Totalblockade in der Klimakrise

Das muss scheitern, weil die ja nicht weg fallen, wenn deine Eigentümergemeinschaft euer Haus dämmt. Deshalb würde ich die zwar auf politischer Ebene mit einkalkulieren, nicht aber auf privater Ebene.

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Bei uns vielleicht derzeit nicht - es gibt aber dazu Daten aus de Aartal - beim Wiederaufbau wurde hier in 90% der Fälle die Gebäude genau wieder dort aufgebaut, wo nach aktuellen Gefahrenatlas weiterhin eine - überdies zunehmede Hochwassergefahr droht - der Nuebau auf dem Altgrund ist zwar günstiger, als auf andere weit weniger gefährdete Flächen (vielleicht sogar etwas ausserhalb der Stad - auszuweichen - aber teurer und nicht mehr dort, wo man zu Hause war …
Hier treffen die Folgekosten inform einer möglichen Wiederholung sehr wohl auch das Individuum - die Wissenscahft sagt hier: bau - für etwas mehr Kosten - lieber woanders wieder auf - die Emtio sagt ganz offensichtlich (durch Unterschlagung der in diesem Fall individuellen - Folgekosten): nein …
Auch hier wieder die Frage, wie man das den Einwohnern, die damals betroffen waren (und vielleicht demnächst wieder betroffen sind) dies plausible macht, adss sich die höheren Investitionen lohnen - auch hier ist in der Folgekostenbetrachtung der Amortisierungskurve die versteckten Kosten nicht enthalten, weswegen sich die Kurven für die Mehrkosten nicht schneiden…
Bei uns inder WEG - da hast Du recht - ist das zwar anders - wenn auf einer demokratisch legitimierten politischen Ebene das mitkalkuliert werden muss, dann mus diese Politishe Ebene die so entstehenden Zusatzkosten, die es durch Steuererhöhungen (oder auch durch simples Tempolimt) zu vermeiden gilt - dem Wähler gegenüber plausibel zu verarbgumentieren - wie sieht diese Argumentation denn tatsächlich aus - beim Tempolimit haben wir das seit über 30 Jahren nun schon (erfolglos) versucht (dabei entlastet das Tempolimit sogar direkt durch weniger Treibstoff-Verbrauch)…

Für mich ist das Klimageld die Lösung, verbunden mit einem hohen CO2-Preis, aber dazu haben wir ja schon ausgiebigst diskutiert, da kennst du ja schon meine Argumente.

Das weiß ich schon - es ging mir in diesem Zusammenhang eher um die Frage, wie das zu vermitteln ist, um das auch mit der nötigen Akzeptanz durchzukriegen, statt dadurch die politische Blockade in der Ampel (aber auch in der Gesellschaft) weiter zu festigen.

Es muss ein Betrag sein, von dem man leben/investieren kann.

Ich hätte den Koa-Partnern stattdessen andere Zugeständnisse gemacht. Das Klimageld wäre meine Top-Prio gewesen bei den Koalitionsverhandlungen.

Komisch… wenn ich viele Leute frage können die sich gar keine neue Heizung leisten… Mein Onkel ist ein Beispiel dafür. Er hat ein Haus, ein typischer 60 Jahre Altbau, erbaut von meinen bereits Verstorbenen Großeltern… (Mütterlicherseits)

Er hat ne alte Ölheizung im Keller, bereits 40 Jahre alt, Marke Ölschlucker (obwohl eigentlich Buderus, is keine Schrottmarke…) Er verdient eigentlich relativ gut… trotzdem hat er kein Geld für eine neue Heizung! Obwohl lange keine Schulden mehr…

Sein Auto braucht er hier auf dem Land beruflich… Öffis kann man hier im Dorf vergessen… Ah ja bevor ich es vergesse… mein guter Onkel gehört einer seltenen Spezies an: Er ist einer der wenigen Handwerker die es noch gibt. (allerdigns zum Technikermeister weitergebildet)

Obwohl er sehr Sparsam lebt, ist ein alter Sparfuchs, schafft er es trotz akzepteblen Job nicht das Geld für eine Heizung zu verdienen… Es geht einfach gar nicht… Haussanierung für Wärmepumpe? Zu teuer… Das Geld dazu ist nicht da.. Förderung reicht nicht aus…

