Durch den Transport von Wasserstoff über Schiff verlieren wir physikalisch ca. 20 % der Energie. Bei Pipelines verlieren wir abhängig von der Länge der Pipeline zwar weniger aber immer noch signifikant.
Das gleiche gilt auch für die Erzeugung von EE. Der schlechteste Standort in Brasilien ist immer noch besser als der beste in Deutschland. Hinzu kommen die Kosten für Pacht (Brasilien ist wesentlich Größer und damit wesentlich billiger.
Anders ausgedrückt: Es gibt Länder die wesentlich günstiger Energie bereitstellen können als Deutschland.
In der Folge muß man entweder dauerhaft diese Nachteile finanziell ausgleichen oder man muß akzeptieren, das bestimmte energieintensive Betriebe nicht auf Dauer in Deutschland zu halten sein werden…
Wenn man sich anschaut wie groß der Anteil der Energieintensiven Industrie anschaut, dann kommt man auf ca. 1 Mio Arbeitsplätze (vgl. Düsseldorfer Gespräche des IAB). Je nach Interessenslage wird dann noch Behauptet das auch noch andere Firme wie z.b. Bäcker etc. davon betroffen sind und kommt dann im extremfall auf 1,7 bis 2 MIo Arbeitsplätze. (einschätzung siehe unten)
Wenn man sich die Brachen aber genauer anschaut dann ergibt sich ein differenzierteres Bild.
Die Unternehmen die hohe Energieverbräuche (definiert durch Anteil am Umsatz) haben und die keine „technischen“ Möglichkeiten haben den Energieverbrauch zu reduzieren werden wir auf Dauer nicht halten können (Gründe s.o.)
Die Unternehmen die hohe Energieverbräuche haben, aber Ihre Energieeinsparpotentiale (noch) nicht genutzt haben, für die gibt es eine Chance auch in Deutschland erfolgreich zu produzieren, vor allen Dingen dann wenn wir als Staat Investitionen und Strukturen unterstützen. Wenn weniger verbraucht wird kann auch die Energie mehr kosten. Beispiele: Wenn Aluminium wiederverwendet wird, können neue Produkte mit 95 % weniger Energie herstellt werden. Wo sind also die Aktivitäten von Robert Habeck das Recycling von Aluminium von heute 50 % auf 75, 80 oder sogar 90 % zu erhöhen. Reststahl das gleiche (wenn auch nur 30 % einsparung). Wenn man die „Türme“ in den Chemieanlagen nebeneinander baut kann man auch 30 % Energie sparen. etc. etc. Kostet halt mehr beim Invest.
Wenn man sich die Situation anschaut, warum vernetzt man die Energie nicht z.b. durch Abwärmenutzung (reduziert auch die Kosten). Ich bin mal gespannt was bei der Kommunaen Wärmeplanung rauskommt. Was komplett fehlt ist der Ausbau von Wärmespeichern die man nutzen kann die Schwankungen im Produktionsprozess auszugleichen. Denn wir brauchen auch für unserere Wärmenetze entsprechende Speicher.
Man könnte die Anlagen der Industrie auch für die Sicherstellung von Versorgungssicherheit des ganzen Landes verwenden. Warum die Firmen nicht dafür bezahlen, das diese den Strom / Wärme produzieren anstatt zusätzliche Gas / wasserstoffkraftwerke (derzeit 23 GW geplant) zusätzlich herstellen. Durch die nutzung schon vorhandenere Anlagen kann ich auf den Bau solcher Kraftwerke verzichten (= geringere Kosten) Die ganzen Anlagen stehen ja dezentral d.h. ich kann auch noch die Netze besser auslasten (ich brauche weniger Netze = nochmal niedrigere Kosten )
Es gibt sicher noch ein vielzahl von Einsparmögichkeiten wenn man erst einmal unsere Ingeneure dransetzt um das Ziel Energieeinsparung zu verfolgen. Heute jammern die Unternehmer nur. Die können auch mal etwas tun. Und dies untersützen wir dann.
Nur mal einige Beispiele wie man Kosten senken kann. Damit kann ich auf Dauer die Unternehmen in Deutschland halten und spare damit auch noch Energie und CO2
Um nochmal auf das Arbeitsplatzargument zurückzukommen, stellt sich die simple Frage. Was passiert wenn einzelne Unternehmen Arbeitsplätze abbauen (BASF wg. Amoniak Herstellung) . Ja das wird es geben und das hatten wir in der Vergangenheit auch schon öfter. Stichworte: Stahlindustrie, Kohleabbau, Textilindustrie und es wird auch bem Automobilbau passieren.
Aber: Es wird auch neue Brachen geben z.B. Recycling, Energieeinsparung, Wassermangement (da brauchen wir weltweit viele gute Ideen. ) wo wir in Zukunft mehr Leute brauchen und die geeignet sind wieder zu exportieren. Wenn ein unternehmen schließt und ein anderes aufmacht, dann verkauft auch der Bäcker seine Brötchen und der Maschinenenbauer produziert eben nicht für das Alumiumwerk, sondern für die Recylinganlage. Es wird sicher Unternehmen geben die so spezialisiert auf Aluminumherstellung sind die den Wandel nicht schaffen aber viele schaffen das.
Fazit: Am Ende des Transformationsprozesses wird es meiner Meinung nach mehr Arbeitsplätze geben und nicht wengier. Das die verschiedenen Regionen davon unterschiedlich betroffen sein, werden ist die eigentlich Herausforderung.
Es werden jedes jahr mehr als 100.000 größere Unternehmen gegründet. Wir haben mit 17530 Patenteinreichungen (weltweit) den Platz 5 Weltweit. Und wir tun immer so als ob wir das alten vor allen Dingen große Konzerne schützen müssen.
Ob es uns gefällt oder nicht. Wir werden uns verändern müssen. Und deshalb sollten wir uns nicht in Boxhorn jagen lassen und Firmen die wir auf Dauer ohnehin nicht halten können mit Subventionen wie einen Industriestrompreis unterstützen, sondern das Geld lieber zukunftorientiert in neue Unternehmen stecken und Geld in Energie einsparen stecken. Energie die nicht verbraucht wird, muß auch nicht bezahlt werden.