Klimaschutz gibt es nicht zum Nulltarif. Die Frage ist immer werd zahlt, der Einzelne oder die Gesellschaft.
Danke. Die 600$/t für DAC waren mir geläufig, aber ich hätte nicht gedacht, dass CCS selbst im Kraftwerk so schweineteuer ist.
1 MWh aus dem KKW produziert ~ 1t CO2.
„Der durchschnittlich gehandelte Preis für Strom lag im August 2021 bei 82,70 Euro pro Megawattstunde (für das Marktgebiet Deutschland und Luxemburg).“
==> rentabel wird CCS nur mit massiven Subventionen!
Genau die gleiche Fragestellung wie bei E-Fuels.
Sag’ ich doch.
Mit der Betrachtung liegst du daneben.
Im August gab es viel Sonne was in diesen Zeiten den Strompreis drückt.
Auch wenn der Wind heftig weht, was Anfang August ja auch war, geht der Preis runter.
Dann wurde noch jede Menge Strom importiert, was die Preise auch verzerrt.
Und es war Ferienzeit.
Also alles Faktoren die für einen niedrigen Strompreis sprechen.
Zu diesen Zeiten wird aber von den Fossilen wenig Strom gebraucht.
Mann muss sich die Preise anschauen, wenn die Fossilen laufen müssen.
Da sieht das mit dem Durchschnittstrompreis schon ganz anders aus.
Es geht doch nicht um Rentabilität, es geht um CO2-Vermeidung. Natürlich, solange Strom aus EE oder Speichern genügend vorhanden ist, wird kein fossiles Kraftwerk mit oder ohne CCS laufen. Jede Subvention hier wäre Blödsinn, das will und plant auch niemand, nicht mal die FDP.
Wenn es aber an Strom mangelt, oder in Zementwerken wäre CCS doch besser als das CO2 einfach in die Atmosphäre zu blasen.
Gut. Wenn der August 2021 ein schlechtes Beispiel war, dann nehmen wir halt 200€/MWh an. Aber selbst dann kann ich mir nicht vorstellen, dass diese 40-120$/t locker aus dem Gewinn bezahlt werden können. Irgendjemand muss also diese Zusatzkosten für CCS bezahlen. Und da kommen nur Subventionen oder der Endverbraucher in Betracht.
Ich gehe davon aus, dass das keineswegs nur die variablen Kosten sind, sondern die auf den Normalbetrieb umgelegten Gesamtkosten.
Kannst Du das bestätigen oder dementieren?
Ich habe nur aus dem verlinkten Dokument zitiert. Dort werden die Kosten beziffert. Ich bin kein BWLer, aber ich glaube der Begriff Kosten ohne Zusatz beinhaltet auch die Abschreibung der Investition.
Ah ok. Dann gehen wir mal von den umgelegten Gesamtkosten aus.
Technisch gesehen ja, aber ohne Rentabilität passiert es nun mal nicht. Irgendjemand muss diese Zusatzkosten tragen.
Ja, der Verbraucher. Wer sonst. Über flexible Tarife.
In der Dunkelflaute muss Strom teurer sein als bei Sonnenschein und 6 Bft Wind. Damit rentieren sich dann teure Stromspeicher oder eben evtl. fossiler Strom mit CCS.
HA! Ich habs ja gesagt. Ich habs ja gesagt. ich habs ja gesagt.
Emirate starten Mega-Erdgas-Projekt „fürs Klima“
Die Vereinigten Arabischen Emirate, Ausrichter des diesjährigen UN-Klimagipfels, kündigen ein Großprojekt zur Erschließung zusätzlicher Vorkommen des fossilen Brennstoffs an. Die neue Erdgas-Infrastruktur soll vor allem mit CCS-Technologie „klimaneutral“ gemacht werden.
Adnoc erklärte, das Projekt sei das erste weltweit, das darauf abziele, „klimaneutral zu arbeiten“. Parallel zum Aufbau der neuen Erdgas-Förderung sollen die Kapazitäten für die CO2-Speicherung auf rund vier Millionen Tonnen des Treibhausgases pro Jahr ausgebaut werden.
Das Erdgas soll auch genutzt werden, um Wasserstoff zu produzieren, wobei der darin enthaltene Kohlenstoff abgeschieden und als CO2 unterirdisch eingelagert werden soll. In dem Prozess will Adnoc auch Strom aus Atomkraft und erneuerbaren Energien nutzen.
Wir sollen also einer Diktatur vertrauen, daß Sie das CO2 schon sicher lagern und ihnen deshalb ihren angeblich klimaneutralen fossilen Wasserstoff abkaufen? Oder das Methan, daß wohl besser im Boden geblieben wäre?
CCS als Entschuldigung, so habe ich mir das vorgestellt.
Ja. Besser, als ohne CCS.