Wer soll das bezahlen was die Grünen wollen, tja, die gewöhnlichen Bürger sind ja angeblich soo reich… haben wahnsinnnig viel Gespart, aber warum ist sein Konto trotz guten Job und sparsamer Lebensweise dann so leer? Rätselhaft… ( Der onkel wer seit ewigkeiten nicht in Urlaub gewesen, hat sogar noch die alte Kücher der verstorbenen Großmutter noch in benutzung mit allem was dazugehört, sich kaum was gekauft.. vieles am haus selber repariert.. hmm… wo sind die Millionen denn hin?
Ganz einfach: Der Geldbeutel hat die nie gesehen…

Oder es kann auch sein: Solche sanierugnen sind für Normalbürger eben doch zu teuer…

Ich kenne niemanden der das Geld dafür hat außer vielleicht mein Vater, da der recht ungewöhnlich viel Verdient… Meinen Vater würde ich in die Obere Mittelschicht einordnen…

Ist also doch ein großes Kostenproblem…

Die Normalbürger können gar nicht mehr Sparen obwohl die den Größten Anteil unserer Gesellschaft stellen… Die Lebenshaltugnskosten und Abgaben sind dafür zu hoch.
Wovon was Sparen? Zu den Sparern werden eher die Oberschichtler und die Reichen Gehören…

Normalbürger sind heute keine Sparer mehr… zwangsläufig situationsbedingt…

Wer sind also die Sparer?

Wenn er handwerklich was drauf hat und ein eigenes Haus, kann er sich eine Eisspeicherheizung selbst bauen. Interessiert er sich dafür? Dann kann ich ihm vielleicht bald Tipps dazu geben. Wir wollen das ja dieses Jahr machen.

Ich gebe zu, mein obiges Statement war sicher unter dem eingeschränkten Blickwinkel meiner „beobachtbaren Blase“ - ich kann also streng genommen keine gesamtgesellschaftliche Aussage dazu machen - mich interessiert das nur auch immer wieder, wenn ich von so etwas höre - die Fälle, die ich in meinem unmittelbaren Umfeld mit den Leute, die so eine Aussage machten, diskutiert habe, standen allesamt - bis auf wenige Ausnahme (so haben wir bei uns in der Anlage eine Alleinerziehende, die das definitiv auch nicht leisten könnte) -, auf sehr wackligen Füßen; so gibt es viele in unsrer Anlage, die ihr Auto, das sie auf Nachfrage, schon auch als „theoretisch“ einsparbar einsahen - aber dann mit der nötigen Wellness, die jeder von uns eben brauche, verargumententierten.

Nun bin ich durchaus nicht jemand, der Askese als Selbstzweck predigt (auch wenn es hier manchmal so wirkt :wink:
Aber wenn wir davon ausgehen, dass die Ökokatastrophe nur dann noch (wenn überhaupt) zu stoppen ist, wenn man eben doch deutliche Einschränkungen entweder freiwillig selbst oder eben staatlich verordnet hinnimmt, dann wundere ich mich immer wieder darüber, wie viele in dubio die ökologischen Zeichen der Zeit mit ihrem exponentiellen Wachstum immer noch als „harmlos“ erachten…

Hast Du konkret Fälle mit Zahlen dazu?

also was denn jetzt?

Belege doch mal diese Aussage.
Ich habe den Eindruck, deine „Normalbürger“ Definition ist deine eigene und sieht die Strukturen in Deutschland zu negativ. Für dich gibt es offensichtlich nur „die (bösen) Reichen“ und „die Armen“.
Vielleicht solltest du auch mal etwas mehr über deine jetziges Umfeld hinaus schaue um ein breiteres Bild von „Normalbürger“ zu bekommen.

Dein ewiges „alles ist schlecht“ ist nervig.

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Na ja, auch ich wohne auf dem Land und dort stehen viele ältere Häuser mit teilweise alten Heizungen, die von vielen sogenannten „Normalbürgern“ (wie @anonymeNutzer sagt) bewohnt werden.

Ich denke, „Normalbürger“ sind für @anonymeNutzer halt Menschen, die nicht gerade über ein sehr hohes Einkommen verfügen, wie beispielsweise Arbeiter*innen, Verkäufer*innen, Altenpfleger*innen etc.

