Respekt. Ich habe es noch nicht allzu häufig erlebt, dass jemand in einem Online-Forum seine Meinung ändert und das mitteilt.
Ehrlich gesagt, ich bin nicht sicher, ob ich das überhaupt schon mal erlebt habe …
Also, Hut ab + Danke!
Thailand … Bali …? Wahrscheinlich schon out !
Hier eine interessanter Text zum Thema - ohne zu direkten Bezug zu LG, aber mit Bezug zum Thema Kolonialisierung.
Ich denke, das niemand der im Text beschriebenen Personen eine Kolonisatorin sein will. Es geht um das Lebensgefühl, um Spaß, Freiheit, Anderssein, Coolness. Das sind legitime Bedürfnisse/Wünsche - nicht nur, wenn man jung ist. (obwohl die Realität vor Ort meist anders aussieht als die, die man aus Artikeln u. mancher Erzählung herausliest/heraushört - weniger cool, mehr wie überall und oft sehr touristisch).
Natürlich geht es auch manchem darum, billig all den Spaß zu kommen - auch auf Kosten der Einheimischen, die keine Dollars in der Tasche haben. Anleitung für „coole“ Geizkrägen gibt es zu Hauf: In Büchern über das Reisen - auch ärmste/gastliche Länder - mit sehr wenig/ohne Geld.
Aber die Pathfinder der Scene sind sowieso schon längst zur nächsten, noch cooleren Locations abgereist.
Man könnte es auch so sehen, dass die US-Amerikanern jetzt den Mexikanern die Flüchtlingswelle in die USA heimzahlen. Wenn ihr zu uns kommt, kommen wir zu euch.
Ähnliche Probleme gibt es auch in beliebten europäischen Städten (Berlin, Barcelona). Das hat nichts mit Kolonisation zu tun. Gentrifizierung trifft es besser
Für beide gleich.
Das liegt allerdings auch daran, dass ich der katholischen Kirche nie auf den Leim gegangen bin.
Ein ähnliches religiöses Beispiel war Bhagwan mit seinen 93 Rolls Royce, der seinen Anhängern erzählt hat, dass es sie befreie, wenn sie ihm ihr Geld geben.
So etwas kann man einfach nicht ernst nehmen.
Was mir aber durchaus zu denken gibt, ist diese Art von Argumentation:
Was soll das werden, die Diktatur des kategorischen Imperativs?
Wenn ja, muss ich dann einfach nur davon überzeugt sein, dass etwas nichts ausmacht, um es ruhigen Gewissens zu tun?
Wenn das so ist, dann ist es doch klar, warum sich alle ihr eigenes Verhalten schön reden und am Liebsten in ihrer Blase bleiben möchten.
Was soll das sein: Die Diktatur des kategorischen Imperativs? So etwas wie die Diktatur des Rechts? Ich bin verwirrt. Zumal meine Argumentation nichts mit dem kategorischen Imperativ zu tun hat, geschweige denn mit einer Diktatur.
Ich habe nur gesagt, wer Wasser predigt, sollte keinen Wein trinken. Und wenn er Wein trinkt, sollte er kein Wasser predigen (außer er ist Arzt).
Ich habe meine Position bereits zurückgezogen, da ich eingesehen habe, dass das nur innerhalb und nicht jenseits des Rahmens/der Grenzen des Rechtsstaats vetretbar ist.
Um mal bei dem Wein zu bleiben:
Nehmen wir an, er ist Alkoholiker und würde gerrn aufhören, schafft es aber nicht. Soll er dann sagen " Ich saufe euch alle unter den Tisch, ihr Weicheier", und schon ist nach eurer Moralvorstellung alles in bester Ordnung, weil er ja predigt, was er auch tut?
Nehmen wir an, er ist Winzer und will seinen Umsatz steigern.
Muss er dann mit gutem Beispiel voran gehen und darf kein Wasser mehr trinken?
Damit ihr mich nicht falsch versteht, ich finde Heuchelei auch nicht gut.
Es gibt manchmal Umstände, unter denen man nicht einsieht, sich als einzige*r einzuschränken, solange die anderen weiter machen wie bisher, aber unter denen man trotzdem für eine Veränderung kämpft.
Es geht aus meiner Sicht nicht darum, keine Fehler zu machen, sondern ein gemeinsames Ziel zu erreichen: Das Klimaziel von Paris. Dieses Ziel hat unsere ehemalige Bundesregierung unterschrieben. Jetzt wurde sie durch eine Regierung ersetzt, der das egal ist. So sieht es aus.