Wenn wir es nicht brauchen, noch besser. Die finden schon Abnehmer. Mit oder ohne CCS.
Ich geb auf.
Da CCS gerade wieder mal diskutiert wird. Hier mal ein paar Fakten. Der Durchschnittsmensch denkt bei Carbon Capture and Storage vermutlich daran, daß CO2 aus der Atmosphäre entfernt wird.
Dazu mal ein kleiner Vergleich
Hauptbestandteile der Luft sind Stickstoff (N2) und Sauerstoff (O2).
Dann noch Wasserdampf (H2O) und Kohlendioxid (CO2) und anderer Kram:
[1]
Was bedeuten aber 0,0407% CO2?
Man nehme einen Kubikmeter (100 x 100 x 100 cm) und fülle diesen mit Tischtennisbällen. In einen Kubikmeter passen laut WolframAlpha 29.840 Tischtennisbälle. Auf Ball schreibt man im richtigen Verhältnis N2, O2 oder CO2 usw. drauf. Auf 12 dieser 29.840 Bälle steht CO2!.
Viel Spaß beim Aussortieren!
Hier noch der entsprechende Abschnitt von Wikipedia:
Direkte Entnahme aus der Umwelt
Weitere Programme erforschen Möglichkeiten, das Kohlenstoffdioxid mittels chemischer Absorber direkt aus der Luft zu filtern. Diese Technologie wird zumeist als DAC (Direct air capture) bezeichnet. Es existieren erste Prototypen, die das Verfahren experimentell erproben, nachteilig sind jedoch die hohen Kosten. Mit Stand Anfang 2018 betrug diese ca. 600 USD pro Tonne Kohlenstoffdioxid. Entwickler dieser Technik hoffen, die Kosten für die Kohlendioxidabscheidung aus der Luft langfristig auf ca. 100 $/Tonne senken zu können, Speicherung nicht eingerechnet.[14] Climeworks ist ein Unternehmen, das dieses Verfahren anbietet.
Also alles läuft super und DAC kostet morgen nur noch 100$/Tonne (ohne Speicherung).
Der weltweite Ausstoß von Kohlenstoffdioxid nahm seit 1960 kontinuierlich zu und erreichte im Jahr 2021 einen Wert von rund 37,1 Milliarden Tonnen Kohlenstoffdioxid.
Also 37.100.000.000 Tonnen Kohlenstoffdioxid * 100$ pro Tonne =
3.710.000.000.000 Dollar = 3.710 Milliarden Dollar pro Jahr.
Ohne Speicherung der 37.100.000.000 Tonnen Kohlenstoffdioxid! Nur für die Entnahme aus des Atmosphäre um den Ausstoß eines einzigen Jahres zu einzufangen.
DAC ist Irrsinnig teuer. Was bleibt ist also allein Abscheidung von CO2 bei fossilen Kraftwerken um die dann länger laufen zu lassen und bei Biogas. Der Biogasanteil ist wichtig für Dunkelflauten, wird aber niemals in Bezug auf CCS irgend eine relevante Dimension erreichen.
Also geht es allein darum fossile Kraftwerke mit dieser Ausrede länger laufen zu lassen. Deren Wirkungsgrad sinkt entsprechend. Kohlekraftwerke können aber heute schon nicht mehr mit dem Preis von Solarstrom oder Windstrom konkurrieren.
Jeder der Mathe nicht in der 10. Klasse abgewählt hat, kann sich das ausrechnen.
Die Grafik bezieht sich nur auf trockene Luft ↩︎
Leider ist das bei den meisten CO2-Kompensationsprojekten so.
Ich habe letztens erfahren, dass es eine Agentur gibt, die weltweit Moorvernässungsprojekte und Waldaufforstungsprojekte an die CO2-Emittenten vermittelt, damit diese ruhigen Gewissens weiter machen können.
Deine Überschrift ist basiert auf einem vermeintlichen Missverständnis. Du unterstellst dem „Durchschnittsmenschen“ Unwissenheit über die Einsatzmöglichkeiten von CCS.
Das als Basis einer Wertung zu nutzen „CCS ist Blödsinn“ ist schon sehr manipulativ.
In den Meldungen wir oft genug darauf hingewiesen, dass das CO2 ab den Quellen abgefangen werden soll. Da sind die Konzentrationen entsprechend hoch.
Sollten einige Menschen das nicht begreifen, ist das noch lange kein Grund dafür das CCS Blödsinn ist.
Wäre ähnlich wie Klimaschutz für Blödsinn zu halten, weil manche Menschen glauben es wäre zu teuer.
Wenn du nur DAC meinst, dann solltest du es in der Überschrift auch so schreiben.
Und was ist wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht bläst?
Billiger PV/Wind-Strom nutzt nichts wenn es ihn nicht gibt.
