Weniger Wege bedeutet weniger Ziele werden erreicht. Wer ein Theater nicht in akzeptabler Zeit erreichen kann, geht eben nicht ins Theater.
Um kürzere Wege für alle zu erreichen, braucht es mehr Siedlungsdichte - folglich weniger Wohnfläche für die/den einzelne(n). Die meisten Menschen empfinden ein mehr an verfügbarer Fläche als positive Lebensqualität (es gibt Ausnahmen).
Wie viel Verkehr (Verkehrsleistung) erbracht wird, hängt auch von der Geschwindigkeit ab. Ein Fußgänger der zehnmal langsamer ist als ein Auto, beansprucht für den gleichen Weg die Verkehrsfläche auch zehnmal länger. Wir können in Städten Flächen einsparen beim ruhenden Verkehr, aber kaum beim fließenden Verkehr, egal ob die Mehrheit sich mit Auto, Bus, Bahn, Fahrrad oder zu Fuß fortbewegt.
Also zu Fuß gehen und Radfahren wird viel zu sehr betont finde ich. Das klingt für die meisten Menschen nach Verzicht. Wenn die Autos weg sind, kann man natürlich angenehmer Radfahren und von mir aus auch zu Fuß gehen.
Doch das Verkehrssystem das ich mir Vorstelle, kann durch digitale Vernetzung der Verkehrsmittel jeden Menschen überall im Land abholen und Ihn dahin bringen wo er hin will. Sei es zum Einkaufen, zum Bier mit Freunden, zum Handballtraining, zur Schule oder nach Barcelona.
Ein solches super bequemes Verkehrssystem ist möglich und es kostet uns als Gesellschaft weniger als der jetzige Irrsinn der Stehzeuge mit Explosionsheizungsmotoren.
Die Elemente für ein solches System sind übrigens längst entwickelt und Einsatzbereit. Viele davon von Startups im Besitz der Deutschen Bahn. Es fehlt an der Vision und am politischen Willen zur Umsetzung!
ich vermute, dass es auch eine psychologische Hürde gibt.
Eigenes Auto bedeutet auch (zumindest gefühlte) Selbständigkeit.
Ich muss niemanden fragen, nicht warten, keinen Fahrplan einhalten, bin nicht auf Haltstellen angewiesen. Ich fahre einfach los, wann und wohin ich will.
Das ist gefühlsmäßig schon angenehm.
Weiterhin stehen natürlich auch die Interessen einer riesigen Industrie solchen Umbrüchen entgegen.
Aber der Gedanke ist faszinierend
Wir können hier sofort aufhören. Die Kapazität von Radwegen ist höher als von Autofahrbahnen weil die nicht die halbe Zeit feststecken im Stau. Das ist erwiesen und braucht keine Diskussion.
Die meiste Menschen wollen ihren Kuchen sowohl haben als essen zugleich. Das geht leider nicht aber viele Leute haben es nicht in die Reife geschafft und die Unions-Politik hat sie da leider frei gelassen. Jetzt muss nachgeholt werden.
Ich weis wirklich nicht, was diese Fokussierung auf Radwege bei den Grünen soll. Ich bin gerade in Barcelona. Soll ich dahin radeln oder wie? Ich fahre mit dem Auto alle 4 Wochen zum Getränkemarkt um dann 6 Kästen von meinem Lieblingseistee (in Pfandflaschen) zu kaufen. Das sind nur zwei kleine Beispiele für Transportprobleme, die nicht durch Fahrräder zu lösen sind.
Jedenfalls nicht ohne einen erheblichen Verlust an Lebensqualität.
Wir brauchen ein System, das weg geht von Privatfahrzeugen. Dazu ist auch vollständiges autonomes Fahren notwendig. Dass heisst, du bestellst ein adäquates Fahrzeug, es kommt dorthin, wo du es brauchst, sagst ihm, wohin es fahren soll.
Beim Getränkemarktbeispiel einen 2-Sitzer für die Hinfahrt und eine 2-Sitzer mit Ladefläche für die Rückfahrt. Alternativ bestellst du ein Fahrzeug mit Ladefläche, belädst es mit Getränkekisten, gibt deine Bestellung und schickst es zum Gertränkemarkt. Dort wird es ent- und beladen und kommt zu dir zurück. Das ist übrigens ein SciFi-Standard;)
Und es ist machbar, wenn die Fehlerquelle Mensch ausgeschaltet wird.
Ich bin im Urlaub mal in Scarborough gelandet und war dort schwer beeindruckt von den vielen Verleihstationen und den vielen autofreien Zonen. Offensichtlich fanden viele Menschen das sehr attraktiv, sonst hätten sie dort keinen Urlaub gemacht.
Nein sind Sie nicht. Das warten auf autonome Fahrzeuge können wir uns nicht mehr leisten. In einer Gesellschaft ohne private Stehzeuge, müsste ich überhaupt nicht zu diesem Getränkemarkt. Die würden mir das liefern. Es ist diese Art von Wandel den ich anstrebe.
So war das ja vor 1965. Da bekam man die Getränke geliefert. Der Lkw vom Verleger kam alle 14 Tage und bediente das ganze Quartier. 1 Kasten Limo und 1 Kasten Bier hat er uns gebracht und das Leergut mitgenommen. das wurde eingestellt , wegen Automobilverkehr.
Dazu der Kartoffelmann mit seinen Kartoffeln und Gemüse. Am Harras waren alle wichtigen Läden versammelt und wenn es um größere Sachen ging, fuhren wir mit der Tram in die Stadt. Dort waren die großen Kaufhäuser und Bekleidungsläden. Generell hatte Kundenservice eine andere, überwiegend bessere Qualität. Aber das Angebot war auch eingeschränkter. War es eine bessere Zeit? Nein, eigentlich nicht. Allein schon die Luftverschmutzung war im Stoßverkehr wirklich sichtbar. Smogalarm war nicht selten, seit es ihn überhaupt gab. Aber es war auch die Zeit, in der das Auto als Wohlstands- und Freiheitssymbol ins Gedächtnis gebrannt wurde.
Bei uns nur EDEKA. Aldi und Lidl haben da glaube ich noch gar keine Anstalten in diese Richtung gemacht.
Mein Lieferant bringt mir alles was ich brauche, und ist der Einzige.
Und ja, es gibt noch zwei Getränkelieferanten. Das hier ist nicht München oder Hamburg.
Gendern ist doch, wenn alles durch ein *In/*innen in eine weibliche Form überführt wird. Aber Volk mag ohnehin nicht gendern. Auch ist der Einfluss auf den Verkehr, besonders dem Individualverkehr eher gering.
Diese Abschweifung (die wir hoffentlich nicht zu sehr vertiefen wollen ) ist eine Antwort auf deinen Beitrag
Ich bin der Überzeugung, das man „das Volk“ alias die Bürger durchaus überzeugen kann, das der notwendige Wandel keinen Verlust an Lebensqualität bedeutet, sondern im Gegenteil für alle ein Gewinn sein kann.
Man fährt Rad bis zum Bahnhof und dann sollte einen ordentlichen Fernzug in weniger als sechs Stunden Berlin-Barna schaffen.
Wir machen das nach Bedarf mit einem von zwei Lastenrädern.
Ja, aber 50-80% von allen Autobewegungen täglich müssen nicht unbedingt mit dem Auto abgelegt werden. Ich könnte auf diese Autos verzichten wenn wir stattdessen eine lebenswerte Stadt bekamen.