wie ist es, wenn wir noch 15 Jahre Kohle und Gas verheizen?
Dann würde bei Holzfeuerung doch das Co2 aus Gas/Kohle eingespart/vermieden, oder?
Wäre Holzheizung für diese Zeitdauer dann nicht wieder sinnvoll?
Ich halte es eher für sinnvoll, auf Dauer einen kleinen, ökologisch vertretbaren Anteil an Holzheizungen zu haben. Ich würde auch nicht mit der Einsparung von Gas, Öl und Kohle durrch Holz argumentieren, sondern eher mit dem Anreiz für Landwirte, Bäume zu pflanzen.
Nur sehr bedingt, weil Holzverbrennung mitnichten klimaneutral ist. Sie entlässt innerhalb kurzer Zeit das gesamte, über 100 Jahre gespeicherte CO2 eines Baumes. Über 100 Jahre gedacht wäre es also klimaneutral, wenn es uns aber jetzt über einen Kippunkt stößt, hilft uns dies Art von Klimaneutralität nichts. Wir brauchen jetzt CO2-Vermeidung. So gut es eben geht. Und da ist es besser, ich verbrenne jetzt mit Gasturbine und WP etwas weniger, dafür aber fossiles C als deutlich mehr „klimaneutrales“ C.
Nein, Holz ist kein fossiler Brennstoff sondern ein erneuerbare Brennstoff. Wächst ja nach und bindet wieder CO2
Wir in Deutschland betreiben nachhaltige Forstwirtschaft. die Waldfläche wächst sogar.
Da des allermeiste Holz für thermische Nutzung aus Deutschland kommt, ansonsten hauptsächlich aus den direkten Nachbarländern, kann man von Nachhaltiger Forstwirtschaft ausgehen.
Zumal Pellets überwiegend aus Abfall- und Rest-Holz aus der anderen Holzwirtschaft stammt, ist es ja kein zusätzlicher Holzeinschlag. Je mehr von Fichte auf Laubholz umgestellt wird, desto mehr Rest- und Abfall-Holz bleibt, da mehr Astwerk im Verhältnis zum Stamm.
Wir müssen schauen, das wir erst mal weniger Energie verbrauchen, dann schauen welche EE-Energien uns zur Verfügung stehen und nutzen wo am besten möglich.
Wenn wir z. B. in München und Umgebung sehr gut Tiefengeothermie nutzen können, sollten wir das machen, statt mit Strom zu heizen. Den Strom brauchen wir dann z. B. wo Tiefengeothermie nicht so gut zur Verfügung steht.
Solange wir absehbar unsere Stromversorgung noch in nennenswertem Umfang, speziell in der Heizperiode, mit schmutziger Kohle oder knappen Erdgas bestreiten, sollten wir mit der Elektrifizierung zurückhaltend sein, wenn gute Alternativen (z. B. Holz) zur Verfügung stehen. Bei Autos sehe ich zum Beispiel keine gute Alternative zur Elektrifizierung. Das alleine wird unser Stromnetz schon erst mal genug fördern und die Abschaltung der Kohlekraftwerke zu einer Herausforderung machen.
Da sagt selbst der PV-, Wind- und Wärmepumpenpapst was anderes
Genau das ist ja falsch.
Es ist Klimaneutral weil in (weit weniger als 100 Jahren) das verrottende Holz sein CO2 wieder freigibt.
Das beginnt schon ein paar Tage nachdem der Baum stirbt und im Wald liegen bleibt.
Und wir reden ja auch von einem hohen Anteil an Kohle.
Und der schlägt mit fast 1000g pro kWhel. zu buche.
Und einige behaupten, dass es bei Gas wegen den Methanverlusten ähnlich aussieht. Was ich zwar bezweifle, aber manche behaupten das eben.
Nachtrag 17:37
Genau das Argument lässt du aber auch nicht gelten wenn du auf den EE-Strom in der Zukunft erweist und die fossilen Kraftwerke laufen bis dahin weiter.
Wenn du es genau nimmst, könntest du so viel Gas klimaneutral verbrennen wie in der Zeit Holz nachwächst (bezogen auf Kohlenstoff), wenn du das Holz dafür nicht verbrennst, sondern trocken einlagerst.
ich habe den Eindruck, dass man nicht eindeutig sagen kann, ob Heizen mit Holz im Hinblick auf das Klima sinnvoll ist.
Unter bestimmten Umständen scheint das der Fall zu sein, aber ob diese Umstände heute vorliegen und ob und wie lange sie künftig vorliegen, ist nicht sicher, so mein Eindruck.
Relevante Parameter sind wohl:
wachsen ausreichend Bäume nach?
