Klimaneutrale Heizung für alle Wohngebäude in Deutschland bis 2035 geht nur mit Öko-Gas

Hab ich nur von Wärmepumpe geschrieben?
Nein. Ich sehe das mit „alles wird WP“ auch kritisch. Vor allem solange noch Kohlekraftwerke am Netz sind.
Deshalb ja ein Bündel von Maßnahmen. Darunter auch EE-Gas wo es die beste Lösung ist.

In deinem Beispiel ist das vielleicht EE-Gas.
In anderen Gegenden bieten sich vielleicht andere, bessere, Lösungen an.

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Ja. EE-Gas i.S.v. Elektrolyse->Methanisierung ist aber auch Blödsinn, solange an anderer Stelle (chemische Industrie) noch jährlich 60 TWh H2 via Dampfreformierung aus Methan gewonnen werden.

Genau das ist die Stelle, wo wir anfangen müssen, unseren Gasverbrauch zu senken.

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Langsam finde ich es schon nervend, wie du immer wieder mit dem gleichen falschen Argument kommst und Windenergie komplett ignorierst.

Ich erlaube mir, die Kernaussagen hier zu zitieren

  • Eine Vorstellung ist, dass zukünftig einfach andere Gase durch die Leitungen fließen. Das könnte zum Beispiel Biogas sein, von dem allerdings nur wenig zur Verfügung steht. Die aktuelle Erzeugung von Biogas entspricht nur ca. 10 % des Erdgasverbrauchs und viele Stimmen mahnen, dass zur Schonung der Natur die Produktion von Biogas sinken sollte (Kapitel 3).
  • Auch über grünen Wasserstoff oder daraus hergestelltem Methan wird oft gesprochen. Wasserstoff scheint aus gleich zwei Gründen kein guter Ersatz für Erdgas zu sein: Zum einen sind die zur Verfügung stehenden Mengen sehr wahrscheinlich noch über Jahrzehnte klein, zum anderen bleibt von einer Kilowattstunde grünem Strom nach der Umwandlung in künstliches Methan nur gut eine halbe Kilowattstunde zum Heizen übrig, während mit einer Wärmepumpe aus der gleichen Menge grünem Strom über drei Kilowattstunden Wärme bereitgestellt werden können. Das Heizen mit Wasserstoff wird voraussichtlich deutlich teurer werden, als das Heizen mit Wärmepumpen. (Kapitel 3).
  • Die gesetzlichen Rahmenbedingungen, z.B. das Energiewirtschaftsgesetz und das Konzessionsrecht, setzen einen florierenden Gasmarkt voraus. Es fehlen bisher Regelungen, die einen geordneten Ausstieg aus der flächendeckenden Gasversorgung sowie eine Reduktion der Erdgas-Infrastruktur ermöglichen (Kapitel 4).
  • Die Wirtschaftlichkeit der Gasnetze wird voraussichtlich stark sinken. Durch die Sanierung von Gebäuden sinkt der Gasabsatz kontinuierlich. Hinzu kommt die beginnende Umrüstung vieler Gebäude auf das Heizen mit Wärmepumpen, nicht zuletzt auch durch das kommende gesetzliche Verbot des Neueinbaus von Gasheizungen. Auch industrielle Gaskunden mit Bedarf an Prozesswärme beginnen die Elektrifizierung der Wärmeversorgung vorzubereiten. Fallenden Absätzen stehen aber keine sinkenden Netzkosten gegenüber, solange die Ausdehnung der Gasnetze nicht zurückgeht. Daher müssen in Zukunft die Netzkosten auf immer weniger Kunden umgelegt werden, wodurch der Gaspreis steigen wird (Kapitel 5).
  • Durch die sinkende Ertragskraft der Gasnetze und den sinkenden Absatz sind auch die kommunalen Einnahmen aus den Konzessionsabgaben zukünftig unsicher. Zudem könnte es dazu kommen, dass sich für einzelne Gasnetze kein Konzessionär mehr findet (Kapitel 6).
    *Im Rahmen der kommunalen Wärmeplanung sollte berücksichtigt werden, dass die Erdgasnetze im Bereich der privaten Wärmeversorgung mittel- bis langfristig entfallen werden. Im Bereich großer Reservekraftwerke ist dagegen darauf zu achten, dass der Anschluss an die Gas-Fernnetze zum Weiterbetrieb mit grünem Methan oder Wasserstoff erhalten bleibt. (Kapitel 7)
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überlesen?

