Wir hatten zu diesem Thema eine schöne Fachveranstaltung in der LAG Energie Berlin-Brandenburg, mit vertieftem Blick auf die Berliner Situation. Eine der Aussagen war, dass das Berliner Grundwasser schon jetzt durch die städtischen Einflüsse an der oberen Grenze der zuträglichen Temperatur entlangschrappt. Es wäre also zunächst ausreichend und ökologisch geboten, es mit Wärmepumpenheizungen im Winter abzukühlen.
Ich habe auch davon gehört, mich aber nicht darauf spezialisiert.
Mich hat es einfach gewundert, dass man es möglicherweise einfach so erwärmen darf.
Dann werde ich mich wohl besser darauf beschränken.
Mit Fernwärme geht es immer noch besser als mit elektrischen Wärmepumpen. Es könnte aber auch sein, dass beides kombiniert aufgebaut wird: In den Häusern dezentral eine Wärmepumpe für Raumheizung und Wärmwasser - und ein Low-Ex Wärmenetz, das die nötige Niedertemperaturwärme heranführt. Luft-Wasser-Wärmepumpen kann man nicht in einer innerstädtischen Lage einsetzen (na ja, vielleicht für die Aufstockung einer Penthouse-Wohnung…), und erdreichgekoppelte Wärmepumpen sollten keinen Permafrostboden unter der Stadt erzeugen.
Es gibt nicht DIE Lösung.
Man muss die Lösung zum Einsatz bringen, die in der jeweiligen Situation (und) für die Gesellschaft am besten ist.
Es wurden, und werden, auch Gas und Stromleitungen verlegt.
Wo ist das Problem?
Geht zwar nicht überall von heute auf morgen, aber das war bei anderer Infrastruktur auch so.
Anfangen und Gas geben. Das ist notwendig.
Ne ne, ich habe eine Menge IT-Projekte in meiner Karriere hinter mir. Und in meiner letzten Firma galt: Wenn der gewünschte Termin und Kostenrahmen illusorisch war, haben wir den Auftrag nicht angenommen. Der Kunde hat sich einen Dienstleister gesucht, der im das gewünschte versprochen hat und es kam mehr als einmal vor, das das Projekt nach zwei Jahren wieder bei uns (als Katastrophe) ankam.
Anfangen und Gasgeben wäre 1970 eine gute Strategie gewesen, wenn man auf „Die Grenzen des Wachstums“ gehört hätte. Nun muss es beim ersten Mal in Time und In Budget klappen.
Wenn man also die blöden Gasheizungen in Ruhe lässt und stattdessen mehr Windräder vor der Küste oder Solaranlagen auf den Dächern und in Spanien installiert. Dann kann man auch genug Gas für Dunkelflauten und für Heizung im Winter produzieren.
https://www.freiburg.de/pb/1855035.html
Die Stadt Freiburg hat Ihren Masterplan verabschiedet. Gas läuft aus, das Netz wird auf Wunsch des Betreibers erhalten.
Es wird einen Anschlusspflicht an das Fernwärmenetz geben,
Edit : wo die Wärmelastdichte dies rechtfertigt.
Im Klimaschutzkonzept 2019 wird vorgeschlagen, dass die Nutzung von Erdgas im Bereich Heizung spätestens nach 2040 ausläuft und im Wesentlichen durch Umweltwärmenutzung über Wärmepumpen und Fernwärme, bestenfalls auch in einem relevanten Anteil durch grüne Gase ersetzt wird. Im Wärmemasterplan werden entsprechende Eignungsgebiete für die Wärmeversorgung ausgewiesen. In den dicht besiedelten Gebieten soll die Fernwärme weiter ausgebaut werden, um Erdgas zu ersetzen. Für die dezentrale Wärmeversorgung wird der Einsatz von Wärmepumpen (zum Beispiel mit Luft, Erdwärme oder Grundwasser) künftig eine viel größere Rolle spielen und insbesondere in Gebieten mit lockerer Bebauung präferiert werden. Auf Steckbriefen für jeden Stadtbezirk sind u.a. Hinweise zur Verfügbarkeit von erneuerbaren Energien gesammelt, dies kann bei der künftigen Heizungswahl eine Unterstützung sein.
Dass in relevantem Umfang bis 2030 erneuerbare Gase für die Wärmeversorgung zur Verfügung stehen wird nicht erwartet, für den Zeitraum nach 2030 ist die Perspektive noch unsicher.
@Duke Es hat über 1 h gedauert, bis ich relevante Stellen in dem Dokument gefunden habe.
Während ich noch recherchiere, hast du schon Kommentare geschrieben, ohne die zugrunde liegenden Dokumente auch nur zur Kenntnis zu nehmen. Auf so eine Diskussion kann ich gerne verzichten.
DAS ist die Antwort auf Jörgs Frage.
Die Details findest du dann hier, auf 84 Seiten, auch wo die Wärmedichte hoch genug ist, um Nah bzw Fernwärme zu installieren.
Heute ist in Solarify ein Statement zur Wärmeversorgung 2045.
Interessant ist, dass neben der üblichen Nennung von WP auch Solarthermie und Tiefengeothermie mit großem Potential genannt wird.