Das ist ein rel. hartes Urteil über die jetzige Regierung
der Vorgängerregierung saß noch nicht das Urteil des Bundesverfassungsgerichts über die Verteilungsgerechtigkeit im Nacken - daher hat auch die Vorgängerregierung ebenfalls viel zu wenig umgesetzt (so gesehen könnte man auch bei denen sagen - es war ihnen egal)
Es gab den Ukrainekrieg noch nicht, weswegen Prioritäten verschoben wurden - das ist natürlich akademisch, ob das erstens richtig ist, deswegen die Prioritäten zu verschieben und zweitens, ob das die Vorgängerregierung das nicht ähnlich gemacht hätte…
Sowohl die Vorgänger- als auch die jetzige Regierung wählt(e) die Vorgehensweise, dass die Linien, unter denen das noch möglich ist, einfach immer steiler werden (die Maßnahmen in der Zukunft immer krasser ausfallen (müssten) - und da ändert auch das Gerichtsurteil leider rel. wenig - mit dem Restrisiko, das Ziel eben dann irgendwann doch nicht mehr erreichbar sind - aber das hat in der Politik (nicht nur in der deutschen!) durchaus Tradition - wir betreiben schon lange an vielen Baustellen (z.B.: Rente) oft nur noch „Feuerwehr“…
Und dummerweise haben diese Verträge keinen völkerrechtlich bindenden Charakter - obwohl sie Auswirkungen auf die Völker dieser Erde haben…
Es ist also ein Vertrag wie viele andere Verträge auch - er kann auch notfalls gekündigt oder durch einen neuen ersetzt werden…
Davon abgesehen teile ich ausdrücklich Deine Kritik, dass immer noch viel zu wenig getan und damit leider das Ziel infrage gestellt wird…
So lange aber die FDP (der diesbezüglich weitaus größte Bremser in der Koalition) immer noch mit genügend Stimmen gewählt wird, gibt es zumindest eine genügend große Minderheit im Wahlvolk, die das so wollen…
Und natürlich muss noch erwähnt werden, dass die Grünen das - um Regierungspartei zu bleiben - das mitmacht - das ist sicher auch sehr kritisch zu betrachten…
kritisch sehen kann man nahezu alles.
was konkret hätten die Grünen in der regierung anders machen sollen? und nicht als wunsch, sondern mit realistischer aussicht auf erfolg.
Da hast Du zweifelsohne einen Punkt. Es kommt wohl darauf an, wie man kämpft. Ja, ich bin auch für ein Tempolimit (z.B. 120) halte mich aber selbst nicht immer daran. Wenn man allerdings zu so drastischen Mitteln wie Nötigung greift, um mehr Klimaschutz durchzusetzen, sollte man von Fernreisen mit dem Flugzeug eher absehen.
Davon abgesehen: Wenn jemand selber nicht das tut, was er von anderen verlangt, ist das heuchlerisch. Das lässt aber nicht den logisch falschen Umkehrschluss zu, alles sei in Ordnung, wenn er nur tut was er predigt.
Es ist ein Unterschied, ob ich etwas nur befürworte, aber mich selbst doch nicht immer dran halte, oder ob ich andere lautstark und vehement dafür angreife, dass sie etwas tun, es dann aber selber mache.
Ich bin beispielsweise sehr dafür, die Berliner Innenstadt (die bisherige Umweltzone) autofrei zu machen. Trotzdem fahre ich dort ab und zu mit dem Auto rein, weil es bequemer ist (meistens nehme ich aber tatsächlich das Fahrrad). Wenn ich es nicht mehr dürfte, müsste ich mir dauerhaft andere Wege überlegen. Vielleicht hoffe ich auch, dass diese anderen Wege einfacher und zahlreicher werden, wenn niemand mehr mit dem Auto reinfahren dürfte. Ich kann gut damit leben, dass ich manchmal das tue, was ich eigentlich schlecht finde, weil es schon sehr viel Idealismus und Überzeugung braucht, um es sich selbst unbequem und umständlich zu machen, während alle um einen rum den einfachen Weg wählen. Manchmal siegt eben die Bequemlichkeit über den Idealismus.
Was anderes wäre es aber, wenn ich täglich am S-Bahn-Ring stehen würde, um die reinfahrenden Autos mit faulen Eiern zu bewerfen und die Leute zu beschimpfen, und zu einer Speerspitze des Kampfes für eine autofreie Innenstadt werden würde. Und dann am nächsten Tag selber mit dem Auto reinfahre. Das hätte was sehr Selbstgerechtes und machte mich völlig unglaubwürdig.
