Was wäre die Alternative zu einer Straßeninfrastruktur??
Ich stelle mir gerade ein Deutschland ohne Straßen (und Rad- und Fußwege) vor. Schotterpisten überall. Ach nee, das sind ja schon rudimentäre Straßen. Also alles unbefestigt.
Yeah! Dann könnten die SUVs endlich mal ihre Geländegängigkeit ausnutzen!
Dazu gibt es in der Tat keine Alternative - aber das ist im Kern doch eine Fangfrage, oder
denn die Frage ist doch nicht, ob wir prinzipiell eine solche Infrastruktur brauchen…
Die Frage ist doch eher, welche Ausbaustufe wir benötigen - brauichen wir wirklich zunehmend alle Autobahnen 6-8 spurig „brauchen“ bzw auch bei denLandstraßen Orte am Besten 2-3x mit verscheidenen Wegen miteinander Verbinden (Thema: Dichte es Straßennetzes - oder ob eine einfache Verbindung ausreichend ist)
Hier schlägt nun der zunehmend „essentielle Bestandteil unseres Lebens“ von @Kalo zu…
in unserer Lebensqualität ist ein möglichst staufreies Leben anzustreben, bei einem maximaler Individualverkehrsanspruch, um unser ohnehin schnellebiges Leben noch effektiver gestalten zu können (das ist etwas verkürzt populistisch)
In meiner Jugend war es klar, dass man für die 10 KM in die Disko eben mit einach 30 - 40 Minuten Radfahren (auf dem Land) rechnen musste (vielleicht etwas konfortabler mit einem fast unerschwingichen Mofa - heute für die meisten Jugendlichen völlig undenkbar…
Eben genau wegen unseres Lebensverständnisses - die Zeche dafür werden wir aber zunnehmend - und vor allem unsere Kinder und Enkel - zu zahlen haben…
Und denen dann sagen zu müssen, das wir zwar um (ihre) kommenden Probleme wussten - aber es war uns eben einfach so was von „nachrangigh“ ==> egal… ist doch etwas armseelig (und in der Untervarriante („Wir hätten nicht gedacht, das es so schlimm kommen könnte - weil wir davon nichts gewusst haben, ist glatt gelogen!“)
Klar, so lange wir uns darauf „verlassen“ können, das sich das Problem „von alleine“ durch unsere künftigen Technologiesprünge löst" ist die Welt noch (halbewegs) in Ordnung…
Zumindest muß kalr sein, das beim derzeitigen Ausbau und Nutzung der Infrastruktur ein Leben vom von den Zinsen der Umwelt statt vom Bestand nicht möglich ist…
Und beim derzeitigen Tempo des gesellschaftlichen Umbaus auch noch ziemlich lange auf sich warten lässt…
Eine Eisenbahninfrastruktur, hatten wir schon mal.
Ich habe das ja noch erlebt. Als ich geboren wurde, gab es weniger als 1,2 Mio Pkw in D.
Die halbe Familie fuhr mit der Eisenbahn und mein Vater mit dem Roller mit der anderen Hälfte.
Früher war das Straßennetz und die Versorgungsstruktur bahn zentrisch. Ausgehend von den Bahnhöfen war eine gute Infrastruktur für die Verteilung.
Von Eichstätt bis Solnhofen war Katzenkopfpflaster, Dann war es eine gewalzte Piste und kurz vor Weißenburg in Bayern – Wikipedia wurde es dann wieder eine gepflasterte Straße.
Es gab gar kein Bedürfnis, diese Straßen zwischen den Bahnhofsorten auszubauen , denn da war praktisch kein Verkehr.
Die gesamte Versorgung erfolgte damals problemlos und sicherer als heute mit gepfühlten 15 Paketdiensten über die Bahn.
Das gute Elektroauto fährt genau zum nächsten Bahnhof und dort steigt man um auf effizientere elektrische Traktion.
Es gibt keinen Grund 2 Fernverkehrssysteme vor zuhalten, ein effizientes und ein ineffizientes .
Unsere Kinder haben bereits das gleiche Lebensverständnis wie wir. Bei den Enkeln hängt es nur davon ab, ob sie schon einen Führerschein haben. (ich verkürze auch).
Jaja, die guten alten Zeiten. Solange man nicht genau hin schaut.
Sorry für die Zitaatänderung ich werde das entsprechend kennzeichnen!