(weitere Frage: national? weltweit?
Sanktionsmöglichkeiten bei zu geringem Nachwuchs scheint es nicht zu geben)
wieviel würde mit Kohle/Gas geheizt, wenn nicht mit Holz geheizt wird?
erfolgt durch das Heizen eine schnellere/ größere CO2-Freisetzung als durch das natürliche Verrotten? (wobei „schneller = klimaschädlicher“ unterstellt wird)
kann man das Verrotten vermeiden, indem man mehr Produkte aus Holz herstellt, die das CO2 dauerhaft oder zumindest lange Zeit binden?
wird fürs Heizen zusätzl. Holz geschlagen oder wird nur Abfall-/Restholz verwendet?
müssen wir (vorübergehend) mit Holz heizen, damit der Strom für andere Zwecke zur Verfügung steht (insb. Autos)?
meine zusätzl. Frage: sind wir bei Holz zum Heizen autark? oder importieren wir da auch wieder große Mengen?
Ich habe das Gefühl, dass ich bei der Frage der Sinnhaftigkeit der Holzheizung 10 Bälle in der Luft habe, und wenn drei gleichzeitig runterfallen, ist es aus.
Holz bindet C in Molekülen, die eben C enthalten. C ist als Element der absolute Gamechanger für das Leben als solches. Nicht aggressiv, genügsam in der Wahl seiner Bindungskollegen, bildet stabile und weitgehend zufriedene Bindungen aus.
Ist also nicht bekannt für explosive oder hochgradig reaktive Stoffe.
Natürlich ist C so faul wie die anderen Elemente. Es bildet auch bevorzugt energiearme Moleküle. Also Moleküle mit wenig inneren Spannungen in den Bindungen und mit Partnern, die das Dasein ähnlich sehen.
O=C=O ist ein sehr zufriedenes energiearmes Molekül. Das hat überhaupt keine Lust, wieder zu reagieren. Man kann es zwingen, aber das erfordert viel Energie.
H-O-H ist übrigens auch ein energiearmes Molekül. Wenn man es zwingt, die Bindungen aufzulösen, entstehen H2 und O2, die freudig und unter Energieabgabe wieder zu Wasser werden, wenn man einen kleinen Impuls gibt. Daher kommt in ein Wasserstoffauto H2 rein, O2 ist in der Luft und unter Energieabgabe entsteht H2O.
Wenn man Holz verbrennt, entsteht CO2, weil das die Definition von Verbrennung ist: Verbindung mit Sauerstoff (O)
Verbrenne Kohle → CO2
Verbrenne Schwefel → SO2
Verbrenne Stickstoff → NOx
Verbrenne soviel Holz, wie nachwächst: passiert theoretisch nichts.
Wieviel Energie da rauskommt, ist nicht dasselbe wie die Energie, die man dann nutzen kann. Zum Wirkungsgrad kann @HeberDie hundertmal mehr sagen als ich.
Aber es wird gerne die Graue Energie vergessen (Transport, Ernte, Bau von Heizungen blablubb). Und eben die Freisetzung von im Boden gebundenen C (Tierchen, Wurzeln, Pflanzen), wenn man z.B. einen Wald rodet und der Boden dann offen liegt.
Verrottung ist chemisch gesehen eine „stille“ Verbrennung, wie auch (innere) Atmung generell: Nimm Glucose C6H12O6, veratme, verstoffwechsle, verbrenne sie und du bekommst die Energie,die in den Bindungen gehockt hat und dir nun zur Verfügung steht und atme CO2 als unbrauchbares Restprodukt wieder aus.
Ich habe die ganze Debatte nicht verfolgt.
Vielleicht wurde alles bereits geschrieben.
Es gibt aber auch Einflüsse, die man nur erahnen kann (Waldbrände zum Beispiel) Oder wenn man zwar Bäume pflanzt, aber sie z.B. wegen Trockenheit nicht so gut anwachsen wie erwartet.
Der Holzzuwachs reicht noch für einiges.
" Auch der Holzzuwachs ist mit 117 Mio. Kubikmeter pro Jahr nach wie vor hoch. Der Abgang bleibt mit ca. 88 Mio. Kubikmetern pro Jahr deutlich hinter dem Zuwachs zurück.
Meist wird Öl und Gas ersetzt.
Entsprechend dem Heizwert von öl und Gas bzw. dem fossilen Anteil in der Stromversorgung bei strombasiert.
Das schon, die zeitliche Differenz kommt aber darauf an unter welchen Bedingungen das Holz verrottet. Die Verrottung des Holzes starten ja auch schon sobald der Baum fällt.
