Interessante KOmbination - gibt es nun Deiner Meinung nach Hoffnungsschimmer für eine Entwarnung/Zuversicht?
Also, wenn der weltweite Rückgang der Bevölkerung zu allmählich nachlassender Belastung von Ökosystemen und Klima führen sollte, könnte das - optimistische Variante - vielleicht dazu beitragen, wenigstens heftige militärische Verteilungskriege um die knapper werdenden Ressourcen zu vermeiden. Weniger Menschen brauchen halt auch einfach weniger Wasser, Nahrung, Rohstoffe etc.
Sodass zumindest mal die - Stand heute nicht mal ausgesprochen pessimistisch, eher realistisch anmutende - Befürchtung, bevor die Klimakatastrophe die Menschheit direkt ausrottet, macht sie das indirekt
(bzw. die Menschheit macht es selber) über mit aller Erbarmungslosigkeit geführte Verteilungskonflikte um die letzten verfügbaren Ressourcen, dann vielleicht doch nicht Wirklichkeit werden könnte.
Aber wenn die Klimaveränderung so wie jetzt ungebremst fortschreitet, dürften ihre Auswirkungen auf die Lebensbedingungen für uns Menschen und eine große Zahl der Tiere, die mit uns und von denen wir letztlich auch leben, mittelfristig so erheblich sein, dass auch eine um ein paar Milliarden geschrumpfte Erdbevölkerung möglicherweise nicht mehr in der jetzigen zivilisatorisch-technologischen „Komfortzone“ existieren könnte, an die wir uns inzwischen gewöhnt haben. Ob es dann zu einem „Rückfall“ auf Zustände ähnlich wie vor ein paar Hundert Jahren käme?
O.K., alles ziemlich spekulativ.
Daraus kann man doch aber eigentlich nur den Schluss ziehen, wir sollten alles in unserer Macht stehende tun, um wenigstens den jetzigen Zustand, der ja vergleichsweise erträglich ist, zu erhalten und nicht weiter massiv zu gefährden.
Damit unterstellst Du, dass die Prognosen der Klimawissenschaft einfach nur „Panikmache“ sind. Ohne Dir zu Nahe treten zu wollen: Was qualifiziert Dich zu diesem harschen Urteil?
Na klar, es gibt ein paar - meist bei genauerem Hinsehen eher dubiose - „Institute“, die aus dem weit über 90 %-igem wissenschaftlichen Main-Stream ausscheren. Willst Du etwa diesen „alternativen Wahrheiten“ folgen?
Die Klimawissenschaft macht nur Prognosen über die Entwicklung des Klimas, nicht über den evtl. Weltuntergang. Das macht dann die Klimafolgenforschung.
Entschuldige die Haarspalterei, aber wenn man sich Wissenschaft beruft, sollte man sich auch um wissenschaftliche Genauigkeit bemühen.
Als erstes: Man zitiert nicht halbe Sätze und verfälscht damit die Aussage.
Der Satz lautet vollständig:
Damit ist ausgedrückt, dass die Kommunikation mit Panikmache und Weltuntergang nicht zielführend ist und oft zum Gegenteil vom Gewollten führt.
Ich bezweifle überhaupt nicht die Aussagen der Wissenschaft und die Dringlichkeit des Themas.
Naja, wenn wir von einem Bremsweg 1 Jhd. ausgehen, dann wird es - auch dann, wenn wir uns ab heute völlig emissionslos verhalten würden, erst einmal - auch völlig unabhängig von der Entwicklung der Bevölkerungszahlen – erst einmal deutlich wärmer, es wird deutlich schrumpfende Ressourcen geben, und unse angeborene „Bereitschaft“, die eigenen Pfründe zu Lasten eines Teilens notfalls mit Gewalt abzusichern, eher die Kriegsbereitschaft für einige Jahrzehnte noch steigen lassen.
Natürlich kann man es rein intellektuell als Silberstreif am Horizont sehen, dass in ca. 200 Jahren - so es denn dann noch Menschen gibt - es gibt auch durchaus Untersuchungen in Tschernobyl, dass - wenn sich der Mensch wirklich komplett raushält, es durchaus schneller gehen könnte als ein Jhd. - das ist definitiv ein Hoffnungsschimmer - allerdings nur ein theoretischer - denn so viel Zurückhaltung wird es wohl demnächst nicht geben.
Das ist für mich schon ein echt problematisches Dilemma - die Naturwissenschaft sagt bislang immer noch, wir könnten die Wende noch schaffen - die Änderungen sind aber schon so gravierend, dass wir sie nicht umsetzen werden - überwiegt hier also die Hoffnung, es (technisch) noch schaffen zu können - oder die Befürchtung, wegen der Unfähigkeit, die notwendigen Änderungen auch umsetzen zu können, daran zu scheitern.
