerlaken (ups - ich meine natürlich die Lobbyisten) alle aus ihren Löchern.
Das Ende der Geschichte kennen wir ja.
„Immer ist eine Industriegesteuerte Lobby schuld“
Man, immer die gleichen (Grünen) Erzählungen, die es erst mal zu beweisen gilt.
Wenn die WP-, PV- und WKA-Lobby ihre Interessen durchbringt, ist es natürlich in Ordnung.
Die Begründung war damals, dass man befürchtete, dass die hohen Vergütungen den Strompreis (EEG-Umlage) nach oben treibt. War im Prinzip auch so, weil fossile Energie damals noch viel billiger war. Man wollte eben über Ausschreibung die günstigste Lösung haben. Was ja auch erst mal nicht falsch ist. Ist ja eine übliche Vorgehensweise.
Dann ist noch eine Deckelung gekommen, um den „teueren“ Zuwachs zu bremsen und weil der Stromnetzausbau nicht hinterher gekommen ist. Sehen wir ja heute auch bei den Abregelungen.
Das waren nach meiner Erinnerung die zwei Hauptgründe die genannt wurden.
Das sich das heute, auch durch das Drama mit Russland, anders darstellt, ist auch klar.
Das da ggf. auch andere Interessen mitgespielt haben (siehe oben) ist nicht ausgeschlossen, aber das wäre zu beweisen.
Hier übrigens mal eine kleine Malerei von mir: Was wäre wenn die Erneuerbaren Energien weiter so ausgebaut worden wären wie bis 2017?
Der Ansatzpunkt für meine Projektion ist nach 2017, weil ja noch Anlagen nach der alten Gesetzeslage fertig gestellt wurden.
2030 wären wir bei 95%!
Schönes Wunschdenken.
Die Welt aber nicht linear.
Die letzten 20% erzeugen soviel Aufwand wie die ersten 80%.
Die low hanging fruits sind irgendwann abgeerntet.
Und wieder mal nur Strom betrachtet.
Wenn WPs und E-Autos den Stromverbrauch nach oben treiben, wirkt das auch dämpfend auf den EE-Anteil beim Strom, bzw. würde den zusätzlichen notwendigen Ausbau für jedes % erhöhen.
Du hast Recht, der Ausbau ist nicht linear:
Warum soll - bei Solar - der Ausbau schwieriger werden? Die Kurve sieht für mich verdammt exponentiell aus.
Bei Wind vielleicht, weil die Standorte ausgehen. Aber auch dort: Mein Windpark hat beim Repowering mit weniger Anlagen auf ungefähr der gleichen Fläche seine Leistung verdoppelt oder so (kann auch mehr sein - ich hab jetzt nicht nachgesehen).
D.h. auch bei Windparks ist die Entwicklung - unter den richtigen finanziellen Bedingungen - nicht linear.
Allerdings:
Sowohl bei Wind- als auch bei Solarenergie an Land führen die Ausschreibungsrunden hingegen mittlerweile zu sogar sehr starken Unterzeichnungen. Die Analysedienstleister verweisen auf eine Ausschreibung in Dänemark für einen technologieneutralen Tender schon im Oktober 2021, für den kein einziges Angebot eingegangen war. In Deutschland hatte die boomende Photovoltaik (PV) dagegen im vergangenen Jahr bei fast 4,9 Gigawatt (GW) durch die Bundesnetzagentur (BNetzA) ausgelobten neuen PV-Erzeugungskapazitäten nur zu Geboten der Entwickler für 2,9 GW geführt. In Spanien hatten die mit neuen Regeln wiedergestarteten Ausschreibungen zwar 2021 noch zu einer enormen Nachfrage bei Projektierungsunternehmen geführt. 2022 allerdings gab es für ein 3,8-GW-Auktionsvolumen nur bezuschlagte Gebote für 223 Megawatt (MW), was einer Unterzeichnung um 94 Prozent gleichkam.
Nicht ganz so krass schnitten andere EU-Länder ab. Doch mit Zeichnungswerten, die wie in Italien gerade einmal nur zu Zuschlägen für die Hälfte der ausgeschriebenen Erzeugungskapazität führen konnten oder wie in Deutschland und Frankreich zwar darüber, aber auch nicht mehr als zwei Drittel des möglichen Projektvolumens auf die Bahn brachten, waren auch hier die Onshore-Ausschreibungen 2022 ein klarer Misserfolg.
Als Ursachen des negativen europäischen Tender-Trends benennt Global Data die hohen Kosten für Rohstoffe, Anlagen-Komponenten und Ausrüstung der Errichtungsunternehmen und die zugleich niedrig gebliebenen von den Staaten zur Strompreisdämpfung vorgeschriebenen Gebotsobergrenzen. Die insbesondere als indirekte Folge des Ukrainekrieges anhaltende Inflation allgemein, verbunden im Besonderen mit Lieferkettenengpässen sowie anhaltend hohen Rohstoffkosten und nun ebenfalls ansteigende Logistikkosten seien für die Zurückhaltung auf Investoren- und Projektiererseite verantwortlich, argumentieren die Markt-Analysten. Zu langsam erteilte neue Baugenehmigungen für Projekte, erwähnte Global Data als eine weitere Ursache. Und in Spanien waren gemäß der Analyse auch die dort sehr speziellen Wettbewerbsregeln mit einem versteckten Preismechanismus zusätzlich für den Misserfolg mitverantwortlich.