ich finde es durchaus beruhigend, dass die Folgen für einen Konsum, der mehr verbraucht als sich regeneirert, und die damit verbundenen Kranken- und Verteiungskriegsfolgekosten schon eingepreist sind - allein, mir fehlt der Glaube…
Hinzu kommt noch, dass die Folgen erst in der nächsten und übernächsten Generation auftreten werden - ich wusste gar nicht, dass wir derzeit diesbezüglich überhaupt Rücklagen bilden, und hae auch beim Aartal nicht erkennen können, das da Gelder, die schon vorher eingepreis und eingenommen wurden, dafür verwendet wurden, und das wieder aufzubauen - welche Versicherung war das? …
Das erinnert mich an die Wiedervereinigung, die wir u.a. aus den Sozialkassen bezahlt haben - seitdem ist die gesetzliche Rente immer wieder geschrumpft, weil die notwendigen höheren Steuern, und diese Zweckentnahme nie später ausgeglichenwurde - trotz „Soli“ (ich weiß schon, das die Gelder ausdrücklich vom Verfassungsericht nicht als zweckgebunden beurteilt wurden - aber der Rentenkasseneunzahler fragt sich die letzten 30 Jahre schon, warum das so dramatisch schlechter geworden ist, was nicht nur über die Demografie zu erklären ist…)
Auch der Krieg wurde nicht gerade (wie z.B: unsere Munitionsrücklagen zeigen) nicht gerade so präemptiv betrieben (zugegeben ein Versäumnis der Vorgängerregierung und der Historie der reinen Landesverteidigung geschuldet!), dass wir auf vorher gebildete Rücklagen im Ernstfall zurückgreifgen könnten…
Die Liste ist beliebig verlängerbar…
Natürlich kann man immer dagegen argumentieren, dass man sich schließllich „nicht auf alle Eventualitäten“ vorbereiten kann - wenn es sich dabei allerdings um vorher gut prognostizierte wissenschaftliche Vorhersagen handelt, so stellt sich die Frage nach einer gewissen „Sorglosigkeit“ um es vorsichtig zu formulieren…
Wenn Du auf den Klimawandel anspielst, finde ich „Sorglosigkeit“ ist der falsche Begriff. Es ist mehr die Unfähigkeit der Menschheit gemeinsam auf ein Ziel hin zu arbeiten, welches zwar inzwischen von den meisten (zumindest in der BRD) als richtig erkannt wurde, aber trotzdem einschneidende und schmerzhafte Veränderungen unserer Lebensweise erfordert. Ohne jede kurzfristige Belohnung. Dafür scheint der Mensch nicht gemacht.
Naja, wenn ich auf das Beispiel unserer TG mit ihre 80 Fahrzeugen - von denen nur 2 wirklich gebraucht werden - so ansehe, so ist der Lebensqualitätsgewinn (um beim Motto des Threads zu bleiben) jeden Monat - also kurzfristig - als Belohnung spürbar - es sind die 300 - 400 €, die jeden Monat auf dem Konto verbleiben, und mit denen man dabn tolle ganz andere Sachen machen kann…
Zugegeben, die - für viele negativen - Konsequenzen einen „engen und nicht jede Mintue fahrenden“ ÖPNV sind natürlich auch sofort spürbar - und scheinen - neben dem Statusverlust - den Vorteil ganz offenkundig bei den meisten zu überwiegen…
Allerdings haben wir für unseren Kontostand - ähnlich wie für die Senkung 6nseres Herzinfarktrisikos durch mehr Sport oder für das Artensterben leider keinen direkten kurzfristig Erfolg vermeldenden haptischen Sensor (im Gegensatz zur Enge und Geruch in der U-Bahn)…
Wir sind dafür nicht „angepasst“…
Was aber passiert mit Lebewesen, die auf zunehmende Bedrohung nicht mit eigeger Anpassung reagieren, sondern weiterhin überaus grobmotorisch die Welt an sich anzupassen versuchen?
Schlimmstenfalls sterben sie aus oder werden zumindest sehr stark reduziert (ich weiss, wieder meine alte Leier…
Das kommt auf die Perspektive an. Man könnte auch sagen „bestenfalls“.
Du verharmlost das Problem, zumindest wie es sich auf dem Land darstellt. Da geht es nicht um Minuten, sondern um Stunden, und dann fährt der Bus nicht unbedingt dorthin, wo man hin will. Oft muss man, um in den Nachbarort zu gelangen, erst in die nächste Kreisstadt fahren.
