Betrachtet man es aus der wirtschaftlichen Situation heraus, ist es typisch extrem kapitalistisch weil Monopol anstrebend. Mit Windrädern ist so etwas nicht machbar, darum sind Verfechter des extremen kapitalistischen Systems gegen Windräder. Denn jeder kann sich Windräder wohin stellen, das ist tatsächlich in Deutschland so. Ein Bauer der das Geld dafür hat kann sich auf seinen Acker einen Windrad stellen, und einige haben es tatsächlich getan sogar in Bayern.
Eine solche dezentrale Energiegewinnung widerstrebt natürlich Lobbyisten, denen es um maximierten Gewinn geht. Hier ist auch wieder Bayern das Vorzeigebeispiel, das über 100 kommunale Wasser Kleinkraftwerke geschlossen hat, nur weil nicht genügend Gewinn gemacht worden ist. (Kleiner Hinweis: die meisten haben Gewinne eingefahren aber halt nur in kleinem Maßstab.) Die fadenscheinige Begründung: es sterben zu viele Fische durch Wasserkraftwerke. Das ist derselbe Unfug wie, es sterben zu viele Vögel durch Windkraftwerke.
Dass solche Forderung hauptsächlich, dann von Rechts kommen, ist nicht verwunderlich.
Dezentrale Energiegewinnung gefährdet ja den Anspruch auf zentralistischen Kontrolle über die Infrastruktur. Und damit verbunden über die Einnahme von Gewinne.
Ist das nicht auch ein Anspruch der extremen Linken?
Wer soll das sein? Dass die fossile Industrie bzw. Teile von ihr kein großer Freund der Energiewende sind, ist klar. Aber die Hersteller von Windkraftanlagen, wie z.B. Siemens Energy, sicher ein extrem kapitalistischer Konzern, sind eher für die Energiewende.
Viele Fischarten, um die es dabei geht sind leider schon in der Vergangenheit aus den Flüssen verschwunden, und man versucht, sie wieder anzusiedeln. Für einige Fische (z.B. Lachse) muss der Fluss unbedingt durchgängig sein. Dazu baut man dann Fischtreppenneben den Wehren ein.
Genau so ist es für einige Zugvögel erforderlich, einen Windpark mal kurz abzuschalten, wenn sie in ihren Schwärmen dort lang müssen.
Unfug ist das alles nicht, sondern Schadensbegrenzung.
Du kannst mal drüben meine Ausführungen zur Bodenkunde lesen. Einfach Dinge als „Unfug“ zu bezeichnen, von deren Komplexität man keine entfernte Ahnung hat, ist wohlfeil.
Wo hast du denn diese „Begründung“ überhaupt gesehen?
Ein Infraschallerlebnis hatte ich mal auf einer Pilz-Pirsch in der Nähe einer Autobahn… War deutlich fühlbar. Wenn man jedoch um diesen Effekt weiß, kann man damit umgehen. Dennoch macht die 10-H-Regel bei WKA durchaus Sinn. Dieser Abstand ist wohl nicht zu viel verlangt. Und ich bin auch ganz froh darüber, dass die A 115 in 1 km Entfernung verläuft.
Die Wochenzeitung BLICKPUNKT berichtet in ihrer jüngsten Ausgabe über die geplante Errichtung von WKA in der Nähe von Beelitz. Dazu müssten nicht nur über 3000 m² Wald für die eigentlichen Standorte abgeholzt werden, sondern auch noch 2 ha zusätzlich für die Zuwegung. Welchen Sinn macht es, die besten CO2-Abscheider und -Speicher zu vernichten, um so das Klima zu schützen?
Gegen das Fischehächseln bei Wasserkraftwerken lässt sich etwas tun. Es sollte nicht gar so schwierig sein, in ausreichendem Abstand zu den Zuflussöffnungen der Turbunen feinmaschige Gitter anzubringen. Wie auch immer - jede Form der Energiegewinnung hat gewisse Nachteile, die gegenüber deren Vorteilen wohl abgewogen werden müssen.
