Mir ging es darum, dass man nicht Fehlschlüsse aus Statistiken zieht, die den Stromimport nicht einbeziehen. Hatte wir ja schon.
Stromerzeugung und Stromverbrauch sind ja schon zwei verschiedene Dinge.
Da zeigt sich recht deutlich der Einfluss der Abschaltung der drei letzten AKWs auf die Import/Export-Bilanz.
Allerdings kann man damit nur eine Aussage über das Herkunftsland, nicht über die Erzeugungsart machen. Es könnte ja sein, dass durch die Abschaltung vermehrt billiger Windstrom aus Europa bei uns genutzt wird.
Dafür müsste man über den gesamten EU-Stromverbund eine Analyse machen, ob und ggf. wie sich die Anteile der Erzeugungsarten nach der Abschaltung geändert haben.
Nun bei Frankreich und Tschechien ist der Atomanteil recht hoch.
Auch Belgien und Schweden hat recht viel Atomstrom.
Wieviel durchgeleiteter Strom aus Schweden durch Dänemark kommt ist auch eine Frage.
Man kann natürlich sagen, sie behalten ihren Atomstrom und liefern uns EE-Strom.
geht aber auch umgekehrt. Die behalten ihren EE-Strom und liefern uns ihren Atomstrom. Gleiches bei Kohlestrom.
Also werden wir bei den Durchschnittswerten bleiben müssen.
Annscheinend hat die Abschaltung nicht zu mehr Produktion von Atomstrom in Frankreich geführt. Allerdings spielen da viele Faktoren eine Rolle. Genaue Wirkungszusammenhänge dürften sehr schwierig zu analysieren sein.
Die Betrachtung von Durchschnittszahlen ist wenig aufschlussreich.
Das geht wohl im Rauschen unter.
Sieht aber so aus, als wäre In 2023 ist die Stromerzeugung schon höher als 2022.
Ich meinte, das ca. 60-70% des Stroms in Frankreich aus Atomkraft stammen.
Also wird auch im Strom, den wir aus Frankreich bekommen, so viel Atomstrom drin sein. Das verändert sich über das Jahr nicht viel.
Es führt zu falschen Diskussionen, Strom im Netz mit einen Ursprung zu labeln. Das ist physikalisch sinnlos. Die „richtige“ Fragestellung ist, was sind die Auswirkung eines Ereignisses auf die Stromproduktion, also die Marginaleffekte, die allerdings nicht so leicht festzustellen sind. (Wir haben genau diese Diskussion immer wieder)
Unabhängig davon und selbst wenn es so wäre, dass wird die AKWs in Frankreich besser auslasten, indem wir unsere Abschalten, wäre das nicht sogar sinnvoll?
Habe ja nicht geschrieben, dass es nicht Sinnvoll wäre.
Wobei aber hohe Auslastung wieder zu mehr AKW-Neubauten führen könnte, oder zu höherem Bedarf an anderen Kraftwerken (z. B. Gas)
Alles sehr komplex.
Ich wollte mit meinem Beitrag nur darauf hinweisen, das die Aussage "wir haben in BRD keinen Atomstrom mehr) nicht stimmt. Und das der jetzt von hinter der Grenze kommt, macht es nicht besser.
Und vor allem, bei anderen Statistiken aufpassen-
Hatten wir ja schon.
Da wurden plötzlich aus 50% Erneuerbaren bei der dt. Stromerzeugung 50% vom dt. Stromverbrauch. (Zahlen Beispielhaft)
Da ist der Anteil der PV am Stromanteil gestiegen (Hurra Erfolgsmeldung), obwohl es weniger GWh waren.
A) Wie viele Speicher haben diese Bayern? Bei mir wird Mittags nix ins Netz eingespeist. Warum auch bei den Preisen.
B) Die Bayern haben halt eine Regierung die gegen jeden neuen Strommast kämpft, wie gegen den Untergang des Abendlandes
Insgesamt aber nicht so schlimm. Wenn man in dieser Gegen ein paar Wasserstoff-Fabriken aufstellt, gibt es keine ungenutzten Überschüsse mehr.
Warum steht dieses Thema nicht unter Kaffeküche wo er hingehört?
besser nicht, wenn ein Blödmann eine Mutprobe macht und auf die Sesselgondel klettert, wenn darüber Hochspannungsleitungen sind, wird dieser gegrillt werden falls es den Draht anfassen oder zu Nah kommen sollte… dann wird es verkohlte illegale Kletter Idioten geben die tot zu Boden fallen… peng! bruzzel bruzzel… plumps…
Das wird den vernüftigen Touristen und Anwohnern nicht gefallen…
Scheint doch nicht so einfach zu sein mit der (Wiederbelebung der) Atomkraft.