Was ist daran bitte falsch?

Und warum ignorierst du die teils mehrtägige oder sogar wochenlagen Flauten?
Nur noch mal zur Erinnerung letzten Frühwinter.
https://www.agora-energiewende.de/service/agorameter/chart/power_generation/18.11.2022/18.12.2022/today/
Ist gar nicht so selten.
Da war es auch schön kalt. Da rennen dann die WP auf Hochtouren und machen die Lücke noch größer. Der Strombedarf wächst mit WP und E-Auto ohnehin.
In 2030 soll lt. Grünen die Kohleverstromung beendet sein.
Also, wo kommt der Strom in solchen Zeiten dann her?
Und komm mir jetzt nicht mit H2 und Batterien. Da sind wir noch sowas von weit weg.
Und Gaskraftwerke, wobei vom Gas wollen wir ja weg, haben wir auch nur etwa 30 GW.
Nachbarländer? Die haben selbst genug Probleme. Die helfen dann vielleicht, wenn überhaupt, mit Kohle oder Atomstrom. Tolle Lösung.

Weil derzeit viel verstromt wird und das Potential von Reststoffen noch bei weitem nicht ausgeschöpft ist. und überhaupt, 10% ist doch schon was. PV und Wind haben auch mal klein angefangen.

Gilt ja dann auch für die Verstromung. Aber dass ist ja das Konzept für die Stromversorgung wenn Sonne und Wind schwächeln.

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Wenn man sich die Daten der Bundesnetzagentur anschaut erhält man folgendes Bild:

  • 01.01.2023 - 26.04.2023 53,34 % EE-Anteil von 154.290.010 MWh Verbrauch
  • EE Quellen
    • Biomasse
    • Wasserkraft
    • Wind (Offshore)
    • Wind (Onshore)
    • Photovoltaik
    • Sonstige Erneuerbare

In dem genannten Zeitraum gab es 82 Erfassungsperioden von 15 Minuten
wo der Anteil größer / gleich 100% war, Gesamtwert für diese 82 Erfassungsperioden
105,18%. Diese Werte wurden aus den freiverfügbaren Daten der Bundesnetzagentur
ermittelt.

  • Realisierte Stromerzeugung
  • Realisierter Stromverbrauch
  • Land/Regelzone: Deutschland
  • Orginalauflösung

Auffällig ist ein Verbrauchsrückgang von 13.548.584 MWh zum Vorjahreszeitraum.
Der Jahresverbrauch 2022 lag bei 486.044.345 MWh.

Bis jetzt war noch nicht wirklich ein stabiler Überschuß vorhanden.

Interpretiere ich richtig, dass es gerade mal 20,5 Stunden gab, wo die EE-Stromerzeugung über 100% (durchschnittlich 105,18%) lag?

Ja.

Das mit der geringen Vorlauftemperatur ist überholt, aktuelle moderne Anlagen liefern bis zu 120°C bei einen COP von 5.

Das sind aktuelle Anlagen die für die Industrie gebaut werden, was da mit 800 KW Wärmemenge funktioniert klappt auch mit 30 KW, die Frage ist welche Hersteller von Heizungsanlagen die aktuelle Technik liefern können.

Hier mal einige Links:

Der Bereich Industrie Wärmepumpen ist leider nicht so wirklich auf Private Wohnungen anwendbar, die werden sehr teuer sein.

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Hör ich gerne. Haste da mal nen link?