Um die Frage zu beantworten, muss man nur ausrechnen, wieviel Abscheide-Kapazität einerseits verloren geht, und wie hoch andererseits die Einsparung an CO2 Emissionen durch die WKA ist.
Eine Windkraftanlage im Wald benötigt eine dauerhaft freie Fläche von etwa 0,5 Hektar. Für die Bauphase werden zusätzlich durchschnittlich 0,4 Hektar benötigt. Ein Hektar Wald bindet pro Jahr ca. 10 Tonnen CO2. Im Vergleich dazu steht eine jährliche CO2e-Vermeidung einer modernen Windkraftanlage von ca. 10.000 Tonnen. Die Einsparung ist demnach etwa 770 Mal so hoch wie die CO2-Bindung durch den Wald.
Wieviel WKA?
Zuwegung wird meist, zumindest zum Teil, wieder aufgeforstet.
In der Regel werden Ausgleichsflächen geschaffen.
Ein naturbelassener erwachsener Wald ist weitgehend im CO2-Gleichgewicht. Heißt, nach dem der Wald erwachsen ist, entzieht er kein nennenswertes CO2 der Atmosphäre. Das ist bei einem Wald mit Holzwirtschaft anders, da dort Holz (gebundenes CO2) entnommen wird. Dann wird aber wieder gefällt und es kommt dann wieder darauf an was mit dem Holz gemacht wird.
Ansonsten hat @Kalo ja die schlagenden Argumente geliefert.
Weiter oben in diesem Thema ist ja schon belegt, daß der Infraschall-Horror bei Windrädern auf eine Studie mit einem groben Rechenfehler zurück geht. Der Infraschall eines Windrads liegt um den Faktor 100 unter dem einer Straße. Die 10H-Regel war rein willkürlich und eine reine NYMBY-Aktion.
Nur zur Ergänzung:
Das Projekt in Beelitz betrifft insgesamt rd. 2,3 ha.
Brandenburg hat rd. 1,1 Mio ha Waldfläche, d.h. es geht hier um einen Anteil von rd. 2,1 x 10-6 (oder 0,0002 %) der brandenburgischen Waldfläche.
Wenn man dann noch berücksichtigt, dass in BB rd. 70% der Waldflächen mit Kiefern bewachsen sind, die überwiegend mal als ‚Holzplantagen‘ gepflanzt wurden (also nicht gerade ökologisch ‚wertvoll‘) und die wegen mangelnder Eignung für die trockenen und waldbrandgefährdeten Gebiete sowieso durch Laubbaumarten ersetzt werden sollen, kann man so ein Projekt wie in Beelitz nur begrüßen.
Ich gehe mal davon aus, dass die angeführten Zahlen stimmen. Dennoch verursacht die Errichtung von WKA zunächst einmal ökonomische Aufwendungen wie auch ökologische Belastungen. Diese müssen zunächst durch den laufenden Betrieb ausgeglichen werden, bevor ein echter Gewinn erwirtschaftet werden kann. Es bleibt in jedem Einzelfall die Frage, ob dafür nicht andere Areale genutzt werden können. Das Risiko für Vögel dürfte in Wäldern oder in deren unmittelbarer Nähe höher liegen als auf den öden Agrarwüsten. Man mag auch die öden Kiefer- und Fichtenmonokulturen als ökologisch nicht besonders wertvoll betrachten. Das Bewusstsein, dass der Wald vor allem als Ökosystem gesehen werden sollte, konnte sich anscheinend noch nicht überall durchsetzen. Zudem betreffen diese Begehrlichkeiten (ich hatte mich schon mit zahlreichen Online-Petitionen befasst) auch einigermaßen gesunde Mischwälder. Also, wenn es wirklich nicht anders ginge, könnte ich dafür durchaus Verständnis aufbringen. War gelegentlich schon in Richtung Falkensee (über Potsdam) unterwegs und konnte als Beifahrer meinen Blick schweifen lassen. Von Groß Glienicke an gibt es ausgedehnte, bis zum Horizont reichende Ackerflächen. Aber kein einziges Windrad.