Ich habe die Aussagen von Fell nicht überprüft, halte ihn aber grds. für seriös.
Kostenexplosion führte zur Absage des weltgrößten SMR-Projektes
Dabei entpuppt sich Markus Söder jetzt als energiepolitischer Geisterfahrer. In den USA wurde das größte Projekt für SMR abgesagt, was der Beginn des Platzens der Seifenblase der kleinen und mittleren Atomreaktoren in der Welt sein dürfte.
NuScale hatte im Rahmen eines hochgelobten Vorschlags den Bau von sechs solchen 77- Megawatt-Reaktoren in Utah, USA, geplant.
Der Vertrag wurde jedoch gekündigt, da die vorgesehenen Kunden – hauptsächlich kommunale Energieversorger – sich weigerten, den hohen Strompreis aus dieser Kernenergieanlage zu zahlen. Dieser wurde Anfang des Jahres um 53 Prozent auf 89 US-Dollar pro Megawattstunde erhöht, trotz einer Subvention von 30 US-Dollar/MWh durch die US-Regierung. Zum Vergleich: Solarstrom ist in dieser sonnenreichen Gegend für unter 30 US-Dollar/MWh erhältlich.
Ich halte Hans-Josef Fell für einen ideologisch gefestigten Prediger der Stromerzeugung aus Sonne und Wind. Daneben lässt er nichts gelten, nicht einmal Solarthermie. Trotzdem ist seine Meldung zutreffend, dass die Firma Nuscale die Realisierung ihres Reaktors abgebrochen hat.
Es wird spannend, ob das Auswirkungen auf die SMR-Projekte anderer Anbieter haben wird. Der polnische Energiekonzern ORLEN plant sein Atomenergieprogramm (ORLEN rozwija technologię małego atomu SMR) auf Basis des BWRX-300 GE von Hitachi Nuclear.
Vielleicht hat Nuscale nur erkannt, dass ihr Produkt gegen das von Hitachi Nuclear keine Chance hat?
Zum Thema Atomkraft eine aktuelle Meldung aus der TAZ:
Die weltweite Erzeugung von Atomstrom ist im Jahr 2022 um 4 Prozent auf 2.546 Milliarden Kilowattstunden (Terawattstunden, TWh) gefallen. Damit hatte die Kernspaltung nur noch einen Anteil von 9,2 Prozent am globalen Strommix – der niedrigste Wert seit 40 Jahren. Photovoltaik und Windkraft kamen im selben Zeitraum auf einen Anteil von 11,7 Prozent.
Diese Zahlen stammen aus dem World Nuclear Industry Status Report 2023. Längst wird weltweit erheblich mehr in erneuerbare Energien investiert als in die Atomkraft. Im Jahr 2022 hätten die Investitionen in erneuerbare Stromkapazitäten (ohne die Wasserkraft) einen neuen Rekord von 495 Milliarden US-Dollar erreicht, so der Report. Das sei das 14-Fache dessen, was in den Bau von Atomreaktoren floss.
Also, wenn noch jemand von der Rückkehr der Atomenergie träumt: Einfach auslachen.
Auslachen, während uns die Kernkraftlobby auslacht, weil wir trotzdem über „Klimaschutzfonds“ die neuen Reaktoren mitfinanzieren? Das halte ich für keinen sinnvollen Weg. Es braucht schon eine handfestere Abwehr der neuen, sehr konkreten Atomprojekte.
Es geht der Kernkraftlobby auch überhaupt nicht darum, den gesamten Stromverbrauch durch AKW zu produzieren. Schon ein paar einzelne Reaktorbauprojekte bringen genügend Umsatz, um die Sache lukrativ zu machen.
Der schlechte Zustand der Reaktoren treibt den Atomkonzern EDF immer weiter in die roten Zahlen. Angesichts seiner Nettoverschuldung von 70 Milliarden US-Dollar musste der Konzern komplett verstaatlicht werden, um einen Bankrott abzuwenden.
Es gibt kaum noch eine Industrie-Lobby für Atomkraft auf der Welt. Nur eine Politiker-Lobby. In Deutschland ist das halt einfach ein prima Thema um die Grünen zu piesacken.