Ich bin immer noch auf der Suche nach jemandem, der mich von ersterem überzeugen kann…
O.k., nehme die Detailkorrektur hin. Aber den Kern meines Arguments hast Du schon verstanden, oder …???
Du bleibst aber dabei, dass die Prognosen der Klima- und Klimafolgenforschung „Panikmache“ sind? Sonst würdest Du diesen abwertenden Begriff ja wohl kaum verwenden (?).
Ich bin da ganz anderer Meinung und überzeugt, dass die wissenschaftlichen Warnungen vor Folgen, die man denn meinetwegen auch etwas zugespitzt als „Weltuntergang“ bezeichnen könnte, sowohl im Ausmass als auch - schon längst - in der Tendenz völlig zutreffend sind.
Was Anderes ist es, wenn eine nicht geringe Zahl unserer Mitmenschen diese Prognosen dann ihrerseits für „Panikmache“ halten und lieber auf die Köllsche Standardhoffnung vertrauen „et kütt, wie et kütt“ und „et hett noch emmer joot jejange“.
Ob man dieses etwas bräsige Gottvertrauen dann mit einer entsprechend schonungslosen Kommunikation der wissenschaftlichen Erkenntnisse und Schlussfolgerungen konfrontieren und erschüttern soll oder ob man die Leute lieber mit einer positiv gestimmten Botschaft („Deutschland, alles ist drin“) dort abholt, „wo sie stehen“ - das genau ist der Kern des Disputs unter Grünen.
Klar, wenn ich Mehrheits- und Kanzlerpartei werden möchte, sollte ich die Mehrheit der Leute bewusstseinsmäßig lieber nicht überfordern.
Aber, um dann nach Erringung der Macht was, bitte, zu tun? Nur das, was ich auch angekündigt hatte und was erkennbar nicht ausreichen wird und von der weiteren Entwicklung dann auch als halbherzig und unzureichend demaskiert werden wird?
Oder um, einmal auf den Regierungsbänken angekommen, nun aber die ganze Liste der grausamen Notwendigkeiten (oder, besser, notwendigen Grausamkeiten) auszupacken und umzusetzen? Entgegen unseren vorherigen beschwichtigenden Erklärungen?
Beides trägt nicht zur eigenen Glaubwürdigkeit bei und fällt einem auf längere Sicht auf die Füße. Der allgemeine Glaubwürdigkeitsverlust „der Politik“ beruht zu einem großen Teil auf diesen beiden Verhaltensweisen aller Parteien (wobei die Grünen dabei noch zu den eher „weissen“ Raben gehören). Und ist das dann wirklich „zielführend“?
Ich bin dann lieber für Klartext auch vor der Wahl.Und dann muss man eben mit denen als Wähler/innen zufrieden sein, die einen für und wegen dieser Klartext-Ansagen wählen - in der, bezogen auf das Klima-Thema, realistischen Erwartung, dass die Zahl der Menschen, die „den Schuss gehört“ haben, langfristig wachsen wird.
Ich halte die Prognosen der Klimaforscher für sehr zuverlässig, sie bewegen sich aber in einem breiten Korridor, je weiter in der Zukunft desto breiter.
Was genau die Auswirkungen einer bestimmten Erhöhung des globalen Mittelwertes sind, lässt sich m.W. viel schwieriger voraussagen. Ich kenne da aber auch kaum neuere Studien und Prognosen dazu. Würde mich über entspr. Links freuen.
Die pauschale Weltuntergangsaussage halte ich auch für kontraproduktiv.
Das Problem ist natürlich auch, egal was wir (BRD) tun, es wird sich als nicht ausreichend demaskieren.
Das führt, nicht nur bei mir, zu einem Gefühl der Ohnmacht und im weiteren zu einem Gefühl der Nutzlosigkeit eigener Anstrengungen. Wenn ich dann noch sehe, wie Teile der Jugend, die es ja besonder betrifft, bendenkenlos in der Welt rumfliegen (zum Junggesellenabschied nach Riga), erst recht. Das ist nicht gut und richtig, aber es ist nun mal so.
Habe ich auch nie behauptet.
Es geht mir eher um die Panikmache einiger hier im Forum zum Beispiel.
Da wird der baldige Untergang der Menschheit vorhergesagt.
Z. B.:
„… dass in ca. 200 Jahren - so es denn dann noch Menschen gibt …“.
" heftige militärische Verteilungskriege um die knapper werdenden Ressourcen"
„mit aller Erbarmungslosigkeit geführte Verteilungskonflikte“
" Stimmt, bis z.B. Bremen untergeht vergehen noch Jahrhunderte. Aber aufzuhalten ist das schon heute nicht mehr."
usw. usw.
