Energiewende - jetzt!

Aufruf zum Widerstand: GRÜNE für Lützerath

„Wir sind Mitglieder der Partei Bündnis 90 / Die Grünen. Uns treibt die Sorge um, dass die Klimakatastrophe und das Artensterben die Zukunft der Menschheit auf dem Planeten bedrohen. Aus diesem Grunde lehnen wir die Zerstörung von Lützerath und die Verbrennung der darunter liegenden Braunkohle ab.

Wir fordern alle Grünen Mitglieder auf, sich dem gewaltfreien Widerstand in Lützerath und ganz Deutschland anzuschließen.“

mailto:gruene4Luetzerath@energiewende-jetzt.org

https://www.klimabuendnis-hamm.de/aufruf-zum-widerstand-gruene-fuer-luetzerath/

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Wie verlogen ist das denn? Wie kann man als Regierungspartei gegen die eigene Politik Widerstand organisieren aber die Parteibonzen gleichzeitig weiter machen lassen?
Wenn man als Grüner zu irgendwas aufrufen will, dann zum verlassen der Koalition. Das wäre nämlich der einzige Widerstand der was bringt.

Diese ritualisierten Demos an symbolträchtigen Orten habe so etwas von Öko-Karneval.
Alle lieben es:
Die Demonstranten fühlen sich gut und wichtig.
Die Presse freut sich über gute Bilder und ein bisschen Polizeigewalt und Randale. Das ist immer Auflage fördernd.
Und die grünen Politiker freuen sich wenn sich der Volkszorn in irgend einem Dort entlädt und nicht bei der nächsten Delegiertenkonferenz der Partei.

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Ich stimme dir zu!

Lützerath noch retten zu wollen ist mal wieder eine Farce.

Dem Klimawandel werden wir in Zukunft noch weitere Orte und Landstriche opfern müssen, ob wir wollen oder nicht.
Wir sollten langsam mal anfangen zu überlegen, wo und wie die nächsten Generationen dann leben können.

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Wieso verlogen?

Müssen alle über 120.000 Parteimitglieder unbedingt damit einverstanden sein, was ohne sie beschlossen wurde?

Die Kohle unter Lützerath wird anscheinend überhaupt nicht mehr benötigt und bis sie tatsächlich verbrannt werden könnte, dauert es noch ein paar Jahre.

Man könnte auch den BuVo abwählen.
Die Rede von Ricarda Lang als Reaktion auf Luise Neubauer auf der letzten BDK ist bestimmt noch bei Youtube oder Phoenix zu sehen.
Das Abstimmungsergebnis nach dieser Rede war sehr knapp.

Allerdings hat der BuVo schon vorgebeugt und 2023 zum Jahr gegen den Klimawandel ausgerufen (gestern in der Tagesschau).

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Es kann sein, dass die Kohle von Lützerath nicht komplett benötigt wird. Aber man muss ja Vorratshaltung machen. Man kann ja nicht erst anfangen zu baggern wenn die Kraftwerke keine Kohle mehr haben…

@zukunftsvisionär

Man kann aber ebenso nicht erst anfangen, sich für Arten- und/Gebietsschutz zu engagieren, wenn alles schon längst verschwunden ist…
Wir werden uns also zwischen der kurzfristigen „Versorgungssicherheit“ und den langfristigen Folgen eben dieser Sicherheit zu Lasten der langfristigen Nachhaltigkeit entscheiden müssen - wieder ein „gelungenes“ Beispiel dafür, dass wir das „gut über den nächsten Winter kommen“ deutlich den langfristigen Folgeerscheinungen vorziehen - und täglich grüßt das Steinzeithirn…:frowning:

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Immerhin hat das „Steinzeithirn“ den Homo Sapiens extrem erfolgreich gemacht. Ob das „moderne“ Gehirn das fortführen kann, ist ungewiss.

Im Ernst: Was nutzt die Vorsorge für morgen, wenn wir das Heute nicht überstehen?