Es ist schon extrem ungeschickt und unsensibel, um ausgerechnet dann eine Flugfernreise anzutreten, wenn ein Gerichtstermin wegen einer Aktion für mehr Klimaschutz ansteht. Ich hätte es ihnen mindestens gegönnt, dass der Flug ausfällt, weil andere Klimaschützer auf dem Rollfeld sitzen.
Woran messen wir den Erfolg - so wie das weiter oben von @Biologin beschrieben wird, setzen wir zunächst ein Ziel (Bsp.: Paris-Abkommen) - idealerweise wird bei Erstellung eines Zieles deren Erreichbarkeit bereits geprüft und für erreichbar gehalten
Anschließend messen wir den Erfolg daran, ob wir das Ziel erreicht haben bzw. wir definieren Zwischenschritte, an denen wir noch weit vor Erreichen des Ziels überprüfen können, ob das Ziel noch erreichbar ist - oder nicht…
Wenn dann die Erreichung des Ziels immer unwahrscheinlicher wird, gibt es 2 Möglichkeiten: Entweder, man akzeptiert das Scheitern und gibt das Ziel auf bzw. steckt sich neue (realistisch-kleinere) Ziele…
Oder man muss immer drastischere Maßnahmen ergreifen, um das Ziel trotzdem noch zu erreichen…
Die Regierung bzw. die/der Koalitionspartner ist uns als Wähler diese Rechenschaft schuldig - aktuell entsteht der Eindruck, dass zu wenig getan wird, um beispielsweise das Abkommen von Paris einzuhalten…
Was macht nun eine Partei (egal, welche), die sich diesem Ziel verpflichtet sieht (und - genau genommen, da es einen bindenden Vertrag dazu gibt - auch „objektiv“ verpflichtet ist), wenn sie zu dem Schluss kommt, dass das Ziel wohl nicht mehr zu erreichen ist, bzw. die immer drastischeren Maßnahmen, die nötig wären, für nicht mehr politisch durchsetzbar hält?
Derzeit läuft viel auf die „Mogelpackung“ zukünftiger Innovationen hinaus (von der Umettikettierung des 1,5°-Ziels zum 1,5°-Pfad" ganz zu schweigen, in dem bereits implizit ein politisches Erreichen wohl eher unwahrscheinlich erscheint, ohne indes von einem neuen Ziel zu sprechen - es steht immer noch die 1,5°, was nur gut klingt) - die stattfinden könnten - oder eben auch nicht…
Zumindest muss sie entweder, wenn sie sich dem Ziel wirklich verpflichtet sieht bzw. vertraglich verpflichtet ist - den Koalitionspartner wechseln - oder - Minimum - die große Gefahr des Scheiterns und der damit einher gehenden Änderung/Aufgabe des Ziels klar benennen…
Da ganz offensichtlich beides nicht passiert, kann man also davon ausgehen, dass - zumindest die Regierungsvertreter - wenn nicht gar die Partei(en) als ganzes (runtergebrochen bis auf die Mehrheit der Basis), noch von der Erreichung des Ziels überzeugt sind…
Die entscheidende Frage dabei ist nun: ist das - natur-/sozialwissenschaftlich - noch realistisch (und nicht, ob es politisch realistisch ist)
Wenn ja, dann ist alles in Ordnung - wenn nein, so hätten wir ein Problem des zunehmenden Realitätsverlustes, der - insbesondere als Entscheidungsträger innerhalb einer Regierung - verheerende Konsequenzen hätte…
natürlich ist das 1,5 Grad-Ziel nicht mehr erreichbar, das weiß doch jeder.
nein, dann nähern wir uns der Realität.
das sind die Sprüche, die mich nerven:
klar, wechseln wir den Koalitionspartner! Gerne.
Mach mal einen Vorschlag, wer das sein könnte und wie das geht.
Und wenn uns der nicht passt, wechseln wir wieder? Kein Problem.
Dann kann man das Regieren einstellen und hat Dauerwahlkampf.
Solche Vorschläge vom Sofa aus sind für mich Realitätsverlust.
die Gefahr des Scheiterns wird ständig beschworen. Da fehlt nichts.
Was aber fehlt, ist das Eingeständnis, dass wir scheitern und dass wir mehr Kapazitäten auf die Folgenbewältigung verwenden sollten (Stichwort: wie zieht man Hamburg um?).
Derzeit glauben alle, man könne die Motivation für die Energiewende nur doch falsche Durchhalteparolen und Zweckoptimismus aufrecht erhalten.