Beide Zitate stammen von mir.
Und beinhalten Vermutungen, die sich aber m.E. auf eine ganze Reihe historischer Erfahrungen stützen können.
Wenn Du Dir nur mal die vergleichsweise Lappalien vor Augen führst, um die heute blutige Kriege geführt werden. Wenn wir dann als Auslöser von Konflikten die drastische Verknappung existenzieller Ressourcen annehmen,
dann ist die Vermutung, dass die Konkurrenz um diese Ressourcen nicht mit „Gesprächskreisen“ geklärt werden wird, doch wohl nicht so abwegig.
Und die drastische Verknappung von Ressourcen als Folge eines fortgesetzten Klimawandels ist Bestandteil der Klimafolgenforschung und lässt sich schon heute in mehr als nur Ansätzen beobachten.
Diese Behauptung stammt meiner Erinnerung nach von Jörg.
Habe jetzt keine direkten Beleg dafür. Vielleicht kann ja Jörg liefern.
Ich erinnere mich nur an einen etwas zurückliegenden Artikel aus der HAZ, meiner im Grunde eher konservativen Tageszeitung, mit der Aussage eines Klimaforschers (vom renommierten Potsdam Institut für Klimafolgenforschung, PIK) „wir werden Hamburg verlieren“. Das dürfte dann schon aus rein topografischen Gründen wohl auch für Bremen gelten.
Zur Zeit häufen sich ja gerade wieder die Berichte darüber, dass das Abschmelzen des grönländischen Inlandeises deutlich schneller voran schreitet, als noch vor ein paar Jahren prognostiziert. Mit den bekannten Auswirkungen auf den Meeresspiegel.
Also, wo ist da „Panikmache“?
Umgekehrt gefragt: Was braucht ihr denn noch an Belegen, ehe ihr euch von eurer Verdrängungshaltung („weil nicht sein kann, was nicht sein darf“) verabschiedet?
Was ist denn da „kontraproduktiv“?
Die prognostizierten Entwicklungen? Oder dass man offen und ungeschönt darüber redet?
Welche Ressourcen werden durch den Klimawandel knapper (außer Schnee und Eis)?
Mir scheint du hast nicht verstanden.
Ich bezweifle weder die Klimakatastrophe noch das wir Schwierigkeiten bekommen werden.
Aber die Weltuntergangszenarien die hier teilweise als Tatsachen verbreitet werden, z. B.
„… dass in ca. 200 Jahren - so es denn dann noch Menschen gibt …“.
oder spekulativ sind
Führen bei vielen zu Abwehrreaktionen oder zu Resignation.
Beides können wir nicht gebrauchen.
Wow! Als Grüner stellst Du so eine Frage?
Schon mal was davon gehört, dass infolge von anhaltenden Trockenphasen (Dürren) Ernten ausfallen und Nahrungsmittel knapper werden (in Afrika schon seit Jahren Alltag).
Gleiches kann durch heftige Überschwemmungen passieren.
Selbst die grundlegende Ressource „Süsswasser“ kann zukünftig knapp (und wird es vermutlich auch) werden.
Wenn z.B. die Gletscher in den Alpen erst mal weg sind, versiegen im Sommer die großen europäischen Ströme, die in den Alpen entspringen und dort beständig aus den Gletschern gespeist werden.
Echt, beschäftige dich mal mit dem Thema inhaltlich!
Sind Fragen bei den Grünen verboten? Soweit geht nicht mal die katholische Kirche. Ich habe am Eingang zu den Grünen mein Gehirn nicht abgelegt.
Du wirst es nicht glauben, das habe ich echt getan. Z.B. Wasser: es kommt vielleicht zu neuen Wüsten, dafür werden vielleicht bisherige Wüsten zu Grünland. Die Regenmenge wird sich tendenziell eher erhöhen, weil wärmere Luft mehr Wasser aus den Ozeanen aufnehmen kann.
Wie sich das alles über den Globus verteilen wird, ist alles andere als klar und dass Trinkwasser generell knapp wird, halte ich für eine Mähr.
Über welche Ressourcen sprechen wir noch (entschuldige die Frage)
Ich glaube, dass ist ein ganz wichtiger Punkt, der häufig unterschätzt wird.
Was genau ist der Hintergrund der eigenen Motivation, etwas zu tun - oder auch zu lassen?
Er ist im Gegensatz zu naturwissenschaftlichen Zahlen, Daten, Fakten aus diesen allein nicht begründbar.
Genauso die Frage, was zur Frustration, Ohnmacht, 2tc. führt.