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@WitzelJo

Es ist wieder einer jener vielen Inkonsistenzen in menschlichen Systemen - „Verlogen“ ist da ein schwieriger bzw. harter Begriff, da Du damit eine allgemeine moralische Bewertung eines komplexen Verwaltungsaktes vornimmst - die Wahl des Vorstands hängt von mehr Dingen ab, als von einem längst leerstehenden kleinen Dorf in der Provinz (das ist zugegeben sehr plakativ formuliert) - aber der Mensch neigt nun mal zu solchen Inkonsistenzen (ein für mich etwas besserer Begriff als „verlogen“)

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Es ergibt dann Sinn, wenn die Vorsorge nicht für sich selbst, sondern für andere Menschen getroffen wird, etwa in dem Sinne, wie Eltern sich selbst für ihre Kinder opfern.
Das war früher in einigen Kulturen sehr verbreitet, gehört also auch zum menschlichen Verhaltensrepertoire.

@Kalo

Darüber hat sich bereits Ditfurth im „Apfelbäumchen“ ausführlich geäußert - das ist in der Tat eine sehr wichtige Frage!
Hier die „kurze“ :slight_smile: Zusammenfassung:
In der Steinzeit war das eine uneingeschränkt überlebenswichtige Anpassung, um überhaupt zu überleben - und bei der damals homöopathischen Verteilung der Spezies Mensch über den Planeten waren die vorhandenen Ressourcen noch so immens, dass der Mensch auch bei damals möglicher intensivster Nutzung der Ressourcen niemals an die Grenzen des Systems gestoßen wäre, geschweige denn das ausgewogene Gleichgewicht auch nur ins Wanken hätte bringen können…
Seitdem haben sich 2 Dinge fundamental geändert:

  1. die Zahl der Menschen ist gigantisch gewachsen
  2. die Fähigkeit des Menschen, „effektiv“ Ressourcen nutzbar zu machen, hat sich ebenfalls - gemessen an damals - ins Gigantische entwickelt…

Und nun kommt ein entscheidender Punkt dazu - wenn wir unseren Lebensstil von damals beibehalten hätten und diese beiden Änderungen dafür verwenden würden, die Effizienz zu nutzen, um die gestiegene Mitgliederzahl zu versorgen, (da sind wir bei dem „reinen Verteilproblem“ von @Duke ) wäre alles „im Prinzip“ beim alten geblieben…
Inzwischen aber nutzt ein kleiner Teil (ca. 1 Mrd.) in den hoch entwickelten Industrienationen diese Effizienzsteigerung dafür, sich neben den Grundbedürfnissen einen gigantischen Luxus zu leisten, der dazu führt, dass wir die Ressourcen in ihrer Regenerationsfähigkeit zunehmend überfordern…
Die Folge sind Dinge wie beispielsweise der Klimawandel, der dazu führt, dass die 6 Milliarden Menschen in den Entwicklungsländern zunehmend (wieder?!) in die Situation geraten, dass sie, um nicht sofort zu verhungern, die Grundlagen für ihre Kinder und Enkel zerstören müssen (ein Teufelskreis, da künftige Generationen erst gar nicht geboren werden oder - wenn doch - erst recht verhungern)
die 1 Milliarde in den Industrienationen (zu der wir hier alle ausnahmslos gehören), haben dieses Problem (zumindest auf der Ebene des Arterhalts) definitiv (noch!!) nicht…
Auch hier werden die Spielräume zwar definitiv enger - aber es ist ein qualitativer Unterschied, ob es um eine - dramatische - Verschlechterung des Luxus-Status Quo geht - oder um eine flächendeckende Entvölkerung durch Verhungern, Verdursten oder der Schutzlosigkeit gegenüber Seuchen etc.

Für den landlosen Wanderbauern in Brasilien ist diese Frage also von tatsächlicher Relevanz - und man sollte diesen Menschen ihr „zerstörerisches“/nicht nachhaltiges Vorgehen deswegen auch zugestehen - uns in den Industrienationen das gleiche „Privileg“ zuzugestehen, wir „müssten“ so handeln, weil wir sonst das morgen nicht erleben - ist (zumindest derzeit noch) völlig zynisch, weil wir uns damit - neben dem eigenen damit zugestandenen Luxus - auch noch von der Verantwortung lossprechen, das die beschriebenen Verhältnisse der Ärmsten durch unser Verhalten wesentlich mitverursacht wurde (und immer noch wird!)…
So lange aber selbst in unserem Luxusleben (und da kann man den hiesigen Harz’4ler immer noch dazu rechnen) immer noch die steinzeitliche Meinung vorherrscht, auch wir müssten ständig ums Überleben (im existenziell wörtlichen Sinne) kämpfen, und daher dauerhaft weiterhin mehr verbrauchen als sich regeneriert - ist es nur eine Frage der Zeit, bis das dann auch wirklich eintritt…