Diese Häuser wurden teilweise noch von den Großeltern erbaut.

Eine Sanierung des Hauses würde diese Menschen erheblich verschulden.

Ich wohne seit 5 Jahren im Erdgeschoss eines Zweifamilienhauses zur Miete.
Die Mieter im Obergeschoss wohnen seit über 20 Jahren in diesem Haus.

Die Eigentümer des Hauses sind zwei Brüder, die dieses Haus von ihren Eltern geerbt haben, selbst ein Eigenheim besitzen und in Kürze in Rente gehen.

Vor einigen Wochen wurde uns verkündet, dass sie beabsichtigen, das Haus in Kürze zu verkaufen.

Beim Einzug vor 5 Jahren (vor dem Heizungsgesetz) war dies absolut kein Gesprächsthema.

Das Haus hat noch eine Ölheizung und ein Anschluss an die Fernwärme wurde in unserer Stadt von der CDU verhindert.

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Dann ist der Begriff unsinnig. Sind die mit etwas gehobenem Einkommen und einem kleinen Sparguthabe keine Normalbürger? Was ihr mit meint, sind die einkommensschwachen Schichten, vulgo die Armen. Und das die Armen arm sind, ist jetzt keine Überraschung.

Wenn in Deutschland „Normalbürger“ die „Armen“ wären, wäre das schlimm.
Ist aber nicht so.
„Im April 2023 lag nach Angaben des Statistischen Bundesamtes das Durchschnittseinkommen in Deutschland bei 4323 Euro brutto . Der aktuelle Wert entspricht einem jährlichen Bruttogehalt von 51.876 Euro bei einer Vollzeitstelle.“
Durchschnitt ist für mich in etwa „Normalbürger“.

2 Häuser.
und die sind arm? Normalbürger?
Aber diese Wortklauberei bringt nichts.
Die ganzen Änderungen, die nötig sind, werden wir nicht hinbekommen, ohne dass es Geld kostet. KLima, Migration, Bundeswehr, Bildung, Digitalisierung, Energiewende.
Wenn die Prämisse ist, dass es keinem schwer fallen darf und alle das leicht hinkriegen müssen, brauchen wir erst gar nicht anzufangen.

Wer ein (schuldenfreies) Haus hat, der muss es halt im Regelfall irgendwie hinkriegen.
Es gibt Förderung, man kann das Haus mit einem Kredit belasten, da würde ich gerne mal im Einzelfall sehen, was wirklich geht und nicht geht.

Das Gejammer von @anonymeNutzer von seinem gut verdienenden, aber bettelarmen Onkel überzeugt mich nicht.

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Also was man sich - neben dem Hausbesitz - sehr genau ansehen muss sind Dinge wie das Alter des Gemäuers und der Kosten, die für dessen Erhalt notwendig sind, die man dem Einkommen gegenüber stellen muss - eine weitere Frage ist auch, in wieweit der Besitzer den Anspruch (aber auch die Notwendigkeit) hat, dass die Mieteinnahmen ein unverzichtbarer Bestandteil des eigenen Einkommens ist - das ist in jedem Einzelfall warhrscheinlich sehr verschieden - wenn ich auf den Referenzwert von @HeberDie (4320 Brutto) abhebe, komme ich zu der von mir oben genannten These/Spekulation, dass Renovierungen dieser Art über 20 Jahre verteilt in vielen Fällen zumindest denkbar ist - zweifelsohne ist das oft eine Belastung - man sollte im Hinterkopf behalten, dass die Alternative, diese Dinge rauszuschieben, bis es (vielleicht) geht, wahrscheinlich keine echte Alternative ist, da die Folgeschäden deutlich teurer werden als aktuelle Behebung.

Auch wo das Haus steht, muss man berücksichtigen, d.h. ob sich die Investition noch lohnt.

Naja, das ist so eine Sache …
Die Idee hinter einem Gesetz ist zunächst nicht, ob es sich für das Individuum lohnt.
Bei jedem Gesetz gibt es „Gewinner“ (loht) und „Verlierer“ (lohnt nicht) - Ziel des Gesetzes ist es doch aber

  1. eine größtmögliche Vereinheitlichung (das geht nicht immer, aber die Ausnahmen müssen gut begründet sein)
  2. Mindeststandards die gesellschaftsfördernd oder gar erhaltend erhaltend sind, zu erkennen und zu definieren.