Aber das sind vergleichsweise geringe Fehler, die auch mit dem Grünen-Programm nichts zu tun haben.
Sie hätte das Außenministerium der FDP überlassen und stattdessen das Verkehrsministerium nehmen sollen.
Natürlich lohnt es sich für dich nicht. Du hast ein selbst gerechtes geschlossenens Weltbild und kein Interesse daran, irgend etwas aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.
Es könnte ja sonst womöglich ins Wanken geraten.
Sie werden vermutlich wegen der Nötigung verurteilt werden, und wenn sie vor Gericht nicht erscheinen, gibt das sicherlich Abzüge in der B-Note.
Ob sie mit dem Flugzeug weg geflogen sind oder während der Gerichtsverhandlung vor dem Fernseher sitzen, sollte dabei keine Rolle spielen.
Die Hamburger können sicher allein umziehen, sofern sie noch nicht bettlägerig sind. Die Holländer machen das bereits seit mehreren Jahren.
Interessant wird der Umzug der Atommüllzwischenlager und Sondermülldeponien.
Du hast natürlich recht - aber dann muß das auch so kommuniziert werden: Wir werden mit hoher Wahrscheinlichkeit das 1,5° (wenn nicht gar das 2°-Ziel) nicht erreichen - wir bleiben trotzdem in der Koalition, indem wir das realistische Ziel auf 3° abändern…
Das habe ich aber noch nirgends so gehört - auch wenn „jeder weiß“, dass dem wahrscheinlich so ist…
Entweder werden wir also rundheraus belogen, weil die Entscheidungsträger selber nicht mehr daran glauben - es uns aber immer noch „predigen“ - oder die Entscheidungsträger glauben tatsächlich noch daran - dann müsste man den Umfang deren Realitätsverlust mal überprüfen…
In jedem Fall erschüttert das Glaubwürdigkeit in die Politik - analog dem Glaubwürdigkeitsproblem von LG - auch wenn der nicht ganz so krass ist, weil es sich nicht um klare Rechtsverstöße handelt (den Vertragsbruch des Pariser Abkommens vielleicht mal ausgenommen - aber ein Vertrag ist eben kein Gesetz…
Ich sehe genau das nicht als vergleichsweise geringen Fehler, sondern als einen der übleren, weil das sehr schnell Existenz gefährdend werden kann…
Beim Ukrainekrieg wird unglaublich besonnen abgewogen, was als Aktion noch gerade so vertretbar ist, um eine Eskalation in einen europäischen Krieg mit Millionen von Toten zu verhindern - bei der Klimakatastrophe passiert das - nach aktuellem Kommunikationsstand - nicht - obwohl es da heute Entscheidungen zu treffen gilt, die ebenfalls - wenn auch deutlich verzögert - zu Millionen von Toten führen kann…
Der Unterschied zwischen dem plötzlichen Kriegstoten und den Klimatoten ist lediglich der Zeitrahmen, in dem das passiert - im einen Fall haben wir die Millionen von Toten vielleicht schon im Herbst dieses Jahres - im anderen Fall dauert es noch 30 Jahre, die dann schon wieder als „unvermeidbarer Schicksalsschlag der Natur“ wahrgenommen werden - statt als das Resultat von Fehlentscheidungen - und man leider i.d.R. die Verantwortlichen (und das sind nicht zuletzt auch die Wähler) nicht mehr habhaft werden kann - nicht zwingend nur wegen der Schuldfrage, sondern eher zum besseren Verständnis der Ursachen…
endlich. auf den Vorwurf warte ich seit Wochen
Dann hast Du ein ideologisches Weltbild und suchst Dir immer den Blickwinkel, der zu Deinen feststehenden ideologische Positionen passt, egal wie die Fakten sind.
Ich versuche, meine Position möglichst klar zu formulieren und logisch zu begründen und bin dann gespannt, ob gute Gegenargumente kommen. Ich verstehe, dass das auf den einen oder anderen selbstgerecht wirkt, aber das nehme ich in Kauf.
Ist mir lieber als unklares Geschwurbel abzuliefern, dem niemand widerspricht.
Du verkennst hier glaube ich den Ernst der Lage.
Hamburg steht nur als ein kleiner Teil derer, die betroffen sein werden, wenn das Wasser kommt. Ganze Küsten Regionen werden absaufen.
Die Niederlande werden dann ebenfalls unterwegs sein und neue Wohngebiete suchen, trotz ihrer sehr guten Hochwasserschutzvorkehrungen.