Hier eine aktuelle Meldung aus der Tageschau zum Thema CCS. Da fällt der Begriff DAC überhaupt nicht.
Das ist ein alter Hut und bereits geklärt: Das Strichwort sind Überkapazitäten. Bei ca. vierfacher Überkapazität von Wind und Solar werden die Lücken so klein, daß man diese durch Batterien decken kann. Und das ist der Punkt an dem die Gesamtkosten des Systems am geringsten sind. Steht schon hier im Forum.
Haben wir bereits 4 Fache Überkapazität erreicht? Wenn nicht , dann ist das aber ein teuerer Weg der noch lange Zeit dauert. Und womit heute dann die Wärmepumpe im Winter betreiben?
Atomenergie weiter laufen lassen bis es genug (über) Kapazitäten gibt wäre schlauer gewesen…
Fusionskrafterke wären auch besser als riesige Überkapazitäten von Wind und Sonne zu bauen damit in der Dunkelflaute nicht das Licht ausgeht… weil man sonst nie genug Speicher bauen kann… ich lass mich mal überraschen ob das klappt.
Doch der begriff fällt
"
Viel Aufmerksamkeit bekommen sogenannte Direct-Air-Capture-Anlagen.
"
Eine Meldung mit einer Meinung macht, die auch nur einen einen Teilaspekt von CCS beleuchtet reicht dir um CCS in der Überschrift als Blödsinn zu bezeichnen?
Nein ist es nicht.
Es gibt da von einer Stelle eine Idee wonach das reichen soll.
Wenn du dem Glauben willst, okay. Aber geklärt ist die Sache ganz und gar nicht.
Es gibt eine Studie (hier im Forum auch schon gepostet), die von einem Batteriebedarf von 18 Tagen Energiebedarf für ein stabiles Netz spricht.
Du kannst hundertfache Überkapazität an PV installieren. Wenn es dunkel ist, ist der Ertrag immer noch Null. Bei Wind das gleiche, null wind, null Strom.
Wenn beides zusammen kommt, wird es schwierig.
Und deinen billigen PV- und Wind-Strom kannst du auch vergessen, wenn x-fache Überkapazität und Batteriespeicher finanziert werden müssen.
4fache Überkapazität?
Was soll denn die einfache Kapazität sein? 100% Strombedarf?
Wieviel soll das dann z. B. an Windkraft Deutschland sein?
Gehen wir mal von 70 GW permanenten Strombedarf aus (so viel wie heute).
Dann wären das etwa 840.000 Windräder.
Deutschland hat 357.600 km2
Das heißt, dass auf jeden km2 2,34 Windräder. Egal ob Acker, Wald, Berg, Stadt oder Wasser.
Da bin ich aber mal gespannt wie du das machen willst.
Übrigens, das Stromnetz muss auch an solchen Tagen funktionieren:
Na dann viel Spaß mit Überkapazität und Batterien.
Und dann noch der zusätzliche Strombedarf durch die ganzen Wärmepumpen Elektroautos. Da ist es mit 70 GW nicht getan.
Nachtrag:
"
In dieser Studie wurde das grundsätzlich verfügbare technisch-ökologische Flächenpotenzial (ohne Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen und ohne Berücksichtigung der Erfordernisse des besonderen Artenschutzes und von Radaranlagen!) mit rund 49.400 Quadratkilometer (13,8 Prozent der Bundesfläche) deutlich höher bewertet als in der UBA-Studie von 2019,…
"
Also knapp 49.400 km2 statt 357.600 km2
Das wären dann 17 Windräder pro km2
Was soll das? Hast du meinen Eingangsbeitrag überhaupt gelesen?
Ja habe ich.
Du hast deine Argumentation auf die Kosten von DAC gestützt und auf deine Annahme, dass CCS an der Quelle (dabei greift deine Rechnung aber nicht) eine Ausrede wäre fossile Kraftwerke länger laufen zu lassen.
Gleichzeitig sagst du aber Fossil plus CCS an der Quelle wäre so teuer das es sich gegen PV und Wind nicht halten könne. Dann würde es wohl auch nicht eingesetzt.
Dazu hat die @Kalo im anderen Thread ja auch schon was geschrieben.
https://das-gruene-forum.de/t/wie-kommt-es-bloss-dass-die-gruene-fuehrung-jetzt-einen-ccs-beschluss-fasst/3211/2?u=heberdie
DAC oder auch natürliche Wege CCS zu betreiben ist auch nicht dafür gedacht auf Dauer den heutigen CO2 Ausstoß zu kompensieren, sondern um den unvermeidbaren, viel geringeren, CO2 Ausstoß zu kompensieren. Oder auch den bereits bestehenden CO2 Level zu reduzieren.
Ob das sich wirtschaftlich darstellen lässt, wird sich zeigen. Aber man muss sich den Weg ja nicht aus ideologischen Gründen nicht verbauen.