Fakt ist, das die - naturwissenschaftlich betrachtete - Irrelevanz und auch das Faktum der eigenen Sterblichkeit nicht dauerhaft zu Depressionen, Ohnmacht oder gar Agonie führt (das wäre mal ein interessanter Thread in der Abteilung Philosophie)…
Die Ohnmacht stellt sich wahrscheinlich vor allem ein, wenn etwas, das man für notwendig änderungsbedürftig hält (und zudem in der Auswirkung angstbesetzt ist?!), sich scheinbar nicht ändern lässt.
Wenn man nur diese beiden Aspekte heraus greift (und das ist sicher nur sehr grob umrissen), ist es vielleicht schon möglich (zumindest auf der individuellen Ebene), diesen beiden Dingen entgegenzuwirken.
Die daran anschließende Frage ist natürlich, in wieweit sich das auf die Gesellschaft als ganzes übertragen lässt.
Trinkwasser z.B. in den Erdregionen, in der bereits heute Wasserknappheit herrscht, wird das Wasser noch knapper - bei uns übrigens auch - wenn die Alpen als Wasserspeicher ausfallen, weil es keine Gletscher gibt oder auch nur durch Flussbegradigungen und der damit verbundenen schnelleren Abflussgeschwindigkeit ist weniger Wasser nutzbar - die Grundewasserspiegel sind ebenfalls über einen langen Zeitraum gesunken - und dann die Wasserqualität selbst - die Nitrateinbringungnen durch die Landwirtschaft sind vielerorts immer noch zu hoch - es gibt immer noch Gemeinden, die für die Zubereitung von Säuglingsnahrung Mineralwasser empfehlen, da die hohe Nitratbelastung des Trinkwassers bei Säuglingen zu einer schlechteren Entwicklung der roten Blutkörperchen führt - die zunehmende Belastung mit Mikroplastik und allen möglichen chemischen Verbindungen des Trinkwassers wird zudem sicher die Qualität nicht besser machen, so dass es zwar noch „trinkbares“ Wasser gibt - aber durch die Belastung eben auch zu einem zunehmenden Risikofaktor wird - das ist zwar auch gefühlt noch keine Katastrophe, weil man nicht sofort tot umfällt - trotzdem ist das als Entwicklung nicht gut - und es droht eine 2-Klassengesellschaft beim Trinken - derzeit ist das noch nicht so problematisch - aber auch die Belastung steigt mit dem Verschmutzungsgrad nicht linear.
Hinzu kommt noch die Frage, wie es mit den vielen Menschen, die Aufgrund der Ressourcenengpässe in ihrer Heimatregion (hier ist durchaus auch jetzt schon die Ernährung zu nennen) - zu uns fliehen - alle als „illegal“ migrierende wieder abschieben? (hier überschneiden sich die Themenkreise, auch wenn die augenblicklich noch sehr separiert erscheinen).
Klimawandel?
Klimawandel?
Es ist schon erstaunlich, was hier alles mit dem Klimawandel in Verbindung gebracht wird.
Diese Frage, kann die Philosophie sicher nicht beantworten, eher die Neuropsychologie. Letzten Endes hat die Evolution dafür gesorgt, sonst gäbe es uns nicht.
Der Klimawandel wird ganz sicher die lokale Verteilung von Regen und Trinkwasser beeinflussen. Entweder dem wird technisch entgegengewirkt (Meerwasser-Entsalzung z.B.) oder es wird Migrationsbewegungen geben. Das gilt auch für die Verlagerung von Anbauflächen.
Aber die generelle Aussage, dass Ressourcen global knapp werden, sehe ich als wissenschaftlich nicht gedeckt.
Gibt es, Wasser mal ausgenommen, andere Ressourcen, die durch den Klimawandel knapp werden?
So lange genügend Wasser da ist, um die Belastungen hinreichend zu verdünnen, ist es möglich, Grenzwerte zu unterschreiten, selbst wenn die Menge an Schadstoffeinbringung steigt - so wird auch vielerorts gearbeitet/kalkuliert.
Wenn das Verdünnungsmittel aber entweder bereits vorkontaminiert ist, und/oder nicht mehr in genügendem Maße vorhanden ist (z.B. weil die Grundwasserpegel sinken), wird es schwierig - allerdings gebe ich Dir nicht ganz unrecht, ob das an der reinen Niederschlagsmenge (z.B. in Europa) liegt - wenn wir das Thema aber nicht rein europäisch sondern global beleuchten, so stehe ich unter dem Eindruck, dass die Trinkwassermenge, die für die 7,3 Mrd. Menschen zur Verfügung steht, eher ab- den zunimmt.