Oh, und Wilkommen btw :slight_smile:

Ich werde die Liste in den nächsten Tagen ergänzen.

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Hier noch ein interessanter Artikel der Klimareporter zum Thema Heizungen:

Bzgl. der Energie, Wie man dieser Diskussion entnehmen kann, brauchen wir Überkapazitäten um Dunkelflauten zu überbrücken.

Schon im Jahr 2021 wurden rund 5,8 Terawattstunden Windstrom abgeregelt, um die Netzstabilität gewährleisten zu können. [Quelle]. Wenn wir also die Windenergie auf 200 GW Nennleistung ausbauen, steigt dieser Überschuss gewaltig an. Das ist billiger Strom den niemand braucht. Damit kann man billigen Wasserstoff herstellen. Und mit billigem Wasserstoff kann man auch E-Methan erzeugen.

Bei den 65 % Erneuerbarer Energie im Kontext mit Heizungsanlagen ist für mich Methan aus Biogas- Kompost- und Klährwerken selbstverständlich inklusiv.

Das jetzt Methan welches aus Luft CO2, Wasser und Regenerativen Strom als E-Methan bezeichnet wird ist Unsinnig.

Damit wird suggeriert das es sich bei E-Methan auch um eine Art E-Fuel handeln würde was fachlich überhaupt nicht stimmt.

Meiner Meinung nach muss es schnellstens ermöglicht werden das in Kompost- Biogas- und Klahrwerken entstehende Methan zur Einspeisequalität auzuwerten und in die Regionalen Versorgungsnetze einzuspeisen.

Die Komplette Aufbereitung kann fast komplett durch den Einsatz Keramischer Filter erfolgen, entsprechende Produkte werden in Kooperation der Fachabteilung für Keramische Werkstoffe des Frauenhoferinstitutes und der Wirtschaft bereits seit Jahren angeboten.

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Und was verwenden wir jetzt als Oberbegriff für regeneratives Methan? Bio-Methan? Erneuerbares Methan/E-Methan? Was ist der Oberbegriff den du vorschlägst?

Das geschieht doch schon längst, soviel ich weiß.

Kann man. Erleichtert den Transport, ist energetisch aber viel schlechter, als das H2 direkt zu verwenden.
Da finde ich die Bezeichnung „E-Methan“ sehr sinnvoll als Abgrenzung zu Bio-Methan.

Habe keine Daten dazu. Aber in der Kläranlage Oberursel, wird das Methan immer noch direkt vor Ort verstrommt.

Siehe hier:

Zitat daraus (weil immer wieder behauptet wird, die Regierung wolle die Nutzung von Biogas erschweren):

Im Interesse der klimapolitischen Ziele der Bundesregierung und zur Stärkung der Versorgungssicherheit soll die Einspeisung von Biogas aus inländisch erzeugter Biomasse erleichtert werden

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Einfach Synthetisches Methan, das trifft es auf den Punkt.

Ich wäre allerdings dafür allgemein von Methan aus regenerativen Quellen zu sprechen.

Die direkte Verstrommung wird meistens gemacht da technisch einfacher.

Da gibt es eine gute Möglichkeit der Nachrüstung um aus der Abwärme wiederum Strom zu erzeugen und so den Wirkungsgrad zu steigern.

ORC (Organic Ranking Cycle) ist eine Technologie, um aus Abwärme Strom zu erzeugen.

Heißt aber nicht, dass dies Überschüsse waren. Vielmehr geht es um die Steuerung des Stromflusses.

200GW Nennleistung - 66GW bereits installiert = 134 GW zusätzlich.
das wären 33.500 Windräder bei 7 Jahre bis 2030 = 4785 pro Jahr = 19 Windräder pro Arbeitstag.
Dazu noch der Ersatzbedarf für Windräder die in dieser Zeit Lebensende haben.
Dazu noch die H2-Fabriken, die Infrastruktur und die Methanisierung.
Gewältige Aufgabe

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