Das ist ziemlicher Mist, denn der Strom von On-Shore Windkraftanlagen ist fast immer billiger als Offshore:
(Quelle)
Du vermengst da oft alles Mögliche.
Der Globale PV-Markt ist ganz was anderes. Die befinden sich noch vielfach ganz am Anfang.
Wir kommen jetzt z. B. schon in die Speicherproblematik. Da sind die meisten Länder noch weit weg davon.
Wir haben Netzengpässe, um z. B. Windstrom abzutransportieren. In Ländern mit Erzeugungsengpässen hat man viel Luft im Netz, die man erst mal füllen kann.
Oft ist es in Entwicklungsländern auch „normal“ bzw. eher akzeptiert, dass der Strom mal weg ist.
Also die Speicherproblematik erst mal nicht so kritisch. Da läuft dann halt der Diesel oder man arrangiert sich.
Bei uns erwartet man das Strom immer verfügbar ist.
Bei uns geht es dann an Prozesse, die nicht so einfach auf PV- und Windstrom umzustellen sind.
Ich sage ja auch nicht, dass wir schon in der kritischen Endphase (70-100% würde ich schätzen) wären.
Es ist spannend, wie sich die höheren Finanzierungskosten wegen höherer Zinsen auswirken werden.
Mir schwant da nichts Gutes.
3 Beiträge wurden in ein existierendes Thema verschoben: Warum gibt es in Deutschland nicht noch mehr Batteriespeicher?
Ich nehme an diese Urteile bringen zum einen Klarheit und beschleunigen wirklich die meisten Vorhaben:
Dann klappt doch endlich mal was.
Danke, guter Hinweis!
Der neugefasste § 2 EEG, auf dem die Urteile im Wesentlichen beruhen, ist tatsächlich ein Gewinn.
Mit dem argumentiere ich auch immer, wenn meine Leute keine Genehmigung bekommen oder es wieder ewig dauert.
Auch § 13 KlimaSchutzG
https://www.gesetze-im-internet.de/ksg/__13.html
und die Entscheidung des BVerfG zum Klimaschutz sind wichtig.
Juristisch tut sich da schon einiges.
Die Hürden sind nach meinem Eindruck die Komplexität der Regeln, die Bürokratie und der Personalmangel auf mehreren Ebenen (Behörden, Gutachter, Planer, vielleicht sogar Anwälte).
auf keinen Fall
na gut, war ein Versuch
hier eine Stellungnahme aus einem Email-Newsletter des BWE (Bundesverband Windenergie, da sind wir Mitglied) von heute zur Situation der Windkraft in D.
Das klingt richtig gut, und die wissen auch Habecks Arbeit zu schätzen.
"Liebe Windfreunde,
in dieser Woche trifft sich die Branche in Husum. Die Stimmung in der Branche ist gut.
Überall eröffnen sich neue Möglichkeiten und Chancen. Projekte kommen zurück, die jahrelang in der Schublade lagen. Überall werden auch neue Vorhaben angepackt.
Die Flächensicherung läuft und nimmt die neuen Weichenstellungen der Bundesregierung bei der Gemeindeöffnungsklausel und in Sachen Privilegierung für Gewerbe- und Industrie auf.
Gut strukturiert wird in der Mehrzahl der Betriebe neues Personal eingestellt. Erfreulich ist, dass die Branche es schafft, immer mehr Quereinsteiger für ein Mitmachen bei der Energiewende zu begeistern.
Die Startrampe ist gut. Die Gesetze der Bundesregierung beginnen zu wirken.
4.000 Megawatt neue Genehmigungen bis August, die Chance, in diesem Jahr 6.000 bis 6.500 Megawatt zu erreichen, ist real. Damit wird sichtbar, dass ab dem 3. / 4.Quartal 2024 der Zubau deutlich an Schwung gewinnen wird. Noch tragen im Wesentlichen drei Bundesländer – NRW, Niedersachsen und Schleswig-Holstein – die neuen Zahlen. Wenn die anderen Bundesländer nun ebenfalls mehr Tempo schaffen, wird die Ausgangsbasis für jährlich 10.000 Megawatt Zubau geschaffen.
Husum zeigt die Innovationskraft der Branche.
Die Anlagen liefern immer mehr Kilowattstunden, sie werden effizienter, die Kombination von Wind, Fotovoltaik und Sektorenkopplung schafft neue Ansätze für die Versorgungssicherheit mit Erneuerbaren. Digitalisierung und neue Wartungskonzepte greifen ineinander.
Wir wissen den Energieminister Robert Habeck an unserer Seite, erfahren die Unterstützung in immer mehr Bundesländern. Der politische Wille sorgt für eine Transformation in den Behörden. Es gibt weiter Steine und Hürden, die wir schnell aus dem Weg räumen müssen. Dafür arbeitet der BWE.
Ihre
Bärbel Heidebroek
BWE-Präsidentin"
Aktuell
Was ist passiert…?
Steht doch im verlinkten Artikel, oder nicht?