Übrigens:
10 Mrd. Euro sind heutzutage in der Politik nicht viel Geld. (allein die LNG Terminal sollen 6,5 Mrd. kosten)
Dafür kann man 10.000 km Fernwärmenetz bauen.
Ich habe wenig Ahnung von Fernwärme. Nur so viel:
- Fernwärme ist geil, wenn die Wärme im Winter dafür gezielt erzeugt wird (BHKW, Geothermie,…). Spar den Heizungskeller und darf folglich durchaus was kosten.
- Industrie (und auch RZ) produzieren massenhaft Abwärme im Bereich 80-120°, eigentlich ideal. Aber halt kontinuierlich übers ganze Jahr. Deshalb brauchen sie für den Sommer Kühltürme/anlagen.
- Die Verlegung der Leitungen geht am besten in Neubaugebieten. Dort werden aber heutzutage nahezu perfekt gedämmte Gebäude mit sehr geringem Wärmebedarf errichtet. Lohnt sich die Fernheizung da noch?
Das merkt man, aber deshalb die oben angeführte Literatur zu lesen, fällt dir nicht ein. Da könntest du wirklich was lernen.
Lieber im Blauen herum kommentieren.
Dass die kommunalen Wärmepläne auch den Bestand umfassen, könntest du sehen an den Plänen der Stadt Freiburg.
Am wichtigsten ist es dort, wo es am dichtesten bebaut ist.
Die Mischung machts.
Fernwärme wird das ganze Jahr benötigt. Zum Beispiel für Warmwasser.
Dann kann man die Kühltürme zumindest kleiner dimensionieren.
In der Heizperiode ( geht oft bis in den Juni hinein und fängt oft schon wieder im September an) kann man die gesamte Wärme brauchen.
Hängt eben alles vom Mix und der Dimensionierung ab.
In Neubaugebieten kann das gleich so geplant werden.
Aber so wie unsere Behörden die Verlegung von Versorgungsleitungen planen (Leitung verlegen, Straße fertig machen, 3 Wochen später wieder aufreißen und die nächste Leitung, Straße wieder fertig machen, dann wieder…) ist es schon fast egal.
Wichtig ist eine hohe Anschlussdichte mit vielen Verbrauchern.
Erich,
den anderen Forumsteilnehmern eine 84-seitige Studie vor den Latz zu knallen und nur mit denjenigen weiterzudiskutieren wollen, die sie auch vollständig gelesen haben, gilt in keinem mir bekannten Forum auf diesem Planeten als ‚guter Diskussionsstil‘.
Ich möchte Dich daher dringend bitten, das zukünftig zu unterlassen.
Ist genauso blöd, wie eine Stunde Video reinzustellen und zu schreiben, schaut es euch an.
Immer die Kernaussagen kurz schreiben.
Wer mehr will, kann ja dann lesen oder schauen.
Das hat Erich allerdings.
Er hat auf Seite 85 verwiesen.
Das habe ich offenbar übersehen (und finde es immer noch nicht).
Wo genau war das?
Hier:
Ist allerdings nach Stadtteilen fein aufgeteilt.
In sofern hast du recht, Duke.
Ich hab es von Hinten nach Vorn durchgeblättert.
Irgendwie ist die Diskussion hier eingeschlafen. Vielleicht liegt es daran, dass alle „nur mit“-Ansätze in der Wärmeversorgung nicht funktionieren, was eine Diskussion darüber langweilig macht. Das betrifft auch die „Nur mit Wärmepumpe“-Variante, auch wenn die verschiedenen Varianten dieser Technologie einen größeren Teil der künftigen Wärmeversorgung übernehmen werden. Aber zum Fliegen kommt das Gesamtsystem eben „nur mit“ allen anderen Energiequellen (Solarthermie, Geothermie, Abwärmenutzung, Biomasse, SynFuel- und E-Gas etc).
Ich freue mich, dass die Bundesdelegiertenkonferenz der GRÜNEN im Oktober das Ziel gesetzt hat, die Nutzung der Solarthermie bis zum Jahr 2030 zu verdreifachen. Das bleibt noch weit unter dem Potenzial von 100 TWh/Jahr, das verschiedene Studien aufgezeigt haben. Aber auch 30 TWh/Jahr leisten einen guten Beitrag zur Bedarfsdeckung im Wärmesektor bei gleichzeitiger Entlastung des Stromsektors.
Würde ich so nicht sagen. Sie wurde für persönliche Streitigkeiten benutzt, und dann hat man den Überrblick verloren.
Jetzt ein neues Thema dort hinein zu packen macht es nicht übersichtlicher.
Der Wärmesektor, also „klimaneutrale Heizung“ ist eben ziemlich komplex. Das hat einen physikalischen Hintergrund: Alle Energie wird am Ende aller Umwandlungsprozesse immer zu Wärme, und da immer weiter in Richtung niedrige Temperaturen. Wenn wir die Wärmewende schaffen wollen, müssen wir alle solchen Zuflüsse nutzen - und weder knappes Öko-Gas noch knappen Öko-Strom verschwenden, wenn es zuimindest zeitweise auch anders geht.