Wir könnten - im Gegensatz zu besagtem landlosen Wanderbauern - tatsächlich noch möglichst schnell wirklich deutlichen Verzicht üben - und wir wären gut beraten, es zu tun, um nicht in absehbarer Zeit in die gleiche Bredroullie zu kommen - aber genau das wird durch eben jenes Steinzeithirn das uns etwas suggeriert, was bar jeder Realität ist, nachhaltig verhindert - es ist also nur eine Frage der Zeit bis aus der „gefühlten“ existenziellen Armut auch bei uns eine tatsächliche wird - dann wird es aber nach den derzeitigen Prognosen der Wissenschaft zu spät sein, um das Ruder noch herumzureißen…
Daher sollte unsere Hauptaufgabe darin bestehen, diesen Mechanismus - unabhängig von Wahlerfolgen) möglichst vielen zumindest „näher zu bringen“, und nicht dauernd Kompromisse einzugehen, die eher Luxuserhalt als nachhaltiges Überleben auch für unsere Enkel zum Ziel haben… (sorry für den langen Text)

Wer ist wir und ab wann ist morgen?
Ich habe keinen Zweifel daran, das meine Generation und auch die unserer Kinder und Enkelkinder das kurzfristige “Heute” überstehen werden.
Vielleicht können wir aber heute etwas tun, damit morgen Leben noch möglich und lebenswert ist.

Ob ich nur Fahrrad fahre und vorbildlich im Heute lebe reicht nicht.

Welche Maßnahmen müssen wir heute auf den Weg bringen, damit spätere Generationen noch Wohnraum und Nahrung haben?

Den Niederländern hilft es zum Beispiel auch nicht ihre Deiche immer höher zu bauen, wenn sie irgendwann von Niedersachsen her voll laufen.

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Die Wahl des Begriffs war Ausdruck meiner emotionalen Empörung. Denn meiner Meinung nach sollte sich Kritik erstmal Parteiintern artikulieren. Auch in Anträgen und Personaldiskussionen. Das wäre auch wirkungsvoller als diese symbolischen Aktionen in diesem Dorf. Das hat dort so etwas von einen Ritual.

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Bitte im Antragsgrün den Offenen Brief an Mona und Robert unterstützen!

Ich habe diesen Brief zwar unterstützt, aber er kommt zu spät.

Ich wusste gar nicht, dass so etwas im Antragsgrün möglich ist. Das hätten wir schon längst machen sollen, vor der BDK im Oktober.

Wie schreibt man so einen Brief im Antragsgrün (für’s nächste Mal)?

Mir ging es um das generelle Prinzip. Was „wir“, „heute“ und „morgen“ genau bezeichnen, kommt dann auf den Einzelfall an.

Die Aussage dahinter ist, dass wir natürlich alles, was in unserer Kraft steht, tun müssen, um den Klimawandel zu begrenzen. Aber eben nicht mehr, als in unser Kraft steht. Wenn es dabei die Gesellschaft zerreißt, die politische Ordnung in der BRD und anderen demokratischen Ländern Europas und der Welt hinwegfegt, tun wir nichts Gutes für unserer Kinder.

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Hast du einen ernstzunehmenden Hinweis darauf, dass dies wirklich passieren würde, wenn wir eine Energiewende jetzt umsetzen würden?

Hast Du mal durchdekliniert, was das wirklich bedeuten würde, wenn wir von heute auf morgen nur noch so viel verbrauchten, wie die Erde regeneriert? Zur Zeit verbrauchen wie etwa 1,75 Erden. Das wäre also eine Reduktion auf etwas über die Hälfte. Auf was alles müssten wir verzichten? Und glaubst Du wirklich, das ließe sich politisch durchsetzen?

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Hast du es getan?
Ich finde diese Frage sehr spannend, und als ich vor 3 Jahren angefangen hatte, im grünen discourse-Forum zu diskutieren hatte ich mir eine schnelle Antwort auf diese Frage erhofft.
Wenn du sie hast, bitte lass sie uns wissen.

Habe ich nicht, brauche ich auch nicht. Aber wer fordert, wir sollten die Probleme mit Energie sparen lösen, sollte wissen, was er fordert.

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