Da Holzpeletts hauptsächlich aus Sägeabfällen hergestellt wird (also schon rel. kleine Stücke bzw. Sägemehl), würde das Holz sehr schnell verrotten.
Es erspart aber zusätzliches fossiles CO2 in der Atmosphäre. Da es ja ein
Wenn es dafür einen Markt gibt, schon. Der kann aber die Menge und Qualität wohl nicht aufnehmen, sonst würde das Holz wohl dahin gehen. Verbrennen ist i. d. R. die niedrigste Preisstufe.
"
Von der in deutschen Sägewerken jährlich im Schnitt verfügbaren Menge von rd. 7 Mio. Tonnen (t) werden heute über 3 Mio. t zur Pelletproduktion genutzt.
Pellets werden in Deutschland zu etwa 90 Prozent aus Sägespänen und Resthölzern hergestellt, die als Nebenprodukte der Sägeindustrie anfallen. Zu 10 Prozent wird nicht-sägefähiges Rundholz genutzt, dass beim Holzeinschlag und bei der Durchforstung anfällt. Altholz und Waldrestholz werden aus qualitativen Gründen nicht zu Holzpellets verarbeitet. Die strengen Luftreinhaltevorschriften könnten mit diesen Rohstoffen nicht eingehalten werden. Genauso wenig wird hochwertiges Sägeholz eingesetzt, das viel zu teuer wäre.
"
Ich meine ja. Solange der Ausbau des EE-Stroms nicht ausreicht und wir Kohle und Erdgas in größeren Mengen verstromen müssen. Oder fossilen- und Atomstrom aus dem Ausland brauchen.
"
Aufgrund seines hohen Holzreichtums und des weiter zunehmenden Holzvorrates kann sich Deutschland selbst mit Pellets versorgen. Pellets werden in Deutschland zu 95 Prozent aus Sägenebenprodukten erzeugt, die in Sägewerken bei der Produktion von Schnittholz anfallen. Deutschland erzielt jährlich einen Exportüberschuss von mehreren hunderttausend Tonnen.
…
Wie bei vielen Verbraucherprodukten findet auch bei Holzpellets trotz ausreichender heimischer Produktion ein Austausch mit anderen Ländern statt, vor allem mit Nachbarländern. Für viele Pellethändler gilt das Prinzip der kurzen Wege: Ein Werk hinter der Grenze kann für grenznahe Händler näher liegen als das nächste deutsche Pelletwerk, also werden die Presselinge nach Deutschland eingeführt.
Auf diese Weise werden jährlich etwa 20 Prozent des inländischen Bedarfs importiert. Importe aus Russland, der Ukraine und Weißrussland machen lediglich ca. 2 Prozent des Inlandsverbrauchs aus. Einfuhren aus den USA und Kanada sind verschwindend gering.
Da das allermeiste Holz für Pellets aus Deutschland und Nachbarländern kommt, ist davon auszugehen, dass das meiste aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammt.
Da wir in Deutschland ja nachhaltige Forstwirtschaft betreiben, passiert so was ja nicht in größerem Umfang. Jetzt bitte nicht mit den derzeitigen Kahlschlägen wegen Borkenkäfer kommen. Das hat ja seine Gründe nicht in der Holzheizung.
Gute Frage, Du hattest nach einer Methodik zur Bilanzierung gefragt und das war nur ein Teil der Antwort.
Ich könnte mir aber vorstellen, dass der Schlüssel in einer nachhaltigen Bewirtschaftung in Verbindung mit einem Importverbot in die EU zu Heizzwecken liegen könne.
Ich bin aber ziemlich sicher, dass sich mehr Leute als es gut ist auf die verhältnismäßig billigen Holzheizungen verlassen werden, so dass ein Verzicht darauf sehr wahrscheinlich kein Schaden sein wird.
Wenn die Importe nachweislich Nachhaltig sind, warum dann nicht.
Auch in anderen Ländern fallen Sägeabfälle an.
Sonst müsstest du ja auch konsequenter Weise die Holzmöbel von außerhalb der EU verbieten.
Pelletheizungen sind nicht so billig.
Und der Preis für Pellets wirkt auch als regulativ.
Die Kaminöfen sind etwas anderes, da wirken aber auch andere Themen rein. Da ist aber das Holz auch teuer geworden. Was die Umweltbelastung betrifft werden die neuen Vorgaben wirken (ob da mehr notwendig ist, kann man drüber streiten). Da müssten die Kaminkehrer mehr drauf achten, dass nur das richtige Holz verwendet wird und/oder die richtige Bedienung stattfindet. Da wäre noch viel Verbesserungspotential.