Das ist wohl - bedingt - wahr - beruflich derzeit auf jedenfall (wobei das ein klassisches Henne-Ei-Problem ist…
Privat - naja; es ist sicher sehr mühsam, mit dem Fahrrad auf dem Land einkaufen zu gehen…
Ich kann mich an meine Ingolstädter Tage erinnern - die meiste Zeit habe ich in einem Kuhdorf westlich von Ingosltadt verbracht - als da ien Schachverein aufmachte, bin ich mit 9 dahin gegangen - das war entweder zu Fuß oder mit dem Fahrrad möglich…
Alswir wegen Eigenbedarfs uns schließlich eine neue Wohnung suchen mussten, wurden aus 4 KM einfache Fahrt plötzlich 20 KM zum Schachverein - das habe ich dann - ebenfalls wegen mangelndem ÖPNV nachts um 1 mit dem Fahrrad gemacht - das war zwar nicht sehr Konfortabel - aber bot immer noch Gelegenheit, die Partie(en) des Abends Revue passieren zu lassen bzw. im Kopf weiter zu analysieren, ohne andere zu gefährden - ich kenne aus unserem Verein mindestens 2 Lete, bei denne ich sagen würde, das sie nicht zuletzt deswegen mit dem Auto Unfälle verursacht haben, weil sie noch zu sehr in Gedanken waren - ich habe selber durchaus auch nach solchen aufregenden Abenden Fahrfehler begangen - aber die Geschwindigkeiten sind eben andere - ich habe das auch dann noch gemacht, als ich schon einen Führerschein hatte, weil ich die Lebensqualität nich missen wollte …
Es bleibt zugegeben eine Verahrmosung durch meine Aussage bestehen - aber man könnte das trotzdem dramatisch reduzieren - vielleicht das Auto nicht ganz weglassen - aber die Fahrerei deultich kürzen…
Aber ich kenne zugegeben nur sehr wenig, die das - auch aktuell - als Steigerung der Lebensqualität begreifen…
Naja, den genauesten Blick haben - hoffentlich - die Historiker - fussend natürlich auch auch Zeitzeugenberichten (allerdings von vielen) gepaart mit ein paar „objektiven“ Daten…
Der eigene Blick zurück ist meist nicht repräsentativ und neigt aufgrund der eingenen emotionalen Verknüpfungen immmer entweder zur romantischen Verklärung oder zur Dramatisierung…
Was die damalige Infrastruktur angeht, so sehe ich das schon auch so, dass der Luxus der heutigen Zeit durchaus auf der Tatsache fusst, dass wir ein gut ausgebautes Verkehrsnetz jenseits der Schiene haben - und dieser derzeitige Luxus ist schnell „schreckliche Gewohnheit“…
Die spannende Frage ist nun, ob man sich ehrlich vorstellen kann, auch ohne diesen Luxus auszukommen - wenn ja, so besteht gar keine Frage, das auch umzusetzten - und zwar völlig unabhängig von der Frage, was denn der Rest der Welt tut…
Allein, weil dieser Luxus eben auch belastend sein kann…
Wenn ich mir z.B. den Quantensprung der Baus des ingolstädter Klinikums ansehe, der ohne gute Verkehrsanbindung jenseits des ÖPNV’s nur schwer vorstellbar ist, so gebe ich zu, dass das ein Stück zusätzlichen (Luxus?!)Lebensqualität ist, auf das ich - wohnte ich noch dort - zugegeben nur schwer verzichten wollte…
So ist das Risiko einer Hausgeburt einfach höher, und Deine geprisenen Katzenkopfsteinpflasterwege für einen Lasten-Fahrradtransport (und selbst im Krankenwagen) einer Hochschwangeren nicht gerade als ideal zu bezeichnen…
Daher wird es ohne gute Straßenlogistik und Auto nicht gehen - was hingegen zu hinterfragen ist, ist, ob wie jenseits der „begründeten Ausnahmefälle“ wirklich das Auto brauchen…
Daraus eine Fragestellung abzuleiten, die nicht reflexhaft ohne nachzudenken bei jeder Kleinigkeit zum Autoschlüssel greift, ist hier die Kunst - Stichwort: Bewusste, verantwortungsvolle Entscheidung bzw. schnelles Denken - langsames Denken…
Das Problem ist also weniger die Infrastruktur, sondern eher dessen exessiver Gebrauch…
Nun, Infrastruktur, die nicht gebraucht wird, muss weg, das haben wir ja mit den Eisenbahnen erlebt.
Verkehrssysteme sind nun mal kannibalisch, eines hoch subventioniert frisst das andere auf.
Vielleicht wäre eine Proportionalbelastung des Fahrzeuggebrauches da förderlich ?
Parkgebühren am Ziel und Straßennutzungsgebühren für jede einzelne Fahrt, auf Kommunal, Regional, Landes und Bundesebene
Damit die Leute kapieren, was sie für Kosten verursachen ?
Gepriesen habe ich die nicht, die waren hinreichend für eine Zeit, in der Fahrzeuge langsam genug fuhren, um damit nicht zu verunfallen.
Der Roller meines Vaters war eigentlich schon zu schnell dafür mit 80km/h
Ich habe schon vor Jahren eine Studie gelesen (kann ich heir leider nicht mehr verlinken) die belegt, das Poller oder wellenförmige Straßen (in der Senkrechten) für verkehrsberuhigte Straßen die Unfallgefahr eher noch steigert - einfach eswegen, weil die meisten Autofahrer die Streckenabschnitte dazwischen umso schneller versuchen zu durchqueren - was für spielende Kinder das Unfallrisiko deutlich erhöht…
Ich bin gespannt, was mit dem autonomen Fahren so alles kommen wird - nicht nur, dass man da leicht einen Fahrtenshreiber einbauen könnte, der die von Dir erwähnte Berechnung autonom ermitteln könnte - auch deieEInhaltung von Geschwindigkeitsbegrenzungen könnte man dann automatisieren - aber das wird sicher scheitern, da die Bevormundung der Autofahrer (vom Datenschutz ganz zu schweigen) zu groß wäre
Das haben wir doch schon implizit über die Mineralölsteuer. Aber es macht doch immer wieder Spass, sich neue Steuern und Verbote auszudenken. (Ich weiß, polemisch, aber ich kann es mir nicht verkneifen)