Natürlich gibt es viele Häuser, bei denen es sich auf der individuellen Ebene nicht lohnt - ist dann aber die Vorgehensweise, diese Häuser weiterhin zu betreiben, auf dass sie unumgerüstet die Klimaziele mit zum kippen bringen, und damit - etwas pathetisch formuliert - die ganze Menschheit gefährden, sinnvoll?

In der Industrie ist das rel. einfach - was sich langfristig nicht lohnt, wird dicht gemacht - das ist natürlich bei Häüsern dann schwierig, wenn wir Wohnraumknappheit haben - dann muss, wenn die Gesellschaft (und damit der Gesetzgeber) für ebenfalls wichtig empfindet, den Wohnraum zu erhalten, tatsächlich auch dafür gesorgt werden, dass es sich eben doch auch für den Individuellen Hausbesitzer lohnt - das bedeutet dann aber, dass die Allgemeinheit z.B. über höhere Steuerern, genug Geld „erwirtschaftet“ (im Gegensatz zum Schulden machen) um diese Anreize zu schaffen - da sind wir dann wieder bei der Frage, warum Hausbesitzer (Besitz verpflichtet laut GG) von den Steuerzahlern so subventioniert werden, dass sie daraus auch noch „Profit“ schlagen (das es sich eben wieder lohnt)

Das bedeutet für mich nicht, dass ich ausschließlich auf die vermeintlich „reichen Hausbesitzer“ losschlagen will - es zeigt nur wieder einmal, wie das bei genauer Berachtung schon wieder alles unglaublich kompliziert wird, was mich wieder eher ratlos denn ratgebend zurücklässt :disappointed_relieved:

Vorstellbar wäre schließlich auch, dass solche Häuser, die sich nicht mehr lohnen, an den Bund abzutreten sind, der dann - doch wieder über Steuermittel, diese Häuser kauft und entsprechend saniert - die Mieten dann aber entsprechend gesellschaftsfördernd sozialverträglich gestaltet - ganz schwierig ist das dann sicher noch in strukturschwachen Gebieten - aber ich bin, wie oben festgestellt, genau genommen sowieso eher wieder mal ratlos :frowning:

Ich hatte eher einen mittelfristigen „Rückbau“ im Hinterkopf gehabt als ich geschrieben hatte, dass es sich eventuell nicht mehr lohnt.
Zum Beispiel weil das Haus an einem Ort steht, der bald überflutet wird oder mitten im Windenergieeignungsgebiet steht. Irgendwer muss dann natürlich eine Entschädigung zahlen, dass muss ja nicht unbedingt der Staat sein. RWE oder die LEAG machen das ja so bei den Braunkohle-Dörfern.

Wir hatten im Aartal die Situation, dass die Flächen der Häuser, die abgerissen werden mussten, alle als Risikogebiet mit deutlich erhöhtem Risiko ausgewiesen wurden - bis auf iene Handvoll Häuser wurden die neu eriirchteten Wohnungen aber allesamt wieder auf den gleihen Flächen errichtet - statt sie ein paar bis paar 10 Kilometer weiter weg zu bauen - das hat natürlich mit en Kosten aber auch mit vielem anderen Dingen, die dem Menschen nun mal innewohnen, zu tum (Heimat, gute Nachbarschaft, gewachsene Soziallstrukturen etc.).
Rein rational ist eigenlich die Entscheidung klar - das funktioniert aber beim Menschen nur eingeschränkt…

Das ist, wie oben geschrieben, eine Entscheidung des Gesetzgebers (bzw. von uns als Gemeinschaft), in wie weit das dann subventioniert wird.

Theoretisch könnte man sagen, dass der ökologische Schaden von der Gemeinschaft als Ganzes verursacht wurde - aher muss die Unterstützung/Entschädigung dann auch von der Gesellschaft geleistet werden - das wird aber schnell teuer, und ist wahrscheinlich derzeit daher nicht mehrheitsfähig - das Dilemma bleibt und wird durch die lange Latenz zwischen Ursache (Entnahme>>Regeneration) und Folge (z.B: Überfltung) - dazwischen liegen 40-50 Jahre - politisch nicht gerade in der Vermittlung leichter …