Es scheint als, als sei die Holzheizung eine echte Alternative …
Allerdings nur genau so lange, wie die Nachhaltigkeit - gesetzlich? - gewährleistet bleibt - die Erteilung einer Betriebserlaubnis darf demnach nicht nur von technischen Vorgaben abhängen - sondern auch ökologischen Rahmenbedingungen - wenn also immer mehr Bäume, die sich nicht schnell genug an den Klimawandel, Absenkung des Grundasserspiegel etc., nicht rechtzeitig gegen andere Bäume, die damit besser umgehen können, ausgetauscht werden, oder doch dem Borkenkäfer als Folge der Schwächung aber auch der Fehlplanung durch Betrieb von Monokulturen zum Opfer fallen, muss man entweder den Preis den Markt regeln lassen (was sehr schnell sehr kalt werden könnte), oder im Vorfeld lieber nicht so besonders viele Heizungen ermöglichen - Nachhaltige Planung kann demnach nicht nur auf Grundlage des aktuell möglichen erfolgen - sondern eher wissenschaftlicher Langzeitbetrachtung + Sicherheitsabstand für Unvorhergesehenes folgen …
Gibt es dazu bereits bekannte seriöse Erkenntnisse, die die politischen Entscheidungsfindungsprozesse zu diesem Thema in diese Richtung lenken bzw. bereits Bestandteil der Genehmigungsbetrachtung sind? Ich kenne leider nur einen Anlagenbetreiber persönlich, der das schon vor rel.langer Zeit mit Subventionen und damals ohne große Auflagen realisiert hat.
Es würde schon reichen, sie nicht zu fördern. Dann würde eine Selektion hin zu Leuten, die dauerhaft leicht Zugang zu Holz haben, stattfinden. Die anderen sollten sich lieber für andere Lösungen entscheiden.
Außerdem sind strenge Schadstoffgrenzwerte für die Abgase wichtig.
Holzheizungen, also Holzzentralheizungen, sind in sehr vielen Häuser mangels Bunkerplatz gar nicht möglich. Insofern ist das schon einen limitierender Faktor und bremst eine etwaige schnelle zunahme. Zudem solche Heizungen auch nicht ganz billig sind.
Ansonsten wird der Markt das regeln. Da ja noch mengenmäßig Potential vorhanden ist und die Limitierung eher erst mal durch Produktionskapazitäten gegeben ist, wird sich das durch die Preise einpendeln. Es wird also nicht so sein, dass plötzlich kein Rohstoff mehr vorhanden ist, da ja nachwachsend… Vorher steigen die Preise und bremsen.
Man könnte z. B. auch die Kombination mit einer Solarthermieanlage vorschreiben um den Holzverbrauch zu reduzieren. Wer eine Pelletheizung hat, hat schon die Hälfte der ST-Anlage im Keller.
Wir drehen uns schon wieder im Kreis und du bringst immer die gleichen, falschen Scheinargumente.
Wir müssen das Holz nicht verrotten lassen, wir können es stofflich verwerten
Die Zersetzung ist wesentlich langsamer als die Verbrennung
Unsere Wälder haben sehr viel CO2 gebunden, wenn die diese Bindungsdauer durch stoffliche Verwertung verlängern, können wir die Gefahr einen Kipppunkt zu überschreiten, verringern. Für die nächsten, entscheidenden Jahre ist es nämlich egal, ob das C aus Holz kommt, das vor 1 Million oder vor 100 Jahren gewachsen ist.
Wie gesagt, Kreis. Der unmittelbare CO2-Ausstoß ist bei der Kette Gasturbine → Strom → WP → Wärme niedriger als bei der direkten Holzverbrennung.
Anders als 1713 ist der Wald in Deutschland heute gesetzlich vor Übernutzungen und Rodungen geschützt. Heute, über 300 Jahre später, ist das Prinzip der Nachhaltigkeit nicht nur im Bundeswaldgesetz sowie den Waldgesetzen der Länder fest verankert, sondern der zentrale Grundsatz der Forstwirtschaft in Deutschland.
Klingt erstmal gut. Wenn man sich aber den Zustand unseres Holzplantagen anschaut, beschleichen eine leise Zweifel, an der Seriösität dieser Nachhaltigkeit, die haben mit nachhaltigem Wald und Biodiversität wenig zu tun.
Der Begriff Nachhaltigkeit verkommt immer mehr zu einem reinen Marketing-Gewäsch.
Man muss nur aufpassen, dass die Leute nicht auf der Suche nach Brennmaterial das Unterholz plündern.
Oder kann man nur Pellets verheizen?
Wieviel Energie wird zur Produktion von Pellets aufgewendet, @HeberDie ?