Es stellt sich auch die Frage, ob die fossilen Energieträger tatsächlich 1 : 1 durch Erneuerbare ersetzt werden müssen und ob sich der Energieverbrauch (wie von so manchen Fortschrittspropheten verkündet) immer weiter steigern muss. Denn diese Konsum- und Wegwerfgesellschaft verbraucht nicht nur eine Menge Energie, sondern auch zahlreiche wertvolle, nicht erneuerbare Rohstoffe. Letztlich wird der Wald mit seiner klimastabilisierenden Wirkung - und da denke ich an die Begehrlichkeiten sowohl im Amazonas- wie auch im Kongo-Becken, auf Sumatra oder in Kanada (Abbau von Teersanden im Tagebau) - Opfer dieser Tretmühle. Der Club of Rome forderte in meiner Jugendzeit ein Umdenken . Jetzt bin ich ein alter Mann und muss feststellen: Viele raffen es einfach nicht!
Durch die Elektrifizierung wird sich der Primärenergieverbrauch verringern.
Unabhängig davon geht es hier um die Frage, wie der bestehende Energieverbrauch mit Windkraft CO2-frei gestaltet werden kann. Deswegen ist deine generelle Konsumkritik hier off-topic. Wenn du darüber reden willst, mach bitte ein eigenes Thema auf.
Das sehe ich nicht so, weil es kein Konsens ist, dass der Energieverbrauch so hoch bleiben muss.
Wenn jemand lieber keinen Strom nutzen und nicht in einem Industrieland leben möchte, um die Nutzung der Windkraft überflüssig zu machen, passt das durchaus hierher.
Es kann auch einfach ein Opfer sein, das man bereit ist, zu bringen, ohne generelle Kapitalismuskritik
Ist es natürlich nicht.
Aber der Ersteller des threads möchte gern die Gegner der Windkraft verstehen lernen (oder zumindest könnte man das aus dem Titel des threads so deuten), und dann muss natürlich alles auf den Tisch, was sie umtreibt.
Ist nun mal nicht zu vermeiden. Jede Wohnung verursacht auch Belastungen.
Nur bei WKA werden diese Belastungen nach kurzer Zeit überkompensiert.
Ist auch ein typischen Nimby-Aussage.
Niemand baut in Wäldern, wenn es genauso auch auf freier Fläche möglich ist. Hier in dem Thread beschwert sich auch jemand über die vielen WKA an der Nordseeküste, wo eher wenig im Wald gebaut wird.
Es sollen fossile Energieträger durch erneuerbare Energien ersetzt werden.
Ob das 1:1 geschieht ist eine andere Diskussion. Die Elektrifizierung ermöglicht in vielen Bereichen eine Reduzierung des Energieverbrauchs. Hatte @Kalo ja auch schon geschrieben.
Dafür brauchen wir nun mal Energieerzeuger wie WKA.
Alleine schon die Umstellung von Verbrennern auf E-Mobile oder der Einsatz von Wärmepumpen wird den Stromverbrauch nach oben treiben. Wenn es EE-Strom ist, zu Gunsten der Umwelt und des Klimas.
Hat nichts mit den WKA bei uns hier zu tun.
Da gibt es möglicherweise auch Gründe dafür. Abstände, Naturschutz, etc. etc. Ackerflächen sind auch wichtig.
Das Ganze hat nichts mit Kapitalismus, Sozialismus, Kommunismus oder sonst einem Wirtschaftssystem zu tun, sondern damit, dass die Menschen nun mal für ihren Lebenswandel entsprechend Energie brauchen.
Und da ist es allemal besser Strom aus WKA etc. zu beziehen als Kohle, Öl, Gas zu verbrennen oder Atomkraftwerke zu betreiben.
wo ist dieser jemand?
hier hat das noch niemand so gesagt.
Ich bezweifle, dass es von der Sorte mehr als ein paar Hundert in D gibt, wenn überhaupt.
Solche eher hypothetischen Beispiele